Das Reiterhippodrom
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Ab wann ist man eine "Petze"?
in Familie & Co. 23.11.2006 10:24von Chrissi30 • Turniertrottel | 2.628 Beiträge | 2628 Punkte
Mein Sohn erzählte mir, einer aus seiner Klasse hätte im Unterricht dem Lehrer den Stinkefinger gezeigt. Muss natürlich nicht sein, das ist mal ganz klar. Der Lehrer hat es nicht gesehen, aber einige Kinder. Und ein Mädchen hat es dann halt dem Lehrer gesagt:
"Herr xy, der abc hat ihnen grad den Stinkefinger gezeigt!!!"
Die Jungs natürlich jetzt voll sauer auf das Mädel. Voll die Petze ist sie ja usw.
Wie seht ihr das? Wann ist man eine "Petze"? Natürlich gibt es Dinge, die man in der Schule z.B. melden muss. Aber es muss ja nicht jede "Kleinigkeit" sein...
Also ich stand echt irgendwie auf dem Schlauch meinem Sohn zu erklären, was petzen ist und was nicht.
RE: Ab wann ist man eine "Petze"?
in Familie & Co. 23.11.2006 10:43von Mina • Reitlehrer | 5.765 Beiträge | 5833 Punkte
Ich persönlich hätte das als Petzen verstanden. Aus dem einfachen Grund, ich bin dazu erzogen worden, mich aus gewissen Sachen rauszuhalten (Sachen die mich schlicht nix angehen). Meine Mutter hat zudem immer gesagt "Macht das unter euch aus!" Und glaub mir, mit meinen zwei Schwestern hat´s öfters ziemlich hart gekracht..
In der Schule hätten wir wohl keinen so bloß gestellt, sondern den Stinkefinger-Zeiger einfach ignoriert. Gleichzeitig hätten wir aber auch mehr oder minder die "Petze" ignoriert. Mistige Situation, der Finger-Zeiger hat erreicht, was er wollte (Aufmerksamkeit) und die Petze ebenfalls.
Was ist Petzen... sich in Sachen einmischen, die einen nix angehen um andere zu verpfeifen um selbst gut dazustehen
... bloß gut, dass ich keine Kinder hab, meine Tiere fragen mich wenigstens nicht so schwierige Sachen...
LG Mina
*Wir dürfen nicht den Sand in den Kopf stecken *
RE: Ab wann ist man eine "Petze"?
in Familie & Co. 24.11.2006 10:00von Penny Lane • Goldenes Reitabzeichen | 12.560 Beiträge | 12600 Punkte
Ich finde besagtes Kind ist eine Petze und wenn ich in der Klasse wäre, wäre ich auch sauer auf sie.
So was macht man nicht. Es hätte ja niemandem weh getan, wenn das Mädchen nicht gepetzt hätte.
Es gibt natürlich Situationen, in denen es Korrekt ist, den Lehrer zu informieren, aber das dann ehr bei schlimmen Sachen, wie klauen etc.
RE: Ab wann ist man eine "Petze"?
in Familie & Co. 24.11.2006 10:15von Gala • Goldenes Reitabzeichen | 18.403 Beiträge | 18993 Punkte
Ja schließe mich Penny an. Was der Lehrer net weiß macht ihn nicht heiß
Ich denke hier hat sie echt voll in den Napf gestampft.
Aber man muss abwiegen, wenn andere wirklich was böses/schlechtes machen. Also sagen wir Mädel hätte gesehen wie Schüler xy Sachen geklaut hätte, dann würde ich es mies finden wenn sie es nicht aufklärt...
Ist immer schwierig und Situationsabhänig!
2 Jahre und sechs Monate ohne Bewährung für den Verkauf für 100 Gramm Haschisch - das ist die selbe Strafe, die sie kriegen, wenn sie in Leverkusen als Grundschullehrer 62 Kinder sexuell mißbrauchen. Wie man das auf 100 Gramm umrechnet, weiß ich jetzt auch nicht.
Volker Pispers
RE: Ab wann ist man eine "Petze"?
in Familie & Co. 25.11.2006 12:02von Kimble03 • Kleines Hufeisen | 293 Beiträge | 293 Punkte
Dem Lehrer einen Stinkefinger zu zeigen ist also völlig in Ordnung?
Weil er ja nicht zu Schaden kommt?
Dass das völlig respektlos ist, ist also egal?
Wenn mein Kind sowas machen würde, einem Erwachsenen, und dann noch einer definitiven Respektperson gegenüber, dann wäre das in meinen Augen definitiv nicht in Ordung, dann stimmt am Verhältnis zum Lehrer was nicht.
Meine Meinung.
Wenn also mein Kind das als falsch einstufen würde und das dem Lehrer sagen würde, fände ich das nur richtig, denn die Wahrscheinlichkeit, dass so ne Rotzgöre dann in einem Gespräch unter den Kindern kapieren würde, worum es geht, ist ja wohl gegen Null.
Natülich muss man die Kirche im Dorf lassen, es bringt den Lehrer tatsächlich nicht um, es ist nicht so eindeutig wie was zu klauen, aber es ist in meinen Augen nicht das richtige Miteinander, das ich meinem Kind gerne vermitteln möchte.
Außerdem ist es meiner Ansicht nach auch nicht richtig und sinnvoll, wenn mein Kind zu einem blöden Nachplapperer wird, der soll selber nachdenken, ob er findet, dass das eine Petzte ist, und nicht den anderen nachlaufen, wenn die das beschließen.
Und wenn jemand was falssch macht, finde ich Ausgrenzung (zwar menschlich und gewöhnlich, aber trotzdem) nicht richtg, sondern fände es besser, wenn mein Kind lernt, sowas dann in einem Gespräch mit der "Petze" zu regeln.
Aber anscheinend bin ich da spießig, wenn ich nicht will, dassman so miteinander umgeht. *Schulterzuck*
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Immer schön wirr bleiben!
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RE: Ab wann ist man eine "Petze"?
in Familie & Co. 25.11.2006 13:52von Mary • Reitlehrer | 6.752 Beiträge | 6806 Punkte
Nein Kimble, ich will auch nicht, dass meine Kinder sowas tun, ich will auch nicht, dass sies nachmachen, aber jemanden wegen sowas zu verpetzen ist kontraproduktiv, da der "Stinkfingerzeiger" nachher der Held ist und die "Petze" ist die Doofe.
Ich habe gerade gestern auch so ein Petz-Telefon gemacht, weil ich einfach fand, das gehe zu weit: Mike (5) kam mit zwei offenen Knien nachhause, weil er auf dem Gehsteig von einem 8-jährigen mit dem Kickboard umgefahren wurde. Das war mir einfach zuviel, und ich wollte, dass die Mutter des Jungen das weiss.
Genau so war ich letzten Winter froh, dass mir eine Nachbarin gesagt hat, dass Lars (damals 6) den Autos Schneebälle nachgeworfen hatte. So konnte ich mit ihm drüber sprechen und gut wars.
RE: Ab wann ist man eine "Petze"?
in Familie & Co. 25.11.2006 18:28von Kimble03 • Kleines Hufeisen | 293 Beiträge | 293 Punkte
In Antwort auf:
jemanden wegen sowas zu verpetzen ist kontraproduktiv, da der "Stinkfingerzeiger" nachher der Held ist und die "Petze" ist die Doofe.
Genau da liegt der Hund für mich begraben.
Richtiges Verhalten wird bestraft, falsches belohnt.
Das ist falsch.
Und das würde ich an Chrissies Stelle meinem Kind vermitteln wollen.
Die "Petze" hat das Verhalten des Jungen nicht richtig gefunden, also hat sie was gesagt.
Der Stinkefingerzeiger muß zu seinem Tun stehen und ggf die Konsequenz daraus tragen.
Mein Kind soll nicht wegschauen, soll nicht das tun, was andere toll finden.
Das alles ist natürlich theoretisch leicht gesagt und für das Kind praktisch sehr schwer umzusetzen, das ist klar.
Aber im kleinen fängt es an.
"Nur der tote Fisch schwimmt mit dem Strom."
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Immer schön wirr bleiben!
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RE: Ab wann ist man eine "Petze"?
in Familie & Co. 25.11.2006 23:52von Kimble03 • Kleines Hufeisen | 293 Beiträge | 293 Punkte
Isch abe keine Kindär.
Aber wenn ich welche haben werde, werde ich versuchen diesen Weg zu gehen.
Und ich versuche ihn auch selber zu gehen.
Wenn das jeder macht, dann sind die Deppen irgendwann die Aussenseiter.
So bescheuert die Kampagne auch sein mag, aber "wir sind Deutschland", jeder einzelne ist ein Baustein der Gesellschaft, in der er lebt, also ein wichtiges Element.
*philosophier*
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Immer schön wirr bleiben!
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RE: Ab wann ist man eine "Petze"?
in Familie & Co. 01.12.2006 19:17von Tasha • Anfänger | 133 Beiträge | 133 Punkte
Hallo,
ich hab auch keine Kinder, geb aber trotzdem mal meinen Senf dazu ab
Ich finde auch das das Mädchen gepetzt hat. Der "Stinkefingerzeiger" hat es ja hinter dem Rücken des Lehrers gemacht um cool zu sein. Geschadet hat es dem Ansehen des Lehrers meiner Meinung nach nicht, denn er hat es ja nicht gesehen. Hätte er es gesehen und nicht darauf reagiert ("Respekt verschaffen") dann hätte es seinem Ansehen geschadet. Wenn jemand zu Schaden kommt (Diebstahl, körperl.Gewalt etc) dann ist es mutig und toll wenn man es dem Lehrer sagt! Das zeigt Courage und Verantwortungsgefühl.
LG
Tasha
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