Hallo an alle!

Ich habe ein großes Problem mit unserem Titus. Er war ja von Anfang an nicht "schußfest", also kein guter Jagdhund.
An Sylvester kriegt er demzufolge richtig Angst und verkriecht sich unters Waschbecken.
Die letzte Woche wurde es aber so schlimm, das ich mir echt Sorgen mache. Wir waren bei meiner Schwester spazieren und dort gibt es einen Schießstand in der Nähe. Titus hat sich nur hinter mir verkrochen und wollte nicht mal mit seiner Schwester spielen. Normalerweise ist es am nächsten Tag wieder weg und er verhält sich ganz normal. Aber diesmal wird es nicht besser... Heute waren wir spazieren und er verhielt sich die erste halbe Stunde normal und auf einmal klemmt er den Schwanz ein bis zur Nase und rast in den Wald und versteckt sich. Dazu muss ich sagen, er ist absolut unansprechbar wenn er Angst bekommt. Früher rannte er einfach heim.
Er war dann heute noch zu überreden zu mir zu kommen und sich an die Leine nehmen zu lassen. Aber der Spaziergang war erledigt.
Er ist ein unglaubliches Sensibelchen, verträgt kein lautes, rüdes Wort, also hat sich das Thema Abhärtung erledigt.
Eine gute Freundin meinerseits meinte, sie würde ihm "Pülverchen" geben (irgendwas Medikamentenartiges) und dann wäre er wenigstens für Sylvester ruhiggestellt. Das kommt aber für mich nicht in Frage. Ich möchte ihm ja helfen und ihn nicht zudopen.
Vielleicht hat jemand ja Ideen, wie ich ihm helfen kann.

Lg Memo

Rescue-Tropfen? Wobei ich nicht weiß, ob das Hunde bekommen dürfen. Oder mal einen THP fragen, ob es ein homöopathisches Mittel gibt, das Deinem Titus hilft.
Aber ich habe von Hunden wenig Ahnung...

Hätte ich jetzt auch vorgeschlagen und ja, die kann man wohl für Hunde nehmen sagt Google :) Arme kleine Schissbuxe :(

Danke euch beiden!
Mein THP wurde auch schon konsultiert und damals bekam er auch Rescue-Tropfen. Leider reagiert er auf die extrem. Wie auf alles andere leider auch, ob jetzt HP oder Chemie. Für den akuten Fall wie jetzt Sylvester, sind die Tropfen ok. Er ist dann halt ein paar Tagen nicht er selbst...
Er ist ja nun nicht unser erster Hund, aber sowas habe ich noch nicht erlebt. Was mein/sein größtes Problem ist, das er sich seit Tagen nicht mehr beruhigt und immer noch dieses extreme Angstverhalten zeigt, obwohl für mich kein Grund erkennbar oder auch hörbar ist.
Ich möchte ihm helfen im Sinne von Sicherheit geben. Da er sehr gerne mit ausreiten geht und sich da auch an Memi hängt, standen wir schon bei uns am Rehgehege als der Jäger da war. Der Versuch war, ihm zu zeigen, das nicht mal Memi zuckt, wenn geschossen wird. Daraus wurde nichts, Titus rannte zurück zum Stall (zum Glück gibts da keine Straßen!!) und Memi schlief fast ein... Naja, wenigstens ein cooles Pferd.
Ich weiß eben aus eigener Erfahrung, das Angst nur blockiert und einem das Leben zur Hölle machen kann.
Das möchte ich ihm ersparen.
Wenn jemand noch was erzieherisches einfällt, her damit .

LG Memo

Wart ihr mal bei einer (guten) Hundeschule? Vielleicht haben die ein paar Ideen? Die Tropfen bezog ich auf Silvester, für jeden Tag sind die natürlich nix.

Das Problem ist ja (ich hab selber so nen Hallodri, das ganze Jahr ist Highlife in Tüten bei ihm, aber wehe irgendwo knallt es , dann ist er "so klein mit Hut"), das man den Drang hat, das Tier zu trösten, und bestärkt ihn nur noch darin, das er ja recht hat, wenn Frauchen jetzt noch tröstet. (hab ich bei meiner Freundin damals beobachten können, das das auch stimmt, mein Hund sucht bei mir die Sicherheit und wenn er bei mir ist, dann ist es für ihn zwar nicht schön, aber ok).

Ich finde das echt schwierig. Ich will meinen Terrier auch nicht zudröhnen, aber was bleiben einem für Alternativen, außer "Augen zu und Durch" und dem Hund irgendwas geben, was ihn ruhigstellt.

Zum Glück ist er jetzt soweit, das er sich hinter mir verkriecht, wenn er Angst bekommt. Das mit dem Davonrennen ist, wie Dani ja auch schreibt, brandgefährlich.
Dawina, meine Freundin ist Hundeausbilderin, sie sieht das ganze nicht so dramatisch und hat nur die akutlösung mit Tropfen oder Pülverchen. Wobei ich mit ihren Methoden einen Hund zu halten eh konträr gehe und bei Treffen und Gesprächen das Thema ausklammern muss. Vielleicht sollte ich mal Martin Rütter kontaktieren.

Gestern waren wir wieder auf Familienspaziergang und es ist was Interessantes passiert. Da es mir seit ca. 3 Wochen recht mies geht und ich gestern eine üble Erstverschlimmerung meines HP-Mittels hatte, war ich auf 180. Am Schießstand wurde nicht geschossen, aber Titus fing ab einer bestimmten Stelle wieder an zu klemmen und ich wurde so sauer das ich ihn weggeschickt habe und ihn einfach ingnoriert habe. Dann hat es vielleicht noch zwei Minuten gedauert, wobei er auch versucht hat, sich an meine beiden lieben Schwestern zu hängen und dann war gut. Er hat gespielt, geschnuffelt und was ein normaler Hund eben noch so tut auf einem Spaziergang.
Ich war der festen Überzeugung, ich hätte ihn vorher NIE getröstet und damit in seinem Verhalten bestätigt. Das war wohl ein Trugschluß, frau lernt ja nicht aus!
Ich werde jetzt weiter so verfahren und dann wird sich zeigen, ob das eine einmalige Sache war oder tatsächlich das Richtige.

An der Leine hat er übrigens garkeine Angst, da ist er groß und stark[cool].

Ich werde weiter berichten.
LG Memo

So, wir haben Sylvester überstanden! Dieses Jahr hat Titus Tabletten bekommen, das war aber das letzte Mal! Ich hätts wissen müssen, er hat so derbe reagiert, war zwei Tage total daneben, hat meiner armen Schwester die Wohnung vollgesch... und war einfach total verwirrt. Gut, also das nächste Jahr muss er da ohne Mittelchen durch, armer Spatz.
Die selbe Dosis hat auch die Hündin meiner Freundin bekommen und die war morgens um 5 wieder topfit.
Es wurde bei uns gestern im Wald viel geschossen und er hat aber fast nicht reagiert. Er hatte wohl Angst, er bekommt wieder pööhse Pillen, wenn er Angst hat .
Na gut, ich bin jetzt auch schlauer...

LG Memo

Hallo Memomex,

ich als Hundebesitzer kenne dieses Problem auch.

Ich kann mich erinnern mal eine CD in der Hand gehabt zu haben. Die ist speziell für Jäger und ihre Jagdhunde. Ich hab sie mir nicht angehört, aber die Jäger sollen darauf schwören. Es soll den Hunden während der Ausbildung helfen schussfest(er) zu werden.

Und was mir noch einfällt ist, dass es extra für Hunde (ua. gerade für Silvester) diese Ohrenschützer gibt. Ich kann Dir ja mal den Link dafür schicken wenn Du möchtest. Dann hat er zumindest Silvester nicht soviel Stress/Schiss. Meiner würde das vielleicht auch bekommen, wenn bei uns geknallt werden dürfte.

Lieben Gruß!

Ruhigstellen mittels Medikamenten bringt ja aber auch nichts? Angst haben sie trotzdem, sie können dann nur nicht reagieren? So erklärte unsere TÄ jedenfalls.
Unsere Hündin hat auch total Panik und die Ruhe, die ihr Sohn ausstrahlt (der sitzt oben vorm Fenster und schaut das Feuerwerk an, sooo süß!) hilft nicht und Rescue-Tropfen auch nicht.
Das Schlimmste ist, wenn man da auch noch drauf eingeht "ist ja guuut, ganz ruhig, passiert nix" usw. Dann merken sie, dass die Angst offensichtlich begründet ist. Wir ignorieren es und versuchen selber möglichst ganz gelassen und ruhig zu sein.
So hat sie z.b. die Bügel-Angst (meine Mutter hat so n komisches Dampfbügelding und da hatte ie auch grundlos Angst) überwunden, aber das dauert eben. Vielleicht wird das mit Silvester so wenigstens auch ein wenig besser aushaltbar für sie.