Ich brauche ein paar Ideen und ggf. Lösungsansätze:

In meiner Jungs-Stunde läuft u. a. auch unser aktuelles Voltipferd. Sehr großer Wallach, bestimmt 1,78, ein Riccio/Dinard, ist jetzt 7 jährig meine ich.

Ich war vor zwei Jahren einmal mit um den probezureiten als der ausprobiert wurde. Die Voltis und der Vorstand waren noch drei weitere Male da und haben sich jedesmal gefreut das die Halle komplett leer war.

Der war artig, schlacksig und unkoordiniert aber brav. Liess sich gut reiten, und war auch im Umgang easy.

So das ist die Vorgeschichte.

Jetzt zum Problem: Wenn ihm in der Halle ein Pferd entgegen kommt wird der immer kürzer und dreht um. Es ist egal ob ihm das Pferd auf der rechten oder linken Hand entegen kommt (also innen oder außen) auch auf dem Zirkel gleiches Bild. Das ist teilweise für den Reiter echt schon gefährlich weil der wirklich massiv dagegen ist.

Besonders intensiv tritt das Verhalten auf wenn er aus der Ecke kommt und ihm kommt einer entgegen. Dabei ist es dann auch egal ob derjenige beim HB Punkt ist oder gerade aus der anderen Ecke der langen Seite kommt.

Beim Voltigieren ist das wohl kein Thema, da ist er brav auch wenn die Mädels im Galopp draufspringen usw.

Auf dem Außenplatz konnte ich das Verhalten auch noch nicht beobachten.

Wir haben das nun gestern mal forciert und bewusst das eine Pferd auf der rechten die anderen vier auf der linken Hand reiten lassen und umgekehrt. Das wurde ganz langsam besser. Gott sein Dank ist der Reiter, er ihn bei mir reitet sattelfest, das war am Anfang echt nicht schön. Was EINIGERMASSEN funktioniert ist, das Pferd in Konterstellung zum entgegenkommenden zu reiten. Also platt gesagt: Rüssel vom Feind weg stellen.

Das Pferd ist insgesamt nicht so gut geritten, beide Reiter, reiten den sehr stark mit der Hand (ich sehe den ja nur einmal die Woche und der meist gesagt Satz ist "lass den mal mehr los")

Hat jemand sowas schon mal erlebt? Vorschläge für weiteres Vorgehen?

Also würdest Du auf eine Form von Platzangst tippen?

Das Problem ist halt ein bisschen das die Nummer echt nicht ungefährlich ist, der rennt alles um was im Weg steht (mich eingeschlossen) und macht Sachen die für den Reiter echt schwer zu händeln sind.

Das Mädel das den reitet hat echt Angst inzwischen da drauf, das merkt der natürlich und das macht es noch schlimmer.

"Mein" Reiter wäre da letzte Woche fast runtergeschossen und war auch schon so weit das er nicht mehr aufsteigen wollte.

Macht der das denn auch, wenn keiner drauf sitzt? Weil wenn das wirklich so gefährlich wird, könnte man ja erstmal geführt anfangen ihn damit zu konfrontieren. Gib ihm vielleicht auch Sicherheit, wenn die Person einfach locker vorweg geht und sich nicht im Sattel schon anspannt.

Löckchen ich kann nur beurteilen das die mir so erzählen, das er es beim reiten macht und an der Longe beim Voltigieren nicht. Und das er es in der Halle macht und draußen nicht.

Wie gesagt ich sehe das Pferd einmal die Woche im Unterricht.

Penny, danke für Deine Antwort, ich glaube damit kann ich schon mal was anfangen.

Ich denke auch, da hilft nur üben und dran gewöhnen.
Die Prinzessin hat das am Turnier (zuhause bin ich höchstens mal mit einem weiteren Reiter in der Halle oder auf dem Platz)
Bei den ersten Turnieren wars noch sehr extrem, da fand sie alle schlimm.
Jetzt ists nur noch bei (großen, weißen) Schimmeln, wenn welche sehr nah an ihr vorbeischeppen oder -bocken oder ich direkt neben dem Sprung bin, wenn da jmd springt.
Da muss sie durch, hilft nur gewöhnen.
Die wird allerdings nicht kopflos oder gefährlich, die hat echt Angst und springt dann los, aber da reicht dann Stimme.

In deinem Fall bin ich ganz bei Penny, die sollten das auch außerhalb deiner Stunde üben, üben, üben. Das Mädchen dann eben erstmal nur im Schritt.

Edit: Muss gar nicht unbedingt Platzangst sein, vllt wurd der irgendwann mal in der Halle von einem getreten, der so nah kam und hat jetzt deshalb Angst davor

Ich hatte auf Platzangst (edit: oder eine Art Platzangst)getippt weil er das eben auf dem Dressurplatz, wo keine seitliche Begrenzung ist, nicht macht. Da macht er durchaus anderes was für den Reiter nicht so schön ist, aber ganz speziell dieses Verhalten nicht.

Außerdem scheint er sehr genau zu unterscheiden zwischen Voltigiertraining und reiten.

Ich werde die Reiter mal auffordern das zu üben und auch mit der anderen RL sprechen bei der halt das Mädel reitet.

Ich kenne so ein Verhalten auch nur von Pferden, die einmal ein Erlebnis der anderen Art hatten.
Beide Male wurden sie getreten - das eine Pferd auf dem Paddock - und mochte seitdem keine dunklen Pferde nicht mehr. Er nahm schlichtweg reißaus.
Das andere Pferd wurde in einer Pleasure-Prüfung als Jungpferd getreten und konnte danach das Überholtwerden und selbst nicht weg können (weil Bande) nicht mehr ertragen.

Beide sind mit Geduld und Spucke aus der Situation gekommen und haben später kein derartiges Verhalten gezeigt.

Und ich glaube schon, dass Euer Volti-Wallach seinen Voltigier-Job kennt und sich da schlichtweg sicher fühlt.

Also Üben, Üben, Üben - ich fände es nur ggü. den Mitreitern fair, wenn das Üben nicht gerade in den Unterricht fallen würde.