Das Reiterhippodrom

#16

RE: Hufrollenentzündung....und nun?

in Krank was tun? 02.10.2006 23:43
von noame • Turniertrottel | 2.284 Beiträge | 2284 Punkte

@Impalla, eigentlich schon... ich werde ab jetzt doch wieder die Schmiedetermine kurzfristig abmachen, weil wir sie jetzt immer schon beim Schmiedbesuch abgemacht haben, und mein Schmied kommt am Donnerstag, und mein Pferd sieht gruselig aus, die Zehe viel zu lang, und ich reite den auch bis Donnerstag nicht mehr...

Also, ich habe meinem Pferd Ingwer zugefüttert, von... ich glaube August 2005 bis März 2006. Ich glaube allerdings an die Geschichte mit den Magengeschwüren durch Ingwer nicht, ... das ist immerhin deutlich natürlicher als Equi oder ähnliches, von daher... aber als Kur ist es denke ich auch sinnvoll. Mein Pferd ist ja mittlerweile wieder unter dem Sattel, deswegen hab ich das irgendwann abgesetzt, weil ich das irgendwie besser fand, und mein Pferd stabil war mit seinem Bein.

@Elding, wenn der TA kein Problem mit dem veröffentlichen hat, es sind ja vernünftige Aufnahmen, dürfte das doch kein Problem sein, daß Du sie eingestellt hast. Wie soll der Schimmel denn jetzt behandelt werden?!
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Zugegeben, Formeln sind die Geheimwaffe einer internationalen Verschwörung gegen ihr Selbstbewußtsein. Aber am besten tun sie so, als würde ihnen das nichts ausmachen, das verwirrt den Gegner. (Gero von Randow: Das Ziegenproblem)


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#17

RE: Hufrollenentzündung....und nun?

in Krank was tun? 03.10.2006 10:54
von Gelöschtes Mitglied
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@Kbarbier: Der TA meinte das das wohl eine ziemlich eklatante veränderung der Hufrolle wäre (Ich muss weitergeben was meine Schwägerin
mit erzählt hat, ich war leider selber nicht dabei) und das man das wohl schon vor 10 Jahren hätte sehen müssen, wenn man geröntg hätte.

Das das jetzt so akut ausgebrochen ist muss wohl mit dem Griffelbein irgendwie zusammenhängen. Es könnte gut sein das er richtig
einen drauf bekommen hat, und das es dadurch eben akut ausgelöst wurde.

@noame: Das ist nicht der Schimmel, der ist sein Mai tot
Wir sollen zunächst erst mal schauen wie er sich macht, bevor er "aggressivere" Behandlungen in angriff nimmt.
Nach einer Woche stehen ging er wieder komplett gerade...

Nur fest stehen soll er ja nicht. Er kommt jetzt erst mal nur Tagsüber auf die Wiese und bekommt Ingwer zugefüttert.
Wenn das soweit nichts bringt will er mit Hyaluronsäure behandeln.

Na ja, ich hab den Schlumpf gestern morgen auf die Wiese gebracht und musste mir erst mal die Augen zuhalten.
Der konnte gerade noch abwarten bis ich das Halfter ab hatte und ist dann Vollgas wiherder weise zu seinen Kumpels geflitzt.....

Ich glaube den in der Box zu lassen kommt der Todesstrafe gleich..

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Wake up and face me,
don’t play dead cause maybe
Someday I will walk away and say
“You disappoint me,”
Maybe you’re better off this way


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#18

RE: Hufrollenentzündung....und nun?

in Krank was tun? 03.10.2006 11:58
von noame • Turniertrottel | 2.284 Beiträge | 2284 Punkte

@, @Elding, ich dachte, das wäre auch ein Schimmel, entschuldige... hab ich wohl durch einander geworfen.
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Zugegeben, Formeln sind die Geheimwaffe einer internationalen Verschwörung gegen ihr Selbstbewußtsein. Aber am besten tun sie so, als würde ihnen das nichts ausmachen, das verwirrt den Gegner. (Gero von Randow: Das Ziegenproblem)


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#19

RE: Hufrollenentzündung....und nun?

in Krank was tun? 05.10.2006 22:01
von fannie mae • Sattelschlepper | 68 Beiträge | 68 Punkte
wenn dein t.a. von einer hufrollen"entzündung" spicht dann ist das eine diagnose die nicht viel hergibt.
die hufrolle an sich bezeichnet einen komplexen mechanismus rund ums strahblein mit schleimbeuteln, sehnenbändern etc
was genau also meint dein t.a. mit entzündung?
nur eine (vorübergehende) akute entzündung in dem bereich oder aber eine veränderung des strahlbeins u seiner struktur,
worauf die röntgenbilder eher hinweisen ("entzündungen" sind auf röntgenbildern nicht sichtbar,
dazu müsstest du uschall od szynthihgrafie machen)?
insbes da die äusserung im raum steht man hätte das vor jahren schon sehen können (auf röntgenbildern eben)?
dann hast du es nicht mit einer "entzündung" zu tun sondern mit einer veränderung des strahlbeins - der unterschied ist wichtig u vor allem WESENTLICH:

entzündungen sind vorübergehend u ggf reparabel.
VERÄNDERUNGEN der strahlbeinstruktur sind irreparabel.
ich empfehle zum verständnis dringend die seite http://www.equivetinfo.de/html/das_hufrollensyndrom.html

mein altgedientes sportpferd hatte im letzten herbst eine extreme schwellung am linken vorderbein von heute auf morgen -
lahmte allerdings nicht. die schwellung war jedoch derart monströs dass ich ihn sofort zur nahegelenen klinik gekarrt habe.
uschall erbrachte keine diagnose.
sehne in ordnung, ev "etwas" wasser im bein wg vorübergehender überanstrengung?
grosses fragezeichen.
habe ihn einige tage geschont u in den nächsten wochen weniger hart angepackt, die schwellung ging rasch zurück, ich musste
nichteinmal viel dran machen u er war viel auf der wiese.

ruck zuck vergessen das ganze.

im januar fing er dann an zu lahmen vorne links u es war absolut nichts zu sehen.
hab mir das spielchen einige zeit angeguckt u bin dann wieder zur klinik.
röntgen.
und dann das aus:
hufrolle.
extreme veränderungen des strahlbeines dahingehend dass die knochenstruktur (gemeinhin wird von "luftkanälchen" im strahlbein gesprochen)
sich nahezu in auflösung befand, danach kommt nur noch der totale zerfall der knochensubstanz.
das pferd muss immense schmerzen eigentlich schon im vorfeld gehabt haben, hat es aber nie gezeigt.
eine derart hochgradige veränderung der strahlbeinstruktur entsteht nicht von heute auf morgen sondern über jahre.
das pferd ist springen u vielseitigkeiten (erfolgreich) mit mir gelaufen u hat niemals auch nur den hauch einer lahmheit angedeutet.

bis auf den september davor - u selbst da hat er ja nichteinmal gelahmt.
heute bin ich mir sicher dass die akute schwellung im letzten herbst auf eine vorübergehende
entzündung (!) der hufrolle u der mit ihr im zusammenhang stehenden schleimbeutel u sehnen stand.
nur hat es damals keiner bemerkt weil nicht geröntgt sondern nur uschall gemacht wurde.
OB es aber zu dem zeitpunkt noch rettung gegeben hätte halte ich auch für fraglich.

nachdem also dann im winter die akute "hufrolle" (will heissen: strahlbeinveränderung) diagnostiziert wurde u dazu der kommentar kam:
andere können damit gar nicht mehr laufen können (weil kaum noch tragende knochensubstanz vorhanden)... hab ich alles gemacht was so langläufig empfohlen wird:
von sonderbeschlag mit kunstoffeinlagen, stosswellentherapie bis hin zur extem kostspieligen u nur unter narkose möglichen
infusion neuester mittelchen die den verfall aufhalten sollen plus täglichem spritzen (musste ich selber lernen) von knochenaufbausubstraten.

von nervenschnitt wurde mir deshalb abgeraten weil der verfall bereits so fortgeschritten war
dass mit einem durchbruch des hufbeins (ähnlich wie bei hufrehe u hufbeinsenkung) zu rechnen war
u man das dann womöglich aufgrud des nervenschnittes nicht rechtzeitig gemerkt hätte.

dennoch war der verfall rasend:
innerhalb von wenigen wochen wurde aus der "nur rechtsrum lahmheit" eine konstante lahmheit die sich besonders zeigte wenn das pferd aus der box kam - akut steif u kaum fussend könnend.
nach ner halben stunde schrittreiten auf mögl weichem boden sah die welt anders aus aber die geringste ruhepause hatte wieder akute lahmheit/steifheit zur folge.
weidegang aufgrund von dauerregen u tiefem boden im märz/april zu dem zeitpunkt nicht möglich weil der (teure) beschlag akut gefährdet u ohne den gings gar nicht mehr.
bin dann stundenlang mit ihm grasen gegangen oder hab ihn mal in der halle laufen lassen.
grauenhaft.
habt ihr mal ein pferd gesehen das so gern explodieren will u auf drei beinen landet u nicht mehr kann?

hab dann ende april wetter wetter sein lassen u ihn trotzdem rausgestellt auf seine wiese.
er kam jeweils lahmer rein als raus.
inzwischen war auch der verfall auf dem rechten bein so weit fortgeschritten (merke: hufrolle tritt SELTEN nur auf einem bein auf, meist sind beide in mitleidenschaft gezogen, nur können sie nur auf dem bein lahmheit anzeigen wos stärker schmerzt - irgendwo muss man schliesslich auffussen ...) dass er kaum noch den weg bis in den stall geschafft hat,
hektisch wurde weil er eigentlich KEIN vorderbein mehr auffussen wollte u völlig neben sich stand.
das habe ich mir genau zwei tage lang angesehen u ihn dann schweren herzens eingeschläfert u es hat mir das herz gebrochen
u ich kann mich nur bei diesem pferd bedanken das mich all die jahre mit einer strahlbeinsubstanz durch springen und
vielseitigkeiten getragen hat die eigentlich längst im vorfeld hätte behandelt werden müssen - nur dass es keiner wusste -
er hat ja nie gelahmt...
rechtzeitig erkannt hätte die veränderung mit den entsprechenden infusionen mit glück VIELLEICHT zum stillstand gebracht
werden können so dass weiterhin leichte belastbarkeit (oder zumindest ein schönes rentnerdasein auf der weide) möglich
gewesen wäre.

was diese geschichte also lehrt:
1. eine "hufrollenentzündung" ohne bedeutende ursachen gibt es nicht.
wenn, dann ist röntgen nötig (was bei deinem pferd ja auch getan wurde) u das sollte aufschluss über potentielle veränderungen des strahlbeins geben.
2. sind veränderungen da sollte auf jeden fall auch das andere bein geröngt werden - es werden auch dort veränderungen vorhanden sein, wenn auch weniger akut.
3. spezialbeschlag allein reicht nicht um veränderungen der strahlbeinstruktur aufzuhalten - beschlag doktort lediglich an den symptomen rum, kann aber nicht die ursachen beseitigen.
4. die ursächliche veränderung der hufrolle ist irreparabel - man kann lediglich den weiteren fortgang stoppen falls das pferd darauf anspricht.
5. übliche methoden sind neben stosswellentherapie (die z.t. erstaunliche ergebnisse bringt) die genannte sehr aufwendige infusion zur wiederanregung des aufbaus der knochensubstanz (gemeint sind die luftlöcher imn strahlbein die idealerweise
zu schliessen wären aber nicht in ihrer gänze schliessbar sind) und beeinflussung des stoffwechsels dahingehend das kein
weiterer abbau betrieben wird. unterstützend werden pülverchen u intramuskuläre spritzen verabreicht.
6. lass dich durch rumtoben auf der weide od unterm sattel/an der hand nach stallruhe nicht täuschen!
ein pferd das unter adrenalineifluss steht zeigt keine lahmheit sondern läuft darüber hinweg!
mein holsteiner war noch im winter im gelände als er eigentlich nur schritt u leicht traben sollte ein heises eisen u ich wollte nicht glauben dass dies ein lahmes pferd sei.
gelahmt hat er meist danach erst wieder als ruhe eingekehrt war u das adrenalian (sprich: die aufregung) "raus" war.

was du brauchst ist eine klare aussage des t.a. u eine klare diagnose der röntgenbefunde idealerweise auf beiden hufen im hinblick auf den grad der veränderung der strahlbeinstruktur.
alles andere ist -mit verlaub gesagt- bullshit u bestenfalls als vorübergehende linderung eines akuten symptoms zu verstehen.

wenn die veränderung des strahlbeines deines pferdes sich noch in einem tragbaren mass befindet ist der spezialbeschlag sicher eine gute sache - ersetzt aber nicht eine konsequente beobachtung der veränderung der hufrolle an sich.

u da würde ich immer in die klinik fahren u mir beide röntgenbilder interpretieren lassen - vorbeugende massnahmen sind teuer aber u.u. lebenserhaltend.

lies dir also mal in ruhe den angegebenen weblink durch, die verschicken zu dem thema auch eine ausführliche CD die wirklich
lehrreich ist, und dann entscheide selbst was nötig ist u was nicht.

alles gute für dein pony!











http://www.muensterland-pferde.de/

zuletzt bearbeitet 05.10.2006 22:20 | nach oben springen

#20

RE: Hufrollenentzündung....und nun?

in Krank was tun? 06.10.2006 07:56
von Gelöschtes Mitglied
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@Fannie mae: Wow! Danke für Deine ausführliche Beschreibung.
Das Pony gehört leider nicht mir, sondern meiner Schwägerin. Das heisst ich kann nur Tipps geben, entscheiden muss sie.
Ich war auch bein Röntgen nicht dabei, von daher kann ich nicht sagen was der Doc genau gesagt hat. Klar, das es sich hierbei definitiv NICHT um eine akute entzündung sondern um eine Veränderung des Strahlbeins handelt.

Was mich ankäst ist, das er sie mit den Worten "Man muss jetzt halt ausprobieren" nach hause geschickt hat.
Und erschreckender Weise finde ich das Pony in vielen Punkten deiner Geschichte wieder.

Das losgasen nach längerem stehen, wo man wirklich denkt, ok, dem kann nichts weh tun...und auch das "einigermassen Klar auf die Wiese bringen und auf drei beinen wieder runter holen"

Ich werde mir den Link mal zu gemüte führen.
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#21

RE: Hufrollenentzündung....und nun?

in Krank was tun? 06.10.2006 10:00
von marcella • Turnierreiter | 3.031 Beiträge | 3031 Punkte

@Fannie: Vielen vielen Dank für die ausführlichen Infos. Das Pferd einer Freundin hat diesbezüglich auch Probleme und endlich weiß ich da mal etwas genauer bescheid.
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