Ich bin momentan einigermassen verzweifelt und möchte Euch hier die Gründe mal dalegen, auch auf die Gefahr hin als Depp, Tierquäler oder Honk der Nation da zu stehen...

Ich hatte ja schon im ST mal geschrieben, dass Anuschka nicht auf der Weide bleiben mag.

Das sieht bei uns wie folgt aus: Wir haben oberhalb des Stalls etliche Weideparzellen, auf denen die Pferde meist zu zweit stehen.Es sind immer ca 8 Parzellen geöffnet, je nach dem wieviel Gras drauf ist. Anuschka steht mir ihrer Boxennachbarin zusammen...zumindest sollte sie das.

Auf den Stücken beim Anweiden ging das noch recht gut.Da hat sie zwar mal rumgesponnen, aber stand auch oft genug ganz entspannt da und hat gefressen.

Damit ist aber jetzt Feierabend. Nun sind andere Stücke offen und die Stute dreht nur noch am Rad. Sie "steht" maximal 15 Minuten. Sprich sie wälzt sich mal, läuft im Schritt rum und guckt sich die Umgebung an und rupft auch mal ein paar Grashalme.
Und dann tickt sie aus.
Sie fängt von jetzt auf gleich das Rennen am Tor entlang an. Sprich sie steht mal kurz am Tor, rast dann die seite der Wiese entlang und wieder zurück zum Tor. UNd zwar so dass sie fast im Zaun landet.
Ihre sonst beste Freundin wird bei der Aktion einfach gnadenlos über den Haufen gerannt, sollte sie dabei mal im Weg stehen.

Auf den Wieden unten am Stall, wo sie sonst auch immer brav stand, zeigt sie inzwschen das selbe verhalten.

Ich hab sie schon mal einfach draussen gelassen, um zu sehen ob sich das irgendwann gibt, aber das tut es nicht. Ganz im Gegenteil, je länger sie dass duchzieht umso schlimmer wird es und umso mehr spult sie sich auf.

Wenn ich sie dann raus hole stellt sie sich in aller Seelenruhe hin und grast.

Die PB ist auf der Suche nach einer tragbaren Alternative auch keine Hilfe, ich hab sie gefragt ob ihr was einfällt und da zeigte sie a) wenig Interesse und meinte b) ach das sind nur die Fliegen. Toll.

Gestern war sie nur auf dem Paddock, da ist sie ganz friedlich. Wenn sie im fast leeren Stall bleiben soll ist sie relativ ruhig aber macht schon einen unzufriedenen Eindruck...ist klar wenn alle ihre Kumpels draussen stehen.

Tja, was tun?? Kann mir jemand sagen was im Kopf dieses Pferdes vorgeht? Nun ist die Möglichkeit da, dass sie den ganzen Tag raus kann, was in meinen Augen auch das Beste wäre, und Frau Pferd flippt aus.

Hat irgendjemand hilfreiche Tipps? Denn sowas hab ich irgendwie noch nicht erlebt...

Ich bin kein Verhaltenstherapeut oder so, das vorweg.

Anscheinend ist für die Stute Koppel ja Stress. Ich schätze also, dass da irgendwann mal irgendwas schief gelaufen ist. Bei sensiblen Pferden reicht da unter Umständen ja schon ein einziger Vorfall.

Man müsste also die Kette Koppel = Stress durchbrechen. Kostet vermutlich viel Zeit und Mühe. Ich würde mal den genau entgegengesetzten Weg gehen. Nicht abwarten, bis bzw. ob sie sich beruhigt (tut sie ja eh nicht), sondern sie reinholen, BEVOR sie sich aufregt.

Blöd gesagt ist die vielleicht durch jahrelange Boxenhaltung etwas ... degeneriert. Du hattest doch auch mal geschrieben, dass sie um so ruhiger steht, je abgeschiedener die Box ist, wenn ich mich recht erinnere? Ich kann mir vorstellen - wie gesagt, reine Spekulation - dass sie sich mittlerweile einfach nicht mehr wohlfühlt, wenn sie viel Platz um sich rum hat.

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sondern sie reinholen, BEVOR sie sich aufregt.

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Blöd gesagt ist die vielleicht durch jahrelange Boxenhaltung etwas ... degeneriert

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Du hattest doch auch mal geschrieben, dass sie um so ruhiger steht, je abgeschiedener die Box ist, wenn ich mich recht erinnere?

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Wir haben auch so ein Pferd im Stall, der fühlt sich auf dem Paddock deutlich wohler als auf der Wiese. Da geht das maximal 15 Minuten, dann steht er entweder "im" Tor oder er fängt an zu toben. Und auch das gleiche Problem wie Du - PB interessiert das nicht. Er gehört zu "meiner" Pflegegruppe, den hole ich rein, wenn ich merke, er wird unruhig, bzw. parke ihn eben auf dem Paddock.
Einen Versuch ist Galas Vorschlag wert - einfach auf der Wiese daneben stehen und so tun, als ob DU mit ihr grasen gehst. Oder - natürlich viel Aufwand - rausstellen, reinholen in die Box und nach wasweißichwieiel Zeit wieder rausstellen usw. ob Dir das zeitlich möglich ist.

Ist das Pferd grad richtig aktiv im Einsatz? Ich hab nur nen "etwas anderen" Vorschlag, vielleicht ist das was für dich und die PB?

Weil ansonsten wäre mein Vorschlag das Pferd aufzuladen und sie mal 3 Monate auf eine richtig große Herdenweide zu stellen. Keine, wo das Pferd im ersten Moment das Ende, also nen Zaun sieht, sondern eben solche riesen Sommerweiden.

Wir haben bei uns auch so ein Pferd aufgenommen. Der wusste den ersten Tag nichts mit sich anzufangen, stand nur blöd am Tor rum und schrie. Aber die Herde hat ihn relativ schnell "eingezogen" und jetzt ist er voll integriert.

Die entwickelt da nochmal ein ganz anderes Leben mit richtiger Herdenbewegung.

Vielleicht kann sie sich da ein bisschen weideerholen und wenn du sie zurück holst ist es besser?!
Wie ist die Haltung sonst? Ist natürlich nicht zu empfehlen wenn sie sonst max. 2 Stunden rauskann und sonst in der Box steht, weil dann hast du nach der Weidepause den umgekehrten Fall (könnte natürlich passieren).

Viel Glück!

Ach ich kenne schon solche "Koppelrenner", denen Weideurlaub gut getan hat
Wenn das Pferd noch ein bisschen "natürlichen Instinkt" in sich hat, wird es den ganz schnell ausgraben und den Schutz der Herde suchen. Das ist doch was ganz anderen als solche kleinen Pensionspferdeweiden mit Fluktuation und wenig Platz.

Ich finde Jacis Vorschlag gar nicht so abwägig. Ist eben ein anderer Weg an das Problem ran zu gehen. Gala ist ja nun kein Indikator für alle "weidegestörten" Pferde.

Vielleicht ist der Nusch EIN anderes Pferd nicht Gesellschaft genug? Oder sie fühlt sich ohne Herde nicht sicher? ODer sie braucht wirklich eine gewisse "enge" um sich um sich sicher zu fühlen (siehe Marcella). Ist ja alles möglich.

Übrigens fände ich es ebenso lebensmüde die auf die Weide zu stellen und das Tor offen zu lassen. Das wäre mir eindeutig zu gefährlich!!! Selbst wenn ich dann dabei stehen bliebe... das Risiko wäre mir eindeutig zu groß.

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Übrigens fände ich es ebenso lebensmüde die auf die Weide zu stellen und das Tor offen zu lassen.

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Also zu ihr auf die Weide gehen/setzen geht auch nicht? Vielleicht mit einem Buch?
Mein erster Gedanke dazu wäre auch, dass sie vielleicht eine richtige Herde braucht, um sich wohlzufühlen?

Wirklich traurig, dass ein Pferd so "verdorben" werden kann, dass es das Natürlichste nicht mehr aushalten kann. Umso besser, dass du das änders willst. Viel Erfolg beim betreuten Grasen.

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Elding stellst du denn nach dem reiten raus?

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So, ich habe Madame gestern mal nach absprache auf eine der Weiden direkt am Stall gestellt. Da stehen nachts die Schulpferde drauf und entsprechend wenig Gras ist da vorhanden.

Und was war? Sie stand da völlig zufrieden und hat Hälmchen am Rand gezupft. Eine volle Stunde lang, dann hab ich sie reingeholt. Also kommt sie jetzt zukünftig erst mal tagsüber dahin Ich werde weiter berichten