Das Reiterhippodrom
#1

Arbeit mit Jungpferden

in Springen und Dressur 15.09.2008 12:12
von Jaci • Turnierreiter | 3.247 Beiträge | 3257 Punkte
Hier sind ja doch einige dabei, die schon junge Pferde geritten haben.

Welche Einstellung habt ihr dazu? Wann ist es für euch vertretbar anzufangen und wie lange definiert ihr "junges Pferd"?

Tägliche Arbeit oder nur wenige Male in der Woche? Worauf lag der Fokus etc.?

Habt ihr im Umfeld/bei Bekannten Unterschiede zwischen den Reitweisen bemerkt? (nein, soll keine Reitweisendiskussion werden )

Die kleine Taya (3-jährig) steht ja nun seit 2 Tagen bei mir im Stall und da ergeben sich bei mir aktuell Gedanken wann ich was, wann und wie mit dem Baby mache. Im Hinterkopf muss ich haben dass ich nicht unendlich Zeit habe, weil sie ja geritten verkauft werden soll.

Es ist auch ein Fortschritt zu erkennen, dass man manchmal einen Schritt zurück gehen muss...
zuletzt bearbeitet 15.09.2008 12:15 | nach oben springen

#2

RE: Arbeit mit Jungpferden

in Springen und Dressur 15.09.2008 12:19
von Penny Lane • Goldenes Reitabzeichen | 12.560 Beiträge | 12600 Punkte
Ich finde, dass das auch stark darauf ankommt, wie es mit dem Pferd weitergehen soll.
Soll sie schnellstmöglich verkauft werden?
Wann soll sie auf dem Turnier vorgestellt werden?
etc.

Bei uns ist es (meistens) so, dass die 3-jährig angeritten werden. Dann werden sie in der Regel nicht öfter als 3 x die Woche geritten, ca. 15-20 Minuten.
Entweder gehen sie dann im Sommer nochmal Tag und Nacht raus oder sie gehen tagsüber raus und werden weiterhin ab und zu geritten.
4-jährig sollten sie dann schon recht regelmäßig geritten werden. Wir hatten aber auch schon vereinzelt welche, die erst mit 4 oder sogar 5 eingeritten wurden. Wir hatten Pferde, die haben mit 3 Jahren Turnierluft geschnuppert und wir hatten welche, die waren erst mit 5 auf dem Turnier oder auch gar nicht bevor sie verkauft wurden.

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Mal verliert man und mal gewinnen die anderen...
zuletzt bearbeitet 15.09.2008 12:19 | nach oben springen

#3

RE: Arbeit mit Jungpferden

in Springen und Dressur 15.09.2008 12:40
von Mina • Reitlehrer | 5.765 Beiträge | 5833 Punkte
Kommt für mich als Privatbesitzer (ohne Verkaufsorientierung) stark auf das jeweilige Pferd an. Das eine ist früher bereit, das andere nicht. Das eine lernt schneller, das andere brauch länger. Grundsätzlich würde ich es aber wohl nie anders handhaben als wir es bislang taten: Anreiten mit 3 (maximale Reiteinheiten: 30 Minuten - mit Aufwärmen und Abreiten), dann ein paar Monate Handarbeit bzw. ggf. noch ein paar Wochen/Monate Koppelurlaub und dann weiter unterm Sattel mit (knapp) 4. Wir haben uns meist an die Faustregel "so als wie das Pferd ist, so oft wird es als Jungspund unter der Woche gearbeitet" gehalten.

Für mich aber in der Jungpferdeausbildung am aller Wichtigsten: immer Zeit lassen - nur keine Hetze. Das zahlt sich am Ende immer 1000-fach aus, ich seh´s grad bei Drops. Der macht von Woche zu Woche mehr Fortschritte, ich komm mit dem Freuen schon gar nicht mehr nach

Für mich persönlich sind Pferde bis 7 Jungspunde. Allerdings.. bei Drops denke ich mal, dass der für mich mit 20 noch mein "Baby" sein wird

LG Mina

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Ich mag Kinder, Chefs und Gutmenschen... medium gebraten und nett portioniert auf meinem Teller
zuletzt bearbeitet 15.09.2008 12:41 | nach oben springen

#4

RE: Arbeit mit Jungpferden

in Springen und Dressur 15.09.2008 13:06
von wanna • Pferdepfleger | 586 Beiträge | 586 Punkte

Ich sehe es ähnlich wie Mina.
Jedes Pferd sollte individuell gearbeitet werden, Rosi z.B. braucht jeden Tag ein bisschen "Arbeit" und wenns nur 20 Minuten ein bisschen v/a longieren ist.
Henry war anders. Der konnte auch mal 3 oder 4 Tage am Stück auf der Wiese stehen und war am 2. Tag in Arbeit wieder genauso locker und durchlässig wie vorher.

Obwohl ich mit "Verkaufsorientierung" reite und ausbilde, bekommt jedes meiner Pferd Zeit um zu wachsen und zu reifen, es bringt gar nichts, am Anfang richtig Gas zu geben und dann am Ende mit einem unmotivierten und "verwachsenen" Pferd dazustehen.

Ich hätte auch keine Schwierigkeiten damit, ein junges Pferd, dass entweder geistig oder körperlich unterentwickelt ist, noch einmal für eine Saison auf die Weide zu stellen.

Was ich für schwierig und auch ein Stück weit falsch halte ist, ein Pferd über einen Zeitraum von 3-4 Wochen durchzuarbeiten, um es dann 1 Woche "regenerieren" zu lassen (weiß nicht, wozu es gut sein soll, wird aber auch hier und da praktiziert).

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#5

RE: Arbeit mit Jungpferden

in Springen und Dressur 15.09.2008 13:07
von Jaci • Turnierreiter | 3.247 Beiträge | 3257 Punkte

Zitat von Penny Lane
Ich finde, dass das auch stark darauf ankommt, wie es mit dem Pferd weitergehen soll.
Soll sie schnellstmöglich verkauft werden?
Wann soll sie auf dem Turnier vorgestellt werden?
etc.



In meinem Beispiel soll das Pferdchen schnellstmöglich verkauft werden. Insgesamt rechnet es sich für den Züchter sonst nicht sie "ewig" bei mir im Stall in Pension zu stellen. Sie soll nun nicht auf Teufel komm raus Lektionen "reingeprügelt" bekommen. Sie ist und bleibt eher ein Freizeitpferd, was auch sicherlich eher einen solchen Reiter finden wird.

Turniere sind erstmal gar nicht geplant mit ihr.


Es ist auch ein Fortschritt zu erkennen, dass man manchmal einen Schritt zurück gehen muss...
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#6

RE: Arbeit mit Jungpferden

in Springen und Dressur 15.09.2008 13:09
von Penny Lane • Goldenes Reitabzeichen | 12.560 Beiträge | 12600 Punkte

Ach so, ich finde natürlich auch, dass es stark vom Pferd abhängt.
Manch ein 4-jähriger ist noch nicht so entwickelt wie ein anderer 3-jähriger.
Und man muss halt auch gucken, wie die Pferde mit arbeiten. Der eine ist vielleicht mit 2-3 mal die Woche unterfordert/unausgeglichen und dem anderen sind 3 mal vielleicht schon zu viel.
Abwechslungsreiche Arbeit ist natürlich auch immer schön. Mal freispringen lassen, mal über Stangen longieren, reiten oder einfach mal frei laufen lassen.


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Mal verliert man und mal gewinnen die anderen...
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#7

RE: Arbeit mit Jungpferden

in Springen und Dressur 15.09.2008 13:13
von Penny Lane • Goldenes Reitabzeichen | 12.560 Beiträge | 12600 Punkte

Zitat von Jaci
Zitat von Penny Lane
Ich finde, dass das auch stark darauf ankommt, wie es mit dem Pferd weitergehen soll.
Soll sie schnellstmöglich verkauft werden?
Wann soll sie auf dem Turnier vorgestellt werden?
etc.



In meinem Beispiel soll das Pferdchen schnellstmöglich verkauft werden. Insgesamt rechnet es sich für den Züchter sonst nicht sie "ewig" bei mir im Stall in Pension zu stellen. Sie soll nun nicht auf Teufel komm raus Lektionen "reingeprügelt" bekommen. Sie ist und bleibt eher ein Freizeitpferd, was auch sicherlich eher einen solchen Reiter finden wird.

Turniere sind erstmal gar nicht geplant mit ihr.


Okay, da sie ja erst drei ist, sind Lektionen ja sowieso nicht relevant.
Das war doch die von den Bildern, oder?
Ich würde dann halt schauen, dass du die so 3-4 x die Woche reitest. Wichtig ist ja das die lernt in Anlehnung zu gehen, sich v/a zu strecken und sie die grundlegenden Hilfen begreift. Die anderen Tage würde ich sie spielerisch beschäftigen (laufen lassen) oder auf die Wiese stellen. Longieren tut denen ja meistens auch ganz gut, aber das würde ich dann eher mit dem reiten gleich stellen (von der Arbeit her).


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#8

RE: Arbeit mit Jungpferden

in Springen und Dressur 15.09.2008 13:15
von wanna • Pferdepfleger | 586 Beiträge | 586 Punkte

In Antwort auf:
In meinem Beispiel soll das Pferdchen schnellstmöglich verkauft werden. Insgesamt rechnet es sich für den Züchter sonst nicht sie "ewig" bei mir im Stall in Pension zu stellen. Sie soll nun nicht auf Teufel komm raus Lektionen "reingeprügelt" bekommen. Sie ist und bleibt eher ein Freizeitpferd, was auch sicherlich eher einen solchen Reiter finden wird.

Turniere sind erstmal gar nicht geplant mit ihr.



Ich würde gemessen an Deinen Plänen mit ihr gezielt an den Qualitäten als Freizeitpferd arbeiten.

Rittigkeit, Durchlässigkeit, Unerschrockenheit.
Das kann man an der Hand, in der Halle, auf dem Platz oder im Gelände üben, ohne das Pferd wirklich unter dem Sattel zu arbeiten.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang für mein Empfinden, dass sich das Pferd auch von einem schwächeren oder unsicheren Reiter in allen drei GGA auf beiden Händen durch die Gegend lenken lässt. Dafür braucht es Vertrauen und Übung.

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#9

RE: Arbeit mit Jungpferden

in Springen und Dressur 15.09.2008 13:16
von Mina • Reitlehrer | 5.765 Beiträge | 5833 Punkte

Hihi, ich auch mal "Ach so" Bin gar nicht auf Jacis Fall eingegangen. Bei der Kleenen würd ich wohl so viel es geht raus ins Gelände gehen, da dies wohl auch u.a. später vor allem auf sie zukommen wird. Also so zweimal in der Woche raus (ggf. sogar mehr, je nachdem wie lange und wieviel ihr draußen macht), ein-zweimal Halle/Platz (eher kurze Arbeitsphasen) und evtl. dann noch einmal Longieren/Bodenarbeit. Ich denke, mit angepassten Zeiten ist sie damit nicht überfordert und wird dem neuen Besi mal viel Freude machen bzw. wird sich so recht leicht verkaufen lassen.

Schade, dass Züchter meist nicht das Geld haben, ihrem Pferd die komplette Grundausbildung "gönnen" zu können - die dauert nunmal im Schnitt 2 Jahre.. und die muss man dann ja auch erstmal bezahlt bekommen.


LG Mina

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#10

RE: Arbeit mit Jungpferden

in Springen und Dressur 15.09.2008 13:18
von Jaci • Turnierreiter | 3.247 Beiträge | 3257 Punkte

So in etwa mach ich das derzeit auch,ja.

Ich denke, bzw. vermute dass eher Freizeitreiter mit oder ohne Ambitionen zum Anschauen kommen werden, als "WB-Turnierreiter" - also seh ich zu dass die Kleine - so blöd sich das anhört - "bedienbar" in allen 3 GGA auf dem Platz ist und dabei nett V/A läuft. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Geländearbeit. Alleine und in der Gruppe soll kein Thema sein.

Nicht dass ein "Turnierpferd" in dem Alter mehr können muss, so mein ich das nicht. Ich gehe davon aus dass eventuell auch Reiter kommen werden, die noch nicht so 100% sicher sind - und sowas muss eben auch drin sein fürs Pferdchen.


Es ist auch ein Fortschritt zu erkennen, dass man manchmal einen Schritt zurück gehen muss...
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#11

RE: Arbeit mit Jungpferden

in Springen und Dressur 15.09.2008 13:19
von Penny Lane • Goldenes Reitabzeichen | 12.560 Beiträge | 12600 Punkte

Wollte ich gerade schreiben Mina...
Schade, dass die Leute kein Pferd bezahlen können/wollen, welches 2 Jahre lang ausgebildet wurde


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#12

RE: Arbeit mit Jungpferden

in Springen und Dressur 15.09.2008 13:20
von Jaci • Turnierreiter | 3.247 Beiträge | 3257 Punkte

Wanna und Mina - ich hab zu lang zum Tippen gebraucht So sehe ich das auch,ja.

Von den Preisen reden wir mal gar nicht. Das ist sowieso verkehrte Welt.


Es ist auch ein Fortschritt zu erkennen, dass man manchmal einen Schritt zurück gehen muss...
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