Ratte, auch wenn es schwer fällt: Lass das zu. Deine Unsicherheit überträgt sich auf deinen Hund. Dein Hund muss lernen, wie er anderen Hunden begegnet, ohne dass Frauchen immer einschreitet oder hektisch wird. Ich weiß, dass es dazu manches mal Überwindung braucht, aber nur so kann Pit ein richtiges Sozialverhalten entwickeln. Seine Angst wird nicht besser, wenn man solche Situationen vermeidet. Im Gegenteil, du zeigst ihm so ja nur, dass es allen Grund gibt, Angst zu haben.

Wenn du Angst hast, dass Pit vor Angst durchdreht, dann würde ich versuchen, ihn an eine Schleppleine zu nehmen und so erstmal auf eine Hundewiese gehen und ihn Kontakt aufnehmen lassen.

Ich spreche fremde Hunde immer an – auch mal etwas deutlicher – wenn sie ungefragt zu nahe kommen. Das wirkt meistens.


Wenn er Angst hat würde ich erst recht keine fremden Hunde ran lassen, sondern nur welche bei denen ich weiß das sie nett sind.

Hast du vielleicht die Möglichkeit, dich mit jemanden zum Spazierengehen zu verabreden, der einen - bestenfalls älteren und freundlichen - Hund hat, an dem sich dein Pit ein bißchen "anlehnen" kann, wenn solche Situationen kommen?

Der Viszla meiner Schwester war auch sehr ängstlich als sie klein war (sie wurde von einem Hofhund als Welpe übel verbissen - ab da hatte sie vor allen fremden Hunden erstmal Angst). Ihr hat es viel geholfen, dass sie eine große "Tante" hatte (Mina), hinter der sie sich verstecken konnte. Die Ängstlichkeit hat sich dadurch sehr schnell gelegt.

Weiter stimme ich Lieschen zu: es muss dir "egal" sein, wenn ein anderer Hund auf euch zurennt. Ansonsten übernimmt dein Hund deine Angespanntheit.

... ich "warne" übrigens auch gerne mal lautstark einen zu meinem angeleinten Minchen rennenden Hund - wenns nicht wirkt, gibt Mina dem Hund halt auf ihre Art bescheid, dass sie keinen Kontakt an der Leine wünscht - selbst schuld

Lieschen: es ist auf keinen Fall so, dass ich Kontakt zu anderen Hunden unterbinde! Ich möchte nur vorher wissen, ob der andere Hund lieb ist usw., ich vermeide auch solche Situationen nicht, im Gegenteil. Seit wir in der Welpenschule sind, ist er auch schon viel zutraulicher und spielt voller Wonne mit seiner Freundin Daisy ;).
Leider gibt es sowas wie Hundewiesen hier überhaupt nicht.. Das Einzige sind die Felder beim Segelfluggelände, da sind oft viele Hunde unterwegs, aber das ist ne ganz schöne Strecke, die gehen wir noch nicht so oft...


Anna: genau das ist es ja, was ich so nervig finde. Ich weiß ja nicht, wie der andere Hund drauf ist, also kann ich die Situation nicht einschätzen.. Gestern kam ein wildfremder Hund auf einmal von hinten angeschossen, wir haben nicht mal das Herrchen gesehen, so weit war der von ihm entfernt. Den habe ich dann auch mal angeraunzt und weggeschickt, hat auch geholfen. Auf die Hundepfeife des Herrchens hat er überhaupt nicht reagiert .....


Mina: Wir gehen öfter mal mit dem Hund meines Freundes weg, der ist alt, aber überhaupt nicht freundlich. Ich weiß leider nicht, wieviel sich Hunde voneinander abschauen, aber ich nehme Pit immer auf die andere Seite, wenn wir Hunde treffen. Der Hund ist nämlich leider sehr agressiv und ich möchte nicht, dass Pit denkt, das müsse man so machen.. Wir haben jetzt vielleicht endlich die Möglichkeit, eine Dackeldame aus der Bekanntschaft ab und an mitzunehmen (mein kleiner Bruder soll den Hundesitter bei ihr machen). Die soll wohl absolut lieb und verträglich sein. Selbst wenn er sich hinter ihr wohl nicht verstecken kann, so würde er doch wieder mal einen fremden, lieben Hund kennen lernen. Das ist momentan das WIchtigste!

"Egal" ist es mir nicht, wenn ein Hund auf uns zu gerannt kommt, ich schicke den anderen halt weg. Angst hab ich selten, wobei ich mittlerweile bei fremden Hunden wirklich vorsichtig bin, es gibt hier leider die kouriosesten Kombinationen von Hund und Herrchen.. Ich finde es einfach nur nervig. Pit macht es aber immer besser, seine Angst ist wie gesagt schon ein enormes Stück geschrumft. Aber wenn dann gleich zwei große Hunde um ihn herum schwänzeln (so wie gestern), dann sinkt er halt in sich zusammen und das finde ich irgendwie unverschämt. Pit soll an der Leine wissen, dass er in Sicherheit ist und dass er aber genau so wenig zu jedem anderen Hund hin muss, leider wird das hier mit großen, unverständlichen Augen beäugt, wenn man das mal verlauten lässt...

ich kenne hier eigentlich alle Hundehalter, denen man so begegnen kann. ich bin jedes Mal erstaunt, was ihr so für Geschichten erzählt. Hier gibt es von 50 Hunden vielleicht 3, um die ich einen Bogen mache, wenn ich sie kommen sehe, der Rest ist vielleicht seltsam, aber nicht gefährlich.

Ansonsten habe ich es, obwohl ich auch eine übervorsichtige Hundemutti bin und Hugo für uns absolut ein Familienmitglied ist,bewusst auch ein paar mal zugelassen, dass Hugo sich mit anderen Rüden einmal fetzt. Dann haben die ihre Rangordnung geklärt und Hugo ist eh eher uninteressiert an so Grabenkämpfen, sprich, er verfolgt das dann auch nicht mehr weiter und akzeptiert seine Rangniedere Stellung. Die Hasen sind eh spannender . Das Leben wird dann wesentlich entspannter, wenn man auf der Wiese nicht mehr diversen Rüden ausweichen muss.
Bei so einem jungen Welpen geht das aber natürlich nicht.

Ja, schade, dass ihr keine Hundewiese habt in der Nähe. Ich stelle häufiger mal fest, dass entgegen allem Geunke über die armen Großstadthunde, es wesentlich leichter ist, Hugo hier mitten in der Stadt gut beschäftigt zu bekommen, als wenn wir mal auf dem Land sind. Hier sind einfach Unmengen anderer Hunde und viele ausgewiesene Hundefreiflächen, wo man rund um die Uhr andere Hunde trifft.

Ich treffe jeden Tag neue Hunde, in meiner nahen Wohnumgebung "wohnen" sicher 200 Stück und ich gehe oft neue und lange Gassiwege. Am Stall sind dank beliebtem Feldweg auch jede Menge.

Es gibt natürlich auch liebe Hunde, aber bei fremden bin ich vorsichtig – gerade von Labradoren wird meiner immer gemobbt. Vielleicht weil er so komisch aussieht.

Die Tage habe ich einen älteren Mann getroffen, mit Hund kommt man ja schnell ins Gespräch, dessen Hund bereits zwei Mal in den Kopf gebissen wurde.

Bei meiner Parallelstraße ist kürzlich ein Labbi über den Zaun und hat einen anderen Hund blutig gebissen. Ein anderer Nachbarshund ist aus dem Kofferraum abgehauen um sich auf meinen zu stürzen. Schreit nach Hundeführerschein...

Lieschen: wir wohnen leider nun nicht in der allerbesten Gegend, anscheinend wirkt sich das auch auf die Hundehalter (und damit die Hunde..) aus. Es gibt ohne Zweifel nette Hunde hier, z.B. eine Pitbulldame, die absolut goldig und lieb ist.. Aber es gibt einfach sehr viele Hunde, die geduckt, drohend, fixierend auf meinen zulaufen, am Besten noch mit Kettenhalsband voll zugezogen und böse guckendem Herrchen im Schlepptau... Das ist hier leider doch eher der Regelfall, zumindest wenn man aus der Stadt rausläuft. Im Park gibt es selten Hunde (da dürfen sie nicht hinmachen, das heißt, man müsste ja vorher noch Gassi gehen...) und sonst eben wie gesagt auf den Feldern, wobei wir da auch schon einigen seltsamen Geschöpfen begegnet sind, wir kennen die Strecke ja noch vom vorigen Hund. Was es hier viel gibt, sind diese giftig kläffenden Minihunde , die findet Pit nicht sooooo spannend. Aber die werden ja auch immer schützend auf den Arm genommen
Bei meinem Freund, der in einer der guten Teilorte wohnt, ist das anders. Da trifft man auf den Strecken meistens wohlerzogene, liebe Hunde. Da darf Pit auch gerne mal frei laufen, mal hallo sagen oder gehen, wenn er nicht möchte, aber da fragen die Hundehalter auch vorher, obs ok ist bzw. geben mir die Möglichkeit zu fragen. Allerdings muss ich, um dort spazieren zu gehen, auch immer erst mal ins Auto steigen, dazu reicht einfach nicht immer die Zeit. Wir wohnen Junghundtechnisch einfach etwas ungeschickt ;), aber das wird schon noch. Ich möchte einfach wenig riskieren, er soll mal noch bisschen sicherer im Umgang mit FREMDEN Hunden werden, bevor er einem unfreundlichen UND fremden Hund begegnet finde ich. Findest du das übertrieben? Sozialverhalten seinerseits ist ok, er weiß, wann er sich zu unterwerfen hat (sofort) und er weiß, wann er sich mal ein bisschen mehr rausnehmen kann.


Anna: ganz so schlimm ist es bei uns nicht, aber es geht doch in die Richtung. Genau aus diesem Grund möchte ich mir die Kontaktpartner aussuchen können, zumindest bis er etwas sicherer ist und das wird ja merklich.
In den Stall soll er auch irgendwann mit (da gibts teilweise eine Meeeeeeeenge Hunde), aber auch das hat noch Zeit. Da wären ja gleich zwei schreckliche Komponenten: fremde Hunde und Riesenpferde. Das wird schon noch, seine Neugier dominiert immer mehr die Angst.



Oh Gott, ihr habt jetzt bestimmt den Eindruck, ich bin die überängstliche Hysterikerin

Anna, was habt ihr für Hunde in der Gegend das ist ja furchtbar.

Wir hatten einen so einen Fall, einen Dobermann, den sind wir durch konsequentes Anzeigen bei der Amts TÄin losgeworden.