Kennt ihr das auch von euren Jungen?

Meine Stute war bis jetzt mustergültig, eine richtige Streberin. Als Fohlen schon brav, als 2 jährige schon als Handpferd mit -> superbrav. Beim Anlongieren und Anreiten die reinste Freude. Sie hat dann 3 jährig im Winter nochmal Pause bekommen, nach der Pause wieder äußerst motiviert und brav bei der Sache.
Im letzten Herbst (4,5 jährig) hat sie dann ein bißchen Problem gemacht und war im Maul teils überempfindlich, teils büffelig. Ich habs auf den Zahnwechsel geschoben und ihr nochmal Winterpause gegeben. Als wir dann wieder gestartet haben, war sie wieder ganz die Alte.
Seit ein paar Wochen ist sie wie ausgewechselt. Mal kann sie die einfachsten Dinge nicht wie zum Beispiel beim Putzen stehen bleiben. Dann ist sie im Gelände wieder fürchterlich schreckhaft oder weigert sich ganz einfach, wo langzugehen, wo sie sicher schon 100 Mal vorbei ist... Dann will sie nicht in den Hänger steigen, nicht an einem Traktor vorbei...

All diese Dinge habe ich teilweise sogar mit deutlichem Einsatz der Gerte "ausdiskutiert" aber trotzdem fällt ihr fast täglich was Neues ein.

Mein Trainer meint, das wäre völlig normal und vor allem bei Stuten ist diese Flegelphase noch viel ausgeprägter...
Ich persönlich finde es schrecklich, dass ich meine Kleine zur Zeit so oft schlagen muss. Grundsätzlich bin ich ja keine, die zimperlich und furchtsam ist, aber zur Zeit muss ich fast täglich mal "richtig durchgreifen".

Kennt ihr das auch? Wie seid ihr damit umgegangen?

Oh das beruhigt mich ja! Meine ist jetzt auch 5.
Die hat in letzter Zeit bei so ziemlich allem mal Theater gemacht.

Das ist schon erschreckend, wenn man nur mehr am Kämpfen ist!

Corona hat die Flegephase komplett ausgelassen. Die war und ist im Umgang total mustergültig was einmal drin ist, ist drin und bleibt drin und wird nicht wieder hinterfragt.

Nein kein Witz!! Empfinde ich wirklich so.

Nun ist das aber auch meine heilige Kuh und die darf auch einfach ne Menge. Aber so "rumpöbeln" hat sie nie gemacht.

Sunny ist jetzt schon ganz anders, die hinterfragt alles. Derzeitiger Rekord liegt mit dem gestrigen Tag bei 7 Tage ohne das ich sie hauen musste. Ab 20 höre ich auf zu zählen hab ich mir überlegt.

Mich nervt das so... man muss so aufpassen und immer so konzentriert sein.

Aber ich glaube unsere Damen werden bei konsequenter Ansprache sicher wieder zu Sinnen kommen, derweil schicke ich Dir ein bisschen virtuelle Nervennahrung in Form von Schokolade...

Fitou war mit 4 Jahren sehr brav, mit 5 Jahren sehr brav und mit 6 Jahren hat er nen kleinen Koller gekriegt, und musste ALLES hinterfragen und neu lernen.. Gab regelmässig ein paar auf den Deckel und das hat sich nach nem halben Jahr gegessen.

Mittlerweile ist er eigentlich immer gut zu händeln und hat so alle halbe Jahre mal nen kleinen Ausraster, aber alles im Rahmen.

Ich finde es keineswegs normal, dass ein junges, mit Vertrauen und Hirn ans reiten und den restlichen "Umgang" herangeführtes pferd rein altersbedingt "flegelt" und hab es auch noch nie erlebt.
Dass mit zunehmender Kraft auch eigene Ideen vom Pferd kommen, finde ich normal und durchaus erstrebenswert.
Nach pausen durch krankheit o.ä. ist sicher etwas feintuning notwendig, aber echt in Frage gestellt hab ich mich da auch nicht gefühlt?
Ich würde bei einem Pferd, das sich kaum oder gar nicht so präsentiert hat in der Vergangenheit und das dann ploetzlich tut, eher ursachenforschung betreiben, denn dagegen halten?
Ich bin sicher ein grosser Anhänger des sicher eingebauten Grundgehorsams (ja, das kann auch mal weh tun und sicher kein dutzi dutzi vetreter - aber ich kann mich beim besten willen nicht erinnern, dass sich ein pferd mal rein "pubertär" aufgelehnt hat... Das waren immer andere gruende, wenn es denn so war....

Und der immer wieder gehörte Satz: "der/der will dich nur aergern/testen/vera..... "
Macht mich soweiso regelmaessig agressiv....;-) aber das ist ja ein anderes thema.

Bei Mina unterschreibe ich also jeden satz und hab zum letzten abschnitt neulich was nettes gehört (es ging um einen bereiter mit besnders gutem haendchen fuer nervige jungpferde): "der kommt mit denen so gut zurecht, weil der nichts persoenich nimmt" da ist was dran!

Mein Erfahrungsschatz ist wesentlich geringer als der von Just, insofern bin ich ganz froh, dass ich sagen kann: danke du schreibst mir aus dem Herzen :)

wenn ich solche extremen Phasen bisher mitbekommen habe, dann war da immer entweder was dahinter (Gesundheit, unpassende Ausrüstung, Überforderung, etc pp) oder der Grundgehorsam stand von vornherein auf sehr wackligen Füssen und die Konstruktion ist mit wachsendem Selbstbewustsein des Vierbeiners in sich zusammengefallen. Letzeres fällt bei deiner, Ninja, die jetzt jahrelang nur brav war, ja eher weg.

Prinzesschen ist ja auch gerade eben 5 geworden und wenn die von heute auf morgen dagegen wäre, würde mir das sehr spanisch vorkommen.

Zitat von jannie

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oder der Grundgehorsam stand von vornherein auf sehr wackligen Füssen und die Konstruktion ist mit wachsendem Selbstbewustsein des Vierbeiners in sich zusammengefallen.

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Aber du kannst es VIEL schöner ausdrücken!!
*verneig*

Hm schwierig.
Gesundheitliche Probleme kann ich wohl ausschließen, das einzige was ihr Ärger macht, ist der Zahnwechsel. Nur ist sie beim Reiten kein bißchen maulig oder überempfindlich, also juckt es wohl "nur" und tut nicht weh.
Sonst geht sie unterm Sattel meistens ausgesprochen locker und zufrieden, das würde sie ja nicht, wenn ihr was wehtun würde.

Grundgehorsam wäre schon da, immerhin war die jetzt seit Herbst 2007 brav.

Überforderung? Sie ist jetzt auf sicherem A Niveau (zuhause), das ist für eine 5 Jährige ja nicht viel. Ein bißchen Seitengänge, einfache Wechsel und Außengalopp antesten wenn es leicht geht, das haben wir schon gemacht. Aber immer spielerisch und unverkrampft.

Was mich einfach stutzig macht ist, dass sie nach solchen "Diskussionen" immer wieder total brav ist und auch nicht den Eindruck macht, als wäre sie irgendwie "geknickt" oder aus der Fassung gebracht. Ganz im Gegenteil, sie kommt sofort wenn ich sie rufe und ich habe allgemein den Eindruck, dass sie schon gerne geritten wird.

Ich wollte euch mal berichten, wie es weiterging:

Nachdem mir das seltsame Benehmen meiner Kleinen doch keine Ruhe gelassen hat und vor allem nach dem letzten Zahnwechsel auch nicht besser wurde, habe ich zuerst den Zahnarzt geholt. Der hat an den Backenzähnen ordentliche Haken entdeckt und einen Wolfszahn entfernt. Ich hätte ja niemals mit Zahnproblemen gerechnet, seit der letzten Zahnbehandlung war noch kein Jahr vergangen.
Als nächstes traf ich zufällig am Badesee eine Bekannte, die Pferdephysiotherapie und APM macht. Die bot mir an, meine Kleine mal anzusehen und stellte dann Probleme an den ersten beiden Halswirbeln und ein schiefes Becken fest. Also hat sie auch das behoben.

Zu guter Letzt habe ich dann noch die Sättel überprüfen lassen und der Dressursattel passte nicht mehr optimal.

Nachdem ich dann eine ganze Menge Geld losgeworden bin, ist meine Kleine aber wieder mustergültig brav.