Das Reiterhippodrom

#1

Gebisswahl

in Springen und Dressur 12.09.2012 19:42
von Jaci • Turnierreiter | 3.247 Beiträge | 3257 Punkte

Was benutzt ihr für Gebisse? Für jede Sparte das Gleiche oder wird gewechselt? Wonach richtet ihr euch da?

Frage kommt daher: Im Gelände haben wir aber das Problem, dass sie sich mir unergründlich aufheizt und das auch mit Ruhe und Üben usw nicht immer besser wird. Also es ist kontrollierbar, auch nicht dramatisch, aber da.
Sie versucht sich zu beherrschen, macht sich aber totalen Stress. Diesen kompensiert sie am Gebiss, indem sie wie eine Irre darauf rumknatscht. Passiert mal mehr, mal weniger und immer erst dann, wenn sie etwas anderes wollte als ich oder wir unbekannte Wege ergründen.
Also bin ich letztens mal mit Hackamore geritten, einfach zum Test und habe festgestellt, dass sie den Stress damit irgendwie "umwandelt". Also sie versucht diese Knatschbewegungen, bemerkt dass das Gebiss nicht da ist und hört auf. Versucht es zwar immer wieder, aber hört auf. Auch fühlt sie sich von mir nicht so gestresst, wenn wir Gas/Bremsprobleme haben. Mit Gebiss fühlt sie sich dann total gestört, mit dem Hackamore hört sie zu.
Also wollte ich im Gelände erstmal auf Hackamore umstellen und gucken ob das unser Problem nur unterdrückt oder vielleicht sogar löst.
Klingt vielleicht bescheuert, aber innerlich weiger ich mich ein bisschen dagegen, weil ich das Gefühl hab nicht den geraden Weg zu gehen. Manchmal kommt man zwar über Umwege ans Ziel, aber es "muss" doch auch anders gehen. Aber erstmal probiere ich das wohl.


zuletzt bearbeitet 12.09.2012 19:44 | nach oben springen

#2

RE: Gebisswahl

in Springen und Dressur 12.09.2012 21:40
von Pernod • Goldenes Reitabzeichen | 12.793 Beiträge | 13161 Punkte

Überall dasselbe Gebiss, die gehen aber auch gleich damit. Wenn es für euch besser passt, warum nicht?!


--------
Ich bin Dressier-Schickse - Natürlich trage ich auf Turnier Dutt und Schminke.

Vercheckerpunkte : I


ich esse halt gern

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#3

RE: Gebisswahl

in Springen und Dressur 13.09.2012 08:35
von Gala • Goldenes Reitabzeichen | 18.403 Beiträge | 18993 Punkte

Bei Gala's Haustrense für Springdressur war ein normales Gummigebiss wahlweise ein Gummistange, zum longieren immer hannoveranisches Reithalfter mit Olivenkopf aus Gummi. Zum Springen und in der Turniertrense hatte ich dann ein Gummipelham drin.

Wie du siehst sehr viel Abwechslung

Also von daher warum nicht auf Hackamore ausreiten? Knatscht sie denn auch auf dem Gebiss rum, wenn die Zügel durchhängen?


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#4

RE: Gebisswahl

in Springen und Dressur 13.09.2012 08:57
von 147inertiacreeps • Reitlehrer | 5.423 Beiträge | 5619 Punkte

Vielleicht kannst du ja auch, wenn sie mal gelernt hat runterzukommen, wieder ganz normal auf Trense ausreiten gehen? Ich würde das probieren, wenn es für euch beide stressfreier ist, ist doch nichts Schlechtes dran.

Louis hatte für Ausritte ein Pessoa, sonst doppelt gebrochene Wassertrense. Man konnte aber auch mit der normalen Trense raus, das Pessoa war wohl nur für schnelle Ausritte..


Zahme Vögel singen von Freiheit. Wilde Vögel fliegen.

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#5

RE: Gebisswahl

in Springen und Dressur 13.09.2012 09:43
von Mina • Reitlehrer | 5.765 Beiträge | 5833 Punkte

Jaci, es ist halt die Frage, was der wirkliche Umweg am Ende ist.. Wer schreibt denn vor, was richtig und was falsch ist? Welches Gebiss das einzig Wahre fürs Ausreiten ist?

Ich weiß nicht, ob du mich verstehst, aber ich würde diese eingefahren wirkende Einstellung mal hinterfragen. Dass jedes Pferd ein Individuum ist, ist hier wohl allen klar - ja aber wieso handeln wir dann nicht auch so? Wenn etwas mal nicht so funktioniert, wie es "die Masse vorschreibt" und man sich nach Alternativen umsieht - die am Ende auch noch funktionieren, dann hat alles gleich einen faden Beigeschmack - als hätte man ein Problem umgangen anstatt es zu lösen.

Ich sehe das nicht so. Alles was sich in meinem persönlichen Toleranzrahmen bewegt, ist für mich ok - auch wenn es mal nicht der (gesellschaftskonforme) "gerade Weg" ist.

Übertrieben gesagt: wenn Drops mit nem Schnuller am zufriedensten im Gelände laufen würde, bekäme er auch einen

Wenn das Knanschproblem euch ansonsten nicht einschränkt und sie es nur in bestimten Situationen im Gelände zeigt und das Problem mit gebissloser Zäumung weg ist (und deine Versicherung evtl. Schäden bei gebisslosem Reiten auch übernimmt) - dann ist das Problem damit doch schon gelöst?


LG Mina

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#6

RE: Gebisswahl

in Springen und Dressur 13.09.2012 09:48
von Nienni • Turnierreiter | 3.151 Beiträge | 3196 Punkte

Schließe mich Mina an.
Ich seh auch irgendwie deinen "Umweg" nicht?
Kommt doch einfach darauf an, dass ihr entspannt ins Gelände gehen könnt? Und wenn das mit Hackamore geht, warum nicht?


_________________________________________________________
Ein Pferd ist immer nur so gut wie man es behandelt!

http://nienni.oyla20.de

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#7

RE: Gebisswahl

in Springen und Dressur 13.09.2012 14:20
von Jaci • Turnierreiter | 3.247 Beiträge | 3257 Punkte

Das liegt daran, dass ich mich frage warum sie den Stress so am Gebiss ablässt. Ihr müsst euch das so vorstellen...Ich latsche hinten am Stall den Weg raus am langen Zügel, an der Schnalle festgehalten. Latschen ist wörtlich zu nehmen, Conni tüdelt dahin. An manchen Tagen eiert sie rum, so nach dem Motto "lass uns umdrehen". Aber im Grunde geht es IMMER entspannt los. Gibt bei uns dann viele Wege, die man einschlagen kann - man kennt sie natürlich inzwischen alle, von jeder Seite und aus jeder Richtung (ich variiere immer!), so ist man im Schnitt ne gute Stunde draußen. Irgendwann, Stelle und Weg ist total egal trabe ich an. Zügel habe ich halblang aufgenommen, also nicht "stramm dran". Alles gar kein Problem, sie glotzt ein bisschen links und rechts, aber ist brav. Ist halt nicht tiefenentspannt, sondern eher aufmerksam. Dann irgendwann gehe ich zum Beispiel wieder Schritt. der ist dann schon schneller, zügig. Das Latschige vom Anfang ist nicht mehr ins Pferd zu bekommen. Beim nächsten Trab/Galopp, egal, ist sie dann schon nicht mehr entspannt. Sie zieht von sich aus immer wieder an, macht sich am Gebiss fest. Um sie abzulenken, lasse ich sie immer wieder ins V/A, wenn ich aufnehme immer nur lockere Anlehnung, also das wäre mein Ziel, aber meist muss ich irgendwann doch mal reingreifen, damit ich da oben noch was zu melden habe. Übergänge vom Galopp zum Trab sind nicht mehr auf den Punkt möglich, weil sie nicht zuhört. In der ganzen Phase entwickelt sich dann das Knatschen. Sie ruckt dann richtig, selbst wenn ich sie immer wieder ins V/A schicke. Schritt, auch am langen Zügel ist dann immer wieder schnell und mit Knatschen, will ich sie ruhiger bekommen, geht das nicht ohne dass sie Trippelschritt bekommt. Ab da ist der Ausritt dann auch keine Freude mehr und ich frage mich jedesmal, warum dieses Muster gleich bleibt. Immer nach dem ersten Trab oder wenn ich halt einmal abgebogen bin. Auch wenn ich die Strecken und Punkte jedesmal ändere.
Ich bin schon monatelang nur im Schritt ausreiten gegangen, ich hab schon bei jedem Mal "schneller als ich sage" ganz ruhig angehalten und gewartet bis sie einmal ganz tief durchatmet. (<---- Ritte haben dann Stunden gedauert), aber das Muster kehrt immer wieder zurück.
Im Moment habe ich sie dann halt beschäftigt, Anhalten-Los, Links-Rechts, durch die Bäume geschlängelt. Die Wege immer wieder zurück geritten, Galopp-Trab, Galopp-Schritt und das bis 1m vor Zuhause, weil sie sich nicht entspannt. Und weil die Dressurarbeit draußen auch nicht das Gelbe vom Ei war, hab ich das Hackamore probiert und eben gemerkt, dass das Problem zwar nicht gleich weg ist, ich es aber anders lösen kann.

Mina, das ist richtig, ich würde eben nur gerne haben, dass es mit Gebiss funktioniert und ich versuche das Problem zu finden *seufz*


zuletzt bearbeitet 13.09.2012 14:21 | nach oben springen

#8

RE: Gebisswahl

in Springen und Dressur 13.09.2012 15:11
von Special • Goldenes Reitabzeichen | 13.576 Beiträge | 13720 Punkte

jaci, den anfang deiner beschreibung könnte ich komplett für meine rb übernehmen. (der knatscht zwar nicht auf dem gebiss, sondern wird nur trippelig, fängt an mit dem kopf zu schlagen) ich hab dann nur noch die möglichkeit die zügel möglichst lang zu lassen. habs erst versucht mit aufnehmen, beschäftigung durch seitengänge, klettern über höhere baumstämme, aber alles, was man dann macht, macht ihn nur "heißer" und undurchlässiger. aber so mit zügel halblang geht es, der zuckelt dann zwar immer noch, und an normalen schritt ist nicht zu denken, aber besser, als mit aufgenommenen zügeln. der ist jetzt 20 und bei ihm war es wohl schon immer so... letztens hatte ich allerdings ein anderes erlebnis, da sind wir ne strecke geritten die er a) noch nicht kannte und auf der man b) die mal hat richtig laufen lassen können (wiesenweg), danach gings am langen zügel im schritt neben einem anderen pferd her, dass war aber auch bisher einmalig.

bei deiner stute ist es aber auch noch nicht so lange? wird das verstärkt, wenn du alleine ausreitest oder in der gruppe? und wenn du sie auch mal "laufen" lässt? ist zwar keine lösung, die knallen zu lassen, aber viell nimmt man dadurch einmal den selbst gemachten druck vom pferd?


_______________________________

Ein Pferd ohne Reiter ist immer ein Pferd.
Ein Reiter ohne Pferd nur ein Mensch.

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#9

RE: Gebisswahl

in Springen und Dressur 13.09.2012 15:22
von Jaci • Turnierreiter | 3.247 Beiträge | 3257 Punkte

Ich habe das größte Pferd im Stall und daher ist Ausreiten in der Gruppe oft wie alleine ausreiten ;-) Also gerade im Schritt, im Trab halten die anderen mit. Da ist es ähnlich, eigentlich kein großer Unterschied.
Ja, gekauft habe ich sie anders damals und das kam halt irgendwann in der Phase wo sie allgemein so schreckhaft war (obwohl das inzwischen VIEL besser ist).
Neue Wege gehen gar nicht. Schon wenn sie den ersten Schritt auf ne neue Strecke machen muss, fängt sie an zu eiern und zu glotzen. Wenn ich da trabe oder galoppiere fühle ich mich wie Beifahrer.
Rennen lassen tu ich generell gar nicht, weil ich ihrem Drang schnell nach Hause zu knattern nicht nachgeben wollte. Höchstens mal auf dem Stoppelfeld etwas schneller, sowas ist kein Problem. Wenn sie sich auf normalen Wegen so unmöglich benimmt und nichts hilft, gehe ich im Schritt nach Hause.


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#10

RE: Gebisswahl

in Springen und Dressur 13.09.2012 15:46
von Sunny • Reitlehrer | 7.280 Beiträge | 7289 Punkte

Sunny geht überall und immer mit dem gleichen Gebiss, eine Freundin dagegen hat fürs Gelände eine normale Wassertrense, zur Arbeit ein Nathe-Gebiss. Im Gelände würde ihrer sie mit dem Nathe-Gebiss ignorieren, sagt sie.
Also warum bei Dir und Conni nicht Hackamore, wenn Conni damit zufriedener läuft?
Aber ich habe bei jedem Deiner Beiträge (immer mehr) den Eindruck, dass Conni schrecklich unsicher ist, egal, ob sie in der Herde ranghoch war.


zuletzt bearbeitet 13.09.2012 15:46 | nach oben springen

#11

RE: Gebisswahl

in Springen und Dressur 13.09.2012 15:56
von Jaci • Turnierreiter | 3.247 Beiträge | 3257 Punkte

Tja, das Verhalten deutet irgendwie darauf hin ja... aber Verhalten in anderen Situationen deutet genau in die andere Richtung. Weiß auch nicht, was ich davon halten soll oder wie ich noch anders rangehen soll.


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#12

RE: Gebisswahl

in Springen und Dressur 13.09.2012 16:12
von Sunny • Reitlehrer | 7.280 Beiträge | 7289 Punkte

Unsicherheit äußert sich ja auch mal in Sturheit, Aggressivität etc.
Und Du machst Dir schrecklich viele Gedanken, was Du wie und vor allem besser machen kannst. Versuch' mal Dir NICHT so viele Gedanken zu machen. Vielleicht wird es dann einfacher?


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#13

RE: Gebisswahl

in Springen und Dressur 13.09.2012 16:17
von Jaci • Turnierreiter | 3.247 Beiträge | 3257 Punkte

Das ist schwer Ist ja nun nicht so, dass ich täglichmit rauchendem Kopf in den Stall fahre ;-) Aber diese Geländesache ist ja was "generelles", was ich lösen möchte.


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#14

RE: Gebisswahl

in Springen und Dressur 13.09.2012 21:33
von Penny Lane • Goldenes Reitabzeichen | 12.560 Beiträge | 12600 Punkte

Ich finde es völlig in Ordnung. Hätte nämlich an deiner Stelle auch Angst, dass Conni das Knatschen auf dem Gebiss mal in der Dressurarbeit einfällt, wenn ihr was nicht passt.

Dann doch lieber entspannt(er) mit Hackemore!

Es gibt auch einfach Pferde, die immer wieder in ihr altes Raster verfallen. Paula z.B. ist immer "aufgeregt", wenn ich rüber zum Springen gehe, obwohl ich da schon seit einem Jahr mit ihr hingehe. Sie kennt den Platz auch aus allen Winkeln und trotzdem ist sie dort nie so entspannt wie zuhause. Ein Zeit habe ich mich davon regelrecht "provoziert" gefühlt, weil man denkt "Was hat die denn, die kennt das doch, hier ist doch nichts!" Aber seitdem ich versuche es komplett zu ignorieren und gar nicht drauf eingehe, klappt es viel besser. Ich kann damit leben, dass sie da was unruhiger ist, denn sie ist brav und macht ihre Arbeit gut.

Aber ich verstehe schon, dass man die Hoffnung irgendwie nicht aufgeben will
Das tue ich bei Paula auch nicht, die ist ja noch jung *einred*

Ich rate dir, das Verhalten von Conni so anzunehmen. Geh mit Hackemore raus und versuch ihr "Sicherheit zu geben".


Erfolg ist die beste Rache!!
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Mal verliert man und mal gewinnen die anderen...
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Du blöder Arscharsch!.... Pimmel!!!
(Keinohrhasen)
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#15

RE: Gebisswahl

in Springen und Dressur 13.09.2012 23:26
von Nienni • Turnierreiter | 3.151 Beiträge | 3196 Punkte

Mit Hackamore knatsch sie nur einfach nicht oder ist sie damit generell entspannter? Also, tripelt sie trotzdem nach dem traben/galoppieren?


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Ein Pferd ist immer nur so gut wie man es behandelt!

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