Das Reiterhippodrom
#1

Stress? Überforderung?

in Springen und Dressur 28.03.2007 11:20
von Sunny • Reitlehrer | 7.280 Beiträge | 7289 Punkte

... ich weiß es nicht. Von meiner RL bekomme ich kaum Hilfe, die sieht das nicht als "Problem".
Folgendes: wir lernen gerade fliegende Wechsel, die Wechsel an sich funtkionieren unterdessen zu 70 %, das ist auch nicht das Problem. Das Problem ist der Linksgalopp. Sunny macht sich da deutlich zu hohl, manchmal geht gerade richten besser, aber zu oft nur schlecht bis gar nicht. Wenn ich ihn dann deutlich gerade richten will, eben auch mal nach außen stelle, rollt er sich auf und macht sich so eng, dass ich mit keiner Hilfe mehr durchkomme, weil einfach nichts mehr da ist. Ich habe ca. 10 % Pferd vor mir, den Rest - gefühlte 110 % - hinter mir. Meine RL kommentiert das mit "nicht so tief, nicht so tief"- sehr hilfreich, im Spiegel sehe ich das selber, aber was ich dagegen tun kann, sagt sie mir nicht.
Zulegen geht nicht, er nimmt aufnehmen nicht an, läuft nur durch meine Hand, vor den Ecken kann ich ihn mit Kreuz einfangen, weil Begrenzung durch die Bande, aber wie von der RL gefordert, mehrmals zulegen und wieder einfangen geht nicht.
Wenn ich Sunny lang lasse, dass er sich wieder entspannt, kein Problem, nehme ich wieder auf, mutiert er zum Tausendfüssler, sobald ich mit dem Bein komme, dann geht traben und auch Rechtsgalopp, aber Linksggalopp...
Ich muss ihn ja auch im Linksgalopp gerade bekommen, mogeln geht bei bestimmten Lektionen nicht, vielleicht kommt das Problem auch daher, dass ich das einfach zu lange "übersehen" habe?
Hat jemand hilfreiche Tipps?




My Sunny and me
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#2

RE: Stress? Überforderung?

in Springen und Dressur 28.03.2007 11:31
von **Pedro** • Turniertrottel | 1.501 Beiträge | 1501 Punkte

hast du denn gar, gar, gar, gar gar keine andere Möglichkeit, woanders Unterricht zu nehmen? Weil - su schimpfst ja eigtl. nur gegen deine RL? oder?


-----------------------
Möööp
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#3

RE: Stress? Überforderung?

in Springen und Dressur 28.03.2007 11:36
von Lieschen • Goldenes Reitabzeichen | 11.022 Beiträge | 11117 Punkte

habe ich das richtig verstanden, dass der Galopp an sich das Problem ist?

ein paar Vorschläge:
- häufiges Angaloppieren. Beim Angaloppieren selbst ist der Galopp meist am besten. Wenn man ewig vor sich hingaloppiert, wird der meist schlechter und schlechter
- die Galopparbeit spielerisch nach draußen (Gelände, Springplatz) verlegen. Da springen die meist besser ans Gebiss ran und sind nicht so knatzig)
- wenn er in der Gebrauchshaltung die Hilfen nicht so gut annimmt, versuche ihn zu überlisten, reit ihn im Galopp v/a und nimm ihn dann überwiegend nur mit Kreuz zurück und schicke ihn wieder vor, da werden am Anfang nur minimale Änderungen möglich sein, aber gib dich damit zufrieden.
- für die Probleme mit der Geradrichtung: Die musst du in allen GGA bekämpfen, immer wieder Schultervor reiten, nur ein paar Tritte, wieder gerade und wieder ein paar Tritte
- bringe ihn gar nicht erst gegen dich auf, sobald er droht, zickig zu werden, wechselst du sofort das Programm

Wenn ihr euch fortwährend im Galopp anlegt, dann wird der Galopp ständig Stress für ihn sein und ihr befindet euch im Teufelskreis. Deswegen, nimm da aus eurem Konflikt die Schärfe raus, dann wird es bestimmt besser. Ich drück euch die Daumen!

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#4

RE: Stress? Überforderung?

in Springen und Dressur 28.03.2007 11:40
von melanie2776 • Goldenes Reitabzeichen | 16.417 Beiträge | 16645 Punkte

Ich schließe mich Lieschen an. Dorina hatte das Problem das sie im Linksgalopp nicht richtig durchspringt. Ich sollte dann immer mal wiede das Pferd bewusst tief mit Nase vor reiten und dann vermehrt nachtreiben und vor allem auch beim Aufnehmen deutlich weitertreiben. Hat ganz gut funtioniert.

Auch häufiges Schultervor reiten find ich sehr gut.

Ansonsten.. mit der RL sprechen was Dir nicht passt.


Sonnigen Gruß
Melanie



RICHTIG REITEN REICHT
(Paul Stecken)
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#5

RE: Stress? Überforderung?

in Springen und Dressur 28.03.2007 11:45
von Mina • Reitlehrer | 5.765 Beiträge | 5833 Punkte

Schließe mich Lieschen und Melanie an. Was produktives könnte ich auf diesem Niveau sowieso nicht beisteuern

Aber red wirklich mal mit der RLin.. und wenn es nicht besser wird, überleg einen RL-Wechsel..

Und wenn nix mehr geht: Sunny mir schenken Kriegst dafür das Monster-Memo

Sunny, das wird schon, setz dich nicht zuviel Druck aus. Besonders Sunny tut sich bei manchen Sachen halt auch schwerer als andere (u.a. wg. geradem Hinterbein). Dat wird schon


LG Mina

------------------------------------------------------------------------
Sind die Hühner platt wie Teller,
war der Traktor wieder schneller
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#6

RE: Stress? Überforderung?

in Springen und Dressur 28.03.2007 12:02
von Penny Lane • Goldenes Reitabzeichen | 12.560 Beiträge | 12600 Punkte

Ich muss mich Lieschen und Melanie auch anschließen, das Poblem ist, dass das Pferd nicht genügend durchspringt (denke ich mal), er sich eng macht (dadurch natürlich auch wenig Durchsprung hat, weil er ja wenig(er) von Hinten springt). Ich habe das Problem auch und meine RL auch, also vielleicht nicht so doll, aber es ist vorhanden. Meine RL hat mir gestern noch gesagt, dass das das häufigste Problem in der Reiterei ist... Auch ihr Trainer legt SEHR viel Wert auf das nach vorne "ziehen" des Pferdes, weil sonst geht gar nix (siehe auch hohl machen, verwerfen etc.).

Auch hier schwört man bzw. wir auf die Methode:

Das Pferd immer wieder lang und fleißig nach unten galoppieren und mit Kreuz und Schenkel (also halbe Paraden) wieder aufnehmen (er soll dann natürlich auch mit dem Genick hoch kommen und sich selbst in die Hand ziehen), aber nicht zu lange, weil er das ja nicht halten kann und sich wieder eng machen wird. Wenn du das merkst, dass er sich wieder "aufkröpt", das gleiche Spielchen von vorn, dadurch wird er ja auch wieder ruhiger (innerlich). IMMER UND IMMER WIEDER, auch wenn es schon besser wird. Also ich muss es auch immer machen, es nervt auch teilweise, aber es bringt sehr viel.

Also das ist mein Tip, du könntest es mal ausprobieren.

Ach und zu dem Thema verwerfen bzw. hohl machen und gerade richten, muss ich auch auf Melanies Schulter vor im Galopp verweisen

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#7

RE: Stress? Überforderung?

in Springen und Dressur 28.03.2007 12:33
von Sunny • Reitlehrer | 7.280 Beiträge | 7289 Punkte

@Pedro
Nein, wirklich nicht. Auf unserer Anlage darf - solange die RL da ist - keine fremde RL kommen und die RL hat hier zwei eigene Pferde stehen, also wird sie auch nicht von selber gehen (böse Zungen sagen, wer will sie schon? ). Unterricht ab einem gewissen Niveau kannst Du bei uns mit der Lupe suchen - oder gleich bei der RL nehmen, was ich eben mache.
Unterricht brauche ich ja.

In Antwort auf:
ein paar Vorschläge:
- häufiges Angaloppieren. Beim Angaloppieren selbst ist der Galopp meist am besten. Wenn man ewig vor sich hingaloppiert, wird der meist schlechter und schlechter
angaloppieren geht ganz gut, da macht er sich auch nicht eng, Paraden funktionieren da ebenfalls, das Problem taucht auf bei Geraderichtung in der Versammlung

- die Galopparbeit spielerisch nach draußen (Gelände, Springplatz) verlegen. Da springen die meist besser ans Gebiss ran und sind nicht so knatzig)
Sunny ist barhuf, unser Boden zum Galopp nicht geeignet, Schotterwege, keine Wiesenwege - einfach nur Sch... (sorry) Außenplatz wird angeblich bis Ende Mai neu gemacht, derzeit ist der nicht bereitbar, werde ich aber ausprobieren, sobald der Platz fertig ist

- wenn er in der Gebrauchshaltung die Hilfen nicht so gut annimmt, versuche ihn zu überlisten, reit ihn im Galopp v/a und nimm ihn dann überwiegend nur mit Kreuz zurück und schicke ihn wieder vor, da werden am Anfang nur minimale Änderungen möglich sein, aber gib dich damit zufrieden.
Da habe ich mich offenbar falsch ausgedrückt - hätte schreiben müssen, dass schwerwiegende Probleme erst bei Versammlung auftauchen, Arbeitstempo ist OK, nicht optimal, aber OK, da kann ich ihn auch meistens geraderichten, ohne dass er sich aufrollt

- für die Probleme mit der Geradrichtung: Die musst du in allen GGA bekämpfen, immer wieder Schultervor reiten, nur ein paar Tritte, wieder gerade und wieder ein paar Tritte
Schritt und Trab funktioniert Geraderichtung - zum Glück, wenigstens etwas - im Rechtsgaloopp habe ich kein Problem, weil er sich da eher zu wenig biegen lässt

- bringe ihn gar nicht erst gegen dich auf, sobald er droht, zickig zu werden, wechselst du sofort das Programm
Sunny ist nicht renitent, falls Du das mit "gegen mich aufbringen" meinst, der verkriecht sich vor lauter ich-will-das-perfekt-machen-weiß-aber-nicht-was-Du-willst, das ist wohl das Problem mit ihm, ich kann's ihm offenbar nicht deutlich machen, was er falsch macht


Vielleicht verdeutlicht der gestrige Unterricht mein Problem besser - ich drück' mich wahrscheinlich zu dumm aus, Entschuldigung -: links angaloppieren auf dem Mittelzirkel, Galopp-Schritt-Galopp-Paraden - i.O., ganze Bahn, Schultervor, i.O., Galoppvolte, daraus Galopptraversale, Außengalopp, einfacher Wechsel, mehrfach Wechsel von Hand- zu Außengalopp zur Vorbereitung FW, Sunny fängt an sich aufzurollen, RL merkt nichts, Kommando FW, FW klappt, aber Sunny wird immer enger, ich sag das der RL - daraufhin eben zulegen, einfangen, zulegen, nach außen stellen, um das Genick locker zu bekommen - aber da war's dann schon so, dass ich mit nichts mehr durchkam. Das geht bei Sunny sehr schnell.
Ist er mit Versammlung überfordert? Das Hinterbein ist bei ihm wenig gewinkelt, verlange ich zu viel von ihm?

Ich bin wirklich ratlos, weil's eben nur links im Galopp nicht geht, rechts gibt es kaum Schwierigkeiten.




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#8

RE: Stress? Überforderung?

in Springen und Dressur 28.03.2007 12:54
von Penny Lane • Goldenes Reitabzeichen | 12.560 Beiträge | 12600 Punkte
In Antwort auf:
mehrfach Wechsel von Hand- zu Außengalopp zur Vorbereitung FW, Sunny fängt an sich aufzurollen, RL merkt nichts, Kommando FW, FW klappt, aber Sunny wird immer enger, ich sag das der RL - daraufhin eben zulegen, einfangen, zulegen, nach außen stellen, um das Genick locker zu bekommen - aber da war's dann schon so, dass ich mit nichts mehr durchkam. Das geht bei Sunny sehr schnell.
Ist er mit Versammlung überfordert? Das Hinterbein ist bei ihm wenig gewinkelt, verlange ich zu viel von ihm?


Wenn du mit nichts mehr durch kommst, musst du ja irgendwie gucken, dass du ihn wieder "runter" bekommst, also ruhiger, konzentrierter etc.
Das erreichst du ja dann nicht, wenn du krampfhaft drauf bestehst, weil er sich ja dann (vermute ich) noch mehr rein steigert. Dann solltest du ihn, meiner Meinung nach, erst mal wieder lang nach unten reiten im Arbeitsgalopp und wenn er sich wieder gefangen hat, fängst du wieder an, ihn aufzunehmen, bis hin zum versammelten Galopp, sobald du merkst, dass er dicht macht, lässt du ihn wieder lang runter im Arbeitsgalopp. Irgendwann werden die Phasen wo er dich macht kürzer und die wo er auch entspannt im versammelten Galopp geht länger - soweit der Plan Also im Ernst, gerade weil er laut deiner Aussage im Arbeitsgalopp gut mit macht, solltest du das nutzen! Du kommst ja nicht weiter, wenn er sich aufregt und eng macht. Das dauert sehr lange, das kann ich dir sagen. Als meine RL damals sagte, dass das mindestens ein Jahr dauert hätte ich fast geheult. Aber das Jahr ging schnell rum und die Vortschritte sind auf jeden Fall für alle Außenstehenden klar erkennbar...
zuletzt bearbeitet 28.03.2007 12:54 | nach oben springen

#9

RE: Stress? Überforderung?

in Springen und Dressur 29.03.2007 10:32
von Sunny • Reitlehrer | 7.280 Beiträge | 7289 Punkte

Dann werde ich versuchen, dem Problem mit v/a im Arbeitstempo zu begegnen, mal sehen, wie das klappt Kenn ja mein Pferd Dann muss ich nur noch die RL davon überzeugen, dass im Unterricht an Versammlung noch nicht mal gedacht werden sollte.




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#10

RE: Stress? Überforderung?

in Springen und Dressur 29.03.2007 10:48
von marcella • Turnierreiter | 3.031 Beiträge | 3031 Punkte

So, ich hab da jetzt mal ne Nacht drüber nachgedacht, so spontan hätt ich da gar nicht viel Sinnvolles schreiben können *g*.

Als erstes gilt für mich, auf der besseren Seite nicht mehr zu fordern, als Du auf der schlechten auch erreichst. Sonst förderst Du nur die Schiefe und die Einseitigkeit.

Ansonsten, was Penny geschrieben hat, ist der optimale Ansatz. Sobald Du im versammelten Galopp merkst, dass er sich spannen KÖNNTE - ruhiger bummeliger Arbeitsgalopp. Kann ruhig schlafen und bisschen schlurfen dabei, Hauptsache, er kommt runter. Ruhig zu tief und zu eng kommen lassen (wird er aber eh nicht machen, schätze ich). Wichtig ist die Psyche.

Um die Galoppade als solches zu verbessern, empfehle ich häufiges Angaloppieren aus dem Schritt, kurze Reprisen (so kurz, wie Du durchlässig wieder durchparieren kannst). Ggf. auf ganzer Bahn im Wechsel Handgalopp - Außengalopp - Handgalopp anlegen. Extrem effektiv ist Angaloppieren aus dem Halten. Das fängst Du am besten an, indem Du auf den zweiten/dritten Hufschlag gehst, ein paar Tritte dem inneren Schenkel nach außen weichen lässt, einen Sekundenbruchteil anhälst und dann den Galopp auslöst. Die Phase des Anhaltens nach und nach verlängern. Beim Angaloppieren darauf achten, dass Du nicht zu sehr nach innen sitzt, lieber leicht außen, das macht es Sunny leichter, die innere Schulter zu heben. Allgemein im Galopp nicht zu sehr nach innen sitzen, man blockiert die Schulter damit.

Zum Geraderichten: Viel im (Links)Außengalopp arbeiten, auch im etwas gesetzteren Arbeitstempo, nicht nur versammelt. Zulegen, Einfangen, nur ein paar Sprünge, spielerisch. Langsam die Ecken abflachen und zum Mittelzirkel kommen, wieder vergrößern.

Allgemein hab ich ein Problem mit zu viel Schultervor zum Geraderichten, ist nicht immer das Paraderezept - das äußere Hinterbein flutscht zu leicht nach außen weg und das Pferd schleudert rum. Travers ist besser. Natürlich im Galopp hauptsächlich TraverARTIG, richtig Travers geht fast nicht.

Auch sehr gut: Zirkel verkleinern und vergrößern im Handgalopp mit leichter Außenstellung, macht sehr schön die innere Schulter frei und Du bekommst das innere Hinterbein gut gepackt.


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Streite niemals mit Idioten. Sie ziehen Dich auf ihr Niveau herunter und schlagen Dich dort mit Erfahrung.
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#11

RE: Stress? Überforderung?

in Springen und Dressur 29.03.2007 11:21
von Sunny • Reitlehrer | 7.280 Beiträge | 7289 Punkte

Zirkel verkleiner und vergrößern, daran habe ich gar nicht gedacht (ich werde alt *seufz*), hatte mir schon mal jemand geraten. Das macht Sunny äußerst ungern, deshalb denke ich, das könnte effektiv sein. Muss mal meinen Sitz überprüfen, vielleicht hänge ich nach einer Seite. Aus dem Halten angaloppieren habe ich noch nicht versucht, wird auch ausprobiert.
Schultervor ist mit Sunny nicht schwierig - wahrscheinlich mogeln wir uns durch und keiner merkt was - traversartig darf ich nur links versuchen, rechts rum würde ich ihm damit den größten Gefallen tun, da kommt er extrem gerne mit der HH nach innen.
Ich werde das jetzt mal der Reihe nach versuchen - irgendetwas wird doch wohl helfen.




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#12

RE: Stress? Überforderung?

in Springen und Dressur 29.03.2007 14:48
von marcella • Turnierreiter | 3.031 Beiträge | 3031 Punkte

Wichtig ist aus meiner Sicht vor allem, dass Du nicht noch mehr Druck machst, wenn er wirklich hektisch wird und Dich nicht veräppelt. Solche gibts ja auch, die entziehen sich durch Klemmen oder Losrasen, haben aber nicht wirklich Angst. Ich schätze aber mal, dass Sunny tatsächlich Stress kriegt bzw. Du selbst kannst Das am besten beurteilen.

Immer nur an die Grenze rantasten, niemals drüber, und so langsam die Grenze nach oben (Richtung Versammlung) schieben. Ist halt schwer, wenn man nicht die optimal passende RL hat.

Du brauchst zwei Strategien: Zum Einen rausfinden, wie er sich am schnellsten wieder entspannt, zum anderen rausfinden, wie Du den Galopp am besten verbesserst.


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#13

RE: Stress? Überforderung?

in Springen und Dressur 29.03.2007 22:45
von fannie mae • Sattelschlepper | 68 Beiträge | 68 Punkte

ach sunny, ich kann dich gut verstehn.
und lass dir gesagt sein:
es ist nicht überforderung im eigentlichen sinne - der stress kommt aus dem kopf.
dein pferd hat(te) ein problemchen, du hast es aufgenommen, es wurde grösser, du bist darauf fixiert, es wurde zu nem echten problem in deinem kopf - das pferd reagiert mehr u mehr übersensibel - es ist ein teufelskreis.
ich weiss wovon du redest, ich hab das selber oft erlebt, als ich mit meinem holsteiner die wechsel (links!) übte wars genau das selbe: der sprang vor lauter panik aufgerollt dreiundzwanzig wechsel aufeinmal durch die luft u raste dann im kreuzgalopp aufgerollt davon...

ein mentales problem im kopf, u da muss es erstmal wieder raus...

also.
ruhe
ruhe
ruhe
zwing dich zur gelassenheit. (ich weiss, das ist schwer - unmöglich, wenn man so drauf fokussiert ist.)

das beste in der tat: rennbahn, draussen im geradeaus gelassen die ganzen paraden- galopp- schritt-galopp - schritt - GELASSEN - SCHRITT! RUHE! und an nix anderes als gelassenes parieren denken. zeit und freie strecke liegt auf der bahn vor euch.
du schreibst das geht bei euch nicht , also muss es ne 20x60 möglichkeit geben...

nun ja,
ich war dienstag in warendorf bei jo hinnemann auf dem seminar, fliegende wechsel u seitengänge.
genial.
der mann hat richtig aus der schule geplaudert.
das meiste war bekannt (ich hab bei michael farwick gelernt u der wiederum ist ein eingefleischter hinnemann schüler) - und doch: wenn man die alt hergesagten lehren aufs neue hört u an verschieden pferden sieht wird vieles deutlicher.

heike kemmer u borsalino seinerzeit hat er (zitat:hunderttausendmal und mehr) um die rennbahn geschickt um das pferd SICHER in die ganzen paraden VOR sich zu kriegen, geradeaus nach vorn die übergänge und schritt. pause. gelassen. aufs neue, angaloppieren, ruhe. schrittparade. am inneren schenkel (und NUR am inneren schenkel) das angaloppieren herbeiführen - leichtes gesäss dazu - mehr nicht. kein wühlen, keine hektik.


wenn das sitzt, zurück ins 4eck.

lange seite aus der ecke kommend LEICHT schulter vor pferd nach innen in die bahn rein "verschieben" (ansatz zum 4eck verkleinern) - handgalopp. sofort durchparieren. schritt. pferd VOR sich haben.
GERADEGERICHTET
ausdrücklich KEINE stellung - die kommt im zweifel von selbst.
erstmal nur die geraderichtung am INNEREN schenkel.
dann zum hufschlag hin neu angaloppieren.
gelassen.
sofort wieder die ganze parade.
die bande zum hufschlag hin wirkt bremsend.
wieder ganze parade schritt.
neu ausrichten auf leicht schulter bei geraderichtung zurück ins 4eck.
geraderichtung beibehalten.
neu angaloppieren. (innen, handgalopp)
ganze parade - schritt.
wieder aus dem gelassenen schritt vor dir neu nach aussen (konter diesmal) angaloppieren zur bande hin.
sofort wieder ganze parade - schritt.
gelassen.
das kannst du je nach ehrlicher durchlässigkeit auf einer 60 meter bahn 2 bis 5 mal hinkriegen.
es geht nicht um die dauer des galopp sondern NUR um den ansprung.


vergiss die fliegenden wechsel.
erst müssen die einfachen in dieser gelassenheit sitzen u das pferd VOR dir sein beim ansprung.
nimm dir alle zeit der welt und übertreibs nicht.
das mentale problem eben...
du wirst dazu neigen zu oft zu viel zu wollen u das ist verständlich,
wenns zehnmal nicht klappt noch zwanzigmal hinterher u es wird nur schlimmer.
NO!

programm zurück und einfach nur die ganzen paraden u einfachen wechsel auf leicht schräg gemachter linien in kürzester folge.
wenn hektik, dann sofort schritt, dehnen, gelassen.
klopfen, ruhe, andere hand (die imaginär geschaffene einfache schlangenlinie aus dem tendenziellen schulter vor in die andere richtung)

das ganze kannst du variieren auf der diagonale, da hast du dann 10-20 mehr länge für häufigeres verschieben im gedachten schu-vor bei GERADEGERICHTETEM pferd.
der impuls kommt lediglich aud dem gesäss u innerem schenkel.
wenn er dir das nicht abnimmt aufs neue in ruhe schritt.

hinnemann hatte da gestern so eine kandidaten der verwarf sich, nickelte auf dem gebiss, war nicht ehrlich an den hilfen.
es wurde deutlich besser.

aber:
der hat das nach ein paar fehlversuchen dann 2 x mit deutlicher verbesserung angenommen u dann kam auch gleich die order vom meister: reicht!
ende der lektion!

was anderes machen u morgen an dieser stelle weiter!

der puntk ist (wie hier schon zuvor werwähnt):
der galopp ist bei ansprung von bester qualität - danach verwischt er sich.
in deinem falle:
der rollt sich v sprung zu sprung mehr ein.
so weit lass es gar nicht kommen.

wenn der ansprung links (oder rechts?) gut ist parier sofort durch u belohn euch beide mit ruhe im schritt.
dann zur anderen seite zurück u wieder schritt.

gedachte einfache schlangenlinien soviel du schaffst an einer langen seite u immer die bande auf dem rückweg als bremshilfe.
sie nehmen das an.

erst wenn die einfachen wechsel so sitzen u du das pferd sicher vor dir hast reite auf den selben gedachten einfachen schlangenlinien die fliegenden.
und immer dran denken:
weniger ist mehr.
ein einziger korrekter wechsel ohne flucht nach vorn danach oder aufrollen reicht - ganze parade - schritt - programm beenden oder was anderes.
heizt euch nicht selber auf.
es steckt in deinem kopf und in seinem.
das muss raus!

ich bin selber übermotiviert aus waf zurückgekommen u hab mir dann gleich meine 4jrg stute zur brust genommen - auf der rennbahn.
übergänge.
die ist ziemlich roh u rechts angaloppieren klappt eigentlich nur bei entsprechender stellung u biegung aus der wendung.
alles bullshit.
GERADEMACHEN auf der bahn, pferd vor dir haben u aus schulter vor bei geraderichtung sicher anspringen lassen - ging zehnmal in die hose (immer falsch angaloppiert u dann tendenz flucht nach vorn) und ich hatte schon das p in den augen.

wenden. zurück.
das schöne an der rennbahn (oder sonstwo im gelände) ist dass es kein innen u aussen/ links u rechts gibt.
die "hand" gibst allein du vor.
(die idee mit den imaginären einfachen schlangenlinien im 4eck soll genau das ersetzen.)
200 m gerade bahn vor mir u schulter vor rechts bei geradrichtung des pferdes. irgendwann das sichere gefühl: die ist bei mir weil VOR mir! impuls innerer schnekel - sie war da! super!
das hab ich genau 2 x so gemacht u dann aufgehört.
reicht völlig.
wenn wir die tage das nächste mal auf der bahn sind mach ich das selbe wieder.
es ist eine frage der selbstdisziplin u der inneren ruhe u die zu erzwingen ist das schwerste was es gibt.
da musst du durch u mit dir dein pferd.
ruhe.
spring nicht an bevor die vorsaussetzungen nicht hundertprozentig stimmen.
im zweifel lieber ein paar meter weiter im sicheren schritt/schu-vor-tendenz.
erst wenn du das hinterngefühl für "passt" hast den impuls geben - und NUR am inneren schenkel - das ist lt hinnemann der häufigste fehler:
rumwerfen im sattel, äusserer schenkel fliegt durch die gegend, oberkörper in die andere richtung etc etc.
der mann hat recht.
genau das sieht man in 9 v 10 fällen.
zwing dich zur ruhe u reit die ganzen paraden u das anspringen nur wenn das pferd sicher vor dir ist.
und nicht mehr als ein zwei mal gelungen.
dann hör auf.

nur so baut ihr die panik ab u gebt euch mental luft für ruhe.
bin sicher euer problem ist rein mental gelagert.
es gibt absolut keinen grund warum deinem pferd physisch für so ein selbstverständins wie ein galoppwechsel zur andern hand was entgegenstehen sollte.
kein pferd kann das nicht können.
das problem liegt in 9 v 10 fällen im kopf des reiters gelagert.
u da musst du anfangen.
gib euch zeit!
fang drei schritt rückwärst mit den einfachen SAUBER vor dir getragenen wechseln an.

toi toi toi!


http://www.muensterland-pferde.de/
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#14

RE: Stress? Überforderung?

in Springen und Dressur 30.03.2007 10:42
von Sunny • Reitlehrer | 7.280 Beiträge | 7289 Punkte
fannie mae, Du hast Recht. Die Ursache meines / Sunnys Problem liegt wohl bei mir im Kopf
Galopp war mit Sunny von Anfang an nicht so einfach, sehr flott, großer Galoppsprung - und ich hab' ihn halt so galoppiert, wie er es angeboten hat. Jetzt - nach 6 Jahren - soll das für ihn auf einmal nicht mehr richtig sein und für mich sofort auf der Stelle richtig gemacht werden. Siehe Video letzter Lehrgang
Ist frustrierend, wenn die RL darüber hinweg sieht bzw. kommentiert mit "Du bist zu harsch mit ihm". Nun ja, dieses Problem kann ich nicht lösen, vielleicht irgendwann die Zeit
Gestern habe ich eben das versucht - einfache Wechsel an der langen Seite mit ruhigem Schritt dazwischen, hat teilweise gut geklappt, angaloppieren aus leichtem Schultervor bzw. fast anhalten (das hat nicht ganz so gut geklappt ).
Dann kam die RL und meinte hinterher, ich solle auf mein Zügelmass schauen und den schönen gesetzten Galopp vom angaloppieren nicht nach spätestens 2 Galoppsprüngen verschludern, indem ich Sunny immer noch einen Tick länger lasse.

Da sind wohl viele kleine, mittlere und dann auch größere Problem gemeinsam zu bearbeiten. Zudem bin ich nicht die geduldigste, bei mir sollte alles recht schnell gehen - bisher hat Sunny da auch wunderbar mitgemacht, sehr schnell gelernt und sehr schön mitgearbeitet. Wohl auch ein Grund, warum mich dieses Galopp-Problem derart nervt und frustriert.

Zu Rennbahn bzw. Gelände - unser Stall liegt zwischenzeitlich in einem neu entstandenen Wohngebiet, also außen rum Straßen, Häuser etc. Da ist kein Platz für eine Rennbahn. Die weitere Umgebung besteht aus Feldern und harten Feldwegen, zum großen Teil aus Schotter. Wiesenwege oder Wiesen, auf denen geritten werden darf - Fehlanzeige.
Zudem ist Sunny barhuf, geht nur mit Hufschuhen raus und schnellere Gangarten sind mir da nicht so angenehm.



My Sunny and me
zuletzt bearbeitet 30.03.2007 10:44 | nach oben springen


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