Dressurpferd unter Schock?
"Nein, so sensibel kann ein Pferd nicht sein", befanden die Richter des Oberlandesgerichts in Hamm. Ihr Fall: Fast 66000 Euro Schadensersatz verlangte Petra R. aus Gütersloh von der 19-jährigen Magdalene S. für einen Beinahezusammenstoß.
Streitfrage: Wie verarbeiten Turnierpferde einen Unfall?
© Ilja van de Kasteele Die beiden Reiterinnen kamen sich im Gelände in einer langgestreckten Kurve entgegen galoppiert und bemerkten einander zunächst nicht. Erst im Abstand von 20 Metern parierte Magdalene S. ihr Pferd durch. Dennoch scheute Cyrano de Bergerac, der zehnjährige Holsteiner-Wallach von Petra R. Er brach auf ein angrenzendes Kornfeld aus, warf dort seine Reiterin ab und rannte zum Stall. Dabei stürzte er und verletzte sich an der Schulter. Noch Monate später habe er gelahmt, so Reiterin Petra R. vor Gericht. Gravierender sei allerdings, dass der einst für 130.000 Euro gekaufte Dressurvierbeiner nun traumatisiert sei. Cyrano würde panisch reagieren, wenn Pferde ihm beim Reiten entgegen kommen. Sogar wenn er sein Bild in den Spiegeln der Reithalle erblickt, würde er Fluchtreflexe zeigen. Beim Training müssten daher alle Spiegel verhängt werden. Starts bei Turnieren seien nur noch unter größten Schwierigkeiten möglich. Würde man ihn verkaufen, könne man höchstens noch die Hälfte des ursprünglichen Preises erzielen. Die Richter sahen das allerdings ganz anders. Magdalene S. könne kein Fehlverhalten vorgeworfen werden. Zumal der Weg, auf dem der Vorfall passierte, sehr gut zum Galoppieren geeignet sei. Auch die Tatsache, dass Cyrano de Bergerac seit dem Unfall wieder 30 Turnierplatzierungen erlangt hätte, würde zeigen, dass das Trauma so gravierend nicht sein könne.

quelle Mein pferd
http://www.mein-pferd.de/news/detail.php...ID=947&class=75

Ich denke auch, 30 Platzierungen kann man ja wohl nicht einfach so vom Tisch fegen

Wenn ich im Gelände unterwegs bin, muss ich immer damit rechnen, dass mir Reiter entgegen kommen