Das Reiterhippodrom
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Zähne und Mensch macht sich verrückt
in Krank was tun? 23.12.2005 09:31von Amareh • Kleines Hufeisen | 234 Beiträge | 234 Punkte
Mir ist die letzte Zeit aufgefallen, dass Amareh beim Fressen von Möhren immer mal wieder Stückchen aus dem Maul fallen ließ und dann auch einen Moment innegehalten hat. Beim Reiten war aber nichts außergewöhlich, was auf Schmerzen an den Zähnen hinwies.
Aber wegen des seltsamen Fressens hab ich gestern den Zahntierarzt mal gucken lassn. Sie hat einige Haken an den Backenzähnen. Das wird nächste Woche gemacht.
Gestern Abend in der Reitstunde hat mich das ganz nervös gemacht.
Wenn Amareh sich mal im Genick verworfen hat, etwas heftiger auf dem Gebiss gekaut hat, oder mit dem Kopf abgetaucht ist, gingen bei mir die Alarmglocken: "Oh Gott, mein Pferd hat Schmerzen!" Kann natürlich sein, aber wahrscheinlicher ist es, dass ihre Reaktionen durch Reitfehler von mir oder keine Lust mehr bei ihr verursacht werden.
Wie ist das bei euch, wenn ihr wisst, dass euer Pferd nicht ganz in Ordnung ist? Werdet ihr dann auch übervorsichtig und interpretiert in jede kleinste Reaktion gleich was rein?
Ich weiß noch gar nicht, ob ich mich noch traue zu Reiten, bevor der Zahnarzt da war.
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waren früher selber welche. (F.W. Bernstein)
RE: Zähne und Mensch macht sich verrückt
in Krank was tun? 30.12.2005 00:06von Amareh • Kleines Hufeisen | 234 Beiträge | 234 Punkte
Wir haben die Zahnarztaktion hinter uns gebracht und das war bislang das grausigste, was ich mit meinem Pferd erlebt hab. Nicht die Zahnbehandlung selbst, das war ok und Amareh geht inzwischen wieder prima. Aber die Sedierung und ein Pferd, was zwei Stunden mit hängendem Kopf im Auslauf steht. Das war herzzerreißend.
Der TA hat ihr erst eine Sedierung für 500kg gespritzt. Er meinte, das wiegt sie zwar lange nicht aber bei Arabern muss man da immer etwas höher ran. Wie recht er hatte. Er durfte nämlich nochmal für 100 kg nachspritzen bis sie sich so langsam beruhigte. Nach der Behandlung hab ich sie dann mit Decke nach draußen gestellt, wo sie dann stand und immer mal kläglich wieherte. Damit sie nicht ganz allein ist hab ich ein anderes Pferd dazu gestellt. Die konnte gar nicht verstehen, was mit Amareh los ist und ging immer mal wieder hin und schnüffelte an ihr während Amareh sich keinen Millimeter bewegt. Eineinhalb Stunden stand sie so und hat sich vielleicht zwei Meter bewegt und weil es dann auch noch zu schneien anfing hab ich sie lieber reingeholt und in die Halle verfrachtet. Da hab ich sie dann immer ein paar Schritte geführt, in der Hoffnung, dass sie so langsam wieder zu Sinnen kommt. Ich fand es schrecklich, mein Pferd in so einem Zustand zu sehen .
Nach 2,5 Stunden hab ich sie dann in ihre Box gestellt wo sie sich gleich übers Heu hermachte. Ne halbe Stunde bin ich dann noch bei ihr geblieben und nachdem sie keine Probleme beim Fressen hatte und noch genug Leute die nächsten Stunden im Stall waren bin ich dann mit mulmigem Gefühl um 15 Uhr nach Hause. Seit halb zehn morgens war ich im eisigen Stall.
Um 16.30 Uhr klingelte mein Telefon und ich dachte mir bleibt das Herz stehen. Aber es waren nur meine Eltern, die mir Bescheid geben wollten, dass ein Paket für mich gekommen ist. Ich hätte sie erwürgen können, so ne Panik hatte ich, dass das der SB ist.
Heute war Amareh wieder quietschvergnügt und frech wie immer, als wenn nichts gewesen wäre.
Für sie war das wohl alles nicht so ein schreckliches Erlebnis, wie für mich. Ich muss das definitiv so bald nicht wieder haben.
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RE: Zähne und Mensch macht sich verrückt
in Krank was tun? 30.12.2005 00:37von indy • Turniertrottel | 2.200 Beiträge | 2200 Punkte
Also, die Sedierungen fand ich auch immer übel. Echnaton hat sich dabei auch regelmäßig vollgepisst.... Armer kerl. Kannst ne entgiftung mit Thuja (ich glaub D200) machen. Tut auf jeden Fall gut.
Trotz tw. grösseren Eingriffen hat sich das nie riesig-positiv auf das Reiten übertragen, ich denke auch, da müssen die Haken schon echt riesig sein. Ich hab sowas nach möglichkeit immer in den Sommer gelegt, wegen dem Frieren. hm, allerdings hole ich auch bald jemanden, damit das Zahnen auch gut vorüber geht.
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Meine Meinung steht fest, bitte verwirren Sie mich nicht mit Tatsachen.
RE: Zähne und Mensch macht sich verrückt
in Krank was tun? 30.12.2005 09:22von Gala • Goldenes Reitabzeichen | 18.403 Beiträge | 18993 Punkte
Toll ist das auf keinen Fall, Gala musste bisher 2 mal sediert werden, einmal in der Klinik, die ging aber auch relativ schnell wieder vorbei. Aber die wo sie das Loch im Kopf hatte dauerte auch 2 Stunden. Ich hab sie aber nicht in die Halle gestellt oder so, sondern in der Box angebunden.
Wir müssen zwar auch immer viel an die Zähne ran, aber Gott sei Dank brauch sie da keine Sedierung, werder beim raspeln noch beim Zahnziehen Mein Pferd ist eben standhafter als sein Besitzer
RE: Zähne und Mensch macht sich verrückt
in Krank was tun? 30.12.2005 09:23von Amareh • Kleines Hufeisen | 234 Beiträge | 234 Punkte
Was ich ganz interessant fand, war das Verhalten der Stute, die ich dazu gestellt hab. Die steht zwar jeden Tag mit Amareh zusammen, quält und verscheucht sie aber auch manches mal. Das Pferd war richtig vorsichtig, als wenn sie gespürt hat, dass Amareh ihr jetzt eh nicht aus dem Weg gehen kann.
Ohne Sedierung wäre das bei Amareh nie gegangen. Die dreht ab, wenn sie nen TA bloß hört. Ich wäre froh, wenns anders wäre *seufz*
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RE: Zähne und Mensch macht sich verrückt
in Krank was tun? 31.12.2005 09:32von Pundsi • Goldenes Reitabzeichen | 24.543 Beiträge | 24562 Punkte
Ich find das auch immer böse aber das gute ergebnis zählt. positiv denken, es ist zum Besten der Pferde. Meine alte Stute ist aber auch ziemlich hart im nehmen, die brauchte auch nie ne sedierung beim Zahnarzt egal ob ziehen oder raspaln aber mir tut das auch immer leid wenn die das Metallteil ins Maul bekommen und dann diese risen Raspel, da bekommt man direkt mit Zahnschmerzen.
RE: Zähne und Mensch macht sich verrückt
in Krank was tun? 31.12.2005 10:01von Just for fun • Turnierreiter | 3.541 Beiträge | 3548 Punkte
Zitat von Amareh
Wie ist das bei euch, wenn ihr wisst, dass euer Pferd nicht ganz in Ordnung ist? Werdet ihr dann auch übervorsichtig und interpretiert in jede kleinste Reaktion gleich was rein?
Wenn ich WEISS, dass das pferd nicht ganz in ordnung ist, mache ich mir sehr viele gedanken, was zu tun oder eben nicht zu tun ist. Bin da zwar eher pragmatisch, aber ich versuche nicht, einfach drüber weg zu gehen oder zu sagen "ach, das hat der immer so" (oft gehörte erklärung auf den gut gemeinten hinweis: "Du, ich glaube, der ist hier oder da nicht ganz in ordnung")
ALlerdings ist es eine Gratwanderung, festzustellen, ob eben rein reiterliche probleme die ursache sind (meistens) oder tatsächlich ein gesundheitliches problem vorliegt. Genauso wenig halte ich nämlich davon, den folgen von falschem reiten (rücken-, anlehnungs-, taktprobleme) stets mit "handauflegen" irgendwelcher vielversprechnder "Wunderheiler" zu begegnen.
Zu den Zähnen, der behandlung und der sedation:
Ohne sedation kommt man nun mal bei den wenigsten pferden tatsächlich an die letzten backenzähne, die ja in der hauptsache ursächlich für probleme mit dem gebiss und den zügelhilfen sind. Ausserdem hat die (gut gemachte) sedation den entscheidenden vorteil, dass das pferd eine "gedächtnislücke" hat und keine erinnerung an die behandlung...
Eines aLlerdings verwundern mich: warum stellt man ein (noch) sediertes pferd in den auslauf? Gerade bei schlechten bodenverhältnissen ist es doch für das halbwache pferd eher kontaproduktiv?
Ich denke, dass manche TA da nicht genug "AUfklärungsarbeit" leisten.
Moderne Medikamente zur Sedierung sind sehr gut zu dosieren, d.h. man kann den zeitlichen ablauf ziemlich genau vorhersagen (und auch die "Nebenwirkungen").
Diese sind (je nach verwendetem medikament) z.B. das schwitzen beim aufwachen (normal, alos kein kreislaufproblem), eine "heisshungerattake" (daher sollen sie nicht gleich fressen, da sie zu schnell zu viel verschlingen könnten) oder auch eine (vorübergehende) extreme überempfindlichkeit der hinterbeine (daher würde ich keinen kontakt zu anderen pferden in der aufwachphase zulassen)
AM besten also in der vertrauten umgebung aufwachen lassen (laute geräusche vermeiden, die erschrecken schon mal), Maulkorb drauf und aufmerksam beobachten. Nach einer stunde ist bei einer korrekt dosierten sedation alles vorbei...
Bei uns sah das dann gestern so aus (idealerweise hätte man noch futtertrog und tränkebecken mit kl. strohballen sichern können, falls einer torkelt, aber wir haben keine kleinen ballen...), anbinden würde ich ein sediertes pferd jedoch nicht (deshalb lieber der maulkorb gegen zu frühes fressen)
RE: Zähne und Mensch macht sich verrückt
in Krank was tun? 31.12.2005 10:32von Amareh • Kleines Hufeisen | 234 Beiträge | 234 Punkte
Ich bin gestern geritten und da hat sich definitiv nichts verbessert. Hab ich auch nicht erwartet, da ich den Zahnarzt ja nicht wegen Reitproblemen sondern Fressproblemem gucken lassen hab.
Bin da eh der gleichen Meinung wie Just, viele Probleme kommen vom falschen Reiten und da helfen Physiotherapeuten und andere zwar oft kurzfristig, aber das Geld in guten Unterricht investiert würde langfristig mehr bringen.
@Just, danke für deine Aufklärung, zumindest fürs nächste Mal werde ich sicher einiges beherzigen. Ich fand das mit dem Auslauf auch nicht so optimal, aber eine andere Möglichkeit gab es kurzfristig nicht, außer die Box und da war zuviel zu Fressen drin. An Maulkorb hab ich weder gedacht noch hätte ich einen gehabt. Das wäre sicher die optimale Lösung gewesen.
Aber sie hat ja alles gut überstanden.
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RE: Zähne und Mensch macht sich verrückt
in Krank was tun? 31.12.2005 10:56von Just for fun • Turnierreiter | 3.541 Beiträge | 3548 Punkte
Nimmst einfach einen 5 liter eimer (Leckerli oder so?) - schneidest zwei "Nasenlöcher" rein und machst rechts und links oben zwei kleine löcher hin, wo du einen strick durchziehst. Fertig...
ALlerdings finde ich es recht beruhigend, wenn so ein teil im stall vorhanden ist, können ja alle zusammenlegen und dann wird sowas angeschafft und für jeden zugänglich aufbewahrt? So haben wir früher im stall eine ganz nette ausrüstung für die "allgemeinheit" zusammengekriegt, halt so sachen, die man nicht oft braucht, nicht unbedingt besitzen muss und trotzdem froh ist, wenn sie im bedarfsfall schnell verfügbar sind (Stethoskop, Hufuntersuchungszange, Beschlagszeug, Nasenbremse, Maulkorb etc.)
Edit: Box ausräumen ist auch eine machbare notlösung, hat aber schon pferde gegeben, die machen sich in dem zustand übers sägemehl her *bäh*...
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