Hallo!
Ich bin mir bei einer Sache ziemlich unsicher, wie ich reagieren soll, vielleicht habt ihr ein paar Anregungen!
Wir haben auf unserer Hausstrecke einen schmalen Graben, welcher zwei Wege trennt. Da wir solche Dinge immer gerne mitnehmen, gehen da alle drüber, nur Memory nicht. Es gibt in unserem weitläufigen Gelände bestimmt tausend Gräben, nur dieser eine ist gefüllt mit pferdefressenden Trollen, die am liebsten in weiße Füsse beissen . Sie hat vor vielen Dingen Respekt und macht auch mal einen Hüpfer aber sie geht an allem vorbei und über alles drüber, auch wenns ein wenig dauert. Aber an diesem Graben komme ich mit meiner herkömmlichen Methode nicht weiter. Diese war, Zügel lang, mit den Schenkel begrenzen, reinsetzten und durchhalten bis die kleinste Reaktion kommt und dann lockerlassen, loben und wieder Druck aufbauen, usw..
Meine Überlegung war schon, es einfach zu lassen, da es immer in Streß ausartet und Memory irgendwann nur noch Panik hat und dann muß ich Pause machen weil es keinen Sinn mehr macht.
Dazu muss ich noch sagen, wenn wir spazieren gehen, geht sie da drüber. Da liegts ja wohl am Reiter .
Soll ich den Graben Graben sein lassen und aussenherum reiten, damit mich meine Mitreiter weiter belächeln , oder eine Diskussion mit meinem Pferd anfangen, die sich nie gut anfühlt in diesem Fall?
Hat jemand einen guten Denkanstoß?
LG Memo

Ein offener Graben zum drüber springen/gehen/hüpfen oder einer mit Waser zum durchgehen?
Geht sie nicht da drüber wenn andere Pferde vorgehen?
Ansonsten mal ein Pferd vorweg und 2 (eins links, eins rechts) nebenher. Brave und totsichere am Graben, natürlich. So wird das bei uns beim Geländetraining gemacht.
Und das ganze so oft, bis sie nicht das kleineste bisschen mehr zögert. Und dann nur noch eins vorweg und eins nebenher, auch so lange bis es locker klappt, dann das anderen nebenher weg und dann das vorher weg.
Wär jetzt mein Weg, falls du das noch nicht pobiert hast

Na ja... an der Hand üben ist ja das eine... das kann man sicher machen, ist nur die Frage ob man den Sprung "aufs Pferd" dann hinkriegt.

Vielleicht sollte Bianca oder Kimble oder wer das sonst noch macht mal was zum "Grabenclickern" schreiben.

Ich glaube Pferde bleiben nicht stehen wenn sie in ihrem Kopf nicht nen Grund dafür haben. Wenn ich die Zeit habe, und Dich treibt ja keiner, würde ich ihr Zeit lassen, sich mit dem Problem auseinander zu setzen.

Ich würde den Graben im Schritt "anreiten" wenn sie stehenbleibt Zügel lang und gar nix machen, vielleicht mit Stimme ein bisschen auffordern. Dabei einfach bequem auf dem Hintern sitzen bleiben. Geht sie weiter loben. Will sie weichen "ungemütlich machen". Bleibt sie wieder stehen loben. bequem sitzen, warten und auffordern mit Stimme.

Wichtig wäre mir das ICH die Übung abbreche. Also wenn sie jetzt sagen wir bis auf 1 m an dem Graben ran ist dann wende ICH ab und erlaube ihr das sie geht.

Das dauert also Zeit genug mitbringen.

Corona ist ja eigentlich nicht glotzig aber da wo sie wirklich mal glotzt habe ich das jetzt schon länger mit der Methode versucht und es geht echt. Vor allem habe ich auch bei grundsätzlich neuem nicht mehr das riesen Problem. Die macht nen Kragen und schnorchelt aber sie geht von alleine weiter.

Alternativ natürlich die Variante von Niennie

und wenn du (@memomex) führst und jmd anderes einfah passiv draufsitzt? nur eben erstmal, dass jmd auch oben drauf ist? Geht das? Wenn ja, dann mal wechseln, also jmd anderes führt und du sitzt drauf? Und dann der Führende mit immer mehr Abstand (mit Longe z.b.) bis es dann irgendwann alleine geht?

wenn sie neben dir auch drüber geht ist es ja kein Problem. Einfach einen "Maria-Hilfriemen" an den Sattel zum festhalten bloß nicht an den Zügel halten (also der Reiter) damit sie nicht (unabsichtlich natürlich) einen ins Maul keommt, wenn sie drüber geht.

Danke für die vielen Tipps, ihr seit ja großartig!
@Nienni; das mit Reiter oben und "Führer" unten ist ne gute Idee, daß werde ich mit Mina umsetzten. Ich setze mich auch drauf, ich habe vor ihren Hüpfern keine Angst, ich kann dabei immer schmunzeln . Ausserdem weiß ich garnicht was Mina hat, die Hüpfer und Hacken die sie schlägt lassen sich Mmn gut sitzen. Bei Drops bekäme ICH Wohnungsnot!
Man muss auch beim Führen über diesen (manchmal fließt da ein kleines Rinnsal) Graben immer schauen, wo man steht, da sie einen beim Hüpfen nicht immer einplant. Aber nach 3x rüber geht es sogar mit "nur" Kragen machen und Schnorcheln.
Sonst hat Mina eigentlich schon alles gesagt. Sie orientiert sich in dieser Situation absolut nicht an der Mitreitstute, da kann ihr Besi 20x vor uns oder neben uns über den Graben gehen.
melanie2776: Mit dem Ich-breche-die-Übung-ab hast du vollkommen recht, darauf achte ich auch, sonst bekomme ich gleich die Quittung, der nächste Weg ist nämlich unsere Rennstrecke und wenn sie vorher gewonnen hat, hab ich da ein bisschen Mühe sie wieder auf ihren Platz zu scheuchen. Ich denke da lässt sich viel umsetzten, ich werde euch gerne weiter berichten!
LG Memo

Unser Problemkind ist therapiert!
Memi hat mich am Wochenende ohne auch nur mit einem Haar zu zucken über den Graben getragen .
Das Problem an sich war auf jeden Fall ich selbst. Ich war nämlich in dem Moment als wir uns dem Graben näherten damit beschäftigt darüber nachzudenken, ob sie auch wirklich richtig gesattelt habe, da wir doch heute so lange unterwegs sein werden, usw. ICH hatte den Graben vollkommen vergessen!
Mein Mitreiter fiel fast vom Pferd vor Lachen, als er mein Gesicht sah als wir drüber waren .
Ich hatte auch zum Glück richtig gesattelt und es wurde ein grandioser 2 stündiger Ausritt.
LG Memo