Och, ich wundere/ärgere mich normalerweise schon lange nicht mehr über andere Reiter. So Sitzsteher hab ich auch besonders gern..

Das ist mE einfach eine Sache der Einstellung dem Pferd gegenüber.. manche behandeln ihre Pferde mit Respekt und (logischem) Sachverstand, andere halt nicht..

Bei fetten Reitern auf (schlanken) Pferden denke ich ehrlichgesagt eher in Richtung "Wie lange die Füße/der Rücken wohl halten/hält?" bzw. in deinem Fall hätte ich wohl gedacht "Schon wieder ein Pferd, das sich höchstwahrscheinlich irgendwann kaputtgestanden hat"

findet ihr das echt so schlimm? Ich habe mir da ehrlich gesagt noch nie Gedanken drüber gemacht. Es kann durchaus auch mal vorkommen, dass ich eine ganze Weile am Rand stehe, quatsche und dabei noch auf dem Pferd sitze. Auf dem Turnier nun eher seltener, aber zu Hause kommt das schon regelmäßig mal vor. Mein Vierbeiner ist auch nicht mit der größten Geduld gesegnet (wie der Herr so das Gescherr), deswegen provoziere ich solche Situationen, wo sie einfach mal warten muss, gerne auch bewusst. Die am Zügel zu halten, während ich daneben stehe, ist jedenfalls tausend Mal anstrengender für alle Beteiligten. Wenn ich drauf sitze, ist sie viel entspannter. Ewig lange in Dressurstiefeln neben dem Gaul durch die Gegend zu stapfen ist auch kein Vergnügen. Ich schaue einfach, dass ich passend zum Abreiteplatz komme und meide solche Situationen.

Es gibt natürlich immer mal Situationen, da finde ich es auch nicht okay - wenn das Pferd gerade einen anstrengenden Geländeritt hinter sich hat, muss das nicht sein, wobei ich dann auch wieder denke, wenn das Pferd danach so k.o. ist, dass es mich keine weitere Viertelstunde sitzenderweise auf dem Rücken erträgt, dann war die Prüfung schon eine Nummer zu groß.
Klar ist auch, dass man das Pferd nicht schwer pumpend stehen lässt, ohne es austraben zu lassen.

Aber wenn das alles nicht gegeben ist? Ich würde es ehrlich gesagt auch komisch finden, darauf angesprochen zu werden, weswegen ich auf meinem Pferd sitzen bleibe.

Ich antworte mal für mich: Lieschen, "so schlimm" ist es sicher nicht, ich finde es schlicht "unhöflich" dem Pferd gegenüber - außer das Herumstehen soll wie-auch-immer-gearteten Trainingszwecken dienen. Längere Zeit einfach so auf dem Rücken zu sitzen und zu Quatschen, habe ich wissentlich noch nicht gemacht. Ich bin in dem Glauben großgeworden, dass man - wenn man mit einem Tier zusammenarbeitet - immer 100% bei der Sache sein sollte. Daher käme für mich (übermäßiges) Quasseln weder beim Putzen, noch bei der Bodenarbeit und schon gar nicht beim Reiten in Frage. Noch dazu war ich zumindest bislang immer der Überzeugung, dass Stehen für ein Pferd nicht "einfach" ist, sondern anstrengend (ich spreche jetzt nicht vom "irgendwie-dahingestehe" mit Dösfuß, schön durchhängendem Rücken und Schnarchaugen..). Ergo möchte ich das auch nur so wenig wie möglich und so viel wie nötig "trainieren".

Was ich persönlich jetzt schlimm finde oder nicht, ist natürlich relativ. Ich finde es zB schon unzumutbar für ein Pferd, wenn Besis dieses über einen längeren Zeitraum alleine und sinnbefreit am Putzplatz stehen lassen, nur weil sie sich über den neuesten Klatsch austauschen wollen.

In der Regel steige ich nach der Prüfung ab, lockere den Gurt und lasse entweder grasen oder packe auf den Hänger. Wenn sich die Platzierung verzögert, weil z.B. auf dem Springplatz noch eine Prüfung zu Ende geritten werden muss, was vorher nicht abzusehen war, reite ich Schritt oder stelle mich auch schon mal an den Rand. Ernie hat aber auch nicht immer so die Geduld, wenn ich drauf sitze, deshalb mache ich das eher selten. Denke aber auch, dass der meine 56 kg da mal nen Moment ab kann.
Im Großen und Ganzen versuche ich es dem Pferd so angenehm wie möglich zu machen, ich hole dann Futter/Wasser, mache ihm ein Halfter drauf und hocke mich zu ihm.

Zuhause beim Reiten habe ich eigentlich nie Zeit zum quatschen, entweder gar nicht oder halt im Schritt vorher/nachher.

ich vertrete da schon eher die Auffassung, dass Pferde durch solche Sachen auch mal "durchmüssen" Die kann 23 Stunden am Tag tun und lassen, was sie will, da wird sie es auch überleben, mal 15 Minuten mit mir im Sattel stehen zu bleiben. Die döst dann allerdings auch, sobald sich die Ungeduld gegeben hat. Natürlich stelle ich sie nicht durchs Genick, meist kraule ich ihr parallel ein bisschen den Hals oder den Widerrist, das mag sie gerne leiden.
Eigentlich regelmäßig kommt diese Situation nach dem Unterricht vor. Ich trabe noch ein bisschen aus, reite 3 Runden Schritt und bespreche dann mit meiner RLin nochmal, wie die Stunde war und worauf ich in der kommenden Woche mein Augenmerk richten soll.

Was ich dafür vermeide, ist nebeneinander Schritt reiten und dabei quatschen, weil ich finde, dass es den Schritt versaut.

Ich finde das generell nicht schlimm, es sei denn das Pferd ist noch jung oder nicht ordentlich trainiert und finde auch, das Pferde das ab können sollten und da mal durch müssen.

Bei so ungünstigen Kostellationen wie beschrieben ist es natürlich eher unschön. Warscheinlich ist sie die weitere halbe Stunde noch mal extra drauf geblieben, weil du was gesagt hast. Aber vielleicht fällt der Groschen noch.

Das ist in meinen Augen ein absolutes No go.
Das habe ich aber auch ganz von Anfang an so gehalten. Nach dem Rausreiten aus der Prüfung wird sofort abgestiegen. Da wird dann zum Hänger zurück geführt. Sitzen bleiben und herum stehen geht gar nicht.
Auch nicht nach einer Reitstunde. Da kann man etwas Schritt reiten oder man steigt ab und lockert den Gurt.
Alles andere finde ich despektierlich dem Pferd gegenüber. Aber das habe ich so gelernt, und lehre es meinen Kindern auch so weiter.

Zitat von Moritz im Beitrag #12

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Ehrlich gesagt stört mich eher die Tatsache, dass das auf einem Abreiteplatz (Betonung auf "reiten") gemacht wird - mich nervt das komplett, wenn dort rumgestanden wird und ich möchte mich auf meine Prüfung vorbereiten und der zumeist doch ohnehin knapp bemessene Platz wird noch enger durch Herumstehen...

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ich find das auch nicht so schlimm, also nach einer prüfung würd ich schon zum hänger reiten,keine ahnung wieso ich da plötzlich absteigen sollte? zu hause führe ich auch nicht trocken.

Melanie, gabs denn ein bestimmtes erlebnis dass bei dir so einen sinneswandel herbeigeführt hat?oder ein argument?

um eine stunde rumzustehen wäre ich schlichtweg zu faul,dann kanns pferd auf den hänger und ich an die sektbar *g* aber trabt denn von euch keiner aus nach der prüfung?

Moritz´Argument kann ich wiederum verstehen,wenn man warten muss würde ich das auch nicht auf dem Abreiteplatz tun. Ev gibts bei anderen aber ja durchaus Gründe (also fürs draufbleiben)- Problem beim Aufsteigen, kann man nicht so einfach auf den Hänger stellen, von oben braver an der Hand,sonstwas?