@jannie
Mir gehts darum, dass ich nicht verstehe was gegen Verladen mit Longe spricht, generell.
Siehe Zitat.

Ich habe schon einige Male erlebt, dass Leute nicht mit Longe verladen wollen, da ist Oxford kein Einzelfall. Keine Longe, aber mit der Gerte planlos auf den Hintern hauen, bis das Pferd schweissgebadet ist und sich nur noch verteidigt (und da meine ich jetzt NICHT oxford), das war dann besser...
Darum möchte ich einfach wissen, WAS denn genau gegen Longe spricht.

Dass bei oxford etwas falsch läuft beim Verladen während dem ganzen Ablauf, das ist klar.

Wer sagt denn, dass man mit der Parelli Methode nicht vertrauensvoll verlädt? Das Wort "nerven" ist in dem Zusammenhang vielleicht ein bisschen unglücklich gewählt von mir, aber letztendlich geht es darum, dass das Pferd sich selbst erarbeitet, den Hänger als positiven, ruhigen, stressfreien Ort zu erfahren und das "Davor-Rumhampeln" als negativ. Das Ganze läuft vollkommen ruhig und stressfrei ab, man muss einfach nur ein bisschen Ausdauer und Geduld haben. Meistens dauert die erste Einheit 1-2 Stunden, bis das Pferd den Anhänger widerspruchsfrei hoch und runter läuft und schon beim zweiten Mal haben die Pferde das kapiert und sind normalerweise ohne zu zögern oben.

Ich habe schon so viele Pferde erlebt, wo das mit "herkömmlichem Verladen" nie etwas geworden ist, wo jedes Mal ein Riesen-Tam-Tam aufgefahren wurde, wenn das Tier in den Anhänger musste, wo ein, zwei Einheiten mit einem professionellen Verladetrainer, der genau diese Methode in mehr oder minder abgewandelter Form angewendet hat, zum Erfolg geführt hat.

Nur, weil man das seit Jahrzehnten so gemacht hat, heißt das ja noch lange nicht, dass es nicht noch effektivere Methoden gibt.

Man hat Pferde ja auch Jahrhunderte lang in Ständern gehalten und weiß heute, dass das nicht das Optimum ist.

Ich finde Longen beim Verladen übrigens deswegen unglücklich, weil ich damit einfach schon zu viele gefährliche Situationen erlebt habe. Pferd lehnt sich nach hinten gegen die Longe, steigt, überschlägt sich, wäre so ein Klassiker. Pferd schlägt nach den Longenleuten aus beim Herumführen. Longe rutscht runter, weil das Timing nicht gestimmt hat, Pferd tritt zurück und verheddert sich in der Longe etc. pp.
Wenn das Pferd in den Anhänger MUSS, weil es in die Klinik muss oder,oder, oder, dann würde ich selbstverständlich auch zu allen Tricks greifen. Aber man braucht die Longe nicht für ein sinnvolles Verladetraining.
Kein mir bekannter Verladetrainer arbeitet mit der Longenmethode.

Außerdem finde ich an der Verlademethode noch etwas anderes ganz wichtig: Es gibt dem Menschen, der beim Verladen unsicher ist, ein System an die Hand, das immer funktioniert.
Denn natürlich liegt jedes Verladeproblem in allererster Linie an der Person, die das Pferd auf den Anhänger führt. Das ist die allererste und wichtigste Erkenntnis bei jedem Verladeproblem.

Eine aus dem Stall hatte auch immer Verladeprobleme. Die hat stundenlang mit dem Tier vor dem Hänger gestanden: halben Schritt vor, zwei zurück, "Och komm doch, ist doch gar nicht schlimm." usw. Das Pferd stand völlig entspannt und machte mal ab und zu einen Schritt in die richtige Richtung, weil sich die Besi dann soooo freut und es Leckerli gibt. Man sah der Stute immer an, dass die keinen Stress hat, sondern schlicht und ergreifend keinen Bock und dass die Besi das aber nicht erkennt, sondern meint, dass das Pferd ein Problem hat.

Dann hat die Besi, um das Problem zu lösen, eine Tierkommunikatorin geholt, die fragen sollte, warum das Pferd nicht einsteigt. Der hat die Stute dann gesagt, dass sie nicht einsteigt, weil sie vorne nicht aus dem Hänger gucken kann und ihr dann beim Fahren schlecht (?) wird. Nun hat der Hänger ein zusätzliches Fenster vorne eingebaut und zack - steigt das Pferd ein. Übrigens mitnichten, weil ich an die TK-Geschichte glaube. Nö, jetzt steht die Besi nämlich da und strahlt aus: "Du hast kein Problem mit dem Hänger, also stell dich nicht so an und steig gefälligst ein."

Ich denke, das verdeutlicht schon sehr gut, wie wichtig die eigene Einstellung zum Thema ist!

Schlechte Helfer sind genau das richtige Stichwort.
Aber da beißt sich die Katze in den Schwanz, habe ich jedes Mal gute Helfer zur Seite, wenn ich mein Pferd verladen muss?

Ich hätte das nicht, außerdem setzen mich andere Leute unter Druck. Wenn ich verlade, schicke ich inzwischen alle weg. Ich mache das alleine und in Ruhe, dann klappt das am besten.

Marcella, das Vor- und Zurückschieben z.B., würde bei meinem Pferd auch nicht funktionieren. Longieren auch nicht. Man muss da schon sehr individuell aufs Pferd gucken. Die trabt 10 Stunden um mich rum und rennt 500 m rückwärts, wenn es denn sein muss.
Aber Stillstehen während Druck auf der Kette ist, hasst sie Stillstehen ist ja eh nicht so ihr Ding. Deswegen arbeite ich damit, was wahrscheinlich vom Prinzip her nicht so weit weg ist, wie Just oder Mary verladen, nur, dass die das, was ich bewusst gelernt habe, wohl intuitiver richtig machen.

Naja, das ist schon wieder sehr schwarz-weiß hier.
In der Regel gehen unsere Pferde alle brav drauf. Die Ausnahme ist derzeit Paula.
Die ist auch grottenstur dabei. Wenn die oben ist, steht die auch brav während der gesamt Fahrt. Die hat halt keine Lust.
Da kommt man mit 2 Leuten insgesamt NULL weiter (meistens).

Wir haben beim ersten Turnier auch eine Stunde gebraucht *schulterzuck*
Die lässt sich auch stur immer was neues einfallen, z.B. gar nicht erst in die Richtung der Klappe gehen.
Als wir es das erste Mal mit Longe versucht haben, ist sie vorne immer so zur Seite gestiegen, dass wir die Longen los lassen mussten. Nach einer Stunde ist sie dann durch "mit Heu vor der Nase wedeln" hoch gegangen

Dann ging es ziemlich gut mit hoch schieben, also 2 fassen sich an die Hände und schieben mit aller Kraft unter dem Po das Pferd hoch. Da hat sie dann aber irgendwann raus gehabt, dass das nicht geht, wenn sie sich mit ihrem gesamten Gewicht auf die arme setzt

Wenn man der eine haut, keilt die auch mal

Aktuell geht es wieder mit der Longe. Man muss flexibel sein. Aber es wird. Zuhause fahren wir an die Stallgasse ran, da kann sie rechts und links nicht weg, da geht es schnell. Letzte Woche beim Auswärtstraining hat es auch ruck zuck mit einer Longe und ohne breit stellen geklappt

nee, nee, ihr sprecht von MEINEM Pferd, ganz klar

Bei der war ich schon mehrmals so weit, dass die nur mit Strick über den Hals hoch geht und dann doch wieder neu das Diskutieren anfängt.

Gerade das, was Penny schreibt, erlebe ich mit der eben auch. Egal, welchen Trick man anwendet, die findet eben einen Weg, noch trickreicher zu sein. Da hilft nur Geduld und einen längeren Atem haben als das Pferd.

Wundert mich übrigens nicht, dass das alles Stuten sind. Ich habe mir inzwischen eine Haltung beim Verladen angewöhnt, dass mir das Sch*** egal ist, wie lange es dauert, ich gewinne. Ich mache mir keinen Kopf mehr, ob sie einsteigt oder nicht, denn irgendwann wird sie einsteigen und wenn es 5 Stunden vor dem Hänger stehen bedeutet. Wenn ich dann nicht pünktllich ankomme, dann ist das halt so. Seitdem ist es deutlich besser geworden und ich kann mich fast schon über ihre Gedankenspiel, während sie so auf der Anhängerklappe steht und nachdenkt, amüsieren.

Lieschen
ich habe auch noch nie aufgegeben, das ist auch das letzte was ich tun würde

Verladen an der Stallgasse fällt im derzeitigen Stall leider komplett weg.
Zurück steigt sie immer ein.
Sie steht auch total ruhig auf dem Anhänger, ich höre nichts von der, genauso, wie bei Paula.

die will einfach nicht aus dem Stall weg...