Das Reiterhippodrom

#16

RE: Aufrichtung

in Springen und Dressur 30.10.2006 21:49
von Debby • Fortgeschritten | 901 Beiträge | 901 Punkte

Danke für deine Antwort und die Tipps!
Könntest du mir erläutern was ''geschlossen rückwärts reiten'' bedeutet?

Ich gehe jetzt mal davon aus dass deine Tipps für junge Pferde auch für ältere zutreffen und fasse (für mich) noch mal zusammen, dass ich viele Übergänge in den Gangarten und von der einen zur anderen aber immer schön v/a und nicht schnell reiten soll. (Das kann man auch gut im Gelände üben.) Habe ich irgendwas übersehen?

Du meintest, dass man am besten dabei auf einer Geraden reitet (--Gelände). Muss das sein oder geht das auch in Kurven? Es ist doch zB beim Tritte verlängern so, dass man am Anfang immer auf dem Zirkel leicht verstärkt damit das Pferd besser in der Anlehnung bleibt. Ist das dann nicht hierbei auch so am besten?

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''Wer nicht läuft, gelangt nie ans Ziel.''
(J.G. von Herder)


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#17

RE: Aufrichtung

in Springen und Dressur 31.10.2006 07:08
von melanie2776 • Goldenes Reitabzeichen | 16.417 Beiträge | 16645 Punkte

Mal am Rande... von Verstärkung auf dem Zirkel ZU ANFANG halte ich nicht soviel. Die äußere Schulter hat schon auf der normalen Zirkellinie den längeren Weg und bei (noch) nicht ausbalancierten Pferden kommt es bei der Verstärkung auf der Zirkellinie wo die äußere Schulter ja einen NOCH längeren Weg hat gern mal zu Taktstörungen. Also immer hübsch bedacht sowas reiten und nicht ärgern wenn das Ross mal angaloppiert. Weniger ist manchmal mehr.
Sonnigen Gruß
Melanie





Hast Du nicht genug im Bein... muss der Sporen länger sein!

Klemmt im Mitteltrab die Wade ist das fürs Gesamtbild schade!


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#18

RE: Aufrichtung

in Springen und Dressur 31.10.2006 21:46
von Debby • Fortgeschritten | 901 Beiträge | 901 Punkte

Ok. Hab das auch nur (glaube ich) irgendwo gelesen. Da ging es allerdings hauptsächlich darum, dass das Pferd in der Anlehnung blieb oder so ähnlich. Ich reite auf dem Zirkel auch nur Übergänge und verstärke nie so richtig. Wenn dann lange Seite oder beim durch die ganze Bahn wechseln.

Aber das schadet doch nicht wenn ich das mit dem verkürzen und auf Normalmaß verlängern, wie Fannie es beschrieben hat, auf dem Zirkel mache oder? Warum ist eine Gerade besser?

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''Wer nicht läuft, gelangt nie ans Ziel.''
(J.G. von Herder)


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#19

RE: Aufrichtung

in Springen und Dressur 31.10.2006 22:24
von fannie mae • Sattelschlepper | 68 Beiträge | 68 Punkte


klar, da hast du recht:
es trifft für alle pferde zu!
sie funktionieren ja alle irgendwie nach dem selben prinzip, egal wie alt.
u letzendlich spielt es keine rolle ob ich durchlässigkeit für eine a-drs übe oder passagen für s - der weg ist absolut der selbe.


"geschlossen rückwärts reiten"

das stand im zusammenhang mit: VORWÄRTS (also: tempoverstärkung) erarbeitet man aus einem geschlossenen tendeziell rückwärtsgerittenen pferd.
will heissen:
du musst ihn erstmal geschlossen hintendranreiten können (tendenziell also leicht "zurücknehmen") bevor du VORWÄRTS entwickeln denken kannst.
sonst wird eben nur das taktlose auseinanderfallen u allgemein übliche hinschrubben daraus. eilen. aber nicht TRABEN bei raumerweiterung und TAKTerhalt.
tempoverstärkung eben. der altehergebrachte mitteltrab aus dem schulbuch in allen möglichen varianten (weniger ist mehr so lange der takt bei der raumerweiterung erhalten bleibt).
kein eilen.

das selbe gilt für das anpariern im trab zum FAST schritt:
gemeint ist NICHT auseinanderfallen u zockeln auf der stelle, also NICHT einfach "langsamer" werden sondern tritte VERKÜRZEN bei takterhalt - dazu ist das selbe "geschlossen"sein (rückwärtsreiten) erforderlich wie beim tempoverstärken.
sonst ist es eben nur "zockeln" u nicht sinn der sache weil das pferd beim zockeln keine last aufdnimmt die es aber aufnehmen muss um überhaupt drraus wieder gecshlossen nach vorn zu schieben, anzutreten eben, "verstärkunfg" entwickeln.

das war gemeint mit: vorwärts erarbeitet man aus dem rückwärts.
erstmal schliessen,
dann erweitern.

verkürzen = rückwärst reiten
verlängern = vorwärts reiten

beides bedarf des sauberen geschlossen seins sonst wird daraus entweder zockeln oder eilen.

die wenigsten sind aber überhaupt geschlossen weshalb in den meisten fällen das "tempoverstärken" zum lösen nur "eilen" ist u damit eben kontraproduktiv. die pferde werden über ihren natürlichen takt hinaus geritten u auseinander geschrubbt.

und ja, ich stimme melanie hundertprozentig zu:

auf der gebogenen linie diese tempoverstärkung zu reiten halte ich für eine echte kunst - weil die meist ohnehin nur unzureichend geschlossenen und nicht geradegericheten pferde nun auch noch die möglichkeit haben seitlich auszufallen (entweder vorn über die schulter oder hinten nach innen) u weit eher dazu neigen nicht sauber unterzufussen. also keine last aufnehemen. ergo:
back to square one:
erstmal geraderichten.
schliessen.
daraus vorwärts.

das soll nicht heissen dass man tritte nicht auf der gebogenen linien verlängern kann, es ist m.e. nur ungemein viel schwerer. weil sie jetzt nicht mehr nur natürlich geradegerichtet sein sollen sondern sauber gebogen u dabei dann last aufnehmen. m.e. ist das schon ein schritt weiter im schwierigkeitsgard und nicht der direkte weg zum unmittelbaren ziel (aber da lass ich mich gern eines besseren belehren :-)
ich denke nur es macht sinn dass man eine solche lektion auch nirgendwo in den offiziellen prüfungsaufgaben findet - oder doch? ich wüsste es jedenfalls nicht - lediglich zügel aus der hand kauen lassen u dabei RAHMEN erweitern auf der gebogenen linie - aber tritte verlängern?

bleibt die anlehnung auf der gebogenen linie wirklich eher erhalten?
ich weiss es wirklich nicht.
interessante frage....

weshalb wir bei meiner bevorzugten (u artgerechtesten) variante sind das ganze im gelände auf gerader linie zu üben.
hat den charme dass die meisten im freien von sich aus mehr zug auf der uhr haben, du also nicht erst rumschubsen u rumsen musst um nach vorn zu reiten u überhaupt mal schub oder fleiss zu entwickeln - viele pferde klemmen in der bahn (relativ zum freien geradeaus/fleiss) oder ziehen nicht nach vorn oder sind sowieso schief u damit schonmal gar nicht geradegerichtet was wesentliche voraussetzung zum lastaufnehmen ist - ein von sich aus nach vorn ziehendes pferd (ZIEHEN - nicht EILEN) im freien GERADEAUS ist meist von sich aus gerader gerichtet als relativ zu seiner geraderichtung im 4eck - im 4eck spurt die hinterhand doch oft innen vorbei, sie entziehen sich - draussen im freien bei natürlichem geradeaus macht es dir also die halbe arbeit in beiderlei hinsicht: die treibende hilfe reduziert sich dann oft auf eine sauber verwahrende u du kannst durch dransitzen u schliessen (!) sehr viel leichter das (geardegerichtete)pferd zurücknehmnen und dann wieder leicht nach vorn entwickeln - trabübergänge u somit durchlässigkeit ist m.e. so am allereinfachsten zu erarbeiten als auf irgendeinem 4eck, ganz egal wie gross es sein mag.

das selbe gilt natürlich auch für galoppübergänge bis hin zum "galopp auf der stelle" - also dem equivalent zur passage, wenn man das überhaupt so sagen darf (etwas unorthodox, ich weiss...)
solange du ihn dabei VOR dir hast u nicht ein-u aufgerollt bringt das eine effizienz in die galopparbeit die m.e im 4eck gar nicht zu erreichen ist - von dem natürl durchsprung will ich gar nicht reden.

ich würde sagen dass 20 min effizientes training auf der rennbahn (übergänge in allen dem ausbildungsdstand des pferdes angemessenen variationen - was i.d.r den GRAD des möglichen "zurück" meint) im schnitt mehr bringen als das doppelte an arbeitsuzeit auf dem 4eck - schon weil die pferde von sich aus mit einer anderen motivation bei der sache sind u die physis dadurch sehr viel stärker "belastet" wird (i.s.v. von "trainiert").


....

aber das ding mit der anlehnung auf der gebogenen linie geht mir wirklich nicht mehr aus dem kopf.
da muss ich mal drüber nachdenken.
selbstzweck oder sinnhaftigkeit der gebogenen linie...
http://www.muensterland-pferde.de/


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#20

RE: Aufrichtung

in Springen und Dressur 02.11.2006 08:49
von fannie mae • Sattelschlepper | 68 Beiträge | 68 Punkte

@ debbi

nein es schadet nicht.
das einzige was du dabei beachten musst ist das er geradegerichtet bleibt und nicht seitlich nebenherfusst - besteht die tendenz dazu ist es auf der geraden schon schwer genug, auf gebogener linie geradezu einladend verführerisch den "trainingseffekt" dadurch zu vernichten dass er ausweicht indem er nebenherfusst.
http://www.muensterland-pferde.de/


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#21

RE: Aufrichtung

in Springen und Dressur 02.11.2006 18:45
von Debby • Fortgeschritten | 901 Beiträge | 901 Punkte

Ok jetzt ist mir das mit dem Rückwärts klar. Danke!
Hab das heute vermehrt geübt und man merkt schon die Besserungen. Auch wenn sie nur minimal sind.

Zu der Anlehnung auf dem Zirkel kann ich nur sagen, dass es mir auf dem Zirkel leichter, da ich sie besser mit dem inneren Schenkel an den äußeren Zügel treiben kann. Das Gleich mit Volten etc.
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''Wer nicht läuft, gelangt nie ans Ziel.''
(J.G. von Herder)


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