Hallo Pedro.
Hm, das ist aber eine schwierige Frage , und sie ist ein bisschen reitsystemabhängig, wie ich gerade feststelle. Für das FN System schliesse ich mich vollends melanie an, da hat sie schon recht. Zumal ja der AG auch wirklich keine Lektion der ersten Stunde ist, aber man kann ja locker rangehen. Ich fand das sehr schön im - ich glaube - Klimke Video, viel im Gelände galoppieren, wo es erstmal gar keinen Handgalopp gibt! Und klar, dann kann man ja mal ne Böschung links als "Bande" benutzen, und schwups, ist der AG viel einfacher als gedacht. In der Halle ist es dann nur wichtig, keine Panik vor den Ecken aufkommen zu lassen. Dafür ist eine 20x60 Halle natürlich viel besser. Oder gleich ein 40x70 Außenplatz, dann sind die Ecken noch flacher.
Nu gut, es geht aber auch anders. Dazu braucht man aber fast einen ganz anderen Ansatz. Das FN System basiert ja in grossen Teilen auf Balance durch Bewegung (sieht man ja schon an dem Ansatz Hals als Balancierstange, v/a, etc.), es gibt aber auch ja einen anderen Ansatz - Balance vor der Bewegung. Heisst - eine Bewegung, für das die Balance (noch) nicht reicht, wird nicht ausgeführt. Das geht so weit, dass manche die Balance vor jeder Bewegung, also im Stehen, herstellen und erst dann "pipettenweise" zufügen/erlauben. Wie du selber gesagt hast, ist für den korrekten Außengalopp, also zumindest dann, wenns um die Ecke geht *gg*, irgendwie ein schon recht hohes Maß an Versammlung, soll nicht das Gefühl aufkommen, demnächst umzukippen oder die Beine anzuhauen. Die Balance findet das Pferd dann, wenn es sich korrekt aufrichten kann - für den AG würde das schon eine recht hohe Aufrichtung bedeuten - und einigermaßen geradegerichtet ist, denn in der Versammlung/Aufrichtung findet das Pferd seine Balance in der Senkrechten. Man würde also nun nichts verlangen, was das GGW nicht leisten kann, und entgegen dem, was Mary schrieb (und auch korrekt ist im FN System), würde man vielleicht nur 2 Sprünge, vielleicht 3 reiten, und idealerweise aufhören, bevor das GGW verloren geht. So kann man dann setzbaukastenartig den AG "zusammenbasteln", und das Genick wäre immer höchster Punkt, allerdings nur, und das ist wichtiger, weil das Pferd sein GGW in der Aufrichtung gefunden hat und das (Genick höchster Punkt) nunmal Ausdruck dieser gefundenen Balance ist.
Was ich favorisiere, ist klar. Erfahrung -- oh je, ich bin ja selbst erst dabei, das zu lernen. Dass es so gehen kann, habe ich gesehen, bzw. gucke ja oft genug dabei zu. Zumindest für den Innengalopp habe ich eine ähnliche Erfahrung bei meinem Wallach gemacht. Ob ich es mal so hinbekomme? Hoffentlich! Ganz interessant fand ich das erste Angaloppieren an der Longe bei meinem Jungspund. Anfangs konnte er nicht, bzw. wenn man ihn "zwang", raste er wie wahnsinnig geworden um einen rum, irgendwann auch mit einem durch die Halle… :-x *Gib ihm die passende Form*, ich habe ihn hoch ausgebunden und aufgerichtet. Er konnte beim ersten Mal angaloppieren ohne in Panik um mich rumzuspacken. Einmal hat gereicht, longieren tu ich ja meistens ohne alles, geht jetzt auch im Galopp (obwohl ich den nur sehr sehr selten abfrage).
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