Das Reiterhippodrom

#1

Aufrichtung

in Springen und Dressur 06.07.2006 15:01
von Debby • Fortgeschritten | 901 Beiträge | 901 Punkte

Irgendwie klappt das bei mir mit Debby nicht. Bei ihrer Vorbesitzerin, die echt gut reitet, allerdings auch nicht. Ich hab das Gefühl, dass Debby das einfach nicht kann. Sie geht vorwärts-abwärts oder am Zügel (allerdings bleibt sie dabei öfter ziemlich lang) und schwingt auch oft schön, aber Aufrichtung geht einfach nicht.
Kann ich da irgendwas machen? Könnt ihr mir Tipps geben?
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#2

RE: Aufrichtung

in Springen und Dressur 06.07.2006 15:05
von marcella • Turnierreiter | 3.031 Beiträge | 3031 Punkte

Aufrichtung geht auch nicht einfach so, also, Du kannst jetzt nicht sagen, Du reitest das Pferd in Aufrichtung, wie Du sagts, Du galoppierst an.

Das hängt zum einen mit der Anatomie des Pferdes zusammen, wie hoch die relative Aufrichtung wird, zum anderen und in allererster Linie ist Aufrichtung das Ergebnis konsequenter Gymnastizierung und Folge der sich steigernden Versammlung des Pferdes.

Tips gibts da keine, da hilft nur konsequentes Arbeiten. Versammeln und Heranschließen der Hinterbeinde durch Tempo- und Gangartwechsel und geraderichtende Biegearbeit. Je besser das Pferd sich biegen kann, um so stärker kann es mit dem inneren Hinterbein Last aufnehmen, dieses wird dabei gekräftigt. Wenn Du das auf beiden Händen gleichmäßig erreichst, wirst Du Dein Pferd mehr und mehr versammeln können.

Das ist ein Prozess, der sich über Jahre hinzieht.
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#3

RE: Aufrichtung

in Springen und Dressur 06.07.2006 15:15
von Debby • Fortgeschritten | 901 Beiträge | 901 Punkte

Einen direkten Tipp hab ich jetzt auch nicht erwartet, sondern zB Übungen durch die das gehen könnte. Danke dafür!

Nur mal aus Interesse: Gibt es auch Pferde, die sich gar nicht aufrichten können? Von der Anatomie her meine ich. Weil ich mir nicht vorstellen kann, wie das zu Debbys Körper passt, dass sie aufgerichtet geht...
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#4

RE: Aufrichtung

in Springen und Dressur 06.07.2006 15:21
von marcella • Turnierreiter | 3.031 Beiträge | 3031 Punkte

Naja, es gibt Pferde, die dafür nicht so prädestiniert sind, ganz klar. Aber die gehen vom Grundsatz her auch in (raltiver) Aufrichtung, nur ist die dann eben (absolut gesehen) nicht so hoch wie bei einem anatomisch sehr gut geeigneten Dressurpferd.

Hast Du denn irgendwo Fotos von Debby?
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#5

RE: Aufrichtung

in Springen und Dressur 06.07.2006 15:34
von Debby • Fortgeschritten | 901 Beiträge | 901 Punkte
Ja, allerdings nicht viele und auch teilweise entweder abgeschnitten oder dunkel. Vielleicht sieht man ja ein bisschen was.

Ich hoffe das klappt jetzt. Sie geht auf den ersten drei jetzt nicht soo doll am Zügel und auch eher sehr lang, aber die Anatomie sieht man ja ein bisschen.

Das letzte ist vom Winter. Da geht sie ganz gut aufgerichtet, was mich verwundert hat. Vielleicht ne Momentaufnahme..?
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Angefügte Bilder:
036_na.JPG
037_na.JPG
038_na.JPG
MyPicture_2.jpg

zuletzt bearbeitet 06.07.2006 15:42 | nach oben springen

#6

RE: Aufrichtung

in Springen und Dressur 07.07.2006 09:08
von obsession • Turniertrottel | 2.472 Beiträge | 2472 Punkte

von den bildern her würd ich jetzt sagen, da kommt zu wenig von hinten. die HH wird zu wenig zum untertreten und zur lastaufnahme animiert. da würd ich an deiner stelle mal ansetzen, wie marcella schon schreibt: viele übergänge, tempiwechsel, viel biegearbeit. dass die hinten mal mitmachen muss.

obsi
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~~~ THE TRICK IS TO KEEP BREATHING! ~~~


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#7

RE: Aufrichtung

in Springen und Dressur 07.07.2006 10:41
von marcella • Turnierreiter | 3.031 Beiträge | 3031 Punkte

So einen schlechten Halsansatz hat sie nicht, finde ich. Sie kann meines Erachtens nach durchaus in einer gewisse Aufrichtung gehen. Von den Fotos her wirkt sie etwas auseinandergefallen, soll heißen, wenn sie ihre Hinterbeine mehr gebraucht und "kürzer" wird, ist die Aufrichtung eine automatische Folge. Am Pferd liegts also - wie meistens - nicht ;-)
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#8

RE: Aufrichtung

in Springen und Dressur 07.07.2006 12:29
von Debby • Fortgeschritten | 901 Beiträge | 901 Punkte

Ja..der Reiter. Klar, ich denke auch dass ein großer Teil an mir liegt. Sie selber scheint auch lieber v/a zu gehen und ich kann das halt noch nicht so gut. Deswegen hol ich mir Tipps und Kritik und wollte auch wissen, wie weit ein Pferd wie sie ungefähr aufgerichtet gehen könnte.

Die Bilder sind schon ein bisschen älter. Ich mach jetzt schon viel mehr mit der Hinterhand, jedenfalls versuch ichs. Außerdem viele Übergänge im Tempo oder den Gangarten, Volten in allen Gangarten, Zirkel u.s.w. Das mit der Hinterhand find ich noch sehr schwer, da sie ja früher sehr lauffreudig war und ich nur zurückhalten musste, jetzt aber nach der Umstellung in den Offenstall sehr langsam ist und ich das gar nicht kenne, dass sie so geht. Aber langsam klappt es immer besser.
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#9

RE: Aufrichtung

in Springen und Dressur 17.08.2006 13:39
von trina • Pferdeputzer | 36 Beiträge | 36 Punkte

Also was auch gut hilft ist wenn du halt trabst und dann ne Parade zum Halten gibst, aber sie nicht komplett durchführst, d.h. wenn das Pferd sozusagen pariert, dann direkt wieder die Hilfe zum Vorwärtsreiten geben und das immer mal zwischen durch machen.. also zum bespiel an 2 punkten beim ganze Bahn reiten, bzw dann auch aufem zirkel und wie es halt grad in den Sinn kommt


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#10

RE: Aufrichtung

in Springen und Dressur 27.08.2006 23:07
von Debby • Fortgeschritten | 901 Beiträge | 901 Punkte

Mmh... das hab ich jetzt erlich gesagt nicht so ganz verstanden... Das hört sich ein bisschen nach versammeln an, nur dass man das ja eigentlich hauptsächlich mit dem Sitz macht und trotzdem weitertreibt..... Ich werd das mal versuchen, aber ich versteh den Sinn noch nicht so... Könntest du das ein bisschen erläutern?
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#11

RE: Aufrichtung

in Springen und Dressur 12.10.2006 19:38
von trina • Pferdeputzer | 36 Beiträge | 36 Punkte

ehm nochmal kurz hervorkram.. weiß nicht ob es noch Thema bei dir ist...
Was verstehst du denn nicht?
Also wenn du trabst und dann eine Parade zum Halten gibst und wenn das Pferd halt pariert, dann sofort wieder nach vorne! Diese Übung bezweckt, dass dein Pferd mehr mit der Hinterhand untertritt und Last aufnimmt und wenn das geschieht kann ja auch erst die Aufrichtung folgen. Also das das Pferd hinten tiefer wird und vorne halt höher= Versammlung
hoffe das ist so richtig aber die Übung auf jedenfall


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#12

RE: Aufrichtung

in Springen und Dressur 12.10.2006 19:46
von Debby • Fortgeschritten | 901 Beiträge | 901 Punkte

Ja is noch Thema. So was dauert ja immer ein bisschen und neue Übungen sind sowieso immer gut. Hab das beim Reiten jetzt ein paar Mal ausprobiert und es dann auch verstanden.
Es war ein bisschen schwer nachzuvollziehen, als ich deinen Rat nur gelesen hab, aber in der Praxis (und jetzt auch in der Theorie) ist es logisch. Ich gehör zu den Menschen, die soetwas immer erstmal ausprobieren müsen um genau zu verstehen was dann passiert . Deine Erklärung eben war trotzdem nochmal gut. Danke!
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''Wer nicht läuft, gelangt nie ans Ziel.''
(J.G. von Herder)


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#13

RE: Aufrichtung

in Springen und Dressur 12.10.2006 21:37
von trina • Pferdeputzer | 36 Beiträge | 36 Punkte

Cool freut mich
achja Galopp-Schritt-Galopp usw helfen auch dabei, dass die HH mehr untertritt fällt mir grad noch so ein...
Immer weiter machen und nicht aufgeben (die EInstellung müsste ich mir viel mehr zu herzen nehmen :D )


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#14

RE: Aufrichtung

in Springen und Dressur 13.10.2006 14:55
von Debby • Fortgeschritten | 901 Beiträge | 901 Punkte

Ok, danke. Galopp-Schritt-Galopp mach ich auch immer oft... Es ist inzwischen auch schon besser geworden. Das motiviert mich natürlich auch noch mehr weiterzumachen.
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#15

RE: Aufrichtung

in Springen und Dressur 25.10.2006 19:55
von fannie mae • Sattelschlepper | 68 Beiträge | 68 Punkte

"Nur mal aus Interesse: Gibt es auch Pferde, die sich gar nicht aufrichten können? Von der Anatomie her meine ich. Weil ich mir nicht vorstellen kann, wie das zu Debbys Körper passt, dass sie aufgerichtet geht..."

aufrichtung i.s.d. ausbildungsskala geht immer einher mit einem gewissen grad an versammlung.
dem einen liegt es mehr, dem anderen weniger - je nach exterieur (wobei ich das nichteinmal unbedingt als obersten makel ansehen würde) u geritten sein (das ist i.d.r. der oberste makel...)

fakt ist: du kannst auch einen esel in einer gewissen aufrichtung reiten wenn er zuvor gut durchgeritten war - also durchlässigkeit u anlehnung stimmen.
in wie weit ein pferd in versammlung dann im durchtritt u durchschwung mehr oder weniger hergibt liegt sicherlich in den individuellen grenzen des jeweiligen pferdes - aber aufrichten kann man sie alle - mehr od weniger.

das problem ist doch meist dass man unterschätzt in wie weit man auch beständig dransitzt, also IM pferd sitzt und mitgenommen wird, u nicht einfach nur obendraufsitzt u "mit"getragen wird.
solange ein konsistentes zusammenspiel von vorwärts/rückwärst der treibenden u verwahrenden hilfen durchs pferd nicht gegeben ist würde ich an aufrichtung gar nicht denken.
sie müssen schon so weit "zünden" dass ein einfaches dransitzen schon reicht um sie zu schliessen.
dabei spielt der individuelle ausbildungsstand des pferdes dann eingentlich keine grosse rolle (ich rede jetzt nicht von einer durchgerittenen dressuraufgabe in konstanter aufrichtung sondern von phasenweisem antesten u vorw/rückw einwirken)

beispiel:
ein 3 od 4jrg konstant u sauber vorw/abw geritten kann schon beim lösenden leichttraben durch bewusste tempiübergänge durchaus mal geschlossen u rangeriten werden. MAL!
das problem ist dass die meisten unter tempiübergängen schlicht "nach vorn schrubben" verstehn.
grundverkehrt.
"vorwärts" erarbeitet man grundsätzlich aus dem gecshlossenen rückwärts. weshalb ich nie begreifen werde weshalb manche reitleher zum lösen einen "flotten mitteltrab" verlangen. kompletter bullsh... die pferde werden dabei nur auseinandergejagt u das ganze ist höchst kontraproduktiv, aber nicht lösend.
will heissen:
locker vorw/abw geritten im leichttraben kann man so ein pferd immer "anparieren" - bei sicherem takterhalt (sonst macht das ganze keinen sinn) und runder(!) anlehnung. akzeptiert er das u kommt im tempo zurück kann man ihn leicht wieder vorschieben - LEICHT - das reicht .
ein paar mal einen solchen übergang auf ner 60er seite geritten (noch besser: im gelände!) hat zur folge dass man so ein pferd meist schon so weit anparieren kann dass es nahezu im schrittempo trabt - also kurz vor dem "ausfallen" n schritt ist - wobei "ausfallen" ausdrücklich nicht gewünscht ist : wenn überhaupt dann hat die parade zum schritt als PARADE, ergo: DURCHgeritten - zu erfolgen. aber das wollen wir gar nicht. er soll den trabtritt soweit verkürzen dass die nächste ultimative verkürzung tatsächlich der durchritt zum schritt wäre.
den moment sauber abpassen u dann daraus sanft wieder nach vorn die tritte verlängern - verlängern meint hier: auf normalmass verlängern . nicht losschrubben.
das ganze bei konstanter runder zufriedener anlehnung und TAKT.
so einen 3 od 4jrg kriegst du - wenn er reell geritten ist, sprich: der takt muss dabei in jeder phase stets erhalten bleiben - recht bald in eine form des "passagierens" - wobei ich mich hüten möchte diesen ausdruck als solches zu verwenden - ich rede hier ausdrücklich NICHT von zusammengeschrubbten auktionspferden die angst auf der stelle praktizieren und die löffel schmeissen- es geht lediglich um die durchlässigkeit beim anparieren - sowas ist irre anstrengend für das pferd weil es dabei enorm über den rücken zu gehen hat u tatsächlich die allseits vielbesprochene tragkraft aufs äusserste abfordern muss. die phasen des anparierens daher immer kurz halten u zügig wieder nach vorn.

wie gesagt: dem einen liegt es mehr, dem anderen weniger.

wenn du auf diese art deine durchlässigkeit erarbeitet hast kriegst du so ein pferd auch ruck zuck in eine natürliche aufrichtung geritten indem du einfach nur dransitzen bleibst beim anparieren u den zug nach vorn bei nun VERKÜRZTEM pferd durch dransitzen erhältst - eh voila: aufrichtung.

im frühjahr hatte ich die gerade angerittene stute eines freundes (5jrg roh, die hatte mit 4 ein fohlen) zum reiten - das pferd war -gut gemeint aber schlecht gemacht- schlicht verritten obwohl erst kurze zeit unterm sattel u dazu exterieurmässig wenig begnadet. kurzer tiefer halsansatz, ein bergabpferd, u dazu ein etwas langes mittelstück.
die fiel permanent über die äussere schulter u schenkel aus u schmiss dazu hektisch den kopf in die luft, das war nicht ungefährlich.
also drei schritt zurück u nur vorw/abw u dabei lediglich auf takt u anlehnung bedacht.
als das sass hab ich spasseshalber mal mit anparieren begonnen u war total baff: die nahm das super an im leichttraben, die nase blieb am boden.
ich konnte sie lediglich durch kreuz u leichte innere o'schenkel einwirkung bei sanftem gegenhalten easy anparieren - nach drei tagen verkürzte die die tritte soweit dass man tatsächlich von "passage"artigem trab hätte reden können - immer nur ein paar tritt u dann sanft wieder nach vorn. das grösste problem bei so einem noch dazu mit wenig gang ausgestatteten pferd ist dass sie den takt verlieren wenn man sie beim nach vorn reiten "überfällt" - an mittelrtab od ähnliches also bitte erstmal gar nicht denken. nur "nach vorn erweitern" auf normalmass. das reicht völlig.
das pferd war super durchlässig u wenn ich mal sitzengeblieben bin hat sie sich aus dieser geschlossenheit dabei tatsächlich "aufgerichtet" - für ihre verhältnisse eben. mehr wollt ich gar nicht. ausbildungsziel war erreicht, die durchlässigkeit nämlich.
war ein schönes erfolgserlebnis weil völlig unerwartet.


keine frage des exterieurs also.
nur eine frage des gerittenseins.
http://www.muensterland-pferde.de/


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