Das Reiterhippodrom
#1

Brot als Pferdefutter!?

in Was oben nicht passt 23.07.2006 14:04
von Bianca • Goldenes Reitabzeichen | 11.213 Beiträge | 11256 Punkte

Vorgestern ist in dem Stall, von dem aus ich letztens diesen Chaos-Horror-Ausritt mitgemacht habe, ein Pferd an Darmverschluss eingegangen. Das ist jetzt schon das Zweite innerhalb eines Jahres, letztes Jahr im Herbst musste eins der Schulpferde eingeschläfert werden, es wurde zwar noch in die Klinik gebracht, aber die konnten nix mehr tun. (Das Pferd vorgestern war allerdings kein Schul-, sondern ein Privatpferd.)

Meine Bekannte, deren Pferde ja bei mir im Stall stehen, die dort aber regelmäßig zum Reiten hinfahren, hat mir - nachdem sie mir vom Tod des Pferdes berichtet hat - erzählt, dass die Pferde dort Brot als reguläres Futter bekommen, so wie in anderen Ställen Hafer gefüttert wird, also morgens und abends "den Trog voll". Dabei handelt es sich allerdings nicht um trockenes, hartes Brot, sondern um relativ frisches, das von einer am Ort ansässigen Großbäckerei am Vortag nicht verkauft / ausgeliefert werden konnte. Das wusste ich vorher nicht, ich wusste nur, dass die da im Stall ziemlich mit Kraftfutter geizen, damit die Pferde, die ja auch in Schützenumzügen mitlaufen, nicht so viel Power haben...

Eigentlich lernt doch schon jeder kleine Reitschüler, dass man Pferden Brot nur in Maßen und wenn, dann nur knochentrocken füttern sollte, aber offensichtlich scheint bei den Besitzern dieses Stalles die günstige Quelle die Vernunft auszuschalten. Ich kann zwar nicht verstehen, wie man sich als Einsteller so eine Fütterung gefallen lassen kann und dafür auch noch Geld bezahlt, aber die Leute, die da rumliefen, glänzten nicht gerade durch übermäßige Ahnung von Pferden.

Was mich nur wundert, ist die Tatsache, dass einige der Pferde da mit dieser Fütterung schon seit Jahren leben. Ich kann jetzt nicht sagen, ob in dem Stall Koliken besonders häufig sind. Ist diese "Brotunverträglichkeit" eher eine Langzeitfolge?

Für mich war es das jetzt mit dem Stall... Ich will sowas nicht weiter unterstützen! Eigentlich schade, denn das "Pferdemädchen für alles" dieses Stalles kenne ich ja schon länger, sie hat an meiner Schule FSJ gemacht und anschließend noch mal 4 Wochen Praktikum in meiner Klasse. Mit ihr bin ich die ersten Male alleine ausgeritten, das war immer richtig toll und lustig, nur das letzte Mal mit diesen planlosen Besitzern war ja so chaotisch.

So, jetzt habe ich euch hier auch leicht planlos zugeschwallt... Aber vielleicht gelingt es euch doch, diesem Post einen Sinn zu entnehmen! (Es sind hier auch schon wieder über 30 Grad, ich finde, das entschuldigt Einiges! )


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#2

RE: Brot als Pferdefutter!?

in Was oben nicht passt 23.07.2006 14:20
von obsession • Turniertrottel | 2.472 Beiträge | 2472 Punkte

ich schätz mal, es gibt einfach auch pferde mit "saumägen". die über jahre hinweg seltsame futter vertragen. ich kann über sone fütterung nur den kopf schütteln...

obsi
-------------
~~~ THE TRICK IS TO KEEP BREATHING! ~~~


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#3

RE: Brot als Pferdefutter!?

in Was oben nicht passt 23.07.2006 14:26
von Russell • Kleines Hufeisen | 290 Beiträge | 290 Punkte

Es ist ja echt der Hammer, auf was für Ideen manche kommen....

Unser einer bekommt schon die Krise, wenn ein aufgeweichtes Brötchen auf der Wiese liegt (zum Glück haben es die Jungs nicht angepackt) und fragt sich, woher das kommen mag...
[übrigens kam dieses weiche Brot von einer Krähe, die sich hartes Brot bei den Schweinen holte und in der Tränke unserer Jungs wieder aufweichte )

Ich kann nicht verstehen, wie man sein Pferd in so einem Stall unterbringen kann.
Dass nicht schon mehr Pferde eingegangen sind, ist aus meinen Augen reines Glück/ purer Zufall....

Wie heisst es so schön: "Die dümmsten Bauern haben die dicksten Kartoffeln!"
-----------------------------------------------------------------
Hat Pferdeverstand wirklich etwas mit "Pferd" & "Verstand" zu tun?
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#4

RE: Brot als Pferdefutter!?

in Was oben nicht passt 23.07.2006 14:49
von Gala • Goldenes Reitabzeichen | 18.403 Beiträge | 18993 Punkte

Also bei uns bekommen die auch schonmal nach ner Brotspende was abends mit übers Futter. Aber eben getrocknet und nicht viel.
Gala bekommt sehr oft getrocknet Brot/Brötchen, da alle für mich sammeln (Firma, Dad usw.)
Sie bekommt dann schon ein paar Brötchen, aber sie frisst Weißbrot und auch Brötchen nicht viel. Also man kann ihr 2 Tage hintereinander 4 Brötchen mit aufs Futter tun, am dritten rührt sie meist nicht mehr an!?

Dagegen Brot mit Körner, also dunkleres mit Roggenmehl oder sowas immer

Aber wie gesagt überschaubare Mengen!


Reiten lernt man nur durch reiten!


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#5

RE: Brot als Pferdefutter!?

in Was oben nicht passt 23.07.2006 14:53
von Hunnuli • Sattelschlepper | 54 Beiträge | 54 Punkte

Recht hast Du Bianca, die hätten mich auch zum letzten Mal gesehen! Ein ehemaliges Pflegepferd von mir ist an Darmverschluss eingeganen und ich hab ihn bis zuletzt begleitet, eine elende Qual! Bei ihm lag es G.s.D. nicht am Futter, daher kann ich absolut nicht nachvollziehen, so ein Risiko durch bewusst ungesunde Fütterung noch zu Fördern - auch wenns einige Pferde offensichtlich über lange Zeit vertragen

Ich glaube weiches Brot zu füttern ist gar nicht mal so unüblich. Eine Freundin von mir, die im gleichen Stall wie ich eine RB hat, hab ich vor einiger Zeit dabei gesehen, wie sie ihrem RB Pferd labbrige Toastscheiben und weiches Brot gab. Als ich sie darauf ansprach, entgegnete Sie "Ich weiß, ich kenn das auch so, dass man Brot nur hart füttern darf, aber die PB macht das auch so und dann kanns ja nicht verkehrt sein, also geb ichs ihm so" . Darauf hab ich keine Antwort mehr gewusst ...

Viele Grüße vom Hunnuli


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#6

RE: Brot als Pferdefutter!?

in Was oben nicht passt 23.07.2006 14:56
von noame • Turniertrottel | 2.284 Beiträge | 2284 Punkte

Was soll man darauf auch antworten, wenn schon gesagt wird, daß man selber es so nicht machen würde, aber....

Ich kenne es von Hühnern und Schweinen, die trocken Brot eingeweicht bekommen, eine elende Pampe ist das dann. Aber auch da ist es nicht gesund. Aus Geiz den Pferden so was zu füttern, nur weil es nichts gekostet hat, finde ich allerdings zum kotzen.
----------------------------
Zugegeben, Formeln sind die Geheimwaffe einer internationalen Verschwörung gegen ihr Selbstbewußtsein. Aber am besten tun sie so, als würde ihnen das nichts ausmachen, das verwirrt den Gegner. (Gero von Randow: Das Ziegenproblem)


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#7

RE: Brot als Pferdefutter!?

in Was oben nicht passt 23.07.2006 14:57
von wendelin • Fortgeschritten | 1.322 Beiträge | 1322 Punkte

ich hab mal in einem anderen Forum einen Bericht von einer die Praktikum auf einem Getsüt in Frankreich gemacht hat gelesen, da bekommen die Pferde nur Toast und Kekse
wer gucken mag: http://www.pferdchen-online.de/Forum/vie...=10133&start=30

ich kopier mal den Absatz über die Fütterung hier rein
Hauptnahrungsmittel der Pferde waren Toastbrot und französische Madeleinekekse. Hauptarbeit von uns war, Toastbrot und Kekse auszupacken, in Kartons zu packen, Kartons auf den klapprigen Anhänger hinter dem klapprigen Trecker laden, mit dem klapprigen Trecker den klapprigen Feldweg langzubrettern und die Kekse und das Toastbrot in die bereitstehenden Badewannen zu füllen, die als Raufen dienten.
Das ist kein Witz!


Zur Brot-und-Kekse-Rationsberechnung gab es folgende Faustregel: Ein Pferd braucht pro Tag eine Kiste Brot oder eine halbe Kiste Kekse. Idealerweise bekommt es von beidem etwas, da Kekse mehr Fett haben; aber auf keinen Fall nur eine halbe Kiste Kekse. Stuten mit Fohlen sollen ein bisschen mehr kriegen – pro zwei Fohlen haben wir eine Kiste extra gezählt.


------------------
Es reicht nicht keine eigene Meinung zu haben, man muss auch unfähig sein sie auszudrücken


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#8

RE: Brot als Pferdefutter!?

in Was oben nicht passt 23.07.2006 18:07
von Anna • Goldenes Reitabzeichen | 13.626 Beiträge | 13626 Punkte

Ist erster April oder was? Das geht ja mal gar nicht!!! Klar bekommen unsere auch mal Brot, aber knochentrocken und ist maßen.

Das mit dem Toast und den Keksen, da kann ich gar nichts zu sagen. Unglaublich.

--



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#9

RE: Brot als Pferdefutter!?

in Was oben nicht passt 23.07.2006 21:51
von Danja • Goldenes Reitabzeichen | 10.127 Beiträge | 10128 Punkte

Pabbles kriegt auch mal n Stück Brot, klar - ist ja auch nichts schlimmes dran, so lange man es (wie schon mehrfach gesagt) ganz trocken und in Maßen verfüttert. Aber weiches Brot? Und dann so viel? Manche Leute sind echt krank...!
--------------------------------------------

Je öfter eine Dummheit wiederholt wird, desto mehr bekommt sie den Anschein der Klugheit. (François Marie Voltaire)


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#10

RE: Brot als Pferdefutter!?

in Was oben nicht passt 24.07.2006 00:47
von Bianca • Goldenes Reitabzeichen | 11.213 Beiträge | 11256 Punkte
Wendelin: Der Bericht ist ja schon ganz schön heftig, aber die Bilder erst... In dem Matsch hätte ich es keine Woche ausgehalten. *verpimpelt bin*

Noame: Ja, dieser Geiz ist es, der mich so ärgert, dass ich da nicht mehr hinwill. Das Reiten da ist nicht sooo billig. Das Pferdemädel macht die ganze Arbeit da für lau, weil sie schon seit klein auf bei den Leuten reitet (vorher hatten sie woanders einen Hof), das sind sowas wie ihre Ersatzeltern. Sie kümmert sich um die Pferde, macht den Stall und gibt Reitstunden, jetzt in den Semesterferien mehrere täglich. Die verdienen da sicher nicht schlecht an den Pferden. Dass dann zur "Gewinnoptimierung" dermaßen am Futter gespart wird, finde ich den Pferden gegenüber nicht fair.

Aber ich hab ja auch so einen verwöhnten Luxuszossen... Das war die Antwort, die ich bekam, als ich mal die Boxen - wenn man sie denn so nennen mag - ansprach!


zuletzt bearbeitet 24.07.2006 00:47 | nach oben springen

#11

RE: Brot als Pferdefutter!?

in Was oben nicht passt 24.07.2006 07:11
von melanie2776 • Goldenes Reitabzeichen | 16.417 Beiträge | 16645 Punkte

Corona ist von Absetzertagen bis zweijährig ausschließlich von Kartoffelschalen, Brot und Möhrenschalen ernährt worden. Entsprechend schlecht sah sie aus. Die alten Leute wo ich sie gekauft habe meinten im Krieg hätten sie davon schließlich auch überlebt. Na ja... ihr scheint es in diesem speziellen Fall nicht gesfhadet zu haben. Aber sie konnte mit so Sachen wie Hafer oder Leckerlies erstmal überhaupt nix anfangen. Inzwischen mag sie Brot noch ganz gerne aber lässt es jederzeit für Hafer oder Müsli liegen.

Mein TA meinte als ich ihm das Pferd das erstemal vorgestellt habe das wäre zwar vorsichtig ausgedrück höchstens suboptimale Ernährung für ein Pferd aber wenn sie reichlich Rauhfutter und Weide bekommen hätte sollte ich mir nicht zuviele Gedanken machen.
Sonnigen Gruß
Melanie


Viele Dressurpferde wären bessere Dressurpferde
wenn man ihnen die Chance gäbe, ordentliche Geländepferde zu sein.


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