Irgendwie fiel mir kein passender Titel ein

Es geht um folgendes:
Es gibt so viele Reiter die ich kennengelernt habe, die Dressurreiten, 1-2x/Woche RU nehmen und auch etwas erreichen wollen, aber einfach nicht vorankommen.

Bestes Beispiel eine Frau bei mir im Stall, reitet bei einem Bereiter/RL seit 7(!) Jahren mehrmals wöchentlich im RU.
Okay das Pferd ist platt, alt und auch einfach nicht geeignet *g* und sie reitet einfach wie ein ein Anfänger.

Merkt die denn mal was? Ist man da nicht frustriert? RL wechseln? Mal anstrengen? Analysieren warum es nicht geht?!

Was anderes ist es wenn jemand "nur" freizeitmäßig reiten will, kein Thema .. aber wenn ich weiß ich will mal da und da hin und es vergehen Jahre und es geht im Schneckentempo voran, vergeht einem da nicht das Reiten?!

Im alten Stall genauso, eine Frau hatte ihren Wallach seit 8 Jahren, ist irgendwo zwischen E und A stehengeblieben, weiß das aber nicht so richtig .. *g* .. und will weiterkommen, reitet und reitet und reitet und reitet, aber voran geht nix!

Es geht einfach darum wenn jemand RU nimmt, dafür viel Geld hinlegt und es vergehen Jahre um Jahre und nichts passiert wirklich.

Ich glaube ich bin da echt zu ehrgeizig. Ich habe Ziele und die mag ich erreichen, klar wenn ein Ziel mal weniger schnell zu erreichen ist .. gut, dafür sind es Lebewesen .. aber wenn ich Jahre herumdümpel und mein Pferd immernoch nicht angeschoben krieg, irgendwie wäre mir mein Geld zu schade.. oder?

Alles unter der Voraussetzung man will weiterkommen .

Jetzt nix gegen RL aber ich kenn auch so einen Fall:

Die Frau nimmt seit 8-9 Jahren bei derselben Unterricht , leider kann die Dame nicht wirklich ihr Können rüberbringen.
Sie kann super reiten ,klar das ist auch gut so , trotzdem kann sie es ihren Schülern nicht so richtig beibringen.

Da frag ich micht echt , warum sie nicht wechselt ,es bringt ihr doch nichts.....
Aber kann man nix machen , okay sie will zwar auf kein Tunier gehen, sondern reitet nur im Wald rum.

nicht jeder hat das talent zu reiten. es hat auch nicht jeder das talent zum balettanzen und kugelstossen manche können froh sein, wenn sie A-niveau halten, selbst da hab ich schon bittere abstürze gesehen von angehendem L-niveau auf letzte plätze in E-dressuren; und wir reden hier von erwachsenen menschen die schon länger reiten und auch unterricht nehmen (den falschen unterricht halt, gell hunnuli und appi).

ich hatte jahrelang, auf kalinka, eigentlich nur das ziel, kalleschatz halbwegs locker und vernünftig zu reiten, im gelände nicht runter zu fallen und ende. ich bin auch NIE von ihr runter gefallen, ziel erreicht neee schmarrn, aber kalinka war denkbar ungeeignet, an "sport" zu denken. ich hab sie im schritt und im trab recht locker über den rücken bekommen (im galopp nie; ich bin sie 8 jahre geritten und hatte sie im galopp keinen einzigen sprung am zügel, so wahr ich hier sitze), das waren für mich meilensteine (vorher ist sie 10 jahre wie ne giraffe fast ausschliesslich im gelände gegangen).

dermot hab ich mir ohne plan gekauft. in jeder hinsicht er hat sich gut entwickelt. anfang letzten jahres, kurz vor der schwangerschaft, war ich mir sicher dass wir L schaffen. die tendenz ging da hin. ich hab dazugelernt, durch unterricht und lehrgang, dermot hat durch beritt ebenfalls gelernt, doch - L war absolut im bereich des möglichen. da hatte ich auch den ehrgeiz! sonst hätte ich net teuer geld ausgegeben.

aber dann kam emily, dermot hat mangels training abgebaut, und ich hab den "biss" gar nicht mehr, ne L durchreiten zu müssen. kommt vielleicht wieder, dermot geht ja auch unterricht mit meiner neuen RB und so. ich selbst nehm momentan gar keinen unterricht. ich will nur bisschen rumreiten, bereits vorhandenes abfragen, aber ansonsten keinen terminstress (mit baby im kinderwagen unterricht, dann fällt der schnuller raus oder sie wacht auf und ich muss nach 20 mins abbrechen, ist doch alles unnötiger stress).

obsi

Also - ich bin ja (leider) auch nicht mehr die jüngste und nehme mit moritz regelmäßig 2 x wöchentlich unterricht - seit ca. 5 Jahren. In dieser Zeit hat er - und auch ich - viel gelernt, L-Lektionen beherrscht er sicher und daheim üben wir fleissig M-Lektionen, die zum teil sicher sind (Traversalen, schulterherein) und zum teil zu 80 % sicher sind (die leidigen fliegenden Wechsel ). Ob ich je mal eine M-Dressur reiten werde, halte ich persönlich für eher unwahrscheinlich - macht aber nix, mir macht das üben und das daraufhin arbeiten ebenso viel Spass. Also hält sich mein Ehrgeiz - zumindest was die Turnierreiterei angeht - eher in Grenzen. Vielleicht geht das vielen so?

Wie Obsi schon sagte - Reiten ist in der Hinsicht ein Sport wie jeder andere, als dass man ihn nur bis zu einem gewissen Grad lernen kann. Ab einem bestimmten Punkt ist es eine Mischung aus Talent, Gefühl, Leidensfähigkeit, Einsatzbereitschaft, der Bereitschaft, sich sagen zu lassen, dass man etwas (noch) nicht kann und noch vielen Eigenschaften mehr.

Bei mir wars andersrum: Nach einer heilsamen Kur durch ein abartig talentiertes, aber leider auch abartig unkooperatives Pferd hab ich mit knapp 19 den Professor bekommen, damals vierjährig, nettes Pferd aber ohne jede Perspektive. Ich wollte mich einfach nur mal wieder auf einem Pferd in allen drei Grundgangarten in Halle, auf dem Platz und im Gelände wohlfühlen. Mehr nicht.

Tja, und dann gings los. Eigentlich ohne mein Zutun, da war ne ganze Menge Glück und gute Reitlehrer dabei, ein bisschen Hirn und ein braves Pferd. Ich hatte nie das realistische Ziel, so weit zu kommen, wie ich es letztendlich geschafft habe.

Es kann halt dann problematisch werden, wenn der RL vom Pferd nicht überzeugt ist.

Als ich das erste (!) Mal bei meinem vorherigen RL Unterricht hatte, sagte er zu mir: "Mit dem brauchst Du nie L reiten", nach der ersten gewonnenen Trensen-L kam der Kommentar "Ich hätt nie gedacht, dass Du mal L gewinnst" - das war jedesmal ein Schlag ins Gesicht. Irgendwann hab ich mir das dann einfach nicht mehr gegeben, weil ich mir dieses ewige "der trabt einfach zu schlecht" nicht mehr anhören konnte. Auf Dauer frustet das.

Also ganz ehrlich, ich mach schon auch immer wieder Rückschritte und ich hab nach all den Jahren Unterricht (1 x in der Woche, höchstens 2 x) immer wieder Tage dabei, wo ich mir wie der erste Mensch auf einem Pferd vorkomme.

Vielleicht bin ich auch extrem untalentiert, an meinen Trainern liegts nämlich definitiv nicht.

Geht bei euch echt immer alles vorwärts???

das seh ich auch so es gibt menschen mit talent und welche mit weniger talent und dann kommt auch noch die ehrgeizgeschichte hinzu ich war noch nie ehrgeizig...
ich denke ich bin stolz wie bolle wenn wir irgendwann mal ne gefestigte L auf nem turnier reiten werden. darauf will ich hin arbeiten aber nicht um jeden preis sonst macht mir das ganze keinen spass mehr. ich muß nicht 7 tage die woche mit meinem pferd ackern.

wir haben allerdings eine reiterin bei uns auf dem hof - die sieht sowas von talentfrei aus - reitet allerdings seit 1-2 jahren bei der gleichen trainerin und wenn man da jetzt genauer hinsieht - sieht man zwar immer noch eine talentfreie reiterin mit viel zu kurzen beinen aber die steigern sich und werden immer mehr team. das hat doch was.

ich find es nicht schlimm irgendwo stehen zu bleiben - furchtbar sind solche leute die ich auf dem turnier schon das dritte jahr in ne e- rumdümpeln und nicht weiterkommen. der aufstieg in die klasse a sollte soweit jeder schaffen können. zu L wirds dann schon schwieriger.