Das Reiterhippodrom
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Was ist richtiges Reiten
in Springen und Dressur 03.04.2007 15:05von marcella • Turnierreiter | 3.031 Beiträge | 3031 Punkte
Angeregt durch ein anderes Forum würde mich mal interessieren, wie Ihr "richtiges Reiten" definiert bzw. was das überhaupt ist für Euch? Klassisch/Englisch/FN/Barock/Western/was weiß ich?
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Streite niemals mit Idioten. Sie ziehen Dich auf ihr Niveau herunter und schlagen Dich dort mit Erfahrung.
RE: Was ist richtiges Reiten
in Springen und Dressur 03.04.2007 15:08von bibi • Goldenes Reitabzeichen | 16.010 Beiträge | 16033 Punkte
das kann alles richtiges reiten wenn es konsequent und strebsam betrieben wird - mit der einstellung sich weiterzubilden und dazuzulernen - zu sagen "ich kann reiten" reicht nicht.
richtig reiten heißt für mich dabei auch mal schwitzen sich anstrengen und über seine grenzen hinausgehen und ein für sich gutes maas an einheit zu erreichen - und das geht in jeder der von dir genannten reitweisen auch wenn ich die nicht alle reiten will.
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sprießen äste aus der borke dann ist ostern dit is knorke... ;)
RE: Was ist richtiges Reiten
in Springen und Dressur 03.04.2007 15:19von Mina • Reitlehrer | 5.765 Beiträge | 5833 Punkte
Richtiges Reiten für mich höchstpersönlich: Ausbildung nach den FN-Richtlinien - mal großzügig ausgelegt, mal weniger großzügig Je nach Pferd individuell zugeschnitten. Wenn man respektvoll mit dem Pferd umgeht und eine gute Portion realistischer Selbsteinschätzung mitbringt, ist doch alles wunderbar
Um mal gaaanz ehrlich zu sein: wer meint, sein Unvermögen im Sattel mit "alten Klassikern" - wie sie derzeit immer mehr in Mode kommen (ich sag nur PK..) - ausbügeln zu können, der irrt in meinen Augen.. Das soll keine Diskussionsgrundlage sein, das ist meine Meinung (und das bleibt sie auch)
Ansonsten: jeder so wie er´s mag. Jeder darf hierzulande schließlich mit seinem Pferd reiten, wie er will
LG Mina
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RE: Was ist richtiges Reiten
in Springen und Dressur 03.04.2007 15:21von bibi • Goldenes Reitabzeichen | 16.010 Beiträge | 16033 Punkte
da bringst mich auf eine idee da find ich passt das hier...:
http://www.pferd-aktuell.de/Doc-..21496/doc.htm
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RE: Was ist richtiges Reiten
in Springen und Dressur 03.04.2007 15:35von Futzi • Turnierreiter | 4.718 Beiträge | 4788 Punkte
Für mich gibt es einen großen Unterschied zwischen "richtiges Reiten" und "richtiges Arbeiten"
Mein Pferd korrekt und richtig (von Hilfengeben etc.) zu reiten ist für mich persönlich ein ewiger Lernprozess.
Sehr schön ist es aber den richtigen "Könnern" dabei zuschauen zu dürfen.
Richtiges Arbeiten, ist die gemeinsame Arbeit ansich. Kein Geländejuckeln oder mal eben 2, 3 Zirkelrunden kringeln . Nach dem Motto "hauptsache das Pferd wurde bewegt".
Sondern gemeinsam Ziele des Tages (so fern man welche hat ) zu erarbeiten. Dabei fliesst das "richtige Reiten" natürlich stark mit ein.
Beides geht nicht alleine sondern für mich nur im Zusammenspiel.
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Wo alle gehen wächst kein Gras
Volksweise
RE: Was ist richtiges Reiten
in Springen und Dressur 03.04.2007 15:54von wanna • Pferdepfleger | 586 Beiträge | 586 Punkte
Ich würde "Richtiges Reiten" als pferdeschonende, artgerechte und gymnastizierende Art der Bewegungstherapie mit Beifahrer bezeichnen.
Also alles, was dem Pferd nicht schadet, was es geistig und körperlich fordert (aber nicht überfordert)und zur Gesunderhaltung beiträgt ist für mich "richtiges Reiten".
Alles andere ist falsches Reiten, egal ob western, barock, oder sonstwas.
Jeder soll so machen wie er meint, man ist ja sowieso meist der Meinung, dass man alles richtig macht, das ist so wie die Tatsache, dass jeder meint, sein TA sei der beste.
RE: Was ist richtiges Reiten
in Springen und Dressur 03.04.2007 15:55von Mary • Reitlehrer | 6.752 Beiträge | 6806 Punkte
In Antwort auf:
Das Pferd bis zu seinem Lebensende gesund zu erhalten im Rahmen der (reiterlichen) Möglichkeiten. Hab ich das geschafft, kann es so falsch nicht gewesen sein
Also das kann ich schon mal gar nicht unterschreiben. Ich kenne genug Fälle, wo das nicht so ist.
Nur ein Beispiel: Ein Vollblüter, der schon zweijährig auf der Rennbahn lief, dann mit sechs kam er zu einem Mann, der war damals ca. 45. Keine Ahnung von Dressur, das Pferd lief immer mit hocherhobenen Kopf (so gut es das kurzgeschnallte Martingal halt zuliess, WE für WE auf irgendeiner kleinen Springprüfung anzutreffen, wo die zwei ein fürchterliches Bild abgaben, aber immer dabei waren. Unter der Woche wurde im Gelände "vorwärts" geritten, wenn er nicht gerade in der Boxe "ausruhen" durfte. Das Pferd wurde 26 Jahre alt und lief bis etwa 22 im Spring"sport". Da wurde meiner Meinung nach alles falsch gemacht und trotzdem hat es gehalten.
Solche Fälle kenn ich überigens einige...
Für mich heisst richtiges Reiten schon auch "nach FN-Richtlinien" (in der Schweiz sagt man dazu überigens "klassisch").
Und es heisst für mich, sich ständig weiter zu entwickeln und pferdegerecht!! das Bestmöglichste aus sich und dem Pferd herauszuholen.
RE: Was ist richtiges Reiten
in Springen und Dressur 03.04.2007 16:16von **Pedro** • Turniertrottel | 1.501 Beiträge | 1501 Punkte
Mary, nix für ungut, aber das fällt dann wohl eher in die Kategorie "Und sie ERKANNTEN nicht, was sie taten". Wieviel Leute kenne ich, die ihre Pferde lahm reiten und es nicht merken, deren Pferde Rückenschmerzen haben und es ignoriert wird! So ein Pferd kann natürlich alt werden, um ein Pferd tot zu reiten, gehört schon einiges dazu! Aber weil Pferde nicht schreien können, müssen sie eben viel über sich ergehen lassen...
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Möööp
RE: Was ist richtiges Reiten
in Springen und Dressur 03.04.2007 16:19von Mina • Reitlehrer | 5.765 Beiträge | 5833 Punkte
Oh Mary, solche Fälle kenne ich auch zur Genüge.. Irgendwie hat man manchmal das Gefühl, das Glück gehört den Blöden.. da gibt´s Leute, die Tag aus Tag ein über Teerwege rasen, nie warm reiten und trotzdem bleiben die Pferde kerngesund.
Aber trotzdem ist eines der Ziele in der Ausbildung (wenn nicht sogar das Wichtigste) sicherlich, ein Pferd gymnastiziert und gesund zu erhalten. Aber in der Praxis kann man auch mal Glück oder Pech haben, egal wie gut/schlecht man sein Pferd geritten ist - leider
LG Mina
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RE: Was ist richtiges Reiten
in Springen und Dressur 03.04.2007 20:24von Mary • Reitlehrer | 6.752 Beiträge | 6806 Punkte
@Pedro, dem Pferd hat ziemlich sicher nichts wehgetan, so wie der immer aus allen möglichen und unmöglichen Situationen abgesprungen ist...
@Mina
Klar ist es das Ziel, dass das Pferd mit meiner Reiterei gesund bleibt. Ich hatte nur mit dem Satz von Pedro Mühe, dass wenn das Pferd bis ins hohe Alter gesund ist, man nicht so viel falsch gemacht haben kann.
Ansonsten bin schon eurer Meinung
RE: Was ist richtiges Reiten
in Springen und Dressur 03.04.2007 21:01von Ninja • Pferdepfleger | 862 Beiträge | 872 Punkte
Ich tu mich da mit einer Definition sehr schwer weil auch offensichtlich falscher Umgang und falsches Reiten ein Pferd gesund alt werden lassen kann.
Ich hab ein schönes Beispiel im Stall:
Ein älterer Herr (ich schätze 60-65) hat vier schwere Warmblüter zum Fahren. Er fährt mit ihnen alle heilige Zeit mal, aber da dafür gleich 3-4 Stunden. Den Schmied holt er, wenn die Eisen abfallen. Einen TA brauchen die Pferd überhaupt nicht, nichtmal zum Impfen.
Trotzdem sind die gesund und munter und der Älteste ist weit über 20.
Du kannst dich den ganzen Tag ärgern, bist dazu aber nicht verpflichtet.
RE: Was ist richtiges Reiten
in Springen und Dressur 12.04.2007 22:47von fannie mae • Sattelschlepper | 68 Beiträge | 68 Punkte
richtiges reiten per definition ist "gymnasitizierung des pferdes" - und zwar nach den masstäben der klassischen ausbildungsskala... und die richten sich ausschliesslich und nur nach den naturgegebenen anatomischen voraussetzungen die wir berücksichtigen müssen bei der UMformung des pferdes von einem reinen LAUFtier zu einem TRAGtier....
schrittweises heranführen an so simple dinge wie losgelassenheit, anlehnung, versammlung - all das bei selbstverständlichem beibehalt des naturgegebenen taktes... alles im rahmen der naturgegebenen masstäbe die die funktionale anatomie des pferdes vorgibt..
per definition scheidet westernreiten u jede art des westernreitens dabei aus: ganz einfach deshalb weil die natur des westernreiten in der natur der sache an sich liegt: ein mittel zum zweck (dem einfangen, beherrschen von rinderherden eben) u nicht der natürlichen ausbildungsform des pferdes geschuldet eben.
ebenso wie das pferd als militär-ross ein mittel zum zweck u nicht eine an sich der art der rasse (anatomie) geschuldete ausbildungsfrom ist. dgl zugpferde, arbeitspferde (acker) etc.
die einzige heutige auf die anatomie des pferdes an sich abgestellte ausbildungsform des pferdes ist nunmal die klassische reitweise die ihre ursprünge sehr wohl in der militärischen grundausbilding findet - aber sich (dem papier nach) von dieser inzwischen weit selbstentwickelt hat. das mag man mögen oder nicht - aber es begründet ihren ursprung.
ein pferd zum ausreiten und spazierenreiten am wochenende ist gut u schön . aber entspricht in der ausbildung u trainigsform nunmal nicht den muskulär u physisch gegebenen ansprüchen: weggedrückter rücken, durchgedrückter hals - alles UNformen der misausbidlung.
ein "formschön" geprägtes pferd erhält man durch sinnvolle ausbildung nach den klassischen grundprinzipien - und solche pferde sollte man dann auch im gelände, beim spazierenreiten oder sonstwo auf der jagd oder weiss der himmel was gut aufgehoben finden - aber der weg dahin ist die klassische grundausbildung, da beisst die maus nunmal kein' faden ab...
http://www.muensterland-pferde.de/
RE: Was ist richtiges Reiten
in Springen und Dressur 13.04.2007 08:24von noame • Turniertrottel | 2.284 Beiträge | 2284 Punkte
In Antwort auf:
richtiges reiten per definition ist "gymnasitizierung des pferdes" - und zwar nach den masstäben der klassischen ausbildungsskala... und die richten sich ausschliesslich und nur nach den naturgegebenen anatomischen voraussetzungen die wir berücksichtigen müssen bei der UMformung des pferdes von einem reinen LAUFtier zu einem TRAGtier....
schrittweises heranführen an so simple dinge wie losgelassenheit, anlehnung, versammlung - all das bei selbstverständlichem beibehalt des naturgegebenen taktes... alles im rahmen der naturgegebenen masstäbe die die funktionale anatomie des pferdes vorgibt..
Schön geschrieben, das kann ich so unterschreiben. Für mich heißt gesund dann (um auf Pedros Beitrag einzugehen, den ich so falsch auch nicht fand) aber auch schmerzfrei, und dem Bedürfnis des Pferdes angepaßt.
Und wieder lande ich gedanklich bei dem Thread, den ich eben schon beantwortet habe, wenn ich an das Pferd denke, was die Frau dort reitet... früher Warmblutstute, jetzt Araberstute, seit 30 Jahren den gleichen Sattel (natürlich auch auf der Araberstute, auch wenn der nie gepaßt hat), und zweimal die Woche (nämlich am Wochenende) in den Wald, das Pferd hat Rückenschmerzen, wie ich sie auch nach sieben Jahren Praxis noch nirgendwo gesehen habe... und die Reiterin merkt es schlicht nicht. (wundert sich nur, daß sie immer schärfere Gebisse braucht, um das Pferd im Wald noch halten zu können...)
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Zugegeben, Formeln sind die Geheimwaffe einer internationalen Verschwörung gegen ihr Selbstbewußtsein. Aber am besten tun sie so, als würde ihnen das nichts ausmachen, das verwirrt den Gegner. (Gero von Randow: Das Ziegenproblem)
Man muß die Feste feiern, wie sie fallen, und das Wetter nehmen, wie's ist.
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