Mein Wallach ist ein unheimlich schiefes Pferd, schon von Natur aus. Das macht uns beim Reiten schon immer Probleme, die ich aber erst in den Letzten 2 Jahren richtig konsequent angegangen bin, vorher bin ich ihn ja eh nur wenig geritten.

Nun hoffe ich ein wenig auf eure Ratschläge.

Er ist von Natur aus sehr steif und rechts extrem hohl, sprich, die linke ist seine schlechte Hand. Er ist so hohl rechts, dass man seine Schiefe schon in der Stallgasse deutlich sieht *seufz*

als ich vor 2 Jahren angefangen habe, den ersthaft zu arbeiten, war der durch Beritt und SZ total verritten, der hat sich vorne nur draufgepackt und lief so schief, dass er an der Geraden 4 Hufschläge eingenommen hat. Ecken durchquerte er vornehmlich in Außenstellung.

Nun musste ich erstmal vorne am Maul arbeiten. Leider wird der nie mit 2 Fingern zu reiten sein und es tut mir selbst leid, dass ich den vorne vor allem zu Beginn immer so anpacken muss, aber ganz weg wird das nie gehen.

Da haben wir jetzt schonmal den Erfolg, dass er sich nicht mehr drauf packt und wesentlich besser ans Gebiss herantritt. Durch viel Schultervor und S/H ist er auch schon wesentlich gerade geworden. Soweit unsere Fortschritte.

Unser Hauptproblem ist und bleibt die Stellung und Biegung auf der linken Hand. Immerhin verwirft er sich nun nicht mehr, wenn ich ihn im Genick abstelle, aber er läuft nach wie vor wie auf Schienen, dehnt sich rechts ganz schwer auf und hat Probleme, auf dem inneren Hinterbein Last aufzunehmen.

geradeaus ist auf der linken Hand inzwischen alles wunderbar, er wölbt den Rücken auf, ist locker, aber wehe, wir wenden ab *nerv*

Vielleicht habt ihr Lust, mir ein wenig mit Anregungen weiterzuhelfen, weiterführende Übungen, vielleicht Lockerungsübungen vom Boden usw.?

Ich bin für alle Tipps sehr dankbar!

Bist du noch bei Phillipe? Ich hab da grade wg. Grashopper einige lange Texte zur Schiefe geschrieben, auch einige Tips. (Allerdings musst du alle linkse und rechtse (*ggg*) umdrehen, da Daimon andersrum hohl zu sein scheint, und einmal hab ich es selber verwurstelt, steht aber dran).

Wenn nicht, dann kopiere ich es rüber hierrein. Steht alles unter Reiten, thread "schwere Seite".

hallo indy, ja deine Beiträge habe ich gelesen, da waren schon viele interessante Anregungen drin...

jff: es ist so: er versucht grundsätzlich immer, sich der Biegung zu entziehen, aber es gibt Tage, da bekommen wir es ganz gut hin und Tage, da ist es scheußlich. Vor allem bei etwas engeren Biegungen, sieht es meist so aus (zB Volte): die erste Hälfte ist gut und gleichmäßig gebogen, dann sperrt er sich gegen, drückt gegen die Hand und das Bein und macht sich im genick steif, versucht, sich draufzupacken und macht Taktfehler.

An der Longe ist es wie unter dem Sattel. Ich longiere fast nur mit Doppellonge, mal biegt er sich ganz gut, dann sperrt er sich wieder, immer davon abhängig, wie gut er die Tage zuvor gymnastiziert worden ist. Einen Tag nur im Gelände bummeln vernichtet die gymnastizierende Arbeit einer ganzen Woche! Es bessert sich schon, wenn wir viel trainieren, aber nicht so dauerhaft, wie ich mir das wünsche, es ist nicht wirklcih nachhaltig

Schultervor reite ich überwiegend im Trab und Galopp, auch viel auf gebogenen Linien zusätzlich in Schultervor Stellung

Im Galopp tut er sich besonders schwer, weil er da halt auch besonders gut Last auf dem inneren Hinterbein aufnehmen muss. Im Trab macht das keinen Unterschied, ob ich aussitze oder leichttrabe, aber ich arbeite ihn grundsätzlich viel im Aussitzen, weil ich dann die HH einfach besser gepackt bekomme.

Sein Problem auf der linken hand ist letztlich doppelt: Er macht sich fest im genick und er will sich nciht um den Schenkel biegen.

hallo Kristin,

Unser Schiefen Problem ist viel besser geworden seitdem ich einige Physiotherapeutische Übungen nach dem Reiten mache, um die Seite schön aufzudehnen.

Das wurde mir in einem anderen Forum geraten und es wirkt

entweder du machst es nach dem Schrittreiten vor der eigntlichen arbeit oder komplett nach dem Reiten, Hauptsache, das Pferd ist warm.

Du stellt dich hinter das Pferd, ziehst das Hinterbein vorsichtig zunächst gerade nach hinten raus. Du wirst merken, ab wann es deinem pferd unangenehm ist.
Dann bewegst du das Hinterbein herausgezogen langsam quer über das andere Hinterbein, als würdest du die Beine kreuzen wollen.

Danach ziehst du das Hinterbein nach vorne, gerade unter den Bauch.

Das vorsichtig auf beiden Seiten und immer nur so weit, wie es dem Pferd angenehm ist.

Das dehnt den Rücken. Am Anfang war ich sehr skeptisch, aber ich habe vom ersten Mal an richtige unterschiede gemerkt!