Das Reiterhippodrom

#1

Vergiftung durch Jakobskreuzkraut

in Krank was tun? 07.11.2007 11:32
von Talia • Darfst das Pferd mal streicheln | 18 Beiträge | 18 Punkte
Hallo zusammen,

nachdem ich mich von meinem Schock langsam erhole, bin ich auf der Suche nach Erfahungen. Hat jemand schon mal das Problem gehabt?

Wie ich gemerkt habe?

Also:

[list]1. meine Stutis waren schon sein längerer Zeit (ca. 4 Wochen) sehr lustlos bei der Arbeit, unser Pony wurde (auch muskulär) immer weniger - was ich mir aber nicht erklären konnte (der Tierarzt leider auch nicht) -, trotz genügend Futter.

2. obwohl sie gut im Training standen, ließ die Kondition immer mehr zu wünschen übrig

3. selbst heißgeliebte Ausritte waren eher Schleichritte

4. mein Schimmel schlurfte immer mehr mit ihren Hinterbeinen
[/list]

Und überhaupt hatte ich immer das Gefühl, irgendwas ist nicht in Ordnung, hatte aber keinen Anhaltspunkt. Auf eine Vergiftung sind wir alle nicht gekommen.

Am letzten Dienstag hatten auf einmal beide massiven Durchfall. Jetzt passte alles. Im Heu nachgewühlt fand ich kleine gelbe Büten und getrocknete Samenkronen. Es gibt den Anschein (ich brauche für einen 1,80 m großen Rundballen ca. 4 Wochen zum Verfüttern), dass meine Hotties mindestens seit diesem Ballen (also 4 Wochen) permanent dieses im Jakobskreuzkraut vorhandene Gift aufgenommen haben, wenn nicht schon länger. Der Durchfall kam deshalb so massiv, weil die Leber wohl heftig einen mitbekommen hat.

Nun müssen sie auf jeden Fall erst mal Diät leben, will heißen möglichst wenig Eiweiß und Energie. Also viel Rauhfutter (Heu am besten vom 3. Schnitt) und wenig Kraftfutter.

Wer kennt oder hat Erfahrung mit 'Diät'futtermitteln, die man auch noch bezahlen kann?
zuletzt bearbeitet 07.11.2007 11:32 | nach oben springen

#2

RE: Vergiftung durch Jakobskreuzkraut

in Krank was tun? 07.11.2007 13:16
von hoffloh • Turnierreiter | 3.666 Beiträge | 3666 Punkte

Wenn Du noch mehr Ballen von dieser Wiese hast: weg damit. Das Gift des JKK lagert sich immer mehr im Körper an und wird nicht abgebaut. Im Heu ist es so verheerend, weil es im getrockneten Zustand die Duft- und Bitterstoffe verliert, die die Pferde auf der Wiese idR davon abhalten, es zu fressen, sofern genügend anderes Grünfutter zur Verfügung steht.

Zu den Diätmitteln kann ich nciht viel sagen. Im Zweifel würde ich Rücksprache mit dem TA halten und ruhig auch mal bei den Futtermittelherstellern anrufen, die geben bei soetwas gerne Auskunft und verschicken auch Futterproben. Ich weiß zB. von Hippolyth, des es so ein Leberentlastendes Futter hat (stinkt alelrdings wie Hölle ud hat meine nicht gefressen - aber das heisst nix, weil meine 'ne Mäkeltante ist )

Ich wünsche Dir viel Glück bei der Gesundung!

Hat der TA gesagt, ob sich die Leber wieder vollständig regenerieren wird?


_________________________________________

Liebe Grüße vom hoffloh

Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß
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#3

RE: Vergiftung durch Jakobskreuzkraut

in Krank was tun? 07.11.2007 14:26
von Pundsi • Goldenes Reitabzeichen | 24.543 Beiträge | 24562 Punkte

Das ist ja mal übel!!

Sorry, ich hab damit leider keine Erfahrung aber das klingt wirklich schlimm! Würde mich auch interessieren, was der TA zu den möglichen Spätfolgen gesagt hat!

Ich wünsch euch jedenfalls alles Gute!





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Alkohol oh Alkohol, du bist mein Feind, das weiß ich wohl. Doch in der Bibel steht geschrieben: Du sollst auch deine Feinde lieben!
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#4

RE: Vergiftung durch Jakobskreuzkraut

in Krank was tun? 07.11.2007 14:34
von Futzi • Turnierreiter | 4.718 Beiträge | 4788 Punkte

Handelt es sich hier auch um eine NICHT Einheimische Pflanze?
In Ungarn gibt es auch eine Plage (ggf ist es das Selbe Zeug?) woran zig Kuhherden eingegangen sind.
Das Zeug wurzelt scheinbar so tief das es jede Temp. Überlebt.


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#5

RE: Vergiftung durch Jakobskreuzkraut

in Krank was tun? 07.11.2007 14:37
von hoffloh • Turnierreiter | 3.666 Beiträge | 3666 Punkte

Doch, leider sehr einheimisch Ich muss mal schauen, ich habe zig pdfs zu dem Thema. Wenn ich heute abend oder morgen vormittag mal Zeit habe, stelle ich die mal ein.

Breitet sich vermehrt aus, seitdem es in der Landwirtschaft dank EU soviele Brachflächen gibt. In England ist es auch als Giftpflanze von Regierungsseite erkannt und wird bekämpft - hier in D leider noch lange nicht


_________________________________________

Liebe Grüße vom hoffloh

Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß
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#6

RE: Vergiftung durch Jakobskreuzkraut

in Krank was tun? 07.11.2007 14:38
von Futzi • Turnierreiter | 4.718 Beiträge | 4788 Punkte

Sieht die aus wie Disteln?


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#7

RE: Vergiftung durch Jakobskreuzkraut

in Krank was tun? 07.11.2007 14:41
von hoffloh • Turnierreiter | 3.666 Beiträge | 3666 Punkte

http://aachennet.files.wordpress.com/2007/07/jakobkreuz1.jpg

Bei Unkenntnis kann man es schnell mit einer Heilpflanze verwechseln - komme jetzt aber leider nciht auf deren Namen


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Liebe Grüße vom hoffloh

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#8

RE: Vergiftung durch Jakobskreuzkraut

in Krank was tun? 07.11.2007 14:45
von Futzi • Turnierreiter | 4.718 Beiträge | 4788 Punkte

Hm, müsste ich jetzt lügen wenn ich sagen würde das ich das Zeug hier schon gesehen habe.
Bzw. sicherlich wächst das aber nicht in solchen Massen das es mir auffallen würde?

Wir haben wenn die gelebn Dotterlbumen oder Löwenzahn.


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#9

RE: Vergiftung durch Jakobskreuzkraut

in Krank was tun? 07.11.2007 14:54
von hoffloh • Turnierreiter | 3.666 Beiträge | 3666 Punkte

Nein - damit ist es auf keinen Fall zu verwechseln - das Zeug ist sehr viel größer (von der Höhe ist es schon so wie Disteln)

Jetzt weiß ich auch wieder die Heilpflanze: Johanniskraut


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#10

RE: Vergiftung durch Jakobskreuzkraut

in Krank was tun? 07.11.2007 16:31
von **Pedro** • Turniertrottel | 1.501 Beiträge | 1501 Punkte

JKK ist auch recht grob und unhandlich, also steif. Man sollte es möglichst schon vor der Blüte rausreißen, ich glaube, nach der Blüte verwurzeln sich die Wurzeln zu stark oder so. Mein RL hat immer seine Runden gedreht auf der Wiese, ziemlich früh im Jahr. eigtl. lassen Pferde es stehen, weil es eben so bitter ist, aber wenn sie keine Alternative haben (abgefressene Wiese, kein Heu) dann gehen sie da schon auch mal dran.

Talia, ich würde mal so nen Vergiftungstest machen, dann gibts auch (homöopathisch) so Entgiftungskuren. Würd ich mich auch mit beeilen, weil damit ist echt nicht zu spaßen. Viel Glück!


-----------------------
Möööp
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#11

RE: Vergiftung durch Jakobskreuzkraut

in Krank was tun? 07.11.2007 17:59
von Toertchen • Großes Hufeisen | 477 Beiträge | 477 Punkte

Hatte eigentlich nach was Anderem gesucht, aber vielleicht hilft euch der Link ja weiter...

http://www.landwirtschaftskammer.com/fac...skreuzkraut.htm

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#12

RE: Vergiftung durch Jakobskreuzkraut

in Krank was tun? 07.11.2007 18:22
von kaja • Sattelschlepper | 63 Beiträge | 63 Punkte

was sagt der TA?

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#13

RE: Vergiftung durch Jakobskreuzkraut

in Krank was tun? 08.11.2007 06:41
von hoffloh • Turnierreiter | 3.666 Beiträge | 3666 Punkte
So hier nun die versprochenen Dateien (ich hoffe doch, es funzt, habe noch nie pdfs angehängt)

Edit: ich sehe gerade, dass die eine Datei (Vorsicht vor dem JKK) identisch mit dem Link von Toertchen ist.

Dateianlage:
_________________________________________

Liebe Grüße vom hoffloh

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zuletzt bearbeitet 08.11.2007 06:42 | nach oben springen

#14

RE: Vergiftung durch Jakobskreuzkraut

in Krank was tun? 08.11.2007 07:56
von melanie2776 • Goldenes Reitabzeichen | 16.417 Beiträge | 16645 Punkte

Talia,

ich würde mich hier Pedro anschließen. Ich würde Kontakt zu einem Homöopathen aufnehmen und begleitend zur Tierärztlichen Behandlung eine Homöopathische machen. Einfach zur Unterstützung. Ausleitung ist sicher ein Thema was Du mal ansprechen könntest.

Meine Heilpraktikerin hat mir das auch für mein Pferd angeraten. Kostet für drei Monate zwischen 50 und 100 Euro.


Sonnigen Gruß
Melanie


95 % aller Freundschaften zwischen Mann und Frau entstehen dadurch,
dass einer der beiden nicht will!


RICHTIG REITEN REICHT
(Paul Stecken)
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#15

RE: Vergiftung durch Jakobskreuzkraut

in Krank was tun? 08.11.2007 13:04
von Talia • Darfst das Pferd mal streicheln | 18 Beiträge | 18 Punkte

Hallo,
vielen lieben Dank für Eure Beiträge.

Zitat von hoffloh
Wenn Du noch mehr Ballen von dieser Wiese hast: weg damit. Das Gift des JKK lagert sich immer mehr im Körper an und wird nicht abgebaut. Im Heu ist es so verheerend, weil es im getrockneten Zustand die Duft- und Bitterstoffe verliert, die die Pferde auf der Wiese idR davon abhalten, es zu fressen, sofern genügend anderes Grünfutter zur Verfügung steht.


Habe ich sofort vom Bauern, der mir das Heu geliefert hat, wieder abholen lassen. Er war sichtlich geschockt. Weil ich aber mit einem 1,80 m Ballen so ungefähr 4 Wochen hinkomme, ich wohl genau das eingetreten, was du beschreibst.

Zitat von hoffloh
Ich wünsche Dir viel Glück bei der Gesundung!
Hat der TA gesagt, ob sich die Leber wieder vollständig regenerieren wird?


Wir hoffen es. Leider geht es dem Pony am schlechtesten.

Zitat von melanie2776
Talia,
ich würde mich hier Pedro anschließen. Ich würde Kontakt zu einem Homöopathen aufnehmen und begleitend zur Tierärztlichen Behandlung eine Homöopathische machen. Einfach zur Unterstützung. Ausleitung ist sicher ein Thema was Du mal ansprechen könntest.
Meine Heilpraktikerin hat mir das auch für mein Pferd angeraten. Kostet für drei Monate zwischen 50 und 100 Euro.


Neben meinem TA habe ich eine hervoragende Homöopathin im Einsatz und wir haben direkt nach der Diagnose mit der Ausleitung der Giftstoffe begonnen. Lt. Leberwerten ist die Vergiftung jedoch sehr massiv, dass wir noch lange nicht über den Berg sind. Behandlung lt. TA ist einfach nur: eiweißarmes aber kohlenhydratreiches Futter, kleine Futterportionen bzw. Heu und Stroh zur freien Verfügung (damit sie sich nach Hungerbedarf versorgen können), Vitamin E, Mariendistel (bekommen sie aber schon homöopathisch), Artischocke und hoffen .......

Morgen werden wir das Blut noch mal untersuchen lassen ... bitte Daumen drücken ....

LG
Talia

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