Nun mal eine Frage die mich seit gestern Vormittag umtreibt. Folgende - dramatische - Vorgeschichte:

Eine Miteinstellerin hat am Freitag Abend ihren Quarter im Round Pen laufen lassen. Unser Round Pen ist aus Rohrelementen mit Förderbandmatte im unteren Bereich und von außen Baumstämme damit die Matte eben ruhig hängt.

Sunny hat aus Übermut immer gegen die Matte gekickt, macht ja ein tolles Geräusch, und irgendwie - für mich absolut unerklärlich - ist er mit seinem linken Vorderbein unter die Matten gekommen und natürlich hängen geblieben. Stand gleich auf drei Beinen und wenn er das links vorn versucht hat, aufzusetzen, ist gleich der Fesselkopf nach innen weggeknickt. Innerhalb von zwei Minuten war er schweißnass und innerhalb von zehn Minuten der Fesselkopf handballdick angeschwollen. Der TA war zum Glück in Pliening, das sind wirklich nur gut 10 Kilometer entfernt.

Natürlich hat er nichts mehr tun können.

Was dem Fass den Boden ausschlägt - der Arme lag ja bis heute da, die Tierkörperverwertung ist ab Freitagnachmittag nicht mehr erreichbar, nicht mal für die Klinik. Die Besitzerin von Sunny ist allen Ernstes gestern schon mit ihrem neuen Pferd auf dem Hof angerückt.

Dass jeder seine Trauer anders verarbeitet - geschenkt. Vielleicht würde ich im Fall eines Falles auch recht schnell ein neues Pferd haben wollen, das weiß ich ehrlich gesagt nicht. Aber das finde ich schon derb und pietätlos.

aber hallo das ist wirklich schnell...

Oh nee,das geht ja gar nicht.Das hört sich für mich an als haette sie das andere Pferd schon im Auge gehabt.Echt Leute gibts da schüttelts einen

Ich sage immer, ich möchte kein Pferd mehr, nachdem meine beiden gestorben sind. Die dürfen alle bei mir alt werden, aber danach möchte ich dann wirklich keines mehr...aber ob ich dann wirklich ohne Pferd kann ist die zweite Frage...

Ich hänge sehr an meinen Pferden und steigere mich oft sehr rein, wenn sie zum Beispiel krank sind, dann hab ich keine ruhige Minute mehr und leide oft mehr als sie. Ich weiß nicht, ob ich mir das nochmal antun möchte...

Auf jeden Fall könnte ich nicht zwei Tage später ein neues Tier im Stall stehen haben und dann noch, wenn das alte noch tot irgendwo rumliegt...keine sehr nette Vorstellung.
Andererseits glaube ich jetzt nicht, dass das Pferd irgendwie "enttäuscht" wäre...sicher haben Tiere auch Gefühle, aber nicht so, wie wir Menschen, ich denke, dass es pietätlos ist, ist Menschendenke...ich hoffe, ihr versteht, wie ich das meine...

Hmmmm - ich hatte Sunny auch sehr schnell nach Waldis Tod. Gut zwei Wochen später - woran macht man das Ende des Trauerns fest? Mir kommen selbst jetzt nach fast 7 Jahre noch Tränen, wenn ich an den bestimmten Augenblick denke. Ich habe an meinem Waldi gehangen, der war ein Schatz - ich hätte damals nicht geglaubt, nochmal so ein Pferd zu finden (@Bianca)
Trotzdem finde ich zwei Tage bzw. das tote Pferd ist noch da, relativ schnell. So schnell finde ich kein Pferd, außer ich schaue generell immer wieder mal nach neuen Pferden.

Gut, man muss dazu sagen, sie kannten das Pferd, sie haben die Stute vor ca. 10 Monaten schon einmal gesehen als sie die Stute für ihren Mann gekauft haben.

Wie gesagt, ich kann verstehen, dass man schnell ein neues Pferd haben möchte. Ich weiß nicht, wie es bei mir wäre, kann gut sein, dass ein neuer Freund ein Stück weit über den Verlust des anderen hinweghilft.

Aber diese Konstellation wie oben beschrieben stört mich ganz ehrlich schon. Es hätte auch noch gereicht, die Stute nächstes Wochenende zu holen.

Nee sowas könnt ich nicht!
Ich wäre sicherlich die nächsten Wochen erstmal so durch den Wind, dass ich nicht fähig wäre eine vernünftige Entscheidung zu fällen, bzw. mich auf die Suche nach einem neuen Pferd zu begeben.