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von Mina
Bei uns im Stall ist es da nicht anders: die Leute, die am lautesten schreien wenn was "außergewöhnliches" ist wie zB Katzen, Hunde oder sonst eine "böse" Lärm-/Bewegungsquelle sind auch normalerweise die Reiter, die mehr Angst als Vaterlandsliebe haben. Da frag ich mich manchmal, wieso die sich das Hobby überhaupt antun - gibt doch auch entspannendere Sportarten

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na hier sind wir eben im angesprochenen Graubereich - wobei du bist aber mit deinen Pferden auch noch in deiner Komfortzone - nehm ich zumindest schwer an, du sitzt ja im Normalfall nicht voller Angst und total angespannt auf Sunny?

sprich auf deinem gewohnten Pferd bist du im Normalfall nicht unsicher und verunsicherst ihn also nicht auch noch

die kalle zB, die war nicht ängstlich, die war nur hysterisch.

es gab dinge, da hat sie sich immer aufgezogen: an der mülltonne an der gabelung im wald zB. da hat sie schon 50m, bevor die tonne in sichtweite kam, alle muskeln angespannt. anfangs hab ich da auch zügel kurz und beine ran - als ich anfing, mich zu entspannen und die zügel lang zu lassen -> wurde es NICHT besser :D ich hab mich nur besser gefühlt, weil ich die kontrolle hatte. der schlimmste tag für kalinka war, als die mülltonne WEG war. da hat sie sich gar nicht mehr eingekriegt. kalinka ist auf galoppstrecken gern galoppiert, auch mal bisschen schneller (so schnell, wie eine alte dame eben wutzen kann). hat man sie gelassen, ist sie am ende des galoppweges automatisch durchpariert. ist man obendrauf am zügel zerren gewesen, ist sie übern schotterweg weiter galoppiert. und man hat gesehen, dass sie das aus reiner wut gemacht hat, weil reiterlein sich eingebildet hat, aufm galoppweg regulieren zu müssen.

dann gabs sachen, da hat sie sich nur manchmal aufgezogen. deswegen konnte ICH mich da nicht verspannen, hoho da kommt gleich was: mal ist sie vorm innentor der halle erschrocken, mal vorm aussentor, mal vor den zirkelpunkten, mal vor der tribüne und manchmal auch vor gar nix. es war täglich aufs neue spannend :D

naja, und nachdem wir beide uns arrangiert haben, und ich sie einfach gelassen habe, hatten wir das entspannteste verhältnis überhaupt. wir haben uns gegenseitig gar nicht mehr mit ängstlichkeit angesteckt, wenn sie ängstlich war (ogott gelbe plane), war ich relaxed, und wenn ich aufgeregt war (trailparcours), war sie vollkommen locker.

ich glaube, deswegen hab ich das pferd so geliebt, und DAS ist für mich ein verlasspferd.

obsi

Ich glaube, ich habe mich nicht richtig ausgedrückt Sunny war gerade 3, als wir uns kennengelernt haben, und extrem fleißig im Gegensatz zu meinem Waldi Ich hatte immer das Gefühl, ich habe keine Kontrolle und habe mich völlig verspannt, also hätte der doch eher ängstlich werden müssen. Ist er jetzt nicht unbedingt und jetzt fühle ich mich sehr wohl auf ihm
Wobei Mina Recht hat - es gibt Reiter, die schon beruhigend (auf wen?) losreden, noch bevor sie auf dem Pferd sitzen und mit zunehmender Reitdauer immer lauter werden Da werde sogar ich als Mensch nervös.

@Sunny ich gehöre zu den wenigen Leuten, die fast nie beruhigend auf ihr Pferd einreden, was aber viele nicht verstehen. Rede ich nämlich beruhigend aufs Pferd ein, bestätige ich ihm, dass es einen Grund gibt, sich aufzuregen. Wahrscheinlich ist mein Pony deshalt immer so brav.. oder auch alle anderen Pferde. Je mehr tamtam du machst, desto mehr tamtam macht das Pferd.

Ha, dem stimme ich uneingeschränkt zu

Zitat von Tigerscheckpony

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Je mehr tamtam du machst, desto mehr tamtam macht das Pferd.

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sunny-mensch, vielleicht war der "einreiter" bei sunny auch immer leicht angespannt ob des hohen grundtempos, weswegen sunny-pferd das einfach kannte und sich deswegen nicht hat anstecken lassen?

ich werde ja eher grantig, wenn das pferd im schritt so rumschlurcht und ich dauernd der meinung bin, ich muss treiben = dermot. kalle hatte auch ein hohes grundtempo (das mein ich ernst: die hab ich mit 25 jahren noch im gelände immer wieder anhalten müssen, damit die anderen aufschliessen können).

es kommt auch drauf an, was das pferd kennt und wie es den ersten reiter seines lebens empfunden hat. ich glaub auch, dass dermot so ein gewisses phlegma hat, weil ich ganz entspannt war beim einreiten und ich so viel wert drauf gelegt hab, dass der eben NICHT losrennt, dass er es deswegen nie gemacht hat. falsch eingeritten, quasi. ich hätte dem mehr pfeffer hinreiten müssen.

ich red übrigens recht viel mit dem pferd, aber nicht "gut zureden" sondern loben.

obsi

Interessantes Thema.

Ich bin ja grundsätzlich eher feige, mein Pony aber nicht. Ich weiß aber, dass ich auf ihm nichts zu befürchten habe. Auch bei extremen Anfällen, die er durchaus mal hat, auch mit 20 Jahren, komme ich nicht in Sitznot. Ist er so cool, weil ich weiß, dass ich keine Angst haben muss?
Auf fremden Pferden kriege ich gerne mal Schiss, vor allem wenn ich die schon vom Hörensagen kenne und weiß, dass sie mal austicken können. Dass die dann bei mir öfter rumspinnen, ist mir aber noch nie aufgefallen.

@Obsi: Den Ansatz merke ich mir. *g* Wenn meine Kleine mal zu reiten ist, werd ich hoffentlich den Mittelweg zwischen "übercoolen" und "hysterischen" Jungpferd finden. *g*