ich denke es gibt Pferde, die einen ängstlichen Reiter eher abkönnen und dem auch Sicherheit geben können (weil sie selber selbstsicher genug sind) und andere brauchen eine sehr sichere Führung. Und dann gibt's natürlich noch Millionen von Pferden irgendwo dazwischen.

meine erste RB Jessa (von der stammt das j von jannie ) war so ein absolut sicheres Ding. Mit der bin ich mitten im Wald einer Horde Wildschweine begegnet, ich hab mich noch leicht erschrocken - sie hat interessiert geguckt "was machen die da?" - nur solche Geschichten. Die war einfach endcool.

Bei Annie ist das so. Sie erschrickt im Wald schon mal einfach so. Und dann gibt es ganz grob 2 Möglichkeiten

1. der Reiter wird unsicher, leicht angespannt (sei es weil das die RB ist, die grad zum 2. Mal mit ihr unterwegs ist, sei es ich hab einen schlechten Tag..)
-> solange der Reiter nicht wieder Sicherheit ausstrahlt, ist sie angespannt. Was dem Reiter natürlich nicht unbedingt dabei hilft sich zu zentrieren und die Mitte zu finden *ooooooooohhhm*

2. es stört den Reiter sowas von gar nicht (mittlerweile bei mir der Normalfall, Annie zuckt, ich guck ob meine Mitreiter sich allzu sehr erschrocken haben, oder ob's noch geht und damit hat sich's)
Kein Problem, weiter geht's. Im Extrem so: Schritt am laaangen Zügel, Pferd hüpft 1 m zur Seite, Pferd läuft entspannt weiter.


am Schlimmsten ist aber sowieso, wenn man als Reiter gespannt auf's Erschrecken wartet - dann muss es ja kommen. Ich muss bei mir öfters sehr aufpassen, dass ich nicht anfange Gespenster zu suchen. Weil Annie findet sie garantiert, wenn ich die Suche eröffne...

Interessante Frage.
Ich glaube, dass es zwei Möglichkeiten gibt: Pferde, die Sicherheit durch den Reiter brauchen, nehmen einen ängstlichen Reiter sicherlich zum Anlass, sich auch ängstlich sprich unsicher zu benehmen, weil ihnen einfach die "Führung" und das Vertrauen fehlt. *find*
Und dann gibt es sicher ganz ausgefuchste (bewußt so formuliert *g*) Exemplare, die die Unsicherheit/Ängstlichkeit ihres Reiters ausnutzen, um Spökes zu machen - und zwar ohne sich wirklich zu fürchten/ängstigen, sondern reine Show... gerade wenn es knackig kalt ist.

LG
Freizeit-Dani

Ich glaube, dass der Reiter definitiv seine Angst auf das Pferd überträgt!

Twain ist ein sehr ängstliches Pferd und ich wurde dadurch mit der Zeit auch immer ängstlicher. Bin ich aber entschlossen geritten, sei es im Unterricht oder auf dem Turnier, hat der nicht mit der Wimper gezuckt!
Er hat panische ANgst vor Traktoren oder LKW's. Mit der Zeit hatte ich solche Angst davor, dass mir einer begenet, dass er schon bei Autos weggesprungen ist! Führt oder reitet ihn jemand, der von seiner Angst vor den beiden Sachen keine AHnung hat, springt er bei Autos nicht weg udn bleibt bei Treckern wenigstens händelbar.

Wingadee ist eigentlich gar kein ängstliches Pferd. Sie nimmt mich oft "an die Hand", guckt sie trotzdem einmal und ich lasse mich dadurch verunsichern, springt sie wirklich weg! Obwohl es gar nicht ihre Art ist.

Das Pferd einer Freudnin springt in jeder ecke weg. Wenn ich das Pferd reite (bei fremden Pferden bin ich noch entschlossener) guckt das Pferd nirgendwohin und läuft brav weiter, egal was kommt.

Ich könnte noch zig Beispiele aufführen....und alle lassen mich nur zu dem einen Schluß kommen, dass der Reiter dafür verantwortlich ist, wenn das Pferd glotzig ist! Pferde sind so sensibel, dass sie genau spüren, wann der Reiter unsicher wird.
Und dann gibt es Pferde, die diese Unsicherheit ausnutzen, oder Pferde, die stark genug sind und sich davon nicht beeindrucken lassen.

Mir wurde in meiner ganzen Reiterlaufbahn eingetrichtert, dass Angst auf dem Pferd nichts zu suchen hat. Wer angst hat, soll runter bleiben. Wahrscheinlich reite ich desewegn "unter Aufsicht" entschlossener. Denn komischerweise, ist mir in den seltensten Fällen ein Pferd im Unterricht oder auf dem Turnier weggesprungen.

LG Nic

Zitat von Nic3010

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Denn komischerweise, ist mir in den seltensten Fällen ein Pferd im Unterricht oder auf dem Turnier weggesprungen.

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Ja, das glaub ich durchaus, dass ein ängstlicher Mensch ein Pferd ängstlich werden lassen kann.
So ein Beispiel haben wir im Stall. Frau, Ende vierzig, ist bis 30 Springen bis Klasse L geritten. Hat vor drei Jahren wieder angefangen, sich dann eine WB-Stute gekauft. Die Frau ist vollkommen hysterisch im Umgang mit Pferden und auch beim Reiten. Die Stute wurde im August 07 verkauft - da hysterisch und unreitbar. Unter ihrer Käuferin lief sie aber von Anfang an wie am Schnürchen.
Dann hat sie sich nen Quarter gekauft, voll die coole Socke, ausgebildeter Reiner. Unter ihr läuft er nicht mal aufm Platz klar, erschreckt sich vor allem und wirkt gestresst - weil sie es auch war. Unter der Trainerin und sogar deren Reitschülern läuft er locker sogar an Sylvester ins Gelände.

Anderes Beispiel:
Mein Pony hab ich am ersten Tag, als ich sie hatte, schon auf nen 30min Spaziergang mitgenommen. Halfter, Führseil, Gerte. Obwohl ihr die Umgebung neu war und sie noch nicht lange "gearbeitet" wurde, ist sie von Anfang an überall mit mir hingegangen und war relativ entspannt. Mittlerweile kann ich sie überall mitnehmen, mitten durch die Innenstadt, durchn Weihnachtsmarkt, sogar ne Hubschrauberlandung haben wir überlebt *gg*

Ich kenne allerdings auch zwei Pferde, die geben sowas von Sicherheit, das ist Wahnsinn.
Das eine ist Blue, unser Appaloosa. Sehr gut westerngeritten und fein vom Charakter, kein Büffel. Der behandelt ängstliche Reiter, Kinder, Anfänger, wie rohe Eier und gibt immer Acht, dass der da oben ja nicht runterfällt. Da mag er sich erschrecken, wie er will.
Das andere ist Kola, die Isi-Stute.. die ist auch bombensicher beim Reiten.

Sehe ich ähnlich.

Bestes Beispiel war die Besitzerin von Roxy die ich damals geritten bin.

Die machte dem Pferd quasi vor, woe es wegzuhüpfen hatte. Wenn man die einfach ohne hickhack geritten hat, war die erstaunlicherweise sehr wenig guckig

wenn ein reiter automatisch denkt "scheisse, da am aussentor hüpft er, wenn wir vorbei reiten", macht er automatisch die oberschenkel und die hände zu. und pferd merkt das. allerdings hupft ja nicht jedes pferd am tor. also wenn deine RL auf sunny sitzt, der "ja eh nie was macht", dann denkt sie auch nicht ans tor. aber wenn sie auf einem pferd sitzt, dass bei der katze 2x abgedreht ist, ist die erwartungshaltung vom reiter einfach, dass dieses pferd das wieder tun wird.

obsi

Seh das auch so, dass ein ängstlicher Reiter ein Pferd sehr schnell verunsichern kann. Ich bin da zum Teil auch so, bei meiner ist das gar kein Problem, ich weiß im Großen und Ganzen, wie sie reagiert, dass sie eben auch mal nen Hüpfer macht, teilweise sieht sie da echt auch nur "Gespenster".
Sitz ich allerdings auf nem anderen Pferd, von dem ich weiß, der hat glotzt meinetwegen am Tor, dann wird er das unter mir mit großer Wahrscheinlichkeit auch tun!
Oder wenn ich weiß, ein Pferd ist noch recht jung und schreckhaft.. da brauch ich gar nicht erst drauf zu gehn!

Ich hatte heute das beste Beispiel. Wir haben zwischen Halle und Stalle einen Mittelgang in dem Stroh gelagert wird. Die obere Hälfte der Halle ist mit Wellplastik verkleidet und da kann man wenn man sich anstrengt einen dicken Katzenpopo durchquetschen. Also heute morgen hab ich mich ziemlich erschreckt als die schwarze Katze auf einmal halb in der Halle hing (kratz, schrebbel, maunz *ichbinzudick*). Corona hat zwei entsetzte Sprünge gemacht aber als sie merkte das ich wieder entspannt war war alles gut.

Deshalb ignoriere ich Erschrecken meistens. Dann beruhigen sich auch die Pferde schnell. Außer, es steigt mir eins dabei auf die Zehen, dann sag ich natürlich "Hey, spinnst du?"