Malaysia haben wir noch.

Also hier mal ein paar Madeira-Fohlen-Erlebnisse ..

Also alle 3 haben sich nicht anfassen lassen. Madeira hat sie immer gekonnt dem Menschen ferngehalten und das hat sich dann festgesetzt.
Von Malaysia kann ich nicht so viel erzählen, weil ich da selber noch zu wenig mit dem Hof zu tun hatte als sie geboren wurde.
Aber von Merlin. Damals stand unsere Scheune noch und Madeira und Merlin standen in einer Außenbox. Frag mich nicht mehr wegen was, aber wir mussten das Fohlen einfangen. Ich hab also die Boxentür aufgemacht und da wurden beide schon unruhig. Meine Freundin hat Madeira Möhren reingestopft und ich hab mich gaaanz vorsichtig an Merlin rangepirscht. Als ich meine Hand ausgestreckt habe hat er kurz geschnuppert. Dann kam von irgendwo ein Geräusch und Merlin rannte wie ein Irrer in der Box umher und sprang dann schließlich aus dem Fenster nach draußen.
Tja, bis auf ein paar Abschürfungen hatte er Gott sei Dank nichts.

Dann Masura, die war noch viel viel schlimmer. Als sie mit Madeira wieder in der Herde stand kam sie uns eines Tages mit einer riesengroßen Fleisch/Schnittwunde am Hals entgegen, kurz an der Ader vorbei. Fragt mich nicht wo sie die herhatte. Jedenfalls tropfte das Blut.
Also, wie fängt man das Vieh jetzt ein. Auf unserer Koppel war der Versuch ja sinnlos.
Also haben wir die gesamte Herde nach Hause geholt und Masura ist hinterhergetrottelt. Auf dem Hof angekommen haben wir sie mit 5 Helfern und 2 Longen und mit drei Pferden die als Mauer dienten in unseren kleinen Paddock gebracht. So, dann sind wir da mit dem Hofältesten Pferd rein, Masura rannte in eine Ecke. Schimmel haben wir genau neben ihr geparkt sodass sie nicht mehr ausweichen konnte. Schimmel ist einfach das beste Pferd für sowas. Also rechts das Ende vom Paddock und links Schimmel. Masura wurde immer kleiner und begann zu zittern. Naja, nach langsamem Heranpirschen und mit viel Geschick hatte sie dann ein Halfter mit Strick um und der TA konnte ran.

Nur so konnten wir Masura bis zum Verkauf einfangen. Und alle großen Guru-Vernatiker und sämtliche Azubis/Praktikantinnen waren der Meinung wir sind einfach nur unfähig. Aber selber haben sie dann irgendwann klein bei gegeben.

Die tollsten Aktionen war immer der Hufschmied. Wenn ich daran denke.
Für die Madeirafohlen wurde ein eigener Ständer gebaut. Grad so lang wie das Pferd und grad so breit. Mit ungefähr 3 Stunden Zeiteinplanung wurden sie dort reingeführt und angebunden. Dann wurden sie sediert. Das hat aber teilweise nichts gebracht und so war höchste Konzentration vom Schmied gefordert. Um jeden Huf ein Strick herum und anheben, dann vorsichtig ausschneiden und wieder absetzen. Ein Huf in einer halben Stunde ist so ungefähr das Tempo. Und es geht auch nur wenn die Sedierung so einigermaßen wirkt. Aber die Sedierung muss ja auch erstmal irgendwie ins Pferd. Das ist schon jedesmal ein Akt für sich. Und klappt auch nicht immer. Höchstens mit Pusten.

Joa, Merlin war auch so. Der hat sich aber irgendwann total gedreht und ist jetzt ne Schlafmütze und völlig normal *g*

Malaysia bekommt manchmal noch Panikattacken. Hinterhufe anheben geht auch immernoch nicht.
Bei den Pferden ist das eine Mischung aus Angst und Verarsche. Mit Druck erreicht man nix. Wenn Malaysia beim Schmied ist darf absolut nix sein. Wenn man am Strick ruckt hat man verloren.

Das ist ja echt heftig....

Also wir hatten ja auch mal ein Fohlen was völlig bekloppt war und sich nicht anfassen lassen wollte... Aber SO war die nie...
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liebe grüße
kati

Ich kopiere jetzt einfach mal die Mail, hab ich eben bekommen.

"es wird wie bei einem Klopphengst gemacht, je nachdem, wo der Hodenansatz liegt. Eventuell gibt es eine Totaloperation, das ist ebenso möglich beim Pferd. Es gibt Stuten, die auch aus medizinischen Gründen eine Kastration brauchen. Also, alles schon Routine. Da mache ich mir weniger Gedanken, als um die Narkose. Masura muß in die Klinik, das ist d er Knackpunkt, und ich werde sie nicht alleine lassen, eventuell operieren wir in einer anderen Klinik, weil Masura keinen anderem Menschen vertraut, muß alles ganz gut durchdacht sein, sie darf nicht Panik bekommen, dann wäre alles umsonst. Zur Zeit checken wir ab, ob Hormongaben reichen würden, um ihr Normalsein zu fordern, aber das ist nicht so leicht.

Deshalb ist alles zu seiner Zeit, nichts darf überstürzt werden."

Ich versteh dass zwar grad nicht, aber mal schauen was die nächste Antwort bringt *g*.

Wow...
Ist das echt so schlimm mit ihr, dass sie niemandem vertraut... Krass...
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liebe grüße
kati

So, hier meine neuen Erkenntnisse

"bis ich Masura operieren lassen kann, wird noch eine ganze Weile vergehen. Sie wird eine Totaloperation bekommen, d.h. sowohl die Eierstöcke, als auch der Hodenansatz wird entfernt werden, damit sie ein eigenes ich bilden kann. Das bedeutet, sie wäre Neutrum und damit total hormonunabhängig. Es ist beim Menschen im Kindesalter bloß so gefährlich, weil das Kind noch nicht über seine Identität sprechen kann und die männlichen Geschlechtsteile nicht unbedingt bedeuten, daß diese mehr männlich sind bzw. die weiblichen, daß sie sich wie ein Mädchen fühlen, das kommt dann in der Pubertät. Wird zu früh operiert, und dann noch das falsche Geschlechtsorgan entfernt, wird der Mensch immer ein Identitätsproblem haben. Bei Tieren kann man eben eine Totaloperation machen und damit sind die Hormone für weiblich oder männlich eben total zurückgefahren und eine Neutrumidentität ist für so ein Tier leichter."