Ja es reicht. Also mir persönlich reicht es. Mit allem anderen kann man sich arrangieren. Ist jedenfalls meine Erfahrung aus den letzten beiden Experimenten dieser Art.

Hab ja bisher erst ein Experiment dieser Art aber ich muss sagen: Ja, reicht mir. Bin auch nicht enttäuscht worden.

Habe anfangs gedacht wenns gar nix ist kann ich ihn anreiten und wieder verkaufen, aber den geb ich nicht mehr her

Ich würde sagen "jein" - ich habe mir zwei "rohe" Pferde gekauft, bei beiden war der äußere Eindruck ausschlaggebend (Gebäude, Vermögen etc.) und "Glück" hatte ich zumindest mit Moritz, der war (relativ) brav beim anreiten und lernbereit in der weiteren Ausbildung. Der Indy war dreijährig und beim ersten Anreiten auch superbrav, hat sich dann aber doch als - sorry - "Wildsau" herausgestellt: Wenn der wollte, ging alles easy und ich bin mit 7er Noten aus den Prüfungen gekommen, wenn der nicht wollte, hat der gebockt bis er mich abwerfen konnte! Ich habs bis 8jährig immer weiter versucht, bis ich irgendwann einfach keine Lust mehr hatte, mich überhaupt mal draufzusetzen - dann haben sich unsere Wege getrennt!

Jetzt (wo ich älter und vielleicht auch weiser bin), würde ich mir eher einen schon gerittenen 4jährigen kaufen als einen, der noch nichts kennt - wobei man ja auch nicht unerwähnt lassen darf, dass diese Entscheidung durchaus auch finanzielle Konsequenzen mit sich bringen kann. Ich würde also lieber warten (und möglicherweise noch etwas Geld ansparen) und mir ein (hoffentlich) gut gerittenes Pferd kaufen, was zu mir passt und das eben auch ein paar mal ausprobieren!

ich seh es ein bisschen wie Mel, man kann sich halt mit vielem arrangieren...
Aber: MUSS man das auch?
Durch jahrzehntelanges Züchten war es für mich immer selbstverständlich, dass man reitet, was im Stall steht.
HEUTE würde ich mir wahrscheinlich kein ungerittenes Pferd mehr kaufen wollen, wobei man nie nie sagen sollte und das aufziehen auch spass macht/machen kann, elbst anreiten würd ichs sowieso nicht mehr ;-)

Ich würds nicht machen. Ich bin kein Profi und außerdem ein Schisser, ich muss mich auf dem Pferd 100% wohlfühlen. Dazu muss es nicht viel können, im Gegenteil, je weniger um so besser. Aber ich muss mal drauf, um das Gefühl zu fühlen.

Mh, also selber gezogene fallen da ja raus, die sind eben "da".
Aber ich glaub nochmal einen kaufen, wie bei Landsy, eher nicht. Weil ich finde, dass es durchaus Dinge gibt, mit denen man sich eben NICHT arrangieren möchte. Wenn ich ein Springpferd will und der Zossen tritt die Hälfte um: macht echt keinen Spaß!!!
Oder wenn man dann eben einen büffeligen, mauligen, starken (Liste beliebig fortsetzbar) Kandidaten hat, nee, das ist doch Hobby, das soll doch überwiegend Spaß machen!
Klar, wenn man meint, dass es DAS Pferd ist ok, dann seh ich das aber wie Elding, wenn man merken sollte, dass es gar nicht passt kann man es weiter anreiten und eben notfalls wieder verkaufen.

ich hab leqjari anlongiert/angeritten gekauft da sahs zwei monate einer drauf aber auch nicht jeden tag der konnte schritt trab galopp auf großen linien mehr nicht.
Das reicht - einfach einmal drauf sitzen und ein minigefühl dafür haben ob man sich damit wohl fühlt dann kann ich mich mit dem rest arrangieren - aber bei Leqjari sagen die meisten zum beispiel aus - der sieht gar nicht aus als wenn der im trab so schwung hätte - durch kurz und kompakt - nimmt aber gut mit.

Ich denke auch das sich jeder unterschiedlich wohl fühlt. Ich bräuchte keinen der schon auf turnier vorgestellt wurde, aber wenigstens den grundkram kennt.

Klar kann man wenns nicht passt anreiten und verkaufen. Total unbestritten. Aber mir ist sehr daran gelegen möglichst von Anfang an meine eigenen Kompromisse zu machen. Dann muss ich nicht drauf achten was andere vorher für Kompromisse gemacht haben.

Ich habe Sunnys Aufzuchtgrüppchen noch vor Augen. Der Estobar den ich jetzt zum reiten habe ist ein total ehrliches, braves Pferd, das wird mal ein richtig gutes Reitpferd, der gibt der Besitzerin Sicherheit, macht brav was er soll und ist für seinen Ausbildungsstand schon recht rittig. Aber den hätte ich nie im Leben für mich gekauft. Weil wenn der mich anguckt sehe ich genau das. Der ist brav und das wars (und das ist auch total wichtig für diese Pferd/Reiter-Kombi).

Wenn Sunny mich anguckt sehe ich das die schon Lösungen für Probleme hat an die ich noch gar nicht denke. Will sagen der sehe ich an das sie Ideen hat und genug Gift und Geist für 10 Wallache (okay, ich würde auch jederzeit die Stute dem Wallach vorziehen). Die andere Stute hätte ich für mich auch niemals gekauft. Aber bei der war einfach schon als Jährling abzusehen das sie mit Mühe dem Ponymaß etwächst.

Nicht falsch verstehen, ich mag den Estobar und der ist für seine Besitzerin genau das richtige Pferd. Besser hätte das nicht passen können. Aber für mich wäre es einfach nicht das passende Pferd und das war für mich schon im Fohlenalter zu erkennen.