Das Reiterhippodrom
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Tod des Pferdes
in Was oben nicht passt 17.01.2013 11:49von Ninja • Pferdepfleger | 862 Beiträge | 872 Punkte
Hallo ihr Lieben,
ich musste am Sonntag mein geliebtes Pony gehen lassen.
Er hatte eine schwere Kolik mit Darmverschluss und eine Operation wollte ich dem 24 Jährigen nicht mehr zumuten. Für ihn wars die einzig richtige Entscheidung und vernünftig gedacht, hatte er ein langes und vor allem gesundes Leben.
Er war doch noch so fit, hatte klare Beine wie ein Junger und so viel Spaß am Leben und auch noch an der Arbeit. 3 Tage vor seinem Tod war ich mit ihm ihn der Halle und hab das gesamte Reiterstüberl verwundert, als er alle M Lektionen abgespult hat. Und das mit einer Freude...
Nur mir tut es sooo weh, ich kann es gar nicht beschreiben. Er fehlt mir wahnsinnig und hätte ich die Kleine nicht, könnte mich die ganze Reiterei gerne haben...
Ich hatte ja schon länger richtig Schiss, dass mein Pony mal krank oder einfach nur richtig alt wird und ich den richtigen Zeitpunkt nicht finde, an dem er erlöst werden möchte. Ich habe schon viele alte Pferde lange leiden gesehen, weil sich die Besitzer nicht trennen konnten. Davor hatte ich auch richtig Angst, das blieb uns jetzt erspart.
Wer von euch musste schon mal ein geliebtes Pferd gehen lassen? Wie gings euch dabei? Was habt ihr getan, um das leichter wegzustecken?
Du kannst dich den ganzen Tag ärgern, bist dazu aber nicht verpflichtet.
RE: Tod des Pferdes
in Was oben nicht passt 17.01.2013 11:59von Penny Lane • Goldenes Reitabzeichen | 12.560 Beiträge | 12600 Punkte
Ich kann das so gut nach empfinden
Fühl dich gedrückt!
Meine Stute ist ja damals auch wegen einer schweren Kolik in der Klinik eingeschläftert bzw. bei der OP in Narkose geblieben.
Es hat mir den Boden unter den Füßen weg gerissen, es kam so aus dem nichts. Es tat weh, Tage, Wochen und Monate.
Man denkt, dass man da nicht drüber weg kommt, aber irgendwann greift halt doch der Spruch "Die Zeit heilt alle Wunden"!
Ich hatte auch absolut keine Lust aufs Reiten zu der Zeit. Bin auch eine Zeit nicht zum Turnier gefahren, mir fehlte einfach die Motivation und die Fragerei der anderen Reiter wo denn mein Springpferd sei, wollte ich mir nicht antun.
Ich habe auch oft gedacht, dass ich vielleicht die falsche Entscheidung getroffen habe und sie es ja vielleicht doch noch irgendwie geschafft hätte. Aber vom Verstand her wusste ich doch, dass es die einzig richtige Entscheidung war. Laut TA hatte sie KEINE Chance.
Ich habe viel getrauert, mir auch oft Bilder/Videos angesehen - ob das gut oder schlecht war, kann ich gar nicht so sagen. Aber manchmal muss man Gefühlen ja auch freien Lauf lassen.
Erfolg ist die beste Rache!!
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Mal verliert man und mal gewinnen die anderen...
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Du blöder Arscharsch!.... Pimmel!!!
(Keinohrhasen)
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RE: Tod des Pferdes
in Was oben nicht passt 17.01.2013 12:09von Pernod • Goldenes Reitabzeichen | 12.793 Beiträge | 13161 Punkte
Ich hatte das "Glück", mich darauf vorbereiten zu können und habe den Tag ja auch selber festgelegt. Als Pernod selbst mit Schmerzmitteln nicht lahmfrei war, war klar, ich muss die Entscheidung treffen. Die in der Klinik haben das echt toll gemacht, ich würde es wohl im geplanten Fall wieder so machen. Leicht war es natürlich trotzdem nicht. Ich habe zu der Zeit ja schon über längere Zeit andere Pferde mitgeritten, also bin ich direkt dran geblieben, was auch gut so war. Ganz ehrlich, ich verdränge einfach jeden Gedanken daran, sonst muss ich gleich wieder heulen. Das geht am Einfachsten für mich.
Fühl dich gedrückt.
--------
Ich bin Dressier-Schickse - Natürlich trage ich auf Turnier Dutt und Perlenohrringe.
Vercheckerpunkte : I
ich esse halt gern
RE: Tod des Pferdes
in Was oben nicht passt 17.01.2013 12:17von bibi • Goldenes Reitabzeichen | 16.010 Beiträge | 16033 Punkte
bis jetzt stand ich (ein glück) noch nicht vor dieser Frage... aber auch das wird kommen. Ich wünsche dir viel kraft und hoffe das deiner kleine dir etwas den schwermut und die Trauer nehmen kann!
...........................
Seitdem ich diese endgeile
Traubenzucker-Uhr von der Tankstelle trage,
ist es in meinem Leben konstant 8:00 Uhr.
RE: Tod des Pferdes
in Was oben nicht passt 17.01.2013 12:28von Special • Goldenes Reitabzeichen | 13.576 Beiträge | 13720 Punkte
oh ninja, dass tut mir so leid.
bei mir wars auch wie bei pernod, also die diagnose kam, und manni ging in rente und ich wusste, irgendwann kommt tag x. dass es dann aber innerhalb von 2 wochen so rapide abwärts mit ihm ging, hätte ein jahr nach der diagnose keiner vermutet. ich war dabei und würde es auch wieder sein wollen, man geht den letzten weg (soweit es die möglichkeiten erlauben) doch gemeinsam.
bin danach auch relativ zügig wieder an stall gefahren, als ich das erste mal reingekommen bin und die leere box gesehen hab, bin ich sofort wieder raus und hab ne runde geheult, schrecklich. danach gings von tag zu tag besser. wobei, wenn ich heute videos oder bilder seh, kommt wieder alles hoch.
penny hat in jedem fall recht, so bescheuert es für dich auch jetzt klingt, zeit heilt alle wunden und dein pony spielt jetzt sicherlich mit philliys, pernod und manni auf der ewigen wiese!
_______________________________
Ein Pferd ohne Reiter ist immer ein Pferd.
Ein Reiter ohne Pferd nur ein Mensch.
RE: Tod des Pferdes
in Was oben nicht passt 17.01.2013 12:47von Just for fun • Turnierreiter | 3.541 Beiträge | 3548 Punkte
RE: Tod des Pferdes
in Was oben nicht passt 17.01.2013 12:48von Moritz • Goldenes Reitabzeichen | 13.367 Beiträge | 13510 Punkte
Meine Stute ist auch an einer Darmverschlingung eingegangen - ich seh die noch heute in der Klinik in der Halle stehen (nachdem sie den Magen ausgepumpt bekommen hatte), da ging es ihr vermeintlich erstmal besser, die Nacht hat sie noch überstanden, aber des Morgens eine erneute Kolik bekommen und der Doc hat von einer OP abgeraten... ich weiß noch heute, dass ich ganz lang damit zu kämpfen hatte, wenn die Bahlsen-Keks-Reklame im TV lief "Fanfare" hießen die Kekse und mein Pferd auch... hab immer geweint, wenn die lief... das ist jetzt schon 20 Jahre her, aber ich denk noch ganz oft an das Pferd und bekomm Pipi in die Augen...
Das dauert seine Zeit mit der Trauer, irgendwann wird's besser und Du denkst nur noch an die schönen Zeiten !
"Ich schmeiß' alles hin und werd' Prinzessin!"
Das tut mir so leid für Dich Fühl Dich mal gedrückt.
Ich schliesse mich Pernod an, ich musste auch den Zeitpunkt selber bestimmen und der war, als Pajero ohne Schmerzmittel nicht mehr sauber laufen konnte.
Wenn ich heute an den Tag X zurück denke könnte ich sofort wieder heulen.
Ich hab ihn morgens von der Wiese geholt, normalerweise hat das die anderen Pferde nicht gejuckt.
Den Tag kamen alle seine Kumpels bis vorne ans Tor mit und blieben auch den halben Tag da stehen.
Ich hab ihn noch geputzt und auf den TA gewartet. Und jedes mal wenn ich weg gegangen bin hat er hinter mir her gewiehert. Das hat er sonst auch nie gemacht.
Jeder hat gesagt es war richtig, mein Pferd hat mir gezeigt das es richtig war, aber trotzdem war es bisher das schlimmste für mich.
Ich hatte zu der Zeit noch das Pony meiner Schwägerin am Stall stehen, ansonsten hätte ich auch gesagt, das wars jetzt mit Pferden.
Mit der Zeit kommt man drüber weg...auch wenns schwer fällt
Ich bin vorher auch schon bei den Pferden meiner Freundin dabei gewesen, die gesagt hat ich will nicht sehen wenn der umfällt, ich will ihn aber nicht alleine lassen.
Die ist dann so lange dabei geblieben wie es ging und dann um Ecke verschwunden...Nein, das ist definitiv nicht das selbe wie beim eigenen Pferd
_________________________________________
I think I need to find a bigger place
'cos when you have more than you think
You need more space
Society, you're a crazy breed
I hope you're not lonely without me
RE: Tod des Pferdes
in Was oben nicht passt 17.01.2013 13:23von Pundsi • Goldenes Reitabzeichen | 24.543 Beiträge | 24562 Punkte
Ich hab schon viele tote Pferde gesehen, aber bei dem eigenen ist es immer noch etwas anderes!
Mir wurde es relativ "leicht" gemacht.
a) hatte ich das Pferd schon 4 Jahre nicht mehr richtig "bei mir" sondern hatte die zur Verfügung gestellt. Hab sie aber jede Woche gesehen.
b) sah die dermaßen leidend und schlecht aus, dass sie mir gezeigt hat, dass es auf jeden Fall eine große Erlösung sein wird. Das hat mir sehr geholfen.
Die TA hat sie im Stall einegschläfert, auch zu einem besprochenen Termin und es ging ihr vorher auch schon mal schlechter also konnte ich mich mit dem Gedanken schon einmal ein bisschen beschäftigen. Die Entscheidung und der Termin lagen dennoch bei mir alleine. Ich habe vorher 7 Jahre mit dem Pferd verbracht und die musste wirklich alles mitmachen mit mir, was sehr speziell aber ich konnte sie (wahrscheinlich deshalb) einfach nie ganz abgeben.
Ich bin früh hingefahren und hab mich in Ruhe verabschiedet und sie hatte schon arge Schmerzen und sah mich traurig an.
Ging brav mit raus und es liebt alles so friedlich ab, dass es einfach wirklich eine Erlösung war. Die Familie wo sie war, war auch dabei und diese TA hat das wirklich ganz toll gemacht alles.
Edith sie hatte Blasenkrebs.
Klar vermisse ich sie, aber ich weiß 150% dass es die einzig richtige und nötige Entscheidung war.
_____________________________________________
Ich bin nur verantwortlich für
das,was ich sage.
Ich bin nicht verantwortlich für
das, was du verstehst...
- weisse Bescheid Schätzelein!
- Ergebnisoptimierung durch Erwartungsreduktion
RE: Tod des Pferdes
in Was oben nicht passt 17.01.2013 13:32von fitou • Fortgeschritten | 1.476 Beiträge | 1493 Punkte
Fühl dich mal ganz feste gedrückt Dein Pony hatte ein tolles Leben bei dir!
Ich hatte so eine Entscheidung oder Situation bis jetzt noch nie. Und dann kam bei mir kürzlich die Sache mit dem Unfall und das hat mich völlig aus der Bahn geworfen. Wenn ich mir überlege, wie ich traurig war, dass ich jetzt nen Jahr nicht reiten kann wegen der Bändersache... lächerlich! Und jetzt? Bin ich froh, wenn er schmerzfrei auf die Koppel kann. Denn danach kam der Unfall, ich hab da echt Rotz und Wasser geheult. Dann schien alles gut und dann das mit dem Trümmerbruch. Das Fazit der Kliniken "Einschläfern". Als mir mein TA das am Telefon gesagt hat, hab ich danach glaub ich den größten Heulkrampf meines Lebens gekriegt und ich bin normalerweise eher "emotionsgehemmt" (tolles wort *g*) und sehr ruhig bei sowas. Das war für mich einfach so total überraschend. Musste mir auch alles nochmal extra nen Tag später vom TA erklären lassen, weil ich einfach bei dem Wort "Einschläfern" schon abgeschalten hatte.
Aktuell ist das Thema ja leider immer noch. Sollte das Bein versteifen und Fitou nicht mehr laufen können, wuah ich mag gar nicht dran denken. Im Moment schaut es gut aus und da häng ich mich auch dran
RE: Tod des Pferdes
in Was oben nicht passt 17.01.2013 13:59von *Seljalandsfoss • Reitlehrer | 5.822 Beiträge | 5944 Punkte
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Es ist ne simple Regel, doch sie stimmt:
Alles macht mehr Spaß, wenn man sich mal 'ne Auszeit nimmt.
Wer immer allen Regeln folgt, der wird nicht glücklich alt.
Und mancher, der vernünftig tut, ist selber durchgeknallt.
(Wise Guys - Klassenfahrt)
Das tut mir sehr leid, Ninja! Ich habe immer sehr gerne von Deinem Pony gelesen.
Über eigene Erfahrungen und den Umgang mit dem Verlust kann ich bisher nicht berichten, aber das kommt früher oder später auch noch auf mich zu. Kann nur sagen, dass mir bereits heute bei dem Gedanken daran schlecht wird...
LG
Dani2
RE: Tod des Pferdes
in Was oben nicht passt 17.01.2013 16:13von Sunny • Reitlehrer | 7.280 Beiträge | 7289 Punkte
Ninja das tut mir Leid für Dich. Fühl' Dich gedrückt.
Jeder weiß, wenn er sein Pferd nicht verkauft, kommt irgendwann Tag x, aber wenn Tag x dann da ist, ist es schlimm. Ich habe schon 2 Pferde gehen lassen müssen und jedes Mal ging's mir wirklich dreckig. Der eine kam relativ überraschend, der war nie krank, tickte plötzlich ein bisschen und dann Diagnose Hufrolle im Endstadium. Innerhalb von 2 Wochen war es vorbei, tat sehr weh, aber ich hatte keinen langen "Vorlauf". Bei meinem vorigen dagegen - 8 Jahre immer wieder krank, aber trotzdem immer wach und fröhlich. Die letzten beiden Jahre waren für mich schlimm - ständig hoffen, dass es wieder wird. Leider wurde es nicht mehr - von einem Tag auf den anderen hatte er diesen in sich gekehrten Blick, kein Interesse mehr, da wusste ich, er kann nicht mehr. Also habe ich ihn gehen lassen. Mir ging's danach richtig, richtig schlecht, vor allem bei Kommentaren wie "na, ich hätte nicht so lange gewartet".
Es hat lange gedauert, bis ich an Waldi ohne Tränen denken konnte, obwohl ich Sunny relativ schnell gekauft hatte.
Und ich weiß, bei Sunny wird es genauso schlimm werden.
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