Das Reiterhippodrom
#1

Seitwärts-treibender Schenkel - Quatsch?

in Springen und Dressur 05.04.2006 17:48
von **Pedro** • Turniertrottel | 1.501 Beiträge | 1501 Punkte

Hallihallo,

aaalso, ich hab es immer so gelernt, so steht es in vielen Büchern, auch in den Richtlinien:

es gibt drei Arten von Schenkelhilfen: die vorwärts-treibenden, die verwahrenden und die seitwärtstreibenden Hilfen.

Jetzt hat mein RL gesagt, das sei Quatsch, und es gab schon immer nur und wird auch immer nur zwei ARten geben: nämlich die vorwärts-treibenden und die verwahrenden Schenkelhilfen. ein seitwärtstreibenden Schenkel gibt es nicht, dass das Pferd seitwärts tritt ist nur eine feine Abstimmung der halben Parade und der beiden SChenkelhilfen.

Ich glaub meinem RL ja prinzipiell erstmal alles er ist ein wirklicher Guru, kommt viel rum, hat Tonnen an Erfahrung... aber bei manchen Sachen widerspricht er der "gängigen" Lehre von heute komplett.

Wie seht ihr das?

Grüße
Alex

-----------------------
Möööp


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#2

RE: Seitwärts-treibender Schenkel - Quatsch?

in Springen und Dressur 05.04.2006 18:40
von Lieschen • Goldenes Reitabzeichen | 11.022 Beiträge | 11117 Punkte

das finde ich eine interessante Frage.

da habe ich mir nämlich auch schonmal gedanken drüber gemacht, allerdings keine allzuintensiven.

Weil, wenn man mal die Lektionen durchgeht, würde man, wenn es eine seitwärtstreibende Hilfe gibt, diese eigentlich nur beim schenkelweichen benutzen, welches ich grundsätzlich eh vermeide, weil es dem pferd beibringt, dem Schenkel zu weichen, statt an ihn heranzutreten.

In der Traversale, im s/h, im Renvers und im Travers arbeitet man eigentlich mit einer Kombi aus verwahrenden und vorwärtstreibenden Schenkel...

ich habe auch noch eine ketzerische frage, stelle diese aber mal in einem neuen thread.


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#3

RE: Seitwärts-treibender Schenkel - Quatsch?

in Springen und Dressur 05.04.2006 20:04
von Riedine • Turniertrottel | 1.547 Beiträge | 1547 Punkte

Hmm... laut den Richtlinien gibt es drei Schenkelhilfen und das sind, wie du schon gesagt hast vorwärts-treibend, seitwärts-treibend und verwahrend. Meines Erachtens her ist ein seitwärts-treibender Schenkel "eine Mischung" aus vorwärts-treibend und verwahrend. Der Schenkel liegt, im Idealfall, eine Handbreit hinter dem Gurt, also wie der verwahrende, aber er treibt dabei, also eigentlich vorwärts treibend. Dann sollte das Pferd "dem Schenkel weichen". Diese Hilfengebung gibts aber eigentlich nur, wie Lieschen schon sagt, nur beim Schenkelweichen. Das Pferd weicht also dem Schenkel! Aber nur wenn man diese Schenkelhilfe gibt, (eigentlich) kein Pferd. Es muss also auch noch eine Abstimmung mit Zügel- und Gewichtshilfen da sein. Bei Travelsalen zum Beispiel, weicht das Pferd aber nicht dem Schenkel, wie beim Schenkelweichen, denn beim Schenkelweichen stellt man das Pferd z. B. nach rechts und treibt "seitwärts" mit dem rechten Schenkel. Dann weicht das Pferd nach rechts. Bei der Travesale also, wird das Pferd aber nach links gestellt und der rechte Schenkel treibt. Das ist würde ich sagen eine Feinabstimmung aller Hilfen, auch diagonalen Hilfen. Aber was das jetzt mit dem seitwärts-treibenden Schenkel auf sich hat?

Ich hoff ich hab jetzt keinen allzu großen Schmarn geschrieben!
__________________________________________________

Im Avatar mein Pony "Nina"!

Liebe Grüße Elena


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#4

RE: Seitwärts-treibender Schenkel - Quatsch?

in Springen und Dressur 05.04.2006 22:24
von Nic3010 • Turniertrottel | 1.643 Beiträge | 1643 Punkte

Hi,
ich gebe deinem Rl im Großen und Ganzen recht, da eine seitwärtstreibende Hilfe auch immer in der Vorwärtsbewegung geritten wird.
Egal welchen Seitengang man sich ansieht, es MUß immer eine Vorwärtstendenz drin sein. Sei es im Kurz Kehrt oder in der Traversale oder beim Schenkelweichen usw.
Es kann niemals eine Seitwärtstreibende Hilfe alleine geben!

Beim Schenkelweichen muß ich lieschen widersprechen, da das Pferd bei den Schenkelweichen ja an den äußeren Zügel heran treten sollte und trotz der Seitwärtsbewegung nach voren gehen soll. So lernt das Pferd nicht dem Sschenkel zu weichen, da die VH vor der HH sein sollte. WEnn man dies nicht beachtet, gebe ich Lieschen recht und das Pferd lernt dem Schenkel auszuweichen!
Wenn die HH in den Seitwärtsbewegungen vor der VH ist, entzieht sich das Pferd ja komplett den Hilfen...

Ich glaube nicht, dass dein RL komplett der Reitlehre widerspricht, er drückt es wahrscheinlich nur anders aus

LG Nic
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Die Menschen tun viel, um geliebt zu werden. Alles aber setzen sie daran, um beneidet zu werden.

Trenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen.
Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben, zu leben.

*Mark Twain*


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#5

RE: Seitwärts-treibender Schenkel - Quatsch?

in Springen und Dressur 06.04.2006 19:46
von Lieschen • Goldenes Reitabzeichen | 11.022 Beiträge | 11117 Punkte

@ nic:
also, ich finde schon, dass das Pferd beim Schenkelweichen dem inneren Schenkel weicht (sagt ja auch schon der Name ), denn es tritt ja nicht an den inneren Schenkel heran, sondern weicht erstmal dem Schenkel aus, was ich dann wieder außen auffange, also mit Zügel und verwahrendem Schenkel. Das erfolgt in einem relativ kurzen ablauf, aber die Idee des Schenkelweichens ist ja eigentlich schon, dass das Pferd dem Schenkeldruck weicht.

Weswegen es ja auch von vielen vehement abgelehnt wird.

Ich finde das Schenkelweichen grundsätzlich nicht unbedingt unsinnig, gerade bei steifen Pferden finde ich, löst das ganz gut. Ich schaue aber schon, dass ich das im Rahmen halte...


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