Das Reiterhippodrom
#1

Pferd wartet nicht auf die Hilfen / wird unruhig und auch zu aktiv

in Springen und Dressur 24.03.2007 22:39
von Jaci • Turnierreiter | 3.247 Beiträge | 3257 Punkte
Also, so langsam aber sicher kann man das bei Conni und mir wirklich Reiten nennen.
Ich bin sehr glücklich darüber und bin auch mit dem Reitunterricht, den ich ca. 4x/Woche habe, sehr zufrieden.

Das von mir gleich angesprochene Problem wird natürlich im RU durchgenommen und behandelt.

Dennoch interessieren mich einfach mal andere Erfahrungen.

Es ist jetzt also weniger ein "Hilferuf", sondern eher ein Austausch

Ich kann ja mal ein paar typische Situationen beschreiben:

- Setze ich sie einmal auf die HH, um dann die Tritte ein bisschen zu verstärken ist es die darauffolgenden Male immer schwieriger. Sobald ich sie erneut zurücknehme (egal ob kurz danach oder später) lässt sie das schon gar nicht mehr richtig durch, sondern tippelt nervös und man merkt sie will gleich nach vorne explodieren.
Ich muss sie also immer irgendwie austricksen oder auch mal etwas härter durchgreifen und neu anfangen.

- Bin ich auf dem Zirkel und hole die HH traversartig rein, geht Conni erstmal die nächsten Zirkelrunden traversartig und wird gnatzig wenn ich es unterbinden will.
Ich muss da wirklich nur den Schenkel mal etwas zu weit sonstwo haben, schon versucht sie irgendeine Lektion zu reiten.

- Übergänge vom Traben zum Halten gestalten sich nach einmaligem Versuch auch schwierig, weil sie es nicht einsieht vor dem erneuten Antraben nochmal anzuhalten. Man kann ja gleich wieder losstiefeln.

- Generell ist das Zurückführen erstmal ein bisschen Diskussionspunkt. Nehmen wir Schritt-Galopp. Vor dem angallopieren hole ich sie zurück, setze sie auf die HH und muss wirklich extrem vorsichtig am Schenkel sein, weil sie bevor ich die eigentliche Hilfe gebe schon x mal versucht anzugaloppieren.
Sie wird dann natürlich auch unwirsch, wenn ich sie nicht lasse.

Also wenn ich mich dann anlege kommt das alte Steigproblem zum Vorschein, also wir sollten schon immer im Vorwärts bleiben..

Wenn ich sie dann aber "hab", kann ich das Pferd auch wunderbar anpacken, auch mal zuknuffen und ich merke vor allem dass sie Spaß hat.
Sie will dann auch arbeiten und nimmt vieles vorweg, probiert Sachen durch .. zeigt alle Lektionen die sie kann, blos nicht das was ich will.

Sie ist auch sehr aufmerksam und wenig büffelig.
Wenn ich zum Beispiel galoppiere und ne Sekunde zu wenig dran bin mit den Hilfen, dann fällt sie garantiert aus.
Also ich muss sie schon reiten und auch dran bleiben.
Das kostet mich natürlich auch noch viel Kraft, immer 100 % aufzupassen. Es ist nicht so dass ich sie viel treiben muss, weil sie faul ist, sondern ich muss das Kreuz immer dran haben und schön mit den Schenkeln "arbeiten", weil sie sonst einfach promt reagiert - und zwar mit der nächst niedrigeren Gangart.

Ich muss also die ganze Zeit über mit Köpfchen reiten und auch aufpassen dass ich mich nicht zu sehr mit ihr anlege.
Ich muss auch viel loben. Man merkt richtig wie sie das freut ( wenn man das überhaupt so sagen kann ).
Aber ich merke ja ob ich mein Pferd zur Arbeit "quäle" oder ob sie langsam Spaß dran hat.

Ich möchte sie natürlich nicht wieder demotivieren. Das darf einfach nicht passieren.

Sicherlich kommen Hilfen von mir auch mal schwammig an, ich will mein Pferd jetzt hier nicht ins schlechte Licht rücken - nicht dass es falsch verstanden wird.

Die Arbeit mit ihr und auch der RU machen Spaß, es ist auch längst nicht so dass wir nichts vernünftig ohne oben genannte Probleme hinbekommen, aber sie kommen schon oft durch.

Und es ist bei ihr zum Beispiel fatal 2x bei C anzuhalten und es noch ein drittes mal zu versuchen. Das kann ich gleich vergessen.

Habt ihr auch solche Typen von Pferden?
habt ihr Tipps?
Erfahrungen?
zuletzt bearbeitet 24.03.2007 22:45 | nach oben springen

#2

RE: Pferd wartet nicht auf die Hilfen / wird unruhig und auch zu aktiv

in Springen und Dressur 24.03.2007 23:06
von Nienni • Turnierreiter | 3.151 Beiträge | 3196 Punkte

was macht sie denn bei "einfachen" Paraden, also bspw. Trab-Schritt, Galopp-Trab usw? also nur von einer GGA in die nächste?


_________________________________________________________
Ein Pferd ist immer (nur) so gut wie man es behandelt (und reitet)!

http://nienni.oyla13.de
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#3

RE: Pferd wartet nicht auf die Hilfen / wird unruhig und auch zu aktiv

in Springen und Dressur 24.03.2007 23:24
von Jaci • Turnierreiter | 3.247 Beiträge | 3257 Punkte

Generell kann man sagen dass sie "schneller" immer besser findet als "langsamer". Also ein Antraben und Angaloppieren ist immer gesetzter, schwungvoller und sicherer als ein Durchparieren.

Ihr Verhalten ist aber immer ähnlich, sie "merkt" sich Sachen und versucht es dann vorweg zu nehmen.

Wenn ich Sachen "schluderig" reiten WILL ist es für sie "besser" als wenn ich vorher auch noch um mehr HH-Aktivität und Gesetzheit bitte.
Also wenn ich sie reinlatschen lassen würde, gäbe es weniger Probleme als wenn ich es ordentlich machen will.

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#4

RE: Pferd wartet nicht auf die Hilfen / wird unruhig und auch zu aktiv

in Springen und Dressur 24.03.2007 23:33
von Nienni • Turnierreiter | 3.151 Beiträge | 3196 Punkte

Kannst du denn problemlos vom Schritt zum Trab bzw vom Galopp zum Trab oder wird sie da auch schon gräsig?


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Ein Pferd ist immer (nur) so gut wie man es behandelt (und reitet)!

http://nienni.oyla13.de
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#5

RE: Pferd wartet nicht auf die Hilfen / wird unruhig und auch zu aktiv

in Springen und Dressur 24.03.2007 23:39
von Jaci • Turnierreiter | 3.247 Beiträge | 3257 Punkte

Kommt drauf an wie ich es anstelle.

Stellen wir uns folgende Situation vor. Ich hab im Schritt abgeritten, bin dabei die Zügel aufzunehmen und fange an zu Reiten. Erstmal ( nicht immer, das ist schon viel seltener geworden ) diskutieren wir kurz ob Zügel kürzer nehmen und gleichzeitig noch Schreiten überhaupt geht. Gut, wenn das geklärt ist bereite ich das antraben vor ( was ich im Normalfalls Sekunden dauert ) und da ist dann kurz wieder Diskussionspunkt ob schön gesetzt oder eher schleppend.
Dann Antraben und dann gehts...

Wenn ich sie im Trab habe und sie auch "Betriebstemperatur" erreicht hat, kann ich sie im Trab problemlos vorbereiten zum Galopp.

Im Galopp gibt es dann kurz wieder Diskussionspunkt ob man ein Durchparieren vorbereiten kann und wenn das geklärt ist geht es auch sehr gut.
Obwohl sie mich oft noch sehr raushaut und den Rücken auch nicht immer vollständig hergibt.

Das ist aber nicht immer so mittlerweile.
Oft funktioniert auch alles fast reibungslos.

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#6

RE: Pferd wartet nicht auf die Hilfen / wird unruhig und auch zu aktiv

in Springen und Dressur 25.03.2007 12:51
von indy • Turniertrottel | 2.200 Beiträge | 2200 Punkte
mM erfährt sie wohl nach/durch das Zurücknehmen viel zu wenig Lob und Pausen. (Ist jetzt natürlich geraten, weil ich dich ja nicht reiten sehe) Versuche mal, nach dem Zurücknehmen einfach Zügel lang, STehen lassen. Oder Zügel lang, freier Schritt. So dass das Zurücknehmen für sie angenehm wird und erstrebenswert, und nicht damit verbunden ist, dass du sie jetzt gleich wieder losschicken wirst. Solche Pferde brauchen einfach viel Ruhe, sonst werden sie zu Nervenbündeln. Man kann es sich selbst gedanklich immer wieder vor Augen führen -- Eine Verstärkung ist dann angebracht und richtig, WENN DAS PFERD DANACH VERSAMMELTER IST ALS DAVOR. Alles andere ist Gasgeben und nicht Verstärken.

Traversproblem:
2 Sachen: erstens-nimm doch an was sie dir bietet. Nicht jedes Angebot, nicht jedes Entziehen muss durch strenges Herstellen des eigentlich gewollten korrigiert werden. Wer mit Köpfchen reitet, versucht sowas auszunutzen. Also dann den Travers BESONDERS schön gehen lassen, Travers auf dem Zirkel oder der großen Volte reiten (was super ist, weil es die HH-Wendung/Schrittpiourette vorbereitet), Traversalen etc. Trickse sie doch aus. Bald wird ihr das Arbeiten schon über. *gg*
zweitens: wenn du das Hereindrängen der HH korrigierst, denke dran: NICHT die HH wird rausgeschickt, sondern die VH auf die HH eingestellt!! Fast alle Reiter machen den Fehler, die HH hinausschicken zu wollen. Das ist nur bedingt möglich und im Moment eines schiefen Hereinschiebens der HH beim nicht extrem hoch ausgebildeten Pferd einfach schwierig -- für Pferd UND Reiter. Wenn sie die HH reinstellt, dann stellst du nicht die HH raus, sondern die VH davor. Also -- im schön ans SCHULTER herein und nicht ans Kruppe heraus denken. Wirst sehen, das funktioniert immer. Dafür ist das SH nämlich u.a. gedacht... das Einstellen der VH auf die HH. Nach der Korrektur befindest du dich vermutlich auf dem 2ten Hufschlag (oder auf dem 1,5ten), bleiben 2 Möglichkeiten - entweder zur Übung gleich da weiterreiten, oder eben Schenkelweichenartig einen halben Schritt rüber. Dabei wieder drauf achten, dass die Schulter vorne ist.

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Meine Meinung steht fest, bitte verwirren Sie mich nicht mit Tatsachen.
zuletzt bearbeitet 25.03.2007 12:52 | nach oben springen

#7

RE: Pferd wartet nicht auf die Hilfen / wird unruhig und auch zu aktiv

in Springen und Dressur 27.03.2007 23:22
von Mary • Reitlehrer | 6.752 Beiträge | 6806 Punkte

In Antwort auf:
Habt ihr auch solche Typen von Pferden?


JAAA! Wer hätte das gedacht!

Ich behaupte, dass diesen Pferden, die innere Losgelassenheit fehlt. Ich bin auch eher für den Weg, den Indy beschreibt. Ruhe und Pausen anstatt viel Aktivität. Bei Freia ist ja das "Steig-Problem" weg, aber den Rest kenne ich.
Ich hatte zum Beispiel das Problem, dass ich nach dem starken Schritt kaum mehr aufnehmen konnte, ohne dass sie zackelte, das in den höheren GA-Programmen immer nach dem Starken Schritt "ein Buchstaben lang" Mittelschritt kam und dann Galopp. Ich habe im Training, wenn ich das Programm mal ganz geritten habe, zwei bis drei Zirkel Mittelschritt eingebaut, bevor ich an anderer Stelle angaloppiert bin (eben dann, wenn sie nicht mehr damit gerechnet hat.

Genauso hatte ich das Problem in den einfachen Wechseln. Galopp - Schritt war kein Problem, so rittig ist sie ja mittlerweile, aber dann kann sie keinen vernünftigen Schritt machen, weil sie genau weiss, dass jetzt dann gleich wieder angaloppiert wird. Ich habe nach dem Galopp-Schritt Uebergang manchmal minutenlang Schritt geritten, bis ich ein korrektes Schreiten hatte. Oder aber, ich habe sie häufig im Schritt dann lang gelassen, dass sie schön in die Hand reinzieht.
Freia ist leider für alle diese "Tricks" zu intelligent. Die hat sofort gemerkt, wann ich sie einlullen wollte und wann es ernst gilt.

Alles in allem kann ich sagen, dass dies das Hauptproblem dieses Pferdes ist und ich eigentlich noch keine wirkliche Lösung dafür gefunden habe. Verbessern ja, wegkriegen nein...

Ich drück dir die Daumen, dass Coni keine so harte Nuss ist!

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#8

RE: Pferd wartet nicht auf die Hilfen / wird unruhig und auch zu aktiv

in Springen und Dressur 28.03.2007 14:14
von Jaci • Turnierreiter | 3.247 Beiträge | 3257 Punkte

Exakt so wie du das schreibst Mary ist es bei Conni auch

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