Also, ich vermuuuute mal, dass es eine PKsche Lehrerin sein KÖNNTE. (PK = Phillipe Karl, wem das was sagt) Es gibt aber auch genug andere Lehrer, etc. die mit hoher Hand reiten. Breit und hoch klingt aber schon nach PK.
Ursprünglich gehört die hohe Hand zum Baucherismus, wobei ich denke, dass es das schon vorher gab.
Sooo, prinzipiell steht dahinter natürlich eine Riesenwuscht Theorie, wens genau interessiert, soll sich PKs Reitkunst kaufen, wobei ich inzwischen Baucher pur besser finde, PK hat mich völlig verwirrt.
Ganz grundlegend fallen mir einige _Stichpunkte_ dazu ein (wie gesagt, ich kann ja jetzt kein Buch schreiben...), klären müsste man es im Gespräch: a) Theorie Nr.1 Die hohe Hand wirkt nicht auf die Laden und auf die Zunge ein, sondern nur auf die Maulwinkel, sie ist damit weicher als die tiefe Hand. Bedingung: sie wird nach OBEN-VORNE eingesetzt, und nicht nach oben-hinten. Dadurch auch das breitwerden. eine breite Hand öffnet, eine enge zieht. die hohe Hand quetscht die Zunge nicht sondern animiert in den recht unempfindlichen Lefzen das Pferd durch hochverlagern des Gebiss zum öffnen des Maules und löst einen Schluckreflex aus (lockert also den Unterkiefer, SEHR wichtige Erkenntnis von Baucher). Wozu soll das wohl gut sein? Also
b) Es gibt einen sogn. Muskelring, der aber weiter ist, als viele auf den ersten Moment meinen. Jedem klar dürfte sein, Kruppenmuskel und Rückenmuskel hängen zusammen (der Kruppenmuskel setzt sogar seitlich auf dem langen rückenmuskel an), über die Widerristplatte ist der Rückenmuskel mit dem Armhalsmuskel (ich glaub so heisst er...) verbunden, der mit dem Nackenband spielt, das im Genick unter anderem am Atlas zieht. Armhalsmuskel und Nackenband setzen am Zungengrund an, dort sitzt auch der Unterkiefermuskel. B sagt: nur über die Lockerung des Unterkiefers erlange ich vollen Zugang zum Pferd.
Womit fast jeder konform geht: ein Pferd das weich im Maul ist, ist auch weich am Schenkel. Warum? B meint, dass das ganz zentral mit dieser Muskelbrücke zu tun hat, und - das ein Pferd, das sich widersetzt, NIE locker im Unterkiefer ist. Was auch heisst: ein Pferd mit gelockertem Unterkiefer steht am/im totalen Gehorsam (nicht verwechseln mit Kadavergehorsam), worunter er u.a. versteht, dass das Pferd auf der einen seite willens ist auf der anderen seite auch überhaupt erst fähig ist, jede Anfrage positiv zu beantworten.
Ein Pferd, das den Unterkiefer lockert, sendet also Lockerungen bis nach hinten in die Kruppe. Deshalb bemisst B zum einen dem Maul sehr zentrale aber dadurch auch sehr feine Bedeutung zu und hat einige Übungen dafür festgelegt.
Meine Erfahrung, jetzt mit dem Problemhafi ausprobiert: hoch-hinten wirkende Hand IST hart und erzwingt "Beizäumung". Hoch-vorne und Hoch-seitliche Hand nicht, sondern das gegenteil: sie bringen das Pferd zum abkauen und erstaunlicherweise zum Abstrecken nach unten. Ja, seltsam... ist aber so.
Ich verschweige aber nicht, dass bei Echnaton die hohe Hand absolut schrecklich gewirkt hat (und nein, das war nicht ich auf ihm, sondern "jemand wissender"...) und das Gegenteil verursachte... aber Echnaton hatte einen starken Hirschhals und war Sterngucker, also auch sehr schlechte Voraussetzungen.
2 meiner verehrten Trainerinnen lehnen die hohe Hand, auch ala PK, völlig ab und lehren eher mit tiefer weicher Hand. Ich bin etwas offener, hm, ich denke, die hohe Hand ist wie immer kein Allheilmittel, aber bei einem sensiblen Könner kann sie sehr, sehr viel. Denn: die tiefe hand ist sehr schnell auch eine harte Hand, allein schon durch die Anatomie des menschen. Je tiefer die Hand, umso gestreckter der Ellenbogenwinkel, umso weniger federn und nachgibig _kann_ dieser sein. Deshalb ist es mM wichtig mit tiefer Hand ein gutes Handgelenk zu haben, sonst mache ich eine Gebissmauer...
oih, jetzt könnt ich natürlich stundenlang weiterschreiben, ich hör aber hier mal auf....
-----------------------------------
Meine Meinung steht fest, bitte verwirren Sie mich nicht mit Tatsachen.