Das Reiterhippodrom
#1

Hufrolle

in Krank was tun? 18.07.2006 09:38
von Springhüpfer • Fortgeschritten | 1.172 Beiträge | 1173 Punkte

Ich hätte mal paar Fragen zur Hufrolle. Gibt es da verschiedene Grade des Krankheitsbildes? Lahmt ein Pferd eigentlich immer, wenn es was an der Hufrolle hat oder kommt es drauf an wie stark sie entzündet ist (oder was dann halt mit ihr ist). Kann es auch sein, dass ein Pferd was mit der HR hat, aber weil es ansonsten nicht so schmerzempfindlich ist, da keine Anzeichen von Lahmheit oder Schmerzen kommen. Für was ist die eigentlich gut? Kann es auch sein, dass man da ewig nix mitbekommt und dann peng ist des Hotte total Lahm. Kann man die dann überhaupt noch reiten? Brauchen die dann nen extra Beschlag? Bemerkt man dass an der HR was ist auch ohne Röntgenbild, z.B. durch leichte Fehlstellung der Hufe?
Ich weiß, viele komische Fragen, aber ich kenn mich mit vielen solchen Krankheiten net aus, weil meine oder des Pflegepferd in Bamberg des nie hatten.


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#2

RE: Hufrolle

in Krank was tun? 18.07.2006 10:10
von obsession • Turniertrottel | 2.472 Beiträge | 2472 Punkte

der bayard hatte das, kannst dich noch erinnern? so genau kenn ich mich damit nicht aus, da sind bessere spezialisten hier im forum. ich weiss nur, dass das eine chronische krankheit ist (also nicht heilbar), man kann nur durch beschlag und medikamente den verlauf verzögern.

ist deine stute krank? hoffe doch nicht??

obsi
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#3

RE: Hufrolle

in Krank was tun? 18.07.2006 10:21
von Springhüpfer • Fortgeschritten | 1.172 Beiträge | 1173 Punkte

Ne, die lahmt weder, noch taktet sie oder geht unsauber und stolpern tut sie auch net. Hab mich nur mit einer unterhalten, weil ich Sassl wohl doch wenn überhaupt dann erst so mit 17 decken lasse. Ich meinte dann halt, dass ich sie lieber jetzt reit, so lange sie noch so fit ist und so gut läuft,wie wenn ich sie jetzt 1 1/2 Jahre außer gefecht setze und danach kann ich es bei so einer "Rennsemmel" (ironisch) wie meine eh vergessen weiter zu reiten. Und die Kraft noch mal von vorne anzufangen hab ich auch net. Ich habe dann gesagt, dass sie ja wohl bis 17 noch locker laufen kann (weil sie ja auch net extrem abgenutzte Gelenke oder so hat, weil sie ja 6 Jahre mehr oder weniger eh nur beim Bauern rumstand). Da meinte die andere, des glaubt sie eher nicht, bei den Haxen. Ich meinte darauf, dass Gallen doch gar nicht so schlimm sind, schließlich hatte Paul die ja auch und ist normal mit denen gelaufen. Daraufhin sagte sie, dass Sassl halt von der Hufrolle sicher ziemlich kaputt ist und das sie vom Gestell her auch net optimal ist. Möchte jetzt halt vor allem wissen, durch was sich so Sachen wie Hufrolle bemerkbar machen. Ich hab jetzt nen Floh im Ohr. Schließlich möchte ich sie ja schon noch paar Jährchen fit haben.


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#4

RE: Hufrolle

in Krank was tun? 18.07.2006 10:29
von obsession • Turniertrottel | 2.472 Beiträge | 2472 Punkte

hier, hab ich bei wikipedia gefunden, les mal:

http://de.wikipedia.org/wiki/Hufrollenentz%C3%BCndung

kann ich mir bei der sassl nur wirklich net vorstellen, dass die wegen überlastung zu HRE neigt. hm, und von der vererbbarkeit her - ich kenn mich mit dem stammbaum net aus, aber ich kann mich nun wirklich net dran erinnern, dass die vorfahren von deinem zossen irgendwie dazu neigen, das genetisch weiter zu vererben. und soooo krumme haxen hat die jetzt auch wieder net.

obsi
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#5

RE: Hufrolle

in Krank was tun? 18.07.2006 10:39
von Just for fun • Turnierreiter | 3.541 Beiträge | 3548 Punkte

Ich versuche mal, aus meiner Sicht und OHNE den anspruch auf medizinische richtigkeit, ein paar antworten:

In Antwort auf:
Gibt es da verschiedene Grade des Krankheitsbildes?

Ja, natürlich, das geht von einer leichten veränderung (leichte Einkerbungen am Strahlbein, die oftmals beschwerdefrei sind) bis zu massiven degenerative veränderungen am Strahlbein, welches dann zu einer chronischen lahmheit führen kann.

In Antwort auf:
Kann es auch sein, dass ein Pferd was mit der HR hat, ... da keine Anzeichen von Lahmheit oder Schmerzen kommen.

Was mit der HR hat ist ein weit gefasster begriff, sehr viele Pferde zeigen auf den Röntgenbildern leichte veräanderungen an der oberfläche des Strahlbeins, beileibe nicht alle haben damit probleme... sind also lahmfrei

In Antwort auf:
Für was ist die eigentlich gut?

Die sog. Hufrolle besteht aus dem Strahlbein, dem Schleimbeutel und der beugesehen, die sozusagen (gepolstert durch den schleimbeutel) das strahlbein als umlenkrolle benutzt. Sind nun an der eigentlich glatten oberfläche des strahlbeins veränderungen, dann "scheuert" das sozusagen, also können sich entweder die beugesehen oder der schleimbeutel oder beiodes entzünden. da man diese knöchernen veränderungen nicht mehr beheben kann 8also die ursache nicht abstellen kann) bleibt als therapie eben nur die schmerzbehalndlung und eine weitgehende entlastung dieser stelle...

In Antwort auf:
Kann man die dann überhaupt noch reiten?

jein, je nach schweregrad und dem erfolg bei der schmerztherapie...

In Antwort auf:
Brauchen die dann nen extra Beschlag?

ja, wenn die veränderungen bereits zu einer schmerzhaften entzündung geführt haben, wird nach der erfolgreichen schmerzbehandlung ein beschlag verwendet, der den bereich der hufrolle entlasten soll

In Antwort auf:
Bemerkt man dass an der HR was ist auch ohne Röntgenbild, z.B. durch leichte Fehlstellung der Hufe?


Der huf verändert sich nicht durch eine erkrankung in dem bereich, also kann man es "von aussen" nicht wahrnehmen. Allerdings begünstigen manche hufformen (enge trachten, schmale hufe - also wenig "auflagefläche" des hufes) die entstehung des problemes. Das erste indiz ist ein verändertes gangbild, das man bereits lange vor der lahmheit feststellen kann und das verhalten beim ruhigen stehen (putzplatz oder so). Die schritte/tritte werden kürzer, der gang wird "klamm" oder gebunden, in der ruhe wird oftmals ein vorderbein nach vorne ausgestellt. Beim auftreten solcher symptome wäre es angeraten, zur klärung des zustandes ein röntgenbild von der zehe zu machen...

Hilft dir da sjetzt ein wenig weiter?



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#6

RE: Hufrolle

in Krank was tun? 18.07.2006 11:22
von marcella • Turnierreiter | 3.031 Beiträge | 3031 Punkte

Gut, also wenns jetzt rein um die Gallen geht ... meiner hat welche, seit ich ihn hab, nicht zu knapp und an beiden Hinterbeinen sowie leicht an beiden Sprunggelenken. Die haben noch NIE Probleme gemacht und ich bin auch vollstens überzeugt davon, dass er daran ganz sicher nicht sterben wird.
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#7

RE: Hufrolle

in Krank was tun? 18.07.2006 17:13
von Impalla • Reitlehrer | 5.022 Beiträge | 5044 Punkte

Also ich finde Just hat das echt gut erklärt. Ich kann das nur anhand meiner Stute als Beispiel erklären. Die hatte nämlich Hufrolle. Aber viel was anderes kommt bei mir auch nicht raus wie bei Just. Nur das ich aus Erfahrung sagen kann. Das Pferde die ein hohes Maß an Schmerzen ertragen können, teilweise erst im Endstadium lahmen. Meine hat nur Taktfehler gemacht und ich meinte ich müßte mal in die Klinik, weil die doch nie Taktfehler gemacht hat. Ja da war es schon fast zu spät. Naja die 3000 € die ich noch ins Pferd gesteckt habe, hab ihr auch nicht mehr viel geholfen. Schlußendlich mußte sie doch in den Pferdehimmel. Aber das muß ja nicht bei jedem Pferd so sein. Wenn man es früh genug erkennt, kann man es länger herraus zögern.
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#8

RE: Hufrolle

in Krank was tun? 18.07.2006 21:07
von Springhüpfer • Fortgeschritten | 1.172 Beiträge | 1173 Punkte

Danke erstma für die Informationen. Hab mich erstmal im Internet unter diesen http`s schlau gemacht. Also meine hat echt keinerlei Anzeichen von dem, was die dort schreiben. Hab auch nochmal mit ner Freundin drüber geredet, die ein Pferd mit Hufrolle kennt. Sie war ja vor 2 Wochen bei mir zu Besuch und auf meiner drauf gesessen und ist sie ziemlich dolle dressurmäßig gut geritten und die hat überhaupt nix bemerkt. Bin ihr ja am dritten Tag was vorgesprungen und die hat auch keinerlei Lahmheiten, Taktunreinheiten oder ähnliches gesehen. Sie meint auch, dass bei ner HR-Entzündung jedes Pferd vor Schmerzen lahmt, egal ob es ansonsten eher wehleidig ist oder nicht. Und es ist wohl auch bestimmt bei 60% aller Pferde so, dass man beim Röntgen ab nem bestimmten Alter wohl immer paar Verschleißerscheinungen feststellt, die aber nix schlimmes zu bedeuten haben. Denke, wenn ich mich mit 50 Röntgen lasse schaut bei mir auch nicht alles mehr so rosig aus und ich kann/muß trotz Abnutzungserscheinungen noch laufen und arbeiten.
Nachdem aber nun der Floh in meinem Ohr war, hab ich heute diese "Keilprobe" gemacht (stand in dem Text wie des geht). Nachdem ich es endlich geschafft hatte, Sassl auf dem Ding richtig zu platzieren, stand sie da seelenruhig drauf. Da stand nämlich drin, dass die bei Schmerzen oder Entzündungen sich dass nicht gerne gefallen lassen oder drauf stehen bleiben, weil es durch die Überstreckung ja mehr weh tut. Also bin ich jetzt erst einmal beruhigt. Weil ich bin so, wenn ich mich mit Hottis-Krankheiten nicht so gut auskenne, weil sie halt nun mal eigentlich nie was hat, lass ich mir echt gern verrückt machen. Statt dass ich auf meinen Bauch höre. Schließlich merk ich ja als erstes, wenn mit meiner "alten Schachtel" was net stimmt.


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#9

RE: Hufrolle

in Krank was tun? 18.07.2006 21:42
von Impalla • Reitlehrer | 5.022 Beiträge | 5044 Punkte
sag ich da nur zu dem lahmen. Meine Stute hatte beide Vorderbein kaputt und ist mit mir noch über M-Sprünge ohne zu lahmen. Und wenn ich nicht auf einem etwas härteren Boden geritten wäre, hätte sie mir auch keine Taktefehler gezeigt.
Bei der Stute meiner Freundin, die hatte beide Vorderbeine Hufgelenk mit Angriff der Hufrolle. Die ist nur nach dem Springen auf drei Beinen aus dem Pacours gekommen und nach vier fünf Schritt alles gut. Die war in drei verschiedenen Klinik, die alle meinten das Tier hätte nix, weil sie lahmt ja nicht. Erst die vier Klinik hat es geschafft, auf Schotter das Pferd zum leichten Lahmen zu bekommen. Und die Hufrolle war nciht unerheblich angegriffen. Also so viel zum Thema Schmerzempfindlichkeit und Lahmen. Ich bin echt der Meinung das häng vom Pferd ab.

Bitte nicht angeriffen fühlen, das ist nicht böse gemeint. :o)
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zuletzt bearbeitet 18.07.2006 21:43 | nach oben springen

#10

RE: Hufrolle

in Krank was tun? 18.07.2006 23:28
von noame • Turniertrottel | 2.284 Beiträge | 2284 Punkte

Mein Pferd ist ja ein Kandidat, der hat ja veränderungen im Sinne von Hufrolle. Er hat röntgenologische Veränderungen, und war ja auch sehr lange lahm. Da er aber nur Probleme mit dem Knochen hat (das ist dann wie schon irgendwo erwähnt, glaub ich, eine Entkalkung, durch die die Zysten zu stande kommen), der Schleimbeutel aber in dem Geschehen nicht betroffen ist, hat er wohl eigentlich keine "klassische chronische Hufrolle", weil damit meist der chronisch entzündete Schleimbeutel gemeint ist. (das ist allerdings, wie Just sehr schön erklärt hat, ja nicht alles, sondern nur ein Teil des Komplexes, den sie als Hufrolle bezeichnen.)

Er kann mittlerweile wieder voll belastet werden, wird Dressur geritten, ab und zu an der DL gearbeitet, und im Wald geritten. Das einzige was er nicht mehr kann, ist auf hartem Boden 100% sauber traben. Aber da er das nicht muß.... ist das vorerst ok für mich.
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Zugegeben, Formeln sind die Geheimwaffe einer internationalen Verschwörung gegen ihr Selbstbewußtsein. Aber am besten tun sie so, als würde ihnen das nichts ausmachen, das verwirrt den Gegner. (Gero von Randow: Das Ziegenproblem)


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#11

RE: Hufrolle

in Krank was tun? 19.07.2006 07:03
von Nienni • Turnierreiter | 3.151 Beiträge | 3196 Punkte

Ich kann das auch nicht bestätigen mit dem Lahmen, hab ich dir ja schon geschrieben. Bzw. wenn sie schon richtig lahm sind, muss es schon lange vorher nicht in Ordnung gewesen sein.
Meistens sind einfach beide Voderbeine betroffen, da merkt man dann mal ne Taktunreinheit, aber in der Regel keine Lahmheit in dem Sinne, eben eher "klammer Gang" (wie Just? schrieb)
Und ein Pferd mit einer röntgenologisch befundfreien Hufrolle wird man zumindest in den "älteren Semestern" eher nicht mehr finden. Aber ein gewisser Grad Befund ist dann "normal"
Bei meiner waren diese Strahlbein-/Gefäßkanäle schon recht viel, nur (aus welchem Grund auch immer) war sie ja beim klinischen Tüv einwandfrei.
_________________________________________________________
Ein Pferd ist immer (nur) so gut wie man es behandelt und reitet!

http://nienni.oyla13.de


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#12

RE: Hufrolle

in Krank was tun? 19.07.2006 08:58
von Just for fun • Turnierreiter | 3.541 Beiträge | 3548 Punkte

Wenn Du den tatsächlichen Ist Zustand wissen willt, Hüpfer, dann investiere doch in ein paar Röntgenbilder und bitte den TA, die sog. OxspringAufnahme zu machen (allerdings unbedingt die Eisen abnehmen davor!)

Dann kennst Du zumindest den jetzigen Zustand des Strahlbeines und kannst im zweifelsfall vergleichen, ob ein evtl. später mal auftretendes Problem seine Ursache eher hier oder woanders hat.



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