Hi,

nach 6 Monaten Pause, habe ich eine Reitbeteiligung auf einen Traber bekommen. Bisher bin ich
immer Warmblüter geritten. Laut der Besitzerin ist er bis A ausgebildet. Wie weit kann man einen Traber in der Dressur ausbilden bzw sind sie dafür überhaupt geeignet?
Ich bin ihn natürlich schon Probe geritten und war sehr, sehr zufrieden.
Hat jemand von Euch schon Erfahrung in diese Richtung?

Danke

Rubber

Das größte Problem der meisten Traber sind ihre Besitzer.

Ein Großteil der Rennbahntraber wird preiswert abgegeben und landet bei Besitzern die keine Ahnung haben.

So wird dann auf eigene Faust aufs Reiten umgestellt, mehr schlecht als recht. Jahrelang auf dem selben Stand und wenn er nach 5 Jahren mal nen Galoppsprung macht wird das gefeiert sodass es für den nächsten 5 Jahre wieder reicht.

Es gibt sicherlich auch andere Beispiel.

Traber sind für mich keine Dressurpferde. Dafür werden sie nicht gezüchtet. Es gibt sicherlich Traber die auch dressurmäßig erfolgreich sein können, aber das ist nicht die Regel und meiner Meinung nach auch nicht der Zweck.

Will ich Dressur reiten kaufe ich mir keinen Traber.

Im übrigen rede ich hier von mehr als E/A, denn bis dahin sollte man mit jedem Pferd kommen - das ist die Grundausbildung.
Aber turniermäßige Anforderungen an eine A-Dressur sind regional teilweise sehr hoch. Oft kommt der Traber nicht ran, auch wenn es manchmal auch ungerecht sein kann.

Hallo!
Ich kannte mal jemanden, der einen Traber hatte. Der lief nicht so besonders, aber das lag nicht an dem Pferd, sondern an der Frau. Das arme Tier konnte da nichts für.
Wir haben ein englisches Vollblut, ich weiß nicht, ob das das gleiche ist. Leider wissen wir nichts von seiner Vorgeschichte und wissen nicht, was er früher erlebt hat. Er ist aber ein super Pferd, hat halt nur zwischendurch seine Vollblut-Eigentarten. Dazu gab es ja auch schon einmal eine Geschichte hier im Forum. Also bei uns im Stall ist er das liebste Pferd, gut das ist auch manchmal kein Wunder zwischen den ganzen Hengsten, aber auch von den Wallachen ist er der liebste. Und Potential hat er alle Male!

In einem Buch habe ich mal etwas gelesen, naja, ich versuche mal es singemäß zu zitieren: Jedes Pferd kann alles lernen, egal welche Rasse, es hat nur nicht jedes Pferd die Fähigkeit den gleichen Ausdruck in die Bewegung/Lektion zu bringen.

Ich glaube, aber nicht, dass mit dem letzten Teil Traber gemeint sind.
Ich denke, dass du beruhigt sein kannst mit deiner neuen RB. Zumindest vom reiterlichen her musst du dir bestimmt keine Gedanken machen, nur weil es ein Traber ist.
bis dann
Sophie

In der Regel sind Traber für höhere Dressur (ab L) eher wenig geeignet, die Galoppade ist einfach nicht gut genug. Oft ist sie nicht mal flach, aber einen Traber dazu zu bringen, gesetzt fleißig durchzugaloppieren, das ist echt ne Leistung.

Ich selber kenne jetzt keinen, der wirklich gut geht und den ich haben wollte. Aber wie Indy schon schreibt, das ist immer vom einzelnen Pferd abhängig.

Vielen Dank für Eure Antworten.
Ausgebildet bin ich selber bis A und habe bei L schon mal angekratzt.
Allerdings denke ich, dass ich aus Zeitgründen es auch nicht weiter schaffe. Von daher ist ein
A Ausgebildetes Pferde für mich ok, damit ich nicht ganz rauskomme. Eventuell konzentriere ich mich
später noch einmal auf meine Reiterliche Fähigkeiten.
Bin ja mal gespannt. Bisher bin ich, wie schon gesagt, recht friedliche Warmblüter geritten. Rubber soll
allerdings ein Pferd sein, der auch gerne mal sein Kopf durchsetzen möchte bzw. auch Diskussionsfreudig ist.
Bösartig von wegen Buckeln oder so ist er aber nicht.

ich hab mal ne Frage: wenn ihr schreibt bis L und nicht höher oder so, meint ihr dann Turniertauglich, also mit Ausdruck und Gang, oder meint ihr die Lektionen an sich? Weil ich schon der Meinung bin, dass auch ein ungünstig gebautes Pferd Seitengänge, WEchsel & Co. hinkriegt, wenn man es ordentlich erarbeitet.

Speziell Traber jetzt tun sich in der Regel mit Galopplektionen relativ hart - hat also hier eher weniger mit Turnier oder nicht zu tun, sondern mit den spezifischen Eigenschaften eines Trabers.

Mein stinknormaler Warmblüter z.B., tut sich lektionsmäßig sehr leicht. Das Einzige, was er sicher nie vernünftig lernen wird, also mit wenig Ausdruck, ist sicher die Passage, dafür hat er einfach zu wenig Grundschwung. Mit dem Prof. kann man ganz gut Turniererfolge haben bis zu einem gewissen Grad. Aber ab S würde die Luft dünn - der hat zu wenig Gang. Für zuhause allerdings ein Spitzenpferd.

Pauschal kann man sagen, dass das Exterieur durchaus beeinflusst, welche Lektionen ein Pferd wie gut gehen kann. Ein spickefetter Haflinger mit mords breiter Brust und vielleicht noch relativ steiler Schulter, dabei mit tief angesetztem Hals wird sich hart tun, in einer Traversale weit zu kreuzen.