dermot ist IMMER anstrengend. ich war gestern ausreiten, und sogar da ist er anstrengend. er ist das einzige pferd das ich jemals in meinem leben geritten hab - das man im gelände auf einer galoppstrecke ANTREIBEN muss. echt. mit meinem pferd im gelände zu galoppieren ist schweisstreibend für den reiter. der trab ist im gelände nicht weniger padoing als aufm platz, deswegen macht das auch nicht richtig spass. ausserdem sieht er 1000 gespenster, und der depp haut dann einfach die bremse rein. das ist nicht lustig, wenn man da im galopp mit auferbietung sämtlicher schenkel und gerten auf einmal fast auf den ohren sitzt.

aufm platz - jo, er geht ganz nett. aber auch das ist anstrengend. jeeeeden schritt muss man rausbitten, der macht keinen galoppsprung umsonst. und bequem ist er ja auch nicht. also nicht nur, dass man treiben muss wie ein keineahnungwas, man braucht auch sehr viel anstrengung dafür, einfach halbwegs gerade zu sitzen.

kurzum: dermot macht mir keinen spass mehr. ich schaffs ja eh HÖCHSTENS 3x die woche aufs pferd - und dann will ich eigentlich spass haben. es ist nichtmal so nervig, zwischendurch abzusteigen und emily nen keks zu geben. nein, nervig ist dieses triebige, scheuende katapult unter mir. ich würd einfach gern EINMAL auf einem bequemen tier sitzen, auf dem ich nur ans vorwärts denken muss und das tier läuft. selbstverständlich so weich, dass ich meine beine zentimeterweise bewegen kann, um ordentliche hilfen zu geben. oder einfach mal ein pferd, das galoppiert! ohne dass ich mir obendrauf eins abrackern muss, ein pferd das durch den wald fetzt und ich muss mich nur festhalten statt mit der gerte zu tippen

jetzt denk ich über einen verkauf nach. und dann such ich mir für 2x die woche ne RB mit weichen gängen und vorwärtsdrang...

obsi

Ganz ehrlich? Ich versteh Dich. Net bös gemeint, ich mag des Dörmi, aber ich würde den nicht geschenkt haben wollen.

Die Grundqualität ist ja da, aber dem fehlts einfach an der Einstellung. Ich werd nie vergessen wie der gehen kann wenn der Essig mit der Pitsch hinterherrent. Der hat sicher zehmal mehr Potential als meiner. Aber wenn ich 100 mal mehr Kraft brauche, um das rauszureiten, bringts das aus meiner Sicht halt nicht.

Ich kann Dir nur zuraten. Wenn Emi größer ist, kannst Du Dir ja immernoch überlegen, wieder mal ein Pferd zu kaufen. Ach ja, und falls Du bis München fährst, darfst Du RB auf dem Moritz sein

@mina: dermot ist SCHON IMMER so. wir arbeiten seit seinem 3. geburtstag daran, den mehr animiert zu kriegen. aber der hat die ruhe weg. er IST sensibel auf den schenkel: wenn du ne galopphilfe gibst, dann galoppiert der an. und wenn du ihn durchtreibst, dann galoppiert der auch weiter. aber WEHE, du ruhst dich auch nur mal einen galoppsprung aus! zack ist er im schritt. genauso im trab: einmal das bein nicht dran beim leichttraben, und schon ist er im schritt. er macht GENAU das, was du ihm sagst - aber keinen zuckerer mehr. bocken oder gar buckeln tut er übrigens nie - das padoing bezieht sich auf seine grundgangarten. es ist schwer, ein pferd am laufen zu halten, auf dem kein mensch aussitzen kann. ich will irgendwie nicht die nächsten 20 jahre leichttraben. ne zeitlang konnte ich ihn gut sitzen: da war er voll im training und 7 tage in der woche mindestens 1 stunde unterm sattel. aber das schaff ich nicht mehr.

emily entwickelt vielleicht auch interesse am reitsport - und als einstiegsmodell eignet sich dermot aufgrund seiner faulheit und seines gangwerkes ja auch nicht. wenn emily kein interesse an pferden hat, ist ein eigenes pferd eh glatt fürn arsch.

dermot hat einen bomben-charakter, im umgang ist das ein traumpferd. aber das nutzt ja nicht viel, wenn man reiten und nicht nur schauen woill.

obsi

Der Dörmi macht alles was man sagt solange wie man es sagt. Aber man muss es super genau und die ganze Zeit sagen. Es ist schon anstrengend, den auf der Zirkellinie zu halten, schon im Schritt.

Da muss man die ganze Zeit sagen: Fleißiger Schritt, Hals fallen lassen, leichte Innenstellung, Zirkellinie einhalten. Und dann muss man ihn auch noch AUF der Zirkellinie halten.

Bei einem normalen Weg schlägst Du die Lenkung ein und dann bleibt der auf dem Radius bis Du was anderes sagst. Dörmi net. Der hört auf, sobald Du nicht genau sagst, was Du willst.

Der ist ja nicht anti, auch nicht widersetzlich oder macht sich fest oder so. Aber halt bisschen langsam von Capé...

Obsi, ich kann Dich verstehen und würde an Deienr Stelle sicher auch zum Verkauf tendieren. Aber ich persönlich bin eh jemand, der es überhaupt nicht mag, jeden Schritt aus dem Pfed herausreiten zu müssen. Ich bevorzuge eher die Variante mich mal ordentlich reinzusetzen und mal 'ne ordentliche Parade geben zu müssen, um das Pferd wieder zurückzunehmen.

Auf jeden Fall wünsche ich Dir viel Kraft und Du wirst für Dich die richtige Entscheidung finden

Kann dich auch verstehen, gerade mit Kind hat man dann andere Sorgen und möchte dann beim Pferd entspannen und wenn das nicht geht und man sich da auch noch rumärgern muss, dann ist da ja wohl nicht so der Hit.

*anmerk* meine Freundin sucht übrigens für ihre schöne braune Stute, die du schon mal gesehen hast, als wir dich mal kurz besucht haben, eine RB...

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft bei deiner Entscheidung...

Betzi

Also es gibt immer so Dinge, die schocken. Und das wäre für mich als Außenstehender jetzt definitiv auch ein "Schluckmoment" .. irgendwie gehörte Dermot immer zu Obsi, wie Ketchup zu Pommes

Aber ich kann dich defnitiv verstehen. Ich glaube mit so einem Kind setzt man die Prioritäten auch nochmal anders und dir ist auch nicht geholfen 3x die Woche gefrustet ausreiten zu gehen, nur damit du Dörmi behalten kannst.

Ich würde das jetzt in keinem Fall überstürzen, aber ich finde es wie gesagt nachvollziehbar dass du drüber nachdenkst! Gab es da nicht mal eine RB von dir, die Interesse an Dörmi hatte?

Es ist ganz klar Sache des Charakters, der Arbeitseinstellung des Pferdes und auch Typsache (wenn mein Pferd nicht mind. 6 Tage die WOche trainiert wird, dann läuft der auch nicht!).
Aber ein Pferd ist eben auch nur so gut, wie es geritten wird. Und solche Sachen, wie du sie schreibst, dass man jeden Schritt einzeln raustreiben muss, das hängt meinen Erfahrungen nach am Reiter, der inkonsequente, schwammige oder auch oft viel zu viel Hilfen gibt. Da muss man das Pferd eben mal sensibilisieren!

Andererseits kann ich deine Gedanken über einen Verkauf sehr gut nachvollziehen: Mit einem Kind verschieben sich die finanziellen Prioritäten und Freizeitaktivitäten. Wenn man schon so viel Geld monatlich hinblättert für ein Pferd, muss es einem schon (hauptsächlich) Spaß machen! Wenn nicht, dann weg damit...