Das Reiterhippodrom

#31

RE: Wechsel, Wechsel und nochmal Wechsel....

in Springen und Dressur 21.01.2009 20:18
von Sunny • Reitlehrer | 7.280 Beiträge | 7289 Punkte

Melanie, Du hast mein vollstes Verständnis theoretisch kann man das, die Hilfengebung sozusagen im Schlaf, aber wehe man soll die anwenden. Ich hab's gestern mal mit Minimalhilfe versucht - hat geklappt. Bin mir aber absolut sicher, wenn ich das nochmals mache, klappt es nicht auch wenn ich mir sicher bin, alles genauso wie beim vorigen Mal gemacht zu haben.




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#32

RE: Wechsel, Wechsel und nochmal Wechsel....

in Springen und Dressur 26.01.2009 22:23
von fannie mae • Sattelschlepper | 68 Beiträge | 68 Punkte

Zitat von melanie2776
So, mal kleines Wechselupdate...

Mein Holländer hatte Corona ja zwischen den Jahren und meinte sie springt Wechsel tut sich aber sehr schwer damit. Wir reiten die Wechsel jetzt auf einem leichten S durch den Zirkel. Sie springt erfreulicher Weise wenn ich alles richtig mache in beide Richtungen um.

Problem... ich bin so auf Wechsel eingeschossen und was ich alles falsch machen könnte das ich natürlich auch prompt alles falsch mache. Na ja das meiste...

Also Licht am Ende des Tunnels aber noch ganz ganz ganz ganz schwach.

Der Holländer ist sehr geduldig (kenn ich so gar nicht von ihm) aber manchmal muss er sich echt bremsen um mich nicht zu falten. Er meint ich hätte ja an sich gute Nerven weil sonst wäre ich schon längst aus der Haut gefahren weil es nicht läuft.

Leider verlassen sie mich regelmäßig kurz vorm Schenkel umlegen



versuchs doch mal statt auf die schenkel fixiert zu sein schlicht mit der arschbacke - ?
im ernst, ich kann dein problem gut nachvollziehen, bastele mit meinem silas eben an selbigem.

bin überhaupt gar kein freund davon das auf kurzen gebogenen linien noch dazu beim durch den zirkel wechseln zu machen weil einfach viel zu eng und daher viel zu wenig zeit für ruhe, man heizt sich automatisch auf. viel zu viel unruhe (mental) auf viel zu wenig platz.
hab auch ehrlich gesagt noch nie davon gehört es auf der durch-zirkel-wechsel-linie für den anfang zu üben...

komm von deiner schenkelfixierung runter.
in perfektion sollen sie die wechsel ohnehin springen wie das einfache angaloppieren:
simples innere arschbacke ankneifen und gut.
wenn überhaupt schenkel dann auf den inneren neuen treibenden impuls aber sicher nicht aufs äussere umlegen.
fixierung auf schenkelumlegen bringt nur zwangsläufig werfen des oberkörpers mit sich weil der viel zu volle besessene kopf steuert, nicht das gefühl und der sitz. letzterer ist das erste was dabei verlorengeht und das ist kontraproduktiv wie du selber merkst.

das sind dann die schwankenden christoph von daenes im grand prix a tempi - sehr sehr unschön und das wollen wir doch nicht ?
:-)
bissi sinn für ästhetik muss schon sein...


also platz und zeit zum konzentrieren und ruhe und sauber vorbereiten ohne dir selber druck zumachen. holst du dir am besten auf der diagonalen oder aus der ecke kehrt oder jeder beliebigen variation dazwischen - mittellinie abwenden und wechselpunkt anvisieren. wie dus dir einteilst (von wo du ab der kurzen seite abwendest) ist völlig egal - nur gut musst du dich dabei fühlen und zeit u raum verschaffen auf der dann idealerweise langen diagonalen.

und jetzt kommt der kniff und es ist der selbe wie beim springen:
schenkel- und oberkörperschmeisser sind die selben kandidaten die auch beim sprung ins pferd kippen (ich rede aus eigener erfahrung) - was machst du also um beim sprung aufrechter zu sitzen?
du visierst beim anreiten einen punkt oben in der halle an - der spiegel, die uhr, weiss der himmel. und auf den allein konzentrierst du dich mit dem kopf während des sprungs. genau so hier, ein umspringen ist nichts anderes als ein sprung, nur dass das hindernis fehlt.
das gefühl fürs pferd bleibt jetzt allein im hintern und dem sitz bei sicherer anlehnung. du näherst dich dem wechselpunkt und stellst sie dir dabei am alten äusseren schenkel u zügel sicher an die hand. bissi rückwärts ist nicht schlimm. wichtig ist dass der rhytmus erhalten bleibt und den kitzelst du bitte allein am sitz u äusseren zügel raus. geradeaus geht das. auf kringeligen linien sicher nicht, das erste was da verlorengeht ist dass das pferd vor dir bleibt. (wieder meine eigene leidige erfahrung u m.e. grosser unsinn).

sauber geraderichten zum wechselpunkt, du merkst wie der galoppsprung zögerlicher wird, umstellen wenn das arschgefühl es hergibt und die backe kneifen - kopf HOCH und sitzen bleiben IM pferd - den wechsel SPRINGEN mit dem gesäss - mag sein sie springt nicht sauber durch aber sie kriegt den impuls auf jeden fall deutlicher und klarer mit als auf dem gewusel durch den zirkel und sie hat zeit und gelegenheit die vorbereitung sauber wahrzunehemn. DU AUCH.
wenn sie nachspringt hat sie die ganze kurze seite zeit dafür - am neuen äusseren zügel. kitzle sie wenns sein muss in der tat mal mit dem äusseren sporn wenn die falsche hinterhand (meist ist der kreuzgalopp vorn richtig und hinten falsch) durchspringt - aber lass es kein aufwändiges "schenkel umlegen" werden sondern ein gezielter kitzel (rustikaler pieks...)zum richtigen zeitpunkt. KOPF HOCH und im pferd sitzen bleiben, den umsprung mit dem gesäss vorgeben und mitvollziehen.

bist du sicherer varieer die diagonale zu einem bewussten travers im galopp - so weit wie sie inzwischen ohnehin geritten ist ist das wahrscheinlich sowiso die gescheiteste methode für euch beide. eine galopptraversale ist gedacht die logischste vorbereitung zum wechsel.
der entscheidende impuls ist dann NICHT dass du den äusseren schenkel rumschmeisst sondern den alten verwahrend/seitwärtstreibenden äusseren schenkel gezielt nach vorn an den gurt brinnst - und genau so soll es sein:
am inneren schenkel gesprungen.

also sauber am äusseren zügel und schenkel zum wechselpunkt hin traversieren und sauberes geraderichten und folgendes umspringen zum wechselpunkt oder kurz davor - davor ist besser als danach solange du sie am neuen inneren schenkel vor dir hast.
die bessere versammlung aus dem travers erleichtert das empfinden unterm hintern für den richtigen zeitpunkt (wieder wenn die ursprünglich äussere hinterhand abfusst) um den impuls überhaupt zu geben. zumindest geradegerichtet sollte sie dann sein und die neue innere hand sofort nachgebend platz schaffen auch wenn das ganze noch in kreuzgalopp endet.

ich feile derweil auch an unseren durchsprüngen. meist sind sie hinten noch nach aber es geht und ich erhalte uns beiden so die ruhe. dazu gehört als nachfolgelektion die neue lange seite rauf tendenz schulter vor im galopp - zu dem simplen zweck hektik u davonstürmen von vornherein keinen platz zu geben - dir nicht und dem pferd nicht. so habt ihr beide sofort was neues auf dass ihr euch konzentrieren müsst und kommt gar nicht erst zum ab- und untertauchen (sie) oder oberkörper ausschaukeln (du)...

:-)

du fixierst dich einfach mental darauf dir das pferd sofort wieder hoch vor dich zu bekommen.
es geht!

aus dem schulter vor kannst du dann ganz wunderbar die galopptraversale durch die bahn einleiten und das ganze logisch sinnvoll zur anderen hand hin vorbereiten.

und wunder oh wunder - im springsattel während des parcours ist es selten ein problem - und ich nehme an dir geht es genau so.
warum ist das so?
weil die dusselige blondine dann mal aufhört verkrampft darüber nachzudenken und den gaul nicht ständig durcheinander bringt (schenkel fliegen dann übrigens auch nicht) sonder schlicht sauber im bewegungsfluss umsitzt und das pferd allein machen lässt derweil die blondine den nächsten sprung sucht (KOPF HOCH u oberkörper aufrechter hilft auch hier...).
was sagt uns das?
wir sollten unseren pferden mal öfter das denken überlassen, die sortieren ihre beine dann von ganz allein und wesentlich unaufwändiger...

:-))

drück dich!
s.


http://www.muensterland-pferde.de/
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