http://www.n-tv.de/sport/Reitverband-loe...icle311499.html


Ich habe es gestern auch schon im Radio gehört. Die Olympia Kader für Dressur, Springen und Vielseitigkeit sind mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Die Reiter können sich neu für die Kader bewerben.

Was haltet ihr davon und was haltet ihr von den Aussagen von Ludger Beerbaum zum Thema Doping?

Ist es nur der Wunsch irgendetwas zu tun oder ist das wirklich der richtige Weg?

Ich bin ehrlich gesagt zwiegespalten. Ich halte es auf keinen Fall für tierschutzkonform wenn Pferde gedopt werden, die Nulllösung halte ich allerdings auch nicht für durchhaltbar. Ganz schwieriges Thema.

Ich bin schockiert das der Vorzeigereiter des deutschen Verbandes offen zugibt das er nach dem Motto verfahren ist "erlaubt ist was man nicht nachweisen kann" aber auf der anderen Seite empfinde ich so etwas wie Hochachtung das er endlich gesagt hat das so ist was viele doch schon lange vermuten. Damit hat er sich schlimmstenfalls für Jahre ins Aus gestellt.

Also Eure Meinungen... wie geht es weiter mit dem deutschen und auch internationlen Reitsport? Weil das wir in Deutschland auf diese Dinge kein Abo haben da müssen wir ja wohl nicht drüber reden.

es krieselt ja schon länger und immer wieder verdacht und erwischen - so ein hin und her schadet wirklich nur - das könnte jetzt eine chance sein es neu zu ordnen und eine ansage zu machen das es eben so nicht weitergeht

was die nullösung angeht bin ich auch zwiegespalten es ist so das es oft nicht ganz ohne geht wenn wirklich ne kleinigkeit ist aber leistungssteigernde mittelchen gehen eben auch nicht.
soweit so schlecht...

ich würd mir wünschen das der reitsport ein sauberer sport wird - wäre traurig wenn der reitsport dem radsport folgt...
falsches vorbild...

Schwierig - einerseits wurde ja bisher vertuscht, die Schuld auf andere (Pflegerinnen ) geschoben, richtige Konsequenzen gab es nicht. Andererseits, ob das der richtige Weg ist? Alles platt machen in der Hoffnung, damit auch die Richtigen zu erwischen?
Nulllösung fände ich richtig - für die Pferde. ABER kleinere Schrammen etc. sollten behandelt werden dürfen mit erforderlichen Mitteln, ohne dass es gleich Doping ist. Nur, wer entscheidet, wann es eine "kleinere Schramme" oder gesundheitsschädlich für das Pferd ist?
Ich finde die Liste mit Dopingmitteln schon grotesk - was da alles drauf steht, was alles unter Doping bzw. unerlaubte Medikation fällt
Was Beerbaum betrifft - Doping, auch wenn man nicht erwischt wurde, ist indiskutabel. Gut und vielleicht auch mutig, dass er es offen zugibt, was - meiner unmaßgeblichen Meinung nach - der Großteil der Sportler jeder Sportart eh macht.
bibi, sauberer Sport ist ein Wunschtraum - wer nicht dopt, ist immer hinterher, bekommt keine Fördergelder, keine Sponsoren, keine gute Presse, ist immer der Dumme. Traurig, aber wahr.

Ich sehe das ähnlich wie Just for Fun, man muß genau trennen: Behandlungen, die nötig sind: Was nützt mir ein Pferd, dass geklammert werden muß, aber nicht betäubt werden kann und dann vor Schmerz oder Schreck erstmal den Tierarzt platt macht oder sich beim toben noch heftiger verletzt. Auf der anderen Seite stehen die Leistungssteigerungen und da wird's schwierig. Man kann sehr viel nachweisen, deswegen sollte man jetzt ein Wirkungsgrenze festlegen. Die Lösung mit dem Verabreichungsbuch finde ich persönlich gut: Denn wenn alles eingetragen werden muß, kann auch zurückverfolgt werden, ob die im Blut gefundene Dosis noch Sinn macht oder schon lange viel niedriger sein müsste - also nachgeholfen wurde. Das ist aufwendig, aber in meinen Augen momentan die einzig richtige Lösung.

Zitat von Lieschen

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Natürlich plant man da drumherum und reizt die Grenzen aus, die irgendwie gehen. Und ich glaube, nichts anderes wollte LB auch sagen.

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Grundsätzlich hat Just natürlich wie immer recht.


Wenn man nur das Stallbuch führt ist schnell eine Krankheit ge- oder erfunden, die die regelmäßige Verabreichung einer fürs dopen gewünschten Substanz nötig macht.
Siehe Lance Armstrong mit seinem Hodenkrebsmedikament.
Klar, den hat er nicht erfunden und das ist auch wirklich tragisch für ihn, trotzdem kann er ungehemmt und unkontrollierbar ein Mittel einwerfen, das ihn dopt.

Wenn Shutterfly nun plötzlich eine Hängerphobie nachgewiesen bekommt, kann man ihn unsediert nicht mehr transportieren, also hat er immer Sedation im Blut.
Und dann? Wie soll ich dann wissen, ob er nicht vorm Start noch nen Schuss gekriegt hat?

Jedes Tier wird Stoffe verschieden abbauen. Soll ich nun mit jedem Pferd eine Testreihe starten, welche Mittel wie lange nach wie viel Vergabe im Blut bleiben? Und sollten am Ende auch noch Faktoren wie "zu Hause langsamerer Abbau" eine Rollespielen, wird es noch schwerer.

Das ist alles ziemlich unübersichtlich, Grenzwerte machen sicherlich Sinn, werden aber praktisch für den TA, der die Klammern setzen will zum russischen Roulette, weil er dann wissen muss, wie viel genau er noch verabreichen kann, damit der Wert in 4 Wochen nicht drüber ist.