Das Reiterhippodrom
#1

Wie noch besser ans Gebiss reiten?

in Springen und Dressur 07.09.2006 23:07
von Euronymous • Turniertrottel | 1.777 Beiträge | 1777 Punkte

Hallo..


Die Stute die ich momentan reite, entzieht sich leider ziemlich häufig, indem sie sich verkriecht. Sie wurde letztes Jahr ziemlich viel mit schlaufis geritten und auch ganz ehrlich versaut.

Ich versuche immer sie am Anfang schön v/a gehen zu lassen und sie vermehrt ans Gebiss ran zu reiten. Ich achte auf drauf, dass sie vor mir bleibt und immer "zieht".
Aber dennoch verkriecht sie sich immer noch. Training habe ich, aber ich möchte gerne mal hören, ob ihr auch schonmal so ein Pferd hattet und was da helfen könnte?

Lg Euro


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#2

RE: Wie noch besser ans Gebiss reiten?

in Springen und Dressur 08.09.2006 08:51
von melanie2776 • Goldenes Reitabzeichen | 16.417 Beiträge | 16645 Punkte

Vergiss doch erstmal für längere Zeit die Aufrichtung und reite sie die ganze Stunde korrekt V/A zumindest wenn Du alleine reitest. Es ist viel schwerer ein Pferd runter zu reiten als hoch. Also aufgerichtet kriegst Du sie immer wieder aber rund reiten ist wichtig. Ich finds gut wenn du sie am Anfang V/A reitest und ich würde ds noch ausbauen und vielleicht nur 10 min. aufrichten und dann ein paar Lektionen abfragen und dann wieder Dehnungshaltung.
Sonnigen Gruß
Melanie





Hast Du nicht genug im Bein... muss der Sporen länger sein!


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#3

RE: Wie noch besser ans Gebiss reiten?

in Springen und Dressur 08.09.2006 10:04
von Just for fun • Turnierreiter | 3.541 Beiträge | 3548 Punkte

Hm, weiss nicht, ob der tipp, den ich hätte für dich a) hilfreich ist und ich es b) gut genug erklären kann...

Hatte ein ähnliches problem mit verschiedenen pferden, die im vorfeld entweder mit relativ (sehr) scharfen Gebissen (als NOTbremse gedacht, dann aber doch häufiger zum Einsatz gekommen) geritten wuren und auch mit Vollblütern von der Bahn, die nur gegen oder hinter dem zügel kannten (weil ihnen ja eine "unsrige" grundausblidung komplett fehlt).

Diesen Pferden fehlte das Vertrauen und/oder das Verständnis, überhaupt ans Gebiss heranzutreten.

Ich habe mich damals mit unserer "Western"trainerin unterhalten und ihr zugeschaut (grins zu Indy), vor dem hintergrund, dass deren ausbildung ja "vom gebiss wegreiten" ist und ich dachte, dann kann man das vielleicht auch "umdrehen". Denn mit freundlichem nachtreiben ans gebiss ran kam ich irgendwie nicht zum ziel.

Das Ergebnis dieser beobachtungen war, dass ich diese Pferde im schritt GAR NICHT mehr mit aufgenommenen Zügeln (auch nicht lang) geritten habe, sondern weitgehend einhändig und am hingegebenen zügel, jedoch nicht geradeaus. Sieht etwas albern aus, wenn man mit einer hand hantiert und das pferd dabei mit gewicht und schenkeln "dirigiert" - (die "Zügelhand" geht deutlich auf die seite, in die man wenden will, äusserer zügel liegt dabei am hals an)
Das gleiche dann auch im trab und schliesslich im galopp, zunächst allerdings erst mit aufgenommenen Zügeln, sobald da kein "Zug" mehr drauf war, zügel aus der hand kauen lassen (manchmal auch einfach losgelassen) und am hingegebenen zügel zirkel geritten (oder im trab auch durch die halbe bahn wechseln). Klingt beim erklären irgendwie kontraproduktiv, aber im laufe der zeit konnte ich dann die zügel auch wieder aufnehmen (in den schwunghaften gangarten) und eine leichte verbindung erhalten. Eine super korrekte anlehnung hab ich bei den pferden zwar nicht herstellen können, aber zumindest einen deutlich besseren zustand, als "gar keine" verbindung nach vorne....

Sobald sie "gelernt" hatten, besser gesagt, sich daran gewöhnt hatten, in allen drei GGA mit "langem" hals unterwegs zu sein, ohne gebisskontakt, haben sie eine leichte verbindung über weite strecken akzeptiert...

Vielleicht mal ein ansatz?
(wenn auch keiner, der sich mit einer reitlehre herleiten lässt)







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#4

RE: Wie noch besser ans Gebiss reiten?

in Springen und Dressur 08.09.2006 10:28
von Lieschen • Goldenes Reitabzeichen | 11.022 Beiträge | 11117 Punkte

just, vielen Dank für diese sehr intererssanten Ausführungen!


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#5

RE: Wie noch besser ans Gebiss reiten?

in Springen und Dressur 08.09.2006 10:38
von Just for fun • Turnierreiter | 3.541 Beiträge | 3548 Punkte
In Antwort auf:
just, vielen Dank für diese sehr intererssanten Ausführungen!


Äh. Klingt das jetzt ironisch?

Ich finde ja auch, dass es sich "komisch" liest...
Vor allem, weil es frei von jeder logischen begründung ist, eigentlich ein unding in der reiterei...






zuletzt bearbeitet 08.09.2006 10:39 | nach oben springen

#6

RE: Wie noch besser ans Gebiss reiten?

in Springen und Dressur 08.09.2006 10:40
von Lieschen • Goldenes Reitabzeichen | 11.022 Beiträge | 11117 Punkte

nein just, das war ganz genauso gemeint, wie es da steht.

ich finde es wirklich hochinteressant, muss aber noch tiefgehender drüber nachdenken, um mehr dazu sagen zu können.

aber das ist der erste richtig sinnvolle ansatz, den ich zu dem Thema gelesen habe. meiner Erfahrung nach wirkt es nämlich überhaupt nicht, einfach nach vorne durchzutreiben, wenn das Pferd erstmal gelernt hat, sich zu entziehen


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#7

RE: Wie noch besser ans Gebiss reiten?

in Springen und Dressur 08.09.2006 10:45
von Just for fun • Turnierreiter | 3.541 Beiträge | 3548 Punkte
ja, lieschen, genau an dem punkt war ich eben in diesen fällen auch, wenn das hälschen einfach "wegklappt" hab ich es eben nicht geschafft, mit treibenden hilfen den "hals länger" zu bekommen - also nase vor mit mehr treiben funktionierte nicht, weil eben der Kontakt zum gebiss gemieden wurde...


Also versuchte ich, mal komplett "umzudenken" - einen völlig anderen weg zu gehen, denn die "ausgetretenen" und oftmals bewährten wege führten ja nicht zum ziel...

Übrigens ist das bis heute eine selbstauferlegte "hausaufgabe" für mich, denn da ich ja bekennender "eng im hals" reiter bin, will ich doch zwischendrin erst recht wissen, ob das pferdchen sich auch noch selbst ausbalancieren und weitgehend "tragen" kann oder ob ich inzwischen wirklich nur noch den "Hals krumm" ziehe...


zuletzt bearbeitet 08.09.2006 10:48 | nach oben springen

#8

RE: Wie noch besser ans Gebiss reiten?

in Springen und Dressur 08.09.2006 11:17
von Screamgirl • Turnierreiter | 4.105 Beiträge | 4105 Punkte

Also die Tipps von Just sind immer lesenswert und immer hilfreich. Vor allem geben sie immer nen Anstoss seine eigene Reiterei mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten..


LG Julia

-----------------------
"54, 74, 90, 2010 ja so stimmen wir alle ein. Mit dem Herz in der Hand und der Leidenschaft im Bein werden wir Weltmeister sein."




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#9

RE: Wie noch besser ans Gebiss reiten?

in Springen und Dressur 11.09.2006 09:24
von marcella • Turnierreiter | 3.031 Beiträge | 3031 Punkte

Ich kann Just da auch nur bestätigen. Ich weiß nicht, wer von Euch die Oberlinie meines Pferdes im Kopf hat? Sehr kurz, sehr kompakt, stracker Rücken und hoch angestezter Hals. Fürs Dressurreiten an sich nicht schlecht, weil er sehr viel natürliche Aufrichtung hat. Aber er entzieht sich sehr gerne, indem er einen Tick hinterm Zügel geht, den Hals einen Zentimeter zu viel aufrichtet und einfach ungern ans Gebiss rantritt.

Ich kann ihn promblemlos lang und tief reiten, aber sobald man sich reinsetzt und die Zügel aufnimmt, verfällt er gerne in diese Schummelhaltung. Weiter druchtreiben um ihn wieder vor sich zu bekommen, nützt da gar nichts.

Meine Taktik ist nicht so extrem wie die von Just, weil ja auch der Fall nicht so extrem liegt. Aber statt mich in der Siutation durch Vorwärtsreiten durchzusetzen, wie es der FN-Lehre entspräche, lege ich - egal, was ich grade mache, in welcher Lektion ich bin oder sonstwas - einen größeren Zirkel an und galoppiere in einem relativ gemütlichen Tempo am sehr langen Zügel, bis ich da wieder ein rundes geschlossenes Pferd habe.
_____________________________________________________

Streite niemals mit Idioten. Sie ziehen Dich auf ihr Niveau herunter und schlagen Dich dort mit Erfahrung.


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#10

RE: Wie noch besser ans Gebiss reiten?

in Springen und Dressur 20.09.2006 20:03
von fannie mae • Sattelschlepper | 68 Beiträge | 68 Punkte

riesenproblem das, mit dem verkriechen...
noch fälschlicher die annahme mit "nach vorn reiten" sei das problem aus der welt zu schaffen - weil leider dabei i.d.r der takt verloren geht u das pferd eilig wird u dann ist das ganze eher kontrproduktiv u nicht i.s.der ausbildung - "nach vorn reiten" allein reicht nicht, es muss heissen "von hinten nach vorn reiten" u da sgeht eben nur über die anlehnung um die notwenidge "brücke" von hinten nach vorn übern rücken (ja, ja,...) an den zügel zu reiten. und genau da beisst sich der hund in den schwanz.
also wie kriegst du genug "zug auf die uhr" dass sie dabei "durchtreten" u dich mitnehmen" damit du dann auch was hast wo du mal leicht gegenhalten/anlehnung aufbauen kannst u so überhaupt erstmal zum reiten kommst?

womit wir bei meinem lieblingsthema wären, rennbahn, u wer die nicht hat: gelände.
i.d.r. geht jedes pferd draussen od auf der bahn von sich aus mit deutlich mehr zug auf der uhr (ohne dabei eilig zu sein) bei leichtem nase vor. das liegt in der natur des pferdes, auf freier bahn/im freien feld hebt so ein fluchttier sich tendenziell leicht raus u das genau ist der gewünschte effekt, da kannst du dann mal leicht gegenhalten u dabei weitertreiben OHNE DEN TAKT ZU VERLIEREN u dir dieses idealmass an nach vorn/zurück/weiter vor/zurück zwischen kreuz/schenkel/zügelmass erarbeiten. takt takt takt - hast du dir dabei eine anlehnung erarbeitet ( u die wird bei leichter zügelführung IMMER tendenziell mit einem natürlichen vorw/abw vom pferd quittiert) ist die halbe miete im sack. dann übergänge reiten: leicht anparieren, aber nur tmeporückführung, kein durchparieren, u sofort wieder daraus leicht nach vorn . immer den takt erhalten, keine raserei kein rumzockeln. wenn dieses vorwärts/rückwärts im trabe bei leichter anlehnung drin ist ohne dass du rhytmusprobleme hast kannst du eigentlich nahtlos im 4eck genau da weitermachen.

klingt sicher leichter als es ist aber ich garantiere dir: es ist mehr als graue theorie u draussen ist es auf jeden fall leichter als im 4eck!
http://www.muensterland-pferde.de/


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#11

RE: Wie noch besser ans Gebiss reiten?

in Springen und Dressur 08.02.2007 13:30
von smili • Kleines Hufeisen | 191 Beiträge | 191 Punkte

Hallo,

sehr interessantes Thema. Ich habe nämlich die gleichen Erfahrungen gemacht, wenn mein Pferd nicht korrekt ans Gebiss ranzieht und ich dieses nurch nachgeben und nachtreiben versuche auszugleichen wird sie eiliger und verliert ihren Takt. Das ist ja weiß gott nicht der Sinn der Übung.

Aber diese neuen Lösungswege sind durchaus wert sie auszuprobieren.


lieben gruß vom smili
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