Das Reiterhippodrom

#16

RE: Schlechte /zu kurze Hufe

in Krank was tun? 24.03.2012 17:00
von Ninja • Pferdepfleger | 862 Beiträge | 872 Punkte

Keralit ist sehr gut und ich kanns weiterempfehlen.
Ist er denn nur auf Asphalt bzw. beim Reiten fühlig oder hat er auf der Wiese auch Probleme?

Bei ersterem würd ich zum Ausreiten Hufschuhe nehmen. Damit kann man ganz normal reiten und er braucht (vorerst zumindest) noch keine Eisen.

Ich bin grundsätzlich immer pro Barhuf und dafür, es wenigstens zu versuchen. Barhuf zu laufen bieten einfach sehr viele Vorteile und so lange es geht, würde ich das immer bevorzugen.
Meine Pferde sind beide nicht beschlagen (der Wallach war 15 Jahre lang beschlagen und geht jetzt schon fast 5 Jahre barfuß) und meine junge Stute ist jetzt 5 und wird voll geritten. Ich bin guter Hoffnung, dass sie ohne Eisen auskommt.
Barhufe erfordern natürlich schon mehr Aufwand und Pflege als Eisen. Ich pinsle regelmäßig Keralit drauf, feile selbst immer wieder Kleinigkeiten nach und achte beim Bewegen der Pferde auf viele verschiedene Untergründe. Über Schotter galoppieren geht ohne Eisen natürlich nicht, das würde ich aber auch mit vier Eisen an den Hufen nicht machen.

Dafür hab ich zwei Pferde mit guten, harten Hufen die auch stundenlange Geländeritten mitmachen. Verlorene Eisen oder vergessene Schneegrips machen mir kein Kopfzerbrechen und der finanzielle Vorteil ist auch enorm.

@Marcella: Eine monatelange Umstellungsphase von Eisen auf barhuf ist völlig normal und von Tierquälerei weit weg...


Du kannst dich den ganzen Tag ärgern, bist dazu aber nicht verpflichtet.
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#17

RE: Schlechte /zu kurze Hufe

in Krank was tun? 24.03.2012 17:54
von kati • Pferdepfleger | 510 Beiträge | 511 Punkte

Max war seit er 3 ist und gefahren wurde komplett beschlagen.
Das ging 3 jahre lang, ohne Pause dazwischen.

Dann war das fahren vorbei und nur noch reiten und ich dachte, ich versuchs einfach mal ohne.
Ging auch, bis letztes Jahr im August, da gabs vorne wieder Eisen drunter, aber seit Novemeber läuft er wieder barfuß.

Irgendwie geschadet haben die Eisen nicht, Schmied sagt der hat tolle Hufe, und steht super auf den Beinen.

Ich denke, so denn ich ihn wieder reiten werde, werd ich´s auch erstmal wieder ohne probieren.

Mich haben die Eisen so genervt weil der dauernd gerutscht ist auf Asphalt und Kopfsteinpflaster und sogar reiten auf nassen Böden rutschig wurde.


---------------
liebe grüße
kati

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#18

RE: Schlechte /zu kurze Hufe

in Krank was tun? 24.03.2012 19:39
von Lieschen • Goldenes Reitabzeichen | 11.022 Beiträge | 11117 Punkte

Ich bin auch Pro Barhuf, mir fällt es allerdings auch leicht, ich springe nicht großartig, brauche also keine Stollen, mein Pferd hat eine Bombenhufqualität usw.
Bevor ich nicht reiten kann, würde ich allerdings auch immer Eisen drunterpacken.

Was ganz wichtig für eine gute Hufqualität ist, ist Bewegung auf unterschiedlichsten Böden. Ruhig auch viel auf hartem Boden wie Asphalt. Wir drehen deswegen regelmäßig unsere Runden auf Asphalt. Dann wächst das Horn so nach, dass es eine bessere Konsistenz hat.

Was bei schlechtem Horn hilft: Ausprobieren. Bei dem einen funktioniert das, bei dem anderen das. Von Bierhefe über Sonnenblumenkerne über Fermentgetreide über das Hufzeugs von Atcom Horse über Kerabol habe ich schon alles mögliche positive gehört. Eigentlich sollte aber ein Pferd, was ausgewogen gefüttert wird, eine gute Hornqualität haben. Bekommt der Jack Mineralfutter?

Macht den ein normaler Schmied? Meine Erfahrung ist, dass die Schmiede, die beschlagen, häufig bei Barhufern zu viel wegnehmen, eben so, als ob hinterher ein Eisen drauf kommt. Meine HO nimmt deutlich weniger weg.

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#19

RE: Schlechte /zu kurze Hufe

in Krank was tun? 25.03.2012 08:48
von Gelöschtes Mitglied
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Zitat von Ninja

@Marcella: Eine monatelange Umstellungsphase von Eisen auf barhuf ist völlig normal und von Tierquälerei weit weg...



Ich bin zwar nicht marcella, möchte das aber trotzdem nicht so stehen lassen. Ich habe einen Umstellungsversuch hinter mir und ich finde es nicht "völlig normal", wenn das Pferd sich innerhalb 3 Monaten die Sohle so abläuft und der Huf so kurz wird, dass es kurz vor einer Lederhautentzündung steht. Wie bei mir, es war quasi fünf vor zwölf. Das Pferd hatte ganz sicher Schmerzen und ich finde nicht, dass man das einfach so in Kauf nehmen sollte. Tierquälerei ist das vielleicht nicht, aber auch nicht "völlig normal".

Bei Pferden, die keine Probleme habe und nur anfangs leicht fühlig gehen, mag das sicher funktionieren. Aber eben nicht bei jedem Pferd.

LG
Dani2

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#20

RE: Schlechte /zu kurze Hufe

in Krank was tun? 25.03.2012 09:03
von Gelöschtes Mitglied
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Danke erst mal für eure Antworten!

@Just, er lebt eigentlich auf recht flexiblen Böden. Alleine die weise bietet zusätzlich noch Waldboden, ein Stück vorne ist fein geschottert.

Zusätzlich muss er über Teer und Schotter wieder zum Stall. Der Reitplatz ist Kirchhellener Sand
Gelände hier ist natürlich sehr felsig und wir müssen lange über Teer um an den Waldboden zu kommen.

@Ninja, auf der Wiese und dem Platz hat er keine Probleme. Mach auch kein Unterschied ob reiten oder führen, Fühlig läuft er halt auf Teer/grobem Schotter

@Lieschen, es macht ihn ein normaler Schmied. Der hat nur beim letzen mal von der Wand garnichts mehr wegnehmen können, er hat lediglich den Strahl noch was ausgeschnitten

Minteralfutter bekommt er so nicht, lediglich einen Leckstein.

Man muss dazu sagen dass er, als ich ihn geholt habe einen fiesen riss im Huf vorne hatte. Nicht tief, aber der ging den kompletten Huf runter.

Der ist inzwischen schon auf die Hälfte rausgewachsen.

Haben aber auch einen HO hier zur Auswahl...ich sollte das mal beobachten. Obwohl da der Schmied wirklich nichts für konnte


_________________________________________

Your horse is a mirror to your soul. Sometimes you might not like what you see...sometimes you will.

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#21

RE: Schlechte /zu kurze Hufe

in Krank was tun? 25.03.2012 09:39
von Lieschen • Goldenes Reitabzeichen | 11.022 Beiträge | 11117 Punkte

Lecksteine reichen nicht aus. Statt speziell was für die hufe zuzufüttern,würde ich eher ein vernünftiges mifu geben.

Dass der spalt schon viel besser geworden ist,spricht ja sehr für den schmied.
Ich weiß halt nicht,ob eisen bei jack überhaupt halten,so wie du die hornqualität beschreibst.

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#22

RE: Schlechte /zu kurze Hufe

in Krank was tun? 25.03.2012 11:32
von Nienni • Turnierreiter | 3.151 Beiträge | 3196 Punkte

Ich bin da mehr bei Marcella und finde es nicht normal, wenn es ewig dauert mit der Umstellung, am besten noch mit mehrfachen Lederhautentzündungen oder Geschwüren
Bei der Prinzessin geht das zum Glück ganz problemlos, die braucht Eisen wenn sie geritten wird, wenn nicht mehr, Eisen runter und gut, nie einen Tag fühlig. Auch Sprengi hatte übern Winter die Eisen runter, war kein Problem.
Mein Pony hat länger gebraucht für die Umstellung, lief aber den ganzen Sommer nur auf der Wiese, dann ist das ok.

Elding, ich würd das wohl auch erstmal mit gutem MiFu probieren, das dauert natürlich. Und wenn der Schmied meint, dass Eisen bei der derzeitigen Qualität halten, vielleicht reicht es ja auch in diesem Jahr 2 oder 3 Beschlagsperioden mit Eisen und dann wieder ohne, weil sich die Qualität bis dahin genug verbessert hat


_________________________________________________________
Ein Pferd ist immer nur so gut wie man es behandelt!

http://nienni.oyla20.de

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#23

RE: Schlechte /zu kurze Hufe

in Krank was tun? 25.03.2012 16:31
von Sunny • Reitlehrer | 7.280 Beiträge | 7289 Punkte

Umstellung kann durchaus Monate dauern, aber das Pferd soll trotzdem LAUFEN können und zwar schmerzfrei.
Nichts gegen Deinen Schmied, der ist sicher gut, aber ein Schmied ist ein Schmied - der bearbeitet den Huf so, dass ein Eisen drunter passt. Das ist für ein Barhuf-Pferd nicht gut. Ein Schmied will - meiner Erfahrung nach - gerne "viel" wegnehmen können, was bei einem Barhufer nicht immer der Fall ist.
Lass' vielleicht doch mal den HO drauf schauen. Oder versuch's mit Duplos, die kommen barhuf am nächsten. Allerdings muss das einer machen, der Ahnung von Duplos hat.

@ Nienni
Durch Beschlag verändert sich die Hornqualität und zwar zum schlechteren, wenn Jack jetzt Probleme mit abgelaufenen Hufen hat, hat er sie nach 3 Beschlagsperioden sicher auch wieder.


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#24

RE: Schlechte /zu kurze Hufe

in Krank was tun? 25.03.2012 19:42
von jannie • Turniertrottel | 2.963 Beiträge | 2966 Punkte

ich seh das wie Sunny- ein Umstellung kann lange dauern, aber man kann/sollte das Pferd so unterstützen, dass es trotzdem schmerzfrei laufen kann. Wenn das nicht möglich, dann hat man ein Problem und dann geht's vermutlich nicht ohne Beschlag.


Wir hatten hier im Stall im letzten Jahr einige Umstellungen - einerseits von Eisen auf Barhuf, andererseits haben aber Barhufer eine Umstellung durchgemacht, dadurch, dass die Böden bei uns (bewusst) zu grossen Teilen hart sind und die Hufe ganz anders beanspruchen als ein Weideboden. Im letzten Winter/Frühling trugen deshalb einige Pferde im Offenstall zeitweise Hufschuhe (Kranken/Paddockhufschuhe), manche einige Tage lang, manche z.b. über mehrere Wochen über Nacht/tagsüber.
So konnten die Hufe sich auf die neuen Gegebenheiten einstellen ohne Lederhautentzündungen.

Auch beim zuviel weg nehmen kann ich mich anschliessen - viele Schmiede (nicht alle natürlich) nehmen einfach zu viel weg, grad wenn sie "schön" ausschneiden.

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#25

RE: Schlechte /zu kurze Hufe

in Krank was tun? 25.03.2012 19:52
von Ninja • Pferdepfleger | 862 Beiträge | 872 Punkte

@Freizeit-Dani: Von nicht-laufen-können hab ich ja gar nichts geschrieben. Bevor das Pferd eine Lederhautentzündung bekommt, muss man natürlich handeln, keine Frage. Deshalb hab ich ja auch von rücksichtsvollem Reiten und Hufschuhen geschrieben, damit kommt man im Regelfall gut über die Umstellungsphase.

Mineralfutter würd ich auch unbedingt geben. Was bekommt er denn sonst für Futter?


Du kannst dich den ganzen Tag ärgern, bist dazu aber nicht verpflichtet.
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