Das Reiterhippodrom

#16

RE: Was passiert, wenn ein Sehnenschaden nicht (falsch) therapiert wird?

in Krank was tun? 05.10.2012 09:57
von Just for fun • Turnierreiter | 3.541 Beiträge | 3548 Punkte

Zitat von Lieschen im Beitrag #14
Und eben auch einige, bei denen es genau so abgelaufen ist, wie von Melanie geschildert. Nach anderthalb Jahren wurde dann doch ausgewildert.



ja, das scheint irgendwie der Klassiker zu sein.
Irgendwann ist der Besitzer mürbe und macht zur Schonung seiner Nerven genau das.
So kam z.B. das Tressuafert zu uns, nach über einem Jahr "Führpferd"....


„Takt ist eine schreckliche Sache - wenn man ihn nicht hat, regt sich jeder auf,
wenn man ihn hat, merkt das kein Mensch“
(Shirley McLaine)

zuletzt bearbeitet 05.10.2012 09:58 | nach oben springen

#17

RE: Was passiert, wenn ein Sehnenschaden nicht (falsch) therapiert wird?

in Krank was tun? 05.10.2012 09:59
von 147inertiacreeps • Reitlehrer | 5.423 Beiträge | 5619 Punkte

Dani2, ja genau. Franzi macht sich mittlerweile große Sorgen, da er sich nicht mehr führen lassen möchte (tritt wohl gezielt), die Sehne immer dick ist und teils auch mal richtig dick ist (weiß ich natürlich nicht, was mit gemeint ist) und sich eben nach wie vor nichts tut. Er bockt eben ohne Ende draußen, klopft gegen die Boxentür wie ein Bekloppter und bekommt voll Futter. Ändern kann ich natürlich nichts, aber es interessiert mich.

Vielen Dank für Eure Erfahrungen, ich finde das sehr interessant. "Meine" Variante wäre auch Schrittführen gewesen, allerdings nach diesen Berichten jetzt wohl doch eher Rausstellen und abwarten.
Erfolgt hier dann gar keine medikamentöse Behandlung, also Spritzen ins Bein usw. usf? Einfach fott und warten?


Zahme Vögel singen von Freiheit. Wilde Vögel fliegen.

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#18

RE: Was passiert, wenn ein Sehnenschaden nicht (falsch) therapiert wird?

in Krank was tun? 05.10.2012 10:08
von Just for fun • Turnierreiter | 3.541 Beiträge | 3548 Punkte

OT: Frau Stut steht ja nun schon die dritte Woche in der Klinik. Unsere abendlichen Spaziergänge finden IMMER NOCH mit Halfter und Strick statt, teilweise im englischen Garten incl Fahrradfahrern, Inlinern, Kinderwägen, Joggern und Blasmusik aus den Biergärten.... Das Pferd irritiert mich massiv....

"Einfach" fort trifft es eigentlich, ja.
Wird z.B. an die Sehne gespritzt (i.d.R. Hyaluronsäure), kann das die Bildung der neuen Fasern natürlich beschleunigen, wenn aber Zeit nicht der limitierende faktor ist, muss das nicht erfolgen.
Wichtig ist, dass die Akutphase (so lange also die Sehnenfasern noch durch einen evtl Bluterguss etc gestresst sind) kühlend begleitet wird. Also, das Pferd muss nicht Boxenruhe halten, die verletzte Sehne sollte aber mehrmals am Tag gekühlt werden, um weitere sekundäre Schädigungen zu vermeiden.
Anschliessend reicht dann oft "nicht mehr hinschaun" ... ;-) (nicht wörtlich gemeint, natürlich!)


„Takt ist eine schreckliche Sache - wenn man ihn nicht hat, regt sich jeder auf,
wenn man ihn hat, merkt das kein Mensch“
(Shirley McLaine)

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#19

RE: Was passiert, wenn ein Sehnenschaden nicht (falsch) therapiert wird?

in Krank was tun? 05.10.2012 10:09
von melanie2776 • Goldenes Reitabzeichen | 16.417 Beiträge | 16645 Punkte

Zu der Zeit wo Dorina geführt werden musste war Hyaluronsäure noch kein Thema. Die bekam drei Tage Entzündungshemmer (kein Schmerzmittel wichtig) und wurde gekühlt. Und gekühlt, und gekühlt... ach ja... gekühlt haben wir auch noch.

Geschallt haben wir nach einer Woche dabei kam halt der Anriss raus.

Behandlung mit s. o. also kühlen und führen. Dazu gabs dann für insgesamt 2 Jahre Eiereisen. Die haben wir aber einfach irgendwann weggelassen.

Das ausgewilderte Pfer hätte ich aber tatsächlich einfach mal 6 Monate nur oberflächlich angeguckt. Also nicht weiter behandelt.

Eine Freundin hat ein Pferd der neigte zur Fesselgelenksentzündung. Zweimal konservativ behandelt. Also mit stehen und führen. Das drittemal war sie es dann auch leid und hat ihn ein Jahr weggestellt und nur alle paar Wochen mal ne Möhre reingesteckt. Seit dem alles gut.


Sonnigen Gruß
Melanie

Ungeduld ist ein schnelles Pferd mit einem schlechten Reiter

__________

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#20

RE: Was passiert, wenn ein Sehnenschaden nicht (falsch) therapiert wird?

in Krank was tun? 05.10.2012 10:41
von Lieschen • Goldenes Reitabzeichen | 11.022 Beiträge | 11117 Punkte

Zitat von melanie2776 im Beitrag #19

Eine Freundin hat ein Pferd der neigte zur Fesselgelenksentzündung. Zweimal konservativ behandelt. Also mit stehen und führen. Das drittemal war sie es dann auch leid und hat ihn ein Jahr weggestellt und nur alle paar Wochen mal ne Möhre reingesteckt. Seit dem alles gut.


Die Möhre wird es gewesen sein :-))
Bei Gelenksentzündungen habe ich selbst auch ausgesprochen gute Erfahrungen mit Weide gemacht. Würde ich jetzt auch immer wieder machen, wenn das ganz akute Stadium rum ist.

147, ich kenne es so, dass man entweder einfach wegstellt oder das Pferd noch eine PRP-Behandlung oder so bekommt, damit das Gewebe narbenfrei und besser zusammenwächst und man dann rausstellt.
Je größer der Schaden ist, desto länger muss das Pferd ggf. in der Box bleiben oder behandelt werden, bevor man rausstellt. Ein Pferd mit 90 % Abriss würde ich nicht "einfach so" rausstellen, um nicht zu riskieren, dass die Sehne ganz reißt.

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#21

RE: Was passiert, wenn ein Sehnenschaden nicht (falsch) therapiert wird?

in Krank was tun? 09.10.2012 08:43
von Impalla • Reitlehrer | 5.022 Beiträge | 5044 Punkte

Ich kann da ja leider nun aus Erfahrung sprechen. Ernie hatte keinen Abriss, sondern "nur" einige Fasern gerissen in der tiefen Beugesehne. Begleitet von Sehnenscheidenentzündung und einer Entzündung des linken Gleichbeinbandes. Die ersten zwei Wochen hat er gestanden mit Führen meinerseits und dann habe ich weil das Pferd die Box auseinander genommen hat und führen nicht mehr ohne bockendes/steigendes Pferd möglich war, ihn raus gestellt. zusätzlich hab ich immer abwechselnd gekühlt oder BoT drauf gemacht. Sowie tagsüber diese weiße Pampe (ich komm gerade nicht auf den Namen). Als ich dann den Beinspezialisten da hatte, sagte dieser wortwörtlich, das das Raus stellen das Beste war, was ich tun konnte. Er hätte mir zahlreiche Therapien anbieten können, aber sagte ganz klar, das bei diesem Schaden die Zeit ausreichend wäre. Zur Unterstützung haben wir nur Anfangs Schwefel dazu gefüttert, weil das die Fasernbildung anregt. Ansonsten haben wir nur immer regelmäßig geschallt (weil ich einfach zu panisch bin). Und jetzt ein Jahr nach dem Schaden ist er dressurmäßig wieder voll einsetzbar und wir haben seit letzter Woche auch wieder ganz vorsichtig angefangen zu springen.

Ich denke aber, das bei einem Abriss das schon anders aussehen muß.


--------------------------------------------------
Tonight my head is spinning
I need something to pick me up
I've tried but nothing is working
I won't stop, I won't say I've had enough

Tonight, I start the fire
Tonight I break away

Three Days Grace

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#22

RE: Was passiert, wenn ein Sehnenschaden nicht (falsch) therapiert wird?

in Krank was tun? 09.10.2012 08:44
von Impalla • Reitlehrer | 5.022 Beiträge | 5044 Punkte

@Just: schön das Fr Stut so gelassen bleibt. Ist ja doch sehr "ungewöhnlich" bzw hätte ich so nciht ganz erwartet. Freut mich aber sehr.


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#23

RE: Was passiert, wenn ein Sehnenschaden nicht (falsch) therapiert wird?

in Krank was tun? 10.10.2012 11:53
von fitou • Fortgeschritten | 1.476 Beiträge | 1493 Punkte

Das ist ja aktuell genau mein Thema... Fitou hat bekanntlich ja einen Anriss des Außenbandes am Fesselträger (Kolateralband heisst das glaube ich), und innen ist zwar nicht gerissen, aber ebenfalls zu etwas in Mitleidenschaft gezogen.

Er ist 24h draußen, mein TA hat mir explizit zum Aktivstall geraten, eben wegen der gleichmässigen Bewegung und er wird zusätzlich gespritzt mit Hyaluronsäure. Das Pferd ist 11 Jahre, wenn man das ordentlich auskuriert, werde ich davon nichts mehr merken, hat mir der TA gesagt. Der hatte nie was in den 7 Jahren, die ich ihn jetzt hatte und für den ist Boxenknast das Schlimmste. Und das eine Jahr hoch oder runter ...... sei ihm gegönnt!

Genau wie das hier schon beschrieben wurde, hat er mir erklärt, dass eine Sehne/Band, das in Bewegung heilt, wesentlich belastbarer sein wird, als eines, das eine ewige Stehphase hat + eingegipst ist. Und wie zum Teufel soll man ein Pferd, das man 3 Monate in die Box sperrt im Anschluss nur im Schritt durch die Gegend führen?

Ich denke einfach nur "nix tun" und aussitzen ohne wirkliche Ahnung .. da kommt nix bei raus.

Edit: Die ersten 4 Wochen hat er so nen Vitaminpunsch gekriegt und jetzt gibts auch Schwefel.


zuletzt bearbeitet 10.10.2012 12:04 | nach oben springen


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