Ich muss immer mal wieder ein bisschen dran erinnern, dass man bitte auch bei meinem Sohnemann wieder auf den Sitz achtet. Dann macht man dann mal eine Sitzstunde. Aber so dauerhaft wird da nicht am Sitz korrigiert. Also während den Lektionen. Ich hätte lieber dauerhaft Sitzkorrekturen, als einmal am Stück. Aber wahrscheinlich ist das auf dem Niveau auch einfach schwieriger.

Wenn ich Stunde gebe, dann kommen immer und ständig Sitzkorrekturen.
Aber man hört halt häufig, dass die "Kunden" das gar nicht so wollen, also die mit den eigenen Pferden. Sitzkorrekturen sind öde und machen keinen Spass. Seh' ich immer wieder bei uns in der Vereinshalle. Die Leute sitzen grottenschlecht, ohne das was daran korrigiert wird, dafür wird am Schluss (oder auch mal am Anfang) noch ein bisschen piaffiert. Weil das sooo toll ist fürs Pferd.
Wer braucht da schon einen korrekten Sitz?!

Ich bekomme von meiner RLin Sitzkorrekturen. Allerdings nur, weil ich darauf bestehe. Da ich mich gewundert habe, dass sie einige ihrer Schüler trotz Bedarf kaum korrigiert, habe ich mal genauer nachgefragt. Bei dem Gespräch hat sie klar geäußert, dass sie schlicht keine Lust mehr hat, ständig mit Reitschülern darüber zu diskutieren, ob das Pferd jetzt "etwas nicht machen will" oder obs vielleicht doch am Reiter liegt. Sie wiederhole dann div. Sitzkorrekturen ein paar Mal und wenns nicht fruchtet, lässt sie es irgendwann bleiben. Ich glaube, nach so vielen Jahren, die meine RLin schon auf dem Buckel hat, kann man schon mal gefrustet werden und fängt an, sich den für sich leichtesten Weg zu suchen..

Unmotivierte RL oder welche, die einfach nicht Unterrichten können, sieht man ja leider überall. Oder anders gesagt: jeder Dödel der sich halbwegs im Sattel halten kann, meint auch unterrichten zu können. Und da beißt sich die Katze irgendwann in den Schwanz - wenn es der eine Dödel vom anderen Dödel "lernt"

Das Hauptproblem ist mE: Sehe ich mich in meinem direkten Umfeld um, sind es die Wenigsten, die wirklich korrigiert werden wollen. Die wollen lieber Dinge hören wie "guuut machst du das" und am besten schieben die RL dann noch eine Ausrede für das scheiße laufende Pferd hinterher, damit der Reitschüler sich auch ja gut fühlt. Liegt doch schließlich immer am Pferd, nicht wahr?! (ironisch gemeint)

Und spricht man mal ehrlich mit Mitreitern, dann wird einem nur das Buch der 1.000 Ausreden aufgetischt - seien es Erklärungen, warum die Pferde nicht so laufen wie sie sollten (da könnte Hollywood sich noch eine Scheibe von abschneiden und die Bild würde noch was lernen, was Wahrheitsinterpretation anbelangt) oder aber die verschiedensten Geschichten, warum man auf Turnier XY (wenn überhaupt Turnier geritten wird - das tun bei uns die Wenigsten..) schlecht abgeschnitten hat. Lag natürlich niiiie am Reiter

Bei diesem Thema ist es wie so oft: wer wirklich an sich arbeiten will, wird das auch tun und sich entsprechende Lehrer suchen. Wer das nicht mag, wird sich ebenfalls entsprechende Lehrer suchen.

Bei dem Wort "Dödel" hatte ich schon ganz bestimmte Personen bei uns im Stall vor Augen. Zwei um genau zu sein - da bekommt man echt Ohrendurchfall, wenn man da zuhört. Und zusehen sollte man erst recht nicht

Klar ist das nicht reell und wirds auch nie werden - aber anscheinend ziehen sich diese Leute ihre Motivation irgendwo anders raus. Ich kann es ehrlichgesagt nicht nachvollziehen, mir wäre das zu doof - soviel Zeit und Geld zu investieren für "nix"

... wir hatten auch mal einen richtig guten Springreitlehrer. Der hat einen Lehrgang gegeben, hat unsere "Meisterspringer" aufgeklärt, was sie alles nicht richtig machen und er wurde nicht mehr gebucht. Der jetzige Spring-RL sagt nix bzw. er kritisiert nichts und hat das Korrigieren längst aufgegeben. Unsere Beratungsresistenten sind glücklich mit dem, auch wenn sie nicht weiterkommen - sollen sie doch *schulterzuck*

Der Meister achtet sehr auf einen korrekten Sitz und daraus die Hilfengebung. Finde ich gut, ich ärger mich ja selber, wenn ich meine blöde linke Hand mal wieder nicht aufrecht habe. Hab dafür auch schon ordentlich Anschiss kassiert und siehe da, sie ist immer seltener verdeckt. Gerade auch in de Lektionen hat er immer wieder eine Kleinigkeit, die dann aber zur besseren Ausführung verhilft. Man merkt es selber oft nicht, aber gerade so ein "lass mal die innere Schulter runterfallen, feder in den linken Absatz" hilft dann merklich.

Am alten Stall war das weniger. Da kam schon mal eine Korrektur in der Lektion, aber an sich eher selten. Jetzt habe ich auch einen recht guten, stabilen Sitz, aber die blöde linke Hand habe ich mir trotzdem angewöhnt und muss sie mühsam wieder abgewöhnen.