Das Reiterhippodrom
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Pferdekauf Entscheidung - es ist so schwer...
in Was oben nicht passt 04.05.2013 13:22von Junea • Kleines Hufeisen | 245 Beiträge | 263 Punkte
Pferdekauf Mondblindheit
Hallo zusammen,
ich spiele mit dem Gedanken eines Pferdekaufs und es würden mich sehr unvoreingenommene Meinungen und Ratschläge zu meinem Problem interessieren.
Ich schreibe einmal kurz, worum es genau geht:
Letzten Oktober hat der SB einen jungen Ponywallach (Dt. Reitpony) mit einer super Abstammung aus Deutschland im Auftrag für einen Kunden importiert (nach CH). Der Kauf kam nicht zustande weil SB und Kunde aneinander vorbeiredet hatten (scheinbar). Es handelt sich hierbei um einen 6jährigen dem Alter entsprechend ausgebildeten Endmassponywallach. Es ist ein Traum von einem Pferd. Sehr fein zu reiten, schöne schwungvolle Gänge, eine Hammer Abstammung, Nervenstark, Unerschrocken. Also ein richtiges Traumpferdchen eigentlich und wirklich sehr sehr teuer weil jung und vielversprechend. Dann 2 Monate später stand das Pony von einem auf den anderen Tag mit einem zugeschwollenen tränenden Auge in seiner Box. Augensalben brachten nicht den Erfolg und der TA kam um sich das Pony anzusehen. Machte aber keine brauchbare Diagnose. Dem SB kam es alles komisch vor und er lud das Pony kurzerhand in den Transporter fuhr zu einer Tierklinik und lies das Tier durchchecken. Nach ein paar Tagen stand der Befund fest - auf einem Auge Mondblindheit, auf dem anderen ein grauer Star im Anfangstadium. Das Pony ist bis jetzt nicht beeinträchtigt, aber natürlich war die Diagnose ein Schock. Man hat dem SB eine Operation angeraten. Allerdings nicht mit 100% Heilungschance. SB hat also das Pferdchen wieder mitgenommen und in den nächsten Wochen haben Stallwart und SB festgestellt dass das Pony sehr gut auf Schüssler Salze reagiert. Seit es diese mit dem Futter verabreicht bekommt ist die Mondblindheit bzw. die Infektion nicht mehr aufgetreten. Vor ein paar Wochen hat der SB (ich weiss nciht mehr warum) die Behandlung mit Schüssler Salzen einmal ausgesetzt um "zu schaun" und die Infektion kam gleich wieder zurück. Wir wissen nun also Schüssler Salze = beschwerdefreies Pony.
Nun hab ich mich über die letzten Monate sehr in dieses kleine Pferdchen verliebt. Es läuft wie am Schnürchen. Wäre für mich das perfekte Pferd (bin selbst recht klein und leicht) und das Herz sagt bei mir "ja". Nur der Verstand. Er zögert arg. Ich habe hier und da gelesen und bin sehr verunsichert was auf mich zukommen kann wenn ich mir ein Pferd kaufe bei dem eigentlich klar ist dass es nun schon nicht ganz gesund ist und sich der Zustand bestimmt mit dem Alter verschlimmert. Auch bin ich mir nicht sicher was es mit dem "grauen Star" auf sich hat, was da noch auf mich zu kommt oder zukommen kann.
Im Internet habe ich über verschiedene Fälle gelesen, aber dennoch passt keiner so richtig und ich bin mir einfach unsicher ob dieser Kauf für mich ein Fass ohne Boden wird. Auf der anderen Seite liebe ich dieses Tier wirklich abgöttisch. Ich möchte einfach vermeiden dass aus diesem "Traumpferd" ein "Alptraum"Pferd wird und würde mich wirklich sehr über Inputs und Outputs freuen.
Vielleicht darf man nicht alles schwarz und weiss sehen, aber auch die grauzonen sind für mich interessant. Was kann auf mich zukommen, was kann mich erwarten, von welchem Zeitfenster würden wir hier sprechen? Ich bin so unentschlossen und auch ein wenig traurig wie es nun ist! Ich habe ganz bewusst auch noch in anderen Foren gefragt (damit es nicht zu Verwirrung führt). Es ist mir einfach wichtig, ich möchte mir wirklich soviel Ratschläge und Meinungen holen wie irgend möglich und ich bin so unentschlossen und ratlos und möchte nicht einen grossen Fehler machen nur weil ich mich nicht vollumfassen erkundigt hatte!
(nun ist es doch länger geworden)
RE: Pferdekauf Entscheidung - es ist so schwer...
in Was oben nicht passt 05.05.2013 18:40von Sunny • Reitlehrer | 7.280 Beiträge | 7289 Punkte
In unserer Herde steht ein Araber mit nur noch einem Auge- der wurde von *denk* 2 Jahren operiert wegen Mondblindheit, der lebt ganz gut mit seinem einen Auge. Seit der OP auch keine Beschwerden, aber ob das so bleibt? Die PB jedenfalls ist sehr optimistisch.
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Jeder hat das Recht auf meine Meinung
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RE: Pferdekauf Entscheidung - es ist so schwer...
in Was oben nicht passt 05.05.2013 20:08von Penny Lane • Goldenes Reitabzeichen | 12.560 Beiträge | 12600 Punkte
RE: Pferdekauf Entscheidung - es ist so schwer...
in Was oben nicht passt 06.05.2013 08:09von Impalla • Reitlehrer | 5.022 Beiträge | 5044 Punkte
Also meine Stute hatte Periodische Augenentzündung. Erst nur auf einem Augen, dann nachher auf beiden. Auf dem linken war mehr als die Hälfte blind. Was kein Problem war. Bin mit ihr bis zum Schluß noch Springen geritten.
Aber man wird immer Schübe haben, mal mehr im Jahr mal weniger. Damit konnte ich auch noch leben, aber nicht mit dem Head-Shaker-Syndrom, was durch die Periodische Augenentzündung entstanden ist.
Und ich bin mittlerweile auf dem Standpunkt, das es genug Pferd zu kaufen gibt ohne Gewährsmängel. Ich würde da die Finger von lassen. Es ist ein doch aufwendiger finanzieller Teil im Jahr (Impalla hatte meist so 4-6 Schübe im Jahr). Vom nervlichen Aufwand mal ganz abgesehen. Klar kann man sie (wenn denn möglich) operieren lassen. Aber da wären wir dann wieder bei dem Punkt, das man da dann günstiger ein wirklich gesundes Pferd kaufen kann.
Ich kann gerne mal die alten Rechnung raussuchen, was mich nur alleine die Behandlungen für die P.A. im Jahr gekostet haben, falls dir das weiter hilft.
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Tonight my head is spinning
I need something to pick me up
I've tried but nothing is working
I won't stop, I won't say I've had enough
Tonight, I start the fire
Tonight I break away
Three Days Grace
RE: Pferdekauf Entscheidung - es ist so schwer...
in Was oben nicht passt 06.05.2013 08:57von Penny Lane • Goldenes Reitabzeichen | 12.560 Beiträge | 12600 Punkte
RE: Pferdekauf Entscheidung - es ist so schwer...
in Was oben nicht passt 06.05.2013 11:07von Just for fun • Turnierreiter | 3.541 Beiträge | 3548 Punkte
Ich würde auch abraten vom Kauf.
Der verlauf einer PA ist nicht vorhersehbar, das kann längere schubfreie Intervalle bedeuten, aber eben auch dauerhafte Komplikationen. Vor allem darf man nicht unterschätzen, dass jeder neue Schub hoch schmerzhaft ist!
Ich würde (heutzutage) immer die Option einer OP wählen, wenn ich das Pferd beim Ausbruch der Krankheit schon besitzen würde, sehenden Auges (welch Wortspiel....) kaufen würde ich es nicht. Sowohl aus finanzieller Sicht als auch aus dem Wissen, dass man ja doch immer mit leidet.
„Takt ist eine schreckliche Sache - wenn man ihn nicht hat, regt sich jeder auf,
wenn man ihn hat, merkt das kein Mensch“
(Shirley McLaine)
RE: Pferdekauf Entscheidung - es ist so schwer...
in Was oben nicht passt 07.05.2013 18:18von Junea • Kleines Hufeisen | 245 Beiträge | 263 Punkte
Ich habe das ganze Wochenende vor und zurück überlegt und bin mittlerweile eigentlich davon überzeugt dass ich diesen Kauf bereuen würde. Das Pferd hat auf dem linken Auge PA und auf dem rechten einen grauen Star. Wenn ich dann noch darüber nachdenke was dieses Pferd bzw Pony kosten soll (ca 12000 euro) und es keine Gewähr darauf gibt wie gut oder schlecht es kommt und ob nicht über kurz oder lang diese Augen OP notwendig wird (bei der es ja keine Gewähr gibt ob es am Schluss den gewünschten Erfolg bringt) dann denke ich sollte ich die Finger davon lassen.
Zwei geschädigte Augen und von weiteren Problemen weiss ich ja noch nicht - sind für mich zwei Argumente die mir sagen ich sollte es lassen. Egal wie sehr ich dieses Pony liebe. Wenn es ganz dumm läuft habe ich in ein paar Jahren ein stockblindes Pferd zwischen 10 und 15. Das klingt nicht so gut für mich dass ich mich darauf einlassen möchte :(
Mir blutet schon ein wenig das Herz, aber mittlerweile hat der Verstand über das Herz gesiegt.
RE: Pferdekauf Entscheidung - es ist so schwer...
in Was oben nicht passt 07.05.2013 18:26von Nienni • Turnierreiter | 3.151 Beiträge | 3196 Punkte
[quote=Junea|was dieses Pferd bzw Pony kosten soll (ca 12000 euro). [/quote]
das träumt aber auch nur der Besitzer von
kaufen würd ich das auch definitiv nicht, ich hab keine Erfahrung mit PA, aber wie Impalla schon sagte, es gibt einfach genug gesunde Pferde. Und für 12000€ erst recht!!
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Ein Pferd ist immer nur so gut wie man es behandelt!
http://nienni.oyla20.de
RE: Pferdekauf Entscheidung - es ist so schwer...
in Was oben nicht passt 07.05.2013 18:35von Junea • Kleines Hufeisen | 245 Beiträge | 263 Punkte
Zitat von Nienni im Beitrag #12
[quote=Junea|was dieses Pferd bzw Pony kosten soll (ca 12000 euro).
das träumt aber auch nur der Besitzer von
kaufen würd ich das auch definitiv nicht, ich hab keine Erfahrung mit PA, aber wie Impalla schon sagte, es gibt einfach genug gesunde Pferde. Und für 12000€ erst recht!![/quote]
Ich musste jetzt ein kleines bisschen schmunzeln. Denn als mir der SB den Preis genannt hat fielen mir erst einmal die Augen aus dem Kopf und dann kam auch ein entgeistertes Kopfschütteln. Es tut gut zu sehen dass man nicht allein da steht mit einer solchen Meinung.
Vielleicht hätte ich noch dazuschreiben müssen dass es sich um ein Deutsches Reitpony (6j) mit einer "scheinbar" recht guten Abstammung handelt. Der Vater scheint sehr erfolgreich im Springsport zu sein. Aber naja, ich wiederhole nur was mir der SB geflüstert hat. Zumal meine Ambitionen in Sachen Springen gleich null sind. :/
RE: Pferdekauf Entscheidung - es ist so schwer...
in Was oben nicht passt 08.05.2013 11:09von Penny Lane • Goldenes Reitabzeichen | 12.560 Beiträge | 12600 Punkte
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