Tammi lahmt ja inzwischen seit einiger Zeit. Zuerst hatte sie einen Bluterguss auf der Hinterbacke, weil der Riesen-Hannoveranerwallach meiner Schwester sie unbedingt decken wollte. Sie hat aber nur eine Endmaßpony-Größe. Da ging es mit dem lahmen los. Dann ging das einigermaßen weg. Kam aber nach kurzer Zeit wieder. Wir haben daraufhin den Ostheopathen geholt und der hat sich ihren Rücken angesehen: alles bestens. Der Schmied meinte auch dass an den Hufen äußerlich alles ok sei.
Tammi lahmte aber trotzdem mal mehr und mal so gut wie gar nicht. Im Gelände und auf der Weide ist sie auch abgebrettert wie immer ohne dass man irgendwie das Gefühl hatte, sie habe Schmerzen. Irgendein Arzt meinte dann, dass sie lahmt weil sie denkt sie hätte immer noch Schmerzen, also sozusagen Gewohnheitslahm.

Heute war nun der TA da und hat sie geröngt. Diagnose (die hat er schon vor dem Röntgen gemacht): Sehne gerissen. 3 Monate stehen. Keine Weide. Nichts.

Toll. Jetzt haben wir sie zwar lange geschohnt, aber trotzdem noch vorsichtig bewegt, trotz der gerissenen Sehne und im Offenstall ist sie im tiefen Matsch rumgelaufen. Und nun müssen wir sie einsperren obwohl sie immer viel Bewegung braucht.

Ich hoffe, dass das nicht so schlimm war, dass sie so lange noch gelaufen ist.

Habt ihr irgendwelche Vorschläge, was man diese drei Monate mit einem Pferd machen kann, was nur in der Box steht? Jeden Tag Möhrengymnastik ist auch nicht das wahre...

Heute Abend ruft der TA nochmal an und sagt uns Bescheid, was beim Röntgen rausgekommen ist. Hoffentlich ist wenigstens da alles ok!

Danke!

Ne, das war gar nicht dick. Ich kenne mich mit Sehnenrissen überhaupt nicht aus, aber der TA hat gesehen, dass sie das Bein ganz durchstrecken kann, was normalerweise nicht so ist. (Mir ist das gar nicht aufgefallen Obwohl ich eigentlich auf die Beine achte.)

Meine Güte, Du Arme, aber da kann man mal wieder sehen wie hart unsere Hottis im Nehmen bei Verletzungen sind.
Wegen der Abwechslung für die 3 Monat würde ich mal den TA mit fragen, was Du evtl. machen darfst.

@ Geli
Ja, du hast Recht. Pferde können schon einiges ab.Tammi hat sich auch schon einiges getan und ist trotzdem immer wieder gut ''auf die Beine gekommen''. Aber dass man ihr so gar nicht viel angemerkt hat ist wirklich heftig. Teilweise hat sie ja nicht mal mehr gelahmt! Oder ich war zu unfähig es zu sehen.

@ Mary
Das Hütchenspiel wird sie sicher lieben! Die ist so verfressen! (Zum Glück gerade ganz schlank, dann wird sie durch das Stehen nicht ganz so fett, falls wir ihr ein bisschen mehr Heu zur Beschäftigung geben.)
Die anderen Sachen hören sich auch gut an. Das mit der TK ist auch ganz gut, aber ich weiß nicht ob ich an sowas glaube. Bringt vermutlich nichts, wenn ich nicht selber dran glaube.

''Clickern'', ist das die Bezeichnung für solche Spiele? *unwissend bin*

Das Problem mit dem Einsperren ist, dass wir sie in unserem Offenstall einsperren müssen. Also einfach einen Teil mit Litzen abtrennen. Dann kann sie auch nicht raus, nicht mal zum Grasfressen, weil unser Boden so matschig ist (in der ganzen Gegend ist eine Lehmschicht im Boden). Das wäre eine zu starke Belastung. Und Umstellen ist auch schlecht. (1. wäre das zweite Pferd dann alleine, 2. kein Stallplatz frei, 3. zu teuer, etc. )

Lunere hatte sich mit 5 Jahren einen Sehnenabriss zugezogen, er stand erst 8 Wochen in der
Tierklinik und dann sollte er noch 3 Monate strikte Boxenruhe einhalten, das war nach 4 Wochen überhaupt nicht mehr
möglich ist nur noch die Wände hochgegangen und explodiert,auch die Sedierung hat nicht mehr viel geholfen.
Darauf meinte dann der TA raus mit ihm auf die Weide, das Bein muß halten, also hat er einen zusätzlichen dicken und gepolsterten Verband bekommen und raus mit ihm.
Alles Gut 2 Bocksprünge und dann die Nase ins Gras, aber er hat jeden Abend einen Angußverband bekommen.

Warte erstmal die Bilder ab und dann wird dir dein Tierarzt bestimmt auch beratend zur Seite stehen.

Hallo Debby,

hast Du deinen Tierarzt mal gefragt welche Sehne da betroffen ist?? Für mich hört sich das sehr stark nach Strecksehne an. Wenn es so ist sei froh, denn die Beugesehne ist bedeutend schlimmer

Das ist nämlich ein gravierender Unterschied, die Strecksehne ist lediglich dazu da das Bein nach vorne zu führen, es liegt keinerlei Gewicht auf ihr, ganz im Gegensatz zur Beugesehne, die muß nämlich das gesammte Gewicht des Pferdes tragen.

Ich kenne den Unterschied auch erst seit letztem September, da hat mein Pferd nämlich mit seinem Hinterbein durch eine Steinwand gehauen und sich dabei das Hinterbein vorne am Röhrbein bis zum Knochen aufgerissen, wobei die Strecksehne auch bis zur Hälfte durchgerissen ist.

Als ich das hörte bekam ich natürlich einen wahnsinnigen Schreck, weil ich kenne das mit Sehnenverletzungen an der Beugesehne, wenn die da mal was hatten dann haste selten auf Dauer ruhe und die Heilung dauert extrem lange.

Anders ist es bei der Beugesehne (mein Tierarzt hat mich gleich beruhigt und aufgeklärt)Dies Sehne heilt bedeutend schneller, und wenn die mal wieder in Ordnung ist, sind Wiederholungsschäden so gut wie ausgeschlossen

Das liegt eben daran dass kein Gewicht auf der Sehne liegt und sie lange nicht so eine wichtige Funktion hat wie die Beugesehne. Mein Tierarzt meinte damals es dauert 5-6 Wochen bis die Sehne wieder OK ist. Bei mir hat es etwas länger gedauert weil die Operationsnarbe die sehr groß war sich infiziert hatte.

Als ich dann wieder mit dem Traben anfangen durfte dachte ich es geht nun wieder los mit erst 3 dann 5 minuten usw.. Ich war äußerst erstaunt als meine Tierärztin meinte ich sollte wieder relativ normal anfangen mit reiten, nur auf die Muskulatur die ja zurückgegangen ist rücksicht nehmen. Sie sagte " die Sehne ist heil und die bleibt auch heil )

Also ich hoffe sehr für Dich dass es sich bei der Sehnenverletzung um die Strecksehne handelt, weil da ist ein Abriss zwar wirklich nicht schön aber sehr sehr viel angenehmer als ein Abriss der Beugesehne.

Alles Gute für Dich und dein Hoppa

Dankeschön!
Ich denk ab morgen weiß ich genaueres.
Aber ich gehe mal von der Strecksehne aus, denn mein TA neigt ein wenig zu Panikmache (Sagt schon mal Dinge wie ''Ich will das Pferd nicht verlieren!'') und er hat das Bein ''langgezogen'' und da konnte sie das ganz durchstrecken.

Er meinte es besteht eine Heilungschance von 80 %.

Hab ich jetzt richtig gelesen, dass er die Diagnose incl Heilungschancen OHNE Ultraschall gestellt hat?
Toller TA, der muss ja Ultraschallaugen haben

Wenn ich das mal so sagen darf... bevor ich einen Knochenrenker auf den Rücken gucken lasse der im Zweifel auch viel Geld kostet hol ich doch bei Lahmheit zuerst den Tierarzt oder?? Gerade wenns mal mehr mal weniger schlimm ist.

Ansonsten.. Mein Bauer würde sagen, stell sie weg und zieh ein Fohlen draus wenn Du Glück hast dann funktioniert sie danach wieder. Also ein Jahr scheint hier als Genesungszeit ein gutes Maß zu sein.

Sehnenriss und das Pferd läuft noch normal? Sehr hart im Nehmen oder kein Durch-Riss der Sehne. Wie genau hat der TA denn den Sehnenriss festgestellt?
Wir haben derzeit ein Pferd mit einem 80 %igen Sehnenriss, der lief keinen Meter mehr, lag tageweise in der Box und jetzt, nach fast 7 Monaten ist das Bein noch immer dick und das Pferd humpelt noch gewaltig.
Melanie, wenn ich von mir ausgehe - ich 8selber) merke beim reiten, ob mein Pferd was an den Beinen oder am Rücken hat - das sind unterschiedliche "Reitgefühle"

Klar, ich merke auch wenn mein Pferd im Rücken fest ist oder sonst was hat. Aber Debby schreibt ja im Gelände und auf der Weide ist sie abgebrettert (na und so weiter) also gehe ich davon aus das sie es nicht gemerkt hat. Und gerade dieses mal mehr mal weniger lahmen würde mich dazu veranlassen zuerst den Tierarzt draufgucken zu lassen und dann den Ostheo.

ein guter osteo fasst ein lahmes pferd eigentlich nicht an!

@ Nienni
Ja, er hat die Diagnose ohne Ultraschall gemacht. Er hat das betroffene (Hinter-) Bein langgezogen und man konnte sehen, dass sie es ganz durchstrecken konnte. Beim anderen Bein war das, wie bei gesunden Pferden auch, nicht so. Er hat das wohl so erklärt, dass der Gegenspieler fehlt und das deshalb so ist. Gegenspieler--Sehne.
Ultraschallaugen hat er natürlich nicht. Aber ich finde das was er gemacht hat ziemlich einleuchtend und kenne ihn durch gewisse Verletzungen und Krankheiten von Tammi gut genug, dass ich weiß, dass er tut, was er kann damit sie wieder gesund wird. Ich vertraue ihm da, wie auch bei den anderen Sachen.

@Melanie
Ja, du hast Recht. Ich hab deswegen auch totale Gewissensbisse. Aber ich kanns jetzt nicht mehr ändern und merke mir das für die Zukunft. Ein Fohlen würde ich persönlich nicht von ihr haben wollen. Sie hat zwar einen ganz tollen Character, aber ist einfach in der Halle nicht wirklich rittig und ein Arabo-Haflinger (nicht, dass ich was gegen diese Rasse hab, aber ich möchte beim Reiten inzwischen anderes, als mit denen geht).

@Sunny (und auch @Melanie)
Tammi läuft schon immer komisch. Ich hab sie inzwischen seit ca 4-5 Jahren und es war schon immer so, dass sie in der HH irgendwie komisch geht. Das haben sich schon mehrere Leute angesehen (TA zuerst, dann weitere) und keiner hat was gefunden. Deswegen merkt man sowas bei ihr nur sehr schlecht. Und wie viele (kein Vorurteil, nur meine Erfahrung bis jetzt) Ponies, die viel im Gelände geritten werden hat sie ein bisschen solche ''Stolpergänge''. Also eher unregelmäßig etc.

Wir machen ja auch Dressur mit ihr, aber sie kannte das vorher nicht und hasst es jetzt wie die Pest. Und rumgequäle ist für sie auch doof, da ist es schwierig so ihre ''Gänge zu üben'' und an Losgelassenheit u.s.w. zu arbeiten, wenn man sie einfach nicht vorwärts bekommt. Bei Debby würde ich das (denke ich zumindest) sofort merken, wenn was nicht stimmt, aber mit ihr ist das auch ein ganz anderes Reiten.
Zudem kommt noch, dass meine Mutter sich eigentlich hauptsächlich um sie kümmert und sie dann auch nicht so oft bewegt wird.
Vielleicht erklärt das warum wir das nicht gemerkt haben.

Warum sie trotzdem solche Lust am laufen hatte (auch ein punkt der erklärt warum man das nicht so bemerkt hat), vor allem auf der Weide, auf der ja wirklich alles freiwillig war, versteh ich auch nicht. Sie ist wirklich ziemlich hart im Nehmen, aber das ist trotzdem komisch.
Wie gesagt, ich vertrau meinem TA. Der hat die Ausbildung gemacht und jahrelange Erfahrung. Der kennt sich schon aus. Mal abgesehen davon hat er auch einen sehr guten Ruf hier in der Gegend.

@Bibi
Der Osteo hatte die Finger auch nicht an dem Pferd, weil das nur eine Nachuntersuchung war und wir beobachtet haben. Ich hab das auch falsch gesagt, tut mir Leid. Der Osteo war schon vorher da, eben weil sie immer so seltsam läuft. Er sollte sowieso wieder kommen und dann haben wir das beides gleich kombiniert.

Übrigens hat der TA eben angerufen und gesagt, dass ihre Hufe und Gelenke in Ordnung sind und das kein bisschen Ansatz von Athrose oder Spat da ist. *erleichtertbin*