Mein Problem steht ja schon oben. Ich habe Tango gestern ein bisschen im Kreis joggen lassen, dabei ist mir das aufgefallen, allerdings nur auf der linken Hand. Da ich dieses Problem mit ihm wirklich noch nie hatte, war ich etwas erstaunt, woher das so plötzlich kommt.

Ich beschreib euch mal die Bedingungen, vielleicht fällt euch dazu ja was ein: Bei uns gibt's keine Longierhalle oder Longierzirkel. Longieren ist entweder auf dem alten Reitplatz (20 x 40), auf einem Paddock, auf den der alte Hallenboden gekippt wurde, oder in der Reithalle (20 x 60) erlaubt. Aufgrund des tollen Wetters war ich gestern in der Halle. Ich habe, weil noch Reiter in der Halle waren, auf dem 2. bis 3. Hufschlag longiert - wie schon zig Mal vorher, wo es nie ein Problem war. Im Trab und Galopp linke Hand zog Tango dann plötzlich ganz extrem nach außen. Ach so, Tango hatte einen Kappzaum an und sonst nix!

Habt ihr eine Idee, warum er das macht? Ich habe ihn, als dann alle Reiter weg waren, auf den Hufschlag gehen lassen und immer mal wieder den Zirkel verkleinert. Das an sich war auch kein Problem, aber nach einer halben bis einer Runde zog er wieder nach außen.

Normalerweise sagt man ja, dass die Pferde das Nach-Außen-ziehen machen, wenn sie noch nicht genug ausbalanciert sind. Aber Tango ist ja 1. kein Baby mehr und 2. hat er das echt noch nie gemacht. Ist er jetzt einfach nur doof und testet oder hat er vielleicht irgendein (gesundheitliches) Problem, weil er es ja nur auf der linken Hand macht?

Kannst du mir der Doppellonge longieren? Damit kööntest du ihn außen besser einrahmen!

Das ist mal ne gute Idee!

Ich hab Doppellonge mal gemacht (unter Anleitung, versteht sich), aber jetzt schon länger nicht mehr. Evtl. kann ich die Frau, die das damals mit mir gemacht hat, mal anrufen, dass wir das noch ein paar Mal zusammen machen und dann kann ich's wieder alleine.

Ich sehe das wie Gala...

Ich glaub, ich würde ihn mal eine Woche nicht longieren, und dann sehen wie er nachher läuft an der Longe...

ich hab mal gelesen, dass pferde von grund auf an der longe schief laufen bzw. sich nach außen lehnen, deshalb sollte man auch nicht so viel longieren. verstärkt wird das ganze dann noch, wenn dein pferd wie schon gesagt, nicht eingerahmt ist. deshalb sollte man nur selten sein pferd ohne hilfszügel oder doppellonge arbeiten.

aber da du ja sagtest, dass du das schon öfters gemacht hast, bin ich jetzt mit meinem longier-latein am ende

Wenn er es vorher nicht gemacht hat, riecht das nach "da is was kaputt".

Sonst: Viele machen den Fehler am Kappzaum eine Art Dauerdruck aufzubauen. Das ist falsch bzw. geht nur im absolut gehobenen Stadium als sogn. Stretchpunkt.
Statt dauerdruck viele kleine Kurze Rucke, je nach dem was du erreichen willst nach oben aufwärts, unten abwärts, nach vorwärts oder rückwärts. Von der Schiefe her... normalerweise fallen die Pferde rechts aus und links rein. Also auch umgekehrt wie Tango. Komisch, beobachte das mal. Falls es nicht was körperliches ist hilft auch oft statt auf dem Mittelpunkt stehen zu bleiben auf einem kleinen Kreis mitzugehen.

sonst bin ich nicht specials Meinung - allerdings denke ich, dass man sehr viele Ansätze nur mit Kappzaum erst lernen muss. Ein Pferd kann extrem genau nur mit Kappzaum gearbeitet werden. --> wens interessiert, soll doch mal nen schöneichkurs machen.

ich hab ja auch nicht gesagt, dass es nicht genau mit kappzaun gearbeitet werden kann, ich hab nur gesagt, dass es dadurch mehr dazu neigt, in eine schiefe position zu gehen, ist ja logisch,wenn du dich auf einem recht engen kreis bewegst, wirst du auch schief und deine balance zu halten.

Vielen Dank für eure Überlegungen / Tipps! Besonders den Tipp von Indy mit den Impulsen werde ich mal testen. Ich hatte das zwar auch in etwa so gemacht - ist ja nicht so als wäre ich Arnie und könnte mein Pferd dauernd in der Gegend rumziehen, aber vielleicht hat sich da unbewusst irgendwas eingeschlichen, was durch bewusstes Impulsgeben vermeidbar ist.

Ansonsten war mein Gedanke ja auch, dass vielleicht was kaputt ist. Aber was könnte das sein, was beim Reiten nicht auffällt? Er lief an dem Tag absolut klar und auch beim Reiten konnte ich in den letzten Tagen nichts feststellen.

Ich habe bis jetzt nicht noch mal longiert. Leider hat die Doppellongenfrau im Moment keine Zeit. Ich werde aber beim nächsten Longieren mal ein bisschen variieren, d.h. Gebiss mit einschnallen, Dreiecker rein und dann testen.

Das Einzige, was mir noch eingefallen ist: Ich habe im Moment beim Reiten das Gefühl, dass sich die "bessere Hand" ändert. Bisher hat immer alles linke Hand deutlich besser geklappt und rechte Hand haben wir uns seeeehr schwer getan, jetzt ist es so, dass es rechts mit Riiiiesenschritten besser wird - wobei es links auch nicht wirklich schlecht ist. Das ist allerdings schon etwas länger so, also nicht erst seit letzter Woche, wo mir das an der Longe aufgefallen ist. Deshalb habe ich es erst mal nicht damit in Verbindung gebracht, es könnte aber durchaus auch eine Möglichkeit sein, oder?