Das Reiterhippodrom
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RE: "Härtere Methoden"- sinnvoll oder Tierquälerei?
in Springen und Dressur 22.02.2007 23:21von Danja • Goldenes Reitabzeichen | 10.127 Beiträge | 10128 Punkte
Hmm Bleigamaschen steh ich persönlich genau so skeptisch gegenüber wie den Gewichten bei Gangpferden, ist ja im Prinzip nichts anderes. Und die find ich auch nicht gut. Muss halt jeder selber wissen, aber für mich käme es nie in Frage, meinem Pferd Gewichte an die Beine zu hängen (in welcher Form auch immer), damit es die Füße besser hebt.
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Je öfter eine Dummheit wiederholt wird, desto mehr bekommt sie den Anschein der Klugheit. (François Marie Voltaire)
RE: "Härtere Methoden"- sinnvoll oder Tierquälerei?
in Springen und Dressur 23.02.2007 07:17von Gala • Goldenes Reitabzeichen | 18.403 Beiträge | 18993 Punkte
RE: "Härtere Methoden"- sinnvoll oder Tierquälerei?
in Springen und Dressur 23.02.2007 07:22von melanie2776 • Goldenes Reitabzeichen | 16.417 Beiträge | 16645 Punkte
*anmerk*
Wie gesagt einer meiner Reitschülerinnen wurde das von ihrer Osteo empholen. Das Pferd ist 1. total luschig im Hinterbein und 2. auch noch schwach bemuskelt in der Hinterhand. Die Osteo hat ihr gesagt sie solle diese Gewichtsmanschetten kaufen die man auch zum Joggen nimmt und diese zum longieren oder reiten immer mal wieder so 20 min. dran bauen. So würde das Pferd auf Dauer energischer Abfußen und hinten schneller aufmuskeln. Obs so ist oder nicht mag ich nicht beurteilen. Meine Schülerin macht das so 2 mal die Woche 20 min. und das Pferd ist zumindest hinten aktiver geworden. Ob das an den Gewichten liegt oder sie doch endlich mal am Bein durchkommt oder vielleicht beides zusammen...
Na ja also was ich damit sagen will... ich finde die Dinger nicht so schlimm aber wie Pundsi schon sagt. Man bekämpft damit keine Unrittigkeit oder Ungehorsam.
Sonnigen Gruß
Melanie
RICHTIG REITEN REICHT
(Paul Stecken)
RE: "Härtere Methoden"- sinnvoll oder Tierquälerei?
in Springen und Dressur 23.02.2007 10:09von Danja • Goldenes Reitabzeichen | 10.127 Beiträge | 10128 Punkte
Gala, das mach ich auch nicht wenns im Gelände matschig ist reite ich (fast) nur Schritt auf den matschigen Abschnitten und unsere Plätze werden kaum matschig. Zumindest nicht so schlimm dass es "ziehen" würde. Und wenns zu schlimm ist geh ich in die Halle.
Das mach ich aber eher so, weil ich die Beine meines Pferdes ein bisschen schonen will. Sie ist nunmal kein junger Hüpfer mehr und ich will vermeiden, dass sie in naher Zukunft Probleme kriegt. Außerdem pullt sie sich in tiefer Matsche gern mal etwas auf und dreht sich auf der Hinterhand rum, da ists mir zu link dass ich mich mit ihr auf die Nase lege
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RE: "Härtere Methoden"- sinnvoll oder Tierquälerei?
in Springen und Dressur 23.02.2007 11:33von Anna • Goldenes Reitabzeichen | 13.626 Beiträge | 13626 Punkte
Blei ist ja nicht gleich blei. Hufeisen bringen ja auch ein Eigengewicht mit. Und das ist ja auch keine Tierquälerei. Wenn man da 5 Kilo Blei an jedes Bein ranpappt finde ich das nicht vertretbar. Aber wenn einige Gramm dem Pferd in irgendeiner Weise helfen, dan ran damit.
Genauso ist es mit Gerte, Sporen, etc.pp.
Schlimm finde ich, wenn nur der Reiter seinen Weg auf Kosten des Pferdes verkürzen will...
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RE: "Härtere Methoden"- sinnvoll oder Tierquälerei?
in Springen und Dressur 23.02.2007 21:20von Kristin • Großes Hufeisen | 397 Beiträge | 397 Punkte
Das mit dem Ausgebunden in die Box stellen wird/wurde meines Wissens sogar im Stall Salzgeber gemacht...
Zudem hab ich diverse Geschichten zu Ohren bekommen - z.B. ne Bekannte von ner Bekannten ;) war bei nem renommierten Dressurtrainer auf Lehrgang, der gute Herr setzt sich drauf und reitet dem Gaul mit der Kandare das Maul blutig. Sehr schön.
Schlaufzügel & Bleigamaschen find ich jetzt nicht schlimm. Solang man halt die Schlaufis nicht zum Zusammenzurren nimmt. Ich hab grad auch immer welche drauf, wenn ich mitm Hafi bisschen Schritt ins Gelände gehe, da die ja nicht arg belastet werden darf, sie aber gerne rennen würde. Da hab ich lieber noch ne Notbremse dabei, bevor ich zum unfreiwilligen Beifahrer werde.
Ansonsten gibts bei mir mal nen Klaps mit der Gerte auf den Hintern wenn die Damen mal wieder bockig werden, buckeln oder sonstiges. Oder mal nen festeren Puff mit dem Bein.
Zur kurzzeitigen Anwendung wegen Korrekturzwecken sind wohl die meistens Methoden in Ordnung aber sowas, was dem Pferd ernsthaft schaden könnte (Kandare am Schweif festbinden, usw.) ist wirklich mM nach pervers..
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RE: "Härtere Methoden"- sinnvoll oder Tierquälerei?
in Springen und Dressur 24.02.2007 09:45von Springhüpfer • Fortgeschritten | 1.172 Beiträge | 1173 Punkte
Also so Sachen wie Tiedemann-Kombination finde ich nicht schlimm. Es kommt natürlich drauf an, wie eng man sie verschnallt. Eine Freundin von mir hat die eine Zeitlang zum Ausreiten genommen, weil ihre Stute im Galopp immer buckelnd ab ist. Sie hat das normale Gebiss drin gelassen und im Schritt immer die Zügel lang. Auch finde ich Bleigamaschen nicht schlimm. Ein Bekannter macht Kickboxen u.ä. und der joggt auch immer mit denen. Er benutzt die, damit er noch mehr Kraft in den Beinen bekommt. Und den selben Effekt erzielt man mit denen auch beim Reiten (hab jetzt selber aber noch nie welche benutzt). Und man fängt ja schließlich nicht gleich mit 10kg bei jedem Bein an.
Allerdings scharfe Gebisse zu verwenden, weil man es anders nicht schafft den Kopf vom Pferd "runter" zu bekommen oder immer gleich zu den Hammersporen greift, weil man zu faul ist, auf dem Pferd auch mal zu arbeiten, finde ich - mmmh - nicht gut!!!
Sassl war am Anfang wirklich ein Mistbock. Steiff, verspannt, superfaul, zäh wie Leder und absolut unwillig (Obsi weiß wo von ich rede). Jetzt ist sie dass krasse gegenteil. Klar, hab ich ihr auch mal den Po verhauen und ich war bestimmt auch (leider) mal ungerecht zu ihr, weil meine Nerven irgendwann blank gelegen haben. Aber ich habe sie nie mit irgendwelchen "Hilfsmitteln" transaliert bis zum erbrechen. Ich denke, dass ich sie sonst nicht zu dem bekommen hätte, wie sie jetzt ist.
Klar schafft man in dem Moment durch solche "Hilfsmittel" einen Effekt. Aber der bleibt nur von kurzer Dauer. Und sobald man auf seine "Hilfsmittel" verzichtet, läuft das Pferd wieder genauso schlecht wie vorher. Allein das sollte einem doch schon zu denken geben, dass diese "Hilfsmittel" für die Katz waren und dass dadurch allein ein Pferd nie reell gehen wird. LG HÜpfer
RE: "Härtere Methoden"- sinnvoll oder Tierquälerei?
in Springen und Dressur 24.02.2007 09:50von Danja • Goldenes Reitabzeichen | 10.127 Beiträge | 10128 Punkte
Das mit den Bleigamaschen (oder Gewichten bei Gangpferden) ist ja auch nur MEINE Meinung, ich will die Dinger nicht verteufeln - aber ICH würde sie nicht benutzen. Das ist alles.
Hilfszügel sind - richtig eingesetzt - nichts schlimmes. Ich bin Pabbles anfangs auch mit Dreiecker geritten. Lieber (durchhängende) Dreiecker und ich krieg das Pferd vernünftig geritten, als dass es rumelcht und sich den Rücken kaputt macht. Schlaufzügel sind in den richtigen Händen auch nichts schlimmes, aber in 95% der Fälle, wo ich Leute damit hab reiten sehen, waren sie eben nicht richtig eingesetzt. Darum bin ich da halt auch etwas skeptisch.
Pabbles kriegt auch öfter mal Ärger von mir - mit der Gerte oder mal ein festerer Knuff mit dem Bein. Sie weiß dann aber auch, wofür es war und "fügt" sich danach meistens. Kurzer Ärger reicht also, und das ist mir lieber als mich doof zu treiben zum Beispiel und sie stumpf am Schenkel zu machen. Dann lieber einmal energisch und dann wieder "Freund sein".
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RE: "Härtere Methoden"- sinnvoll oder Tierquälerei?
in Springen und Dressur 24.02.2007 09:59von Springhüpfer • Fortgeschritten | 1.172 Beiträge | 1173 Punkte
Seh ich auch so. Lieber einmal richtig und danach wieder gut sein lassen, als ständig. Natürlich darf man nie vergessen, dass soein Pferd knappe 600kg wiegt und man da nicht nur mit "duziduzi" weiter kommt.
Und klar, dass man seine Hilfen und Lektionen durch Kandare u.ä. VERFEINERN will/kann. Aber das kann eben nicht jeder. Klar, irgendwann ist immer das erste Mal. Aber bevor ich bestimmte Lektionen nicht auch locker mit ner normalen Trense hinbekomme, hat eine Kandare oder Pellham in meinen Händen nix verloren.
Und man kann bestimmte Lektionen wie 2er Galoppwechsel bei gut durchgerittenen, sensiblen, an den Hilfen stehenden Pferden auch mit Trense reiten und es schaut dann trotzdem verdammt gut aus. Hab ich letztes Jahr bei Birgit und ihrem Prof gesehen. Und bei uns im Stall reitet eine 3er Wechsel mit Trense. Seht ihr, es geht doch!!! LG Hüpfer
RE: "Härtere Methoden"- sinnvoll oder Tierquälerei?
in Springen und Dressur 24.02.2007 11:58von Mary • Reitlehrer | 6.752 Beiträge | 6806 Punkte
@Springhüpfer
Meine RL reitet bis Grandprix und die reitet alles auf Trense. Sie macht die Kandare eigentlich nur kurz vor den Prüfungen rein und meint, wenns erlaubt wäre, dann würde sie auch die Prüfungen auch Trense reiten. Schliesslich reitet sie zum grössten Teil am Kreuz und an den Schenkeln, die Zügel machen einen ganz kleinen Prozentsatz der Hilfen aus.
RE: "Härtere Methoden"- sinnvoll oder Tierquälerei?
in Springen und Dressur 26.02.2007 08:25von marcella • Turnierreiter | 3.031 Beiträge | 3031 Punkte
Mary - Hut ab. Deine RL scheint sehr fähig zu sein. Find ich toll.
Ich mache das ja auch so, aber von Grand Prix bin ich himmelweit entfernt.
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Streite niemals mit Idioten. Sie ziehen Dich auf ihr Niveau herunter und schlagen Dich dort mit Erfahrung.
RE: "Härtere Methoden"- sinnvoll oder Tierquälerei?
in Springen und Dressur 26.02.2007 09:11von noame • Turniertrottel | 2.284 Beiträge | 2284 Punkte
Ich merke auch gerade wieder, daß mein Pferd über Kreuz und Schenkel die Wechsel springt... da wüßte ich gar nicht, was das schärfere Gebiß jetzt bringen würde
Ich denke, Lilly hat schon ganz recht, es ist letzten Endes so, daß ich nur deswegen so ein Feind von Schlaufis bin, weil ich sie leider ausschließlich falsch angewandt sehe. Wenn ich Reiter sehe, die in die Halle kommen, die Schlaufzügel aufnehmen, und dann mit dem RL scherzen, daß sie "heute mal die Servo drin haben"... da ist einfach etwas komplett im argen.
Ich denke, daß sind dann für mich härtere Methoden, und das ist das, was ich nicht leiden kann, und unfair dem Pferd gegenüber finde.
Ich hab schon Pferde gesehen, die mit Trense nur noch gestiegen sind, und dann auf Kandare ausgebunden longiert wurden (!!!), und die Besitzerin, damals Azubi Bereiterin, war sehr stolz, als sie berichtet hat, daß das Pferd nach dem Ausbinden an der Kandare nicht mehr gestiegen ist. Das macht mich einfach nur noch traurig. Das Pferd ist mittlerweile abgeschoben zum Händler, weil es "kein S läuft" (vermutlich nur deswegen nicht, weil die Methoden falsch waren *kopfschüttel*), ...
Solche Beispiele wie das von Mary geben mir dann doch den Glauben zurück, daß Reiten kein Kräftemessen mit dem Pferd, sondern gemeinsame harmonische Arbeit sein können.
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Zugegeben, Formeln sind die Geheimwaffe einer internationalen Verschwörung gegen ihr Selbstbewußtsein. Aber am besten tun sie so, als würde ihnen das nichts ausmachen, das verwirrt den Gegner. (Gero von Randow: Das Ziegenproblem)
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