Frage steht ja schon oben.

Mich würde interessieren, wieviel ihr in welchem Alter von euren Pferden im Hinblick auf die konzentrierte Arbeit verlangt? Reitet ihr länger als ne halbe Stunde am Stück, ohne eine Schritt/Denkpause?

Mir fällt es jetzt gerade mit dem jungen Pferd doch auf, dass sie sich nach ein paar Minuten konzentrierter Arbeit, leicht und gerne ablenken lässt. Gestern haben wir zum Beispiel longiert, ausgebunden, hab dann Tempowechsel mit ihr geübt, also Schritt, Halten, Schritt, Trab, Schritt, Halten usw. Nach ein paar Minuten wutzte dann nebenan ein Pferd über die Wiese, macht ihr sonst nix, gestern wars dann aber ein Grund, die Arbeit zu unterbrechen, ne Runde mitzuwutzen an der Longe und dann wars halt schwierig, mich wieder für sie interessant zu machen. Hab dann erstmal ein paar Ausruhrunden im Schritt gemacht und danach wieder angefangen, dass hat gut geklappt und sie hat brav weiter mitgemacht.

Wie ist das bei euren Pferden? Merkt ihr auch, wenn die Konzentration nach lässt?

Ganz unterschiedlich...
Rudi hat Tage wo er total konzentriert ist und sehr auf mich achtet, vorallem dann in der Arbeit. 30min ohne Schritt würde ich aber im Leben nicht durchstehen, oder meinst du mit Pause jetzt wirklich bummeln? ich erwarte während des Reitens schon dauernde KOnzentration auf mich, auch wenn ich Schritt reite soll er warten was als nächstes kommt und "bei mir sein".

Manchmal hat er aber auch Tage wo er total abgelenkt ist und man sich schon deutlich bemerkbar machen muss-vorallem wenn er in der Ferne was spannendes sieht und man daneben steht *g* das wird noch lustig auf dem Platz.

Ich hatte damals mit Louis ne Diskussion mit meiner RL, weil die mich angemotzt hat, ich solle keine Pause machen. Ich sehe das anders...

Ich mache eigentlich immer mal wieder kurz Pause, auch mal mit rauskauen lassen. Klar mache ich das angepasst an das, was ich verlange. Ich reite jetzt nicht nach 10Min va Trab erst mal 10Min am langen Zügel Schritt. Aber grade nach einer längeren und anstrengenderen Phase, lasse ich doch gerne mal kurz Zügel lang und Schritt.

Bei einem jungen Pferd würde ich die Verschnaufpausen sogar noch häufiger machen, denke ich. Z.B. bei dem Roy hat man deutlich gemerkt, wenn es zu viel wurde. Da hat mir die RL zwar auch "verboten", den richtig rauskauen zu lassen, weil der doch gerne mal in der Anlehnung unruhig war, aber Schrittpausen haben wir immer mal gemacht.

Drops hat als Jungspund große Probleme gehabt, sich länger als ein paar Minuten am Stück zu konzentrieren. Wusste ich aber sehr schnell und das war auch ok so bzw. ist nicht ungewöhnlich.

Länger als sagen wir mal 10 Minuten arbeite ich auch heute nicht konzentriert am Stück. Spätestens nach dieser Zeit baue ich eine "Pause" ein - muss nicht mit ZadHk oä zusammenhängen, aber mal kurz Durchatmen, Sammeln und weiter geht´s bzw. wenn es angesagt ist auch mal aus der Verkürzung zulegen, Schwung wieder installieren und weitermachen. Bei Drops ist es zB sinnbefreit, ihn nach einer anstrengenden Reprise herauskauen zu lassen, wenn man danach weiterarbeiten möchte. Ihn danach wieder aufs Hinterbein zu bringen, ist mir meist zu anstrengend, also lasse ich die Spannung "drin" (kann es schlecht erklären, ich hoffe ihr versteht, was ich meine) und "ent"spanne ihn anders (eben durch Rahmenerweiterung oä).

Jungspunde haben meiner Erfahrung nach ein sehr kleines Konzentrations-Zeitfenster - ich meine mal gelesen zu haben, dass sich Jungpferde anfangs max. (insgesamt) 10 Minuten konzentrieren können, mehr schaffen die reell nicht. Kommt natürlich immer darauf an, was für ein Typ Pferd man hat, wie man arbeitet, an was etc. und vor allem: was man erreichen will/welchen Anspruch man an die Ausbildung hat.

Gruß Mina

Ninja, dass ich ihn nicht gleich vom ZadHk wieder aufs Hinterbein setzen kann, liegt nicht an ihm, sondern an mir Der ist nunmal nicht ganz unaufwendig zu reiten - soll heißen, da braucht man schon eine gute Körperspannung und eine wirklich gut abgestimmte Kreuz-Hand-Bein-Koordination, damit das flutscht (meine Schwester und RLin kriegen das mit ihm ja auch problemlos hin). Und genau das fehlt mir einfach noch und daher ist es mir schlicht zu anstrengend und ich gehe den Weg des kleineren Widerstandes

Egal wen ich reite, ich mache regelmäßig Pausen am langen Zügel, bei dem einen früher, der andere hält länger durch. Bei Don merke ich oft, dass es nicht die Konzentration ist, sondern die Kraft. Der hält vom Kopf her länger durch als der Körper kann, gerade wenn wir richtig in die Versammlung gehen, es anstrengend wird. War aber von "klein" an so.

Edit, ich meine hingegebener Zügel, nicht langer. Habe z.B. vor allem bei Devon damals gemerkt, dass der danach immer besser war, also nicht unbedingt durchbeißen immer, einfach mal kurz Pause machen hat bei ihm gut geholfen.

Just, genau das war der Diskussionspunkt zwischen RL und mir. Also Muskel und Entspannung und so..

Ich mache das auch so, Zügel komplett weg. Ist ja auch ne Belohnung für"hast du gut gemacht" irgendwie.