Ihr sprecht (größtenteils) das aus, was ich meine:
Wenn ich solche Prüfungen reiten und gewinnen (!) kann, sollte ich so weit eine Einheit mit meinem Pferd sein, dass ichs in der Ehrenrunde kontrolliert kriege. Mein Pferd sollte also ein gewisses Vertrauen zu mir haben. Dass diese Spitzenpferde, die nur fürs Training aus der Box oder meinetwegen vom Paddock geholt werden, nicht so ein Vertrauen aufbauen, wie unsere Ponys und Pferde, die viel mehr "bemuttert" werden, ist mir klar. Aber ich finde, auch ein Profireiter sollte den Anspruch haben, ein gewisses Grundvertrauen aufzubauen.

Antje..würde aber heissen,dann brauch ich an der prüfung nicht teilnehmen wenn ich gut bin weil nachher gewinne ich und dann ist der sieg weg,also bete ich immer dass noch einer besser ist!?

Antje... ich kann mich nicht in turnierreiter reinversetzen. Aber ich kannte auch kein Pferd dass vom 1. aus (und das ist ja der springende punkt, bei allen anderen kriegt man ja mehr oder weniger ehrlich dispens) so los ist, dass das unverantwortlich war.

ich hab ja nur mal die grundsätzliche regelung angesprochen, die gibts ja nun nicht aus spaß, sondern damit die leute die eben in der lage sind eine prüfung zu gewinnen- egal ob a oder m- sich damit auseinandersetzen müssten. Da wollte ich dir nur deinen Gedanken fortführen-dann gar nicht reiten?oder immer hoffen dass man nicht gewinnt?
Wie gesagt, schlimmer finde ich das beispiel von dir (oder eher nerviger), dass leute es grundlos nicht hinbekommen. Und richtig, dass da Richter mal konsequent sind.

Naja, ob das was mit Vertrauen zu tun hat, wenn ein Pferd abspackt auf der Ehrenrunde?

Also das was sich Satchmo in der Prüfung geleistet hat in Hongkong, fand ich nun um einiges schlimmer, als das was Salinero damals auf der Ehrenrunde gemacht hat.

Marcella, super geschrieben! *Daumen hoch*

Genau so sehe ich das auch! Pferde sind keine Maschinen, die können, dürfen und sollen ruhig mal ein Lebenszeichen zeigen. Aber sie müssen sich von ihrem vertrauten Reiter eben wieder "einfangen" lassen!

@marcella
Dass IW das toll hingekriegt hat, das ist ganz klar, ich glaub, da wär ich nie drauf geblieben, der hat nämlich arg gebuckelt!

ABER das ist eine Situation, die man nur wirklich können muss, nämlich Teil des Programms. Und das war eine klare Widersetzlichkeit gegen die Reiterin, wobei ich denke, dass es bei Salinero auf der Ehrenrunde einfach völlig aushängt, und dass der gar nicht mehr genau weiss, was er tut, der will nur noch gehen. Finde ich vom Pferd her weniger schlimm, aber das ist sicher Ansichtssache.

Mary, ich finde schon, dass das in gewisser Weise mit Vertrauen zu tun hat.
Wenn mein Pferd mir vertraut, dann vertraut es AUF MICH. Es "glaubt" mir, dass ich es nicht in eine schlimme Situation bringe bzw. dass keine Situation so schlimm sein kann, wenn ich es willentlich hingebracht habe.
Pabbles vertraut mir auch nicht 150%ig, so ist sie vom Wesen her einfach nicht. Aber wenns drauf ankommt, geht sie hin, wo ich hinwill - weil ihr klar ist, dass das dann so schlimm alles nicht sein kann. Sie ist dann zwar nervös und trippelt meinetwegen durch die Gegend, versucht auch mal kurz sich rumzudrehen und abzuhauen - aber 2 Schritte später hab ich sie wieder. Und sie bleibt immer bei mir, weil ihr (wenn auch nicht blindes) Vertrauen über ihre Angst reicht. Für sie gefährlich scheinende Situationen sind natürlich auch da und sie bleibt nicht völlig ruhig, aber sie bleibt bei mir und dreht nicht völlig hohl (auch wenn sie da generell eh nicht so ganz der Typ für ist). Und das hat was mit Vertrauen zu tun. Als wir sie neu hatten, war es noch deutlich schwieriger, sie an "Monstern" vorbeizukriegen. Mittlerweile reicht normalerweise ein kräftiger Schenkeldruck und ein ermunterndes "Na komm schon", und sie geht - durchaus trippelnd und guckend - an allem vorbei. Das Vertrauen ist einfach mit der Zeit gewachsen, was ich übrigens auch in großen Teilen der Bodenarbeit zuspreche - z.B. ist sie völlig problemlos mit mir auf die Pferdewaage gegangen und stand ganz entspannt drauf, das hätte sie vor 2 Jahren niemals so gemacht.

Marcella, ich hab ja gesagt - entspannt am langen Zügel geht bei Pabbles auch nicht immer. Aber es geht irgendwie, ohne dass sie ausflippt.
Und dass so ein Pferd anders ist, als ne Pabbles, ist auch klar. Trotzdem denke ich - wie du auch schon sagst - dass mit ein bisschen Vertrauensarbeit eine gesittete Ehrenrunde machbar sein sollte. Klar gibt es Pferde, die man eben nicht laufen lassen kann, das ist mir klar. So ne RB hatte ich selber mal. Tageweise konnte man nur Schritt gehen im Gelände, an anderen Tagen super galoppieren, aber man durfte (außer im Schritt) nie die Zügel hingeben, dann war der weg.
Bloß zwingt ja niemand AvG oder sonstwen, das Pferd in der Ehrenrunde schnell werden zu lassen. Gesittet und versammelt traben oder galoppieren, und keiner sagt was.