Meine hat Eisen noch von Bieberbach.. Da waren sie dringend notwendig. Jetzt eigentlich nurnoch wegen dem Gelände und weil sie ne leichte Fehlstellung vorne hat und hinten sehr stark dreht. Da sind die Hufe ratzeputz weggeraspelt.

Siehst du jaci und genau nach deinem letzten post ist es tatsächlich besser...

Gut, dann hast du dich ja entschieden

Hufe sind seit einem Jahr etwa mein Lieblingsthema. *g*
Ich hab mich auch ewig nie mit dem Thema beschäftigt und einfach brav alle 8 Wochen den Schmied geholt, weil das alle so machen. Mein Pferd durfte dafür büßen, aber von vorne:
Mein Pferd war 14 Jahre lang an allen vieren beschlagen und zwar leider sehr schlecht. Der Schmied hat zwar extrem aber auch extrem schlampig gearbeitet. Die Eisen waren immer zu kurz sodass sich die Trachten extrem unterschoben haben und die Zehen immer länger wurden. Das Pferd lief mit den Jahren immer schlechter und stolperte über jeden Stein.
Außerdem bekam er vorne links einen Hornspalt der nicht mehr zuwuchs.

Ich hab dann, viel zu spät, endlich den Schmied gewechselt. Der hat erstmal hinten die Eisen abgenommen und vorne den Spalt mit Kunsthorn fixiert und Klebebeschläge angebracht. So vergingen ein paar Monate und der Spalt begann tatsächlich rauszuwachsen.
Dann haben wir vorne wieder auf normale Eisen umgestellt, hinten ging Sam problemlos barfuß.
Jetzt, etwa ein Jahr später, haben wir vor einem Monat auch vorne die Eisen abgenommen damit sich die unterschobenen Trachten erholen können.
Anfangs war das wirklich hart und die ersten Tage ist mein Pony nur sehr ungern gelaufen. Dann ging es aber täglich berauf nach einer Woche bin ich wieder ganz normal geritten. Im Gelände mit Hufschuhen.

Die Hornqualität wird beim unbeschlagenen Pferd immer besser, das ist eine Tatsache weil die Hufe viel besser durchblutet werden. Ich merke das bei meinem ganz krass. Hinten klingt der Hufschlag auf Asphalt fast wie ein Eisen weil die Hufe so hart sind. Vorne sind die noch so weich, da hört man viel weniger. Die Töne gleichen sich aber immer mehr an.

Zu den Hufschuhen:
Ich hab Marquis und finde die überhaupt nicht umständlich, ganz im Gegenteil. Fesselkopfgamaschen anziehen dauert bei mir länger als Hufschuhe anziehen und bandagieren ungefähr 5 x so lang.
Ich hab die Dinger auch erst einmal verloren, aber da war ich absolut selber schuld weil ich die nicht fest genug gemacht hab.
Sonst halten sie in allen Gangarten bombenfest, ich bin damit sogar schon gesprungen. Scheuern tun sie auch kein bißchen, nicht mal auf Halbtagesritten.

Was die Veränderung vom Gangbild angeht:
Mir ist das umgekehrte Phänomen aufgefallen. Sam ist die ersten Tage als er keine Eisen mehr hatte auf dem Platz eindeutig schwungvoller gelaufen. Jetzt ist wieder alles beim alten, ich denke es gibt da einen Gewöhnungseffekt.

Ich bin sicher kein fanatischer Barfußverfechter, ganz im Gegenteil. Besser gut beschlagen als schlecht barfußlaufen. Ein Barfußpferd macht mehr Arbeit als ein Beschlagenes, das ist Tatsache. Man muss die Hufe ständig im Auge behalten und selbst hin und wieder zur Feile greifen. Außerdem braucht ein Barhuf ständig Reize. Nur Box und Hallenboden sind schlecht für Barhufe. Die brauchen harte und vor allem unterschiedliche Böden damit sich robust und wiederstandsfähig werden.

Aber ich bin mir sicher das barfußlaufen (im Gelände mit Hufschuhen, wenn nötig) gesünder ist als viermal Eisen und ein Großteil der Pferde könnte sicher ohne Eisen auskommen.
Dass Spring- und VS Pferde nicht ohne Eisen auskommen ist mir klar, ich würd mir auch nicht ohne Stollen den Hals brechen wollen.
Aber das 0815 Freizeitpferd dass auf dem Platz, in der Halle und ins Gelände geht. Dessen Besitzer können sich ja normalerweise aussuchen, auf welchem Boden sie springen wollen. Die kämen sicher zu 90 % ohne Eisen aus.

Ein angenehmer Nebeneffekt ist auch der finanzielle Teil. Ich hab früher alle 7-8 Wochen €90,- bezahlt. Jetzt bezahle ich alle 6-8 Wochen €20,-.

@Mausebärchen: Die Trachten können sich nur ohne Eisen wieder aufrichten. Mit Eisen hat man immer hinten mehr Abrieb als vorne. Ich seh das bei meinem ganz extrem. Der hatte vorne so stark unterschobene Trachten, dass die Hornröhrchen horizontal verliefen. Nach vier Wochen ohne Eisen sind die Trachten schon deutlich aufgerichteter, wenn auch noch meilenweit vom Idealzustand entfernt.

@Dani: Wenn Barhufe ausbrechen sind die nicht richtig bearbeitet. Ein Huf der in Balance ist, bricht nicht aus.
Hufschuhe sind nicht turnierzugelassen aber man braucht die normalerweise ja ohnehin nur im Gelände. Ich will nicht missionieren oder jemand bekehren, aber ein bißchen informieren kann ich mir nicht verkneifen.

@Gala: Nur Geduld. Du kannst bei der Umstellung helfen indem du jeden Tag ein Stückchen auf Asphalt spazieren gehst, da werden die Hufe schnell härter werden.


Wenn sich jemand durch den Roman gequält hat, dann lasst es mich wissen. *g*

Ninja die Marquis hab ich auch, die sind echt problemlos.
Meine Stute ist auf den Ballen gelaufen und der hatte sich deshalb auch entzündet.
Das waren eben lauter unglückliche Zufälle die da zusammen gekommen sind ,ansonsten wäre sie immer noch schön barfuß.

@Ninja, das mit den Hufschuhen kann ich nur unterschreiben, ich hab allerdings die Old Macs, die sind aber auch klasse, und ich hab auch alles gemacht damit, Dressur geritten, gesprungen (da durfe mein Pferd das noch), im Wald gewesen, und auch mal durch Wasser geritten, was durch die Bank weg kein Thema war. Danach hab ich das Thema Hufschuhe mit ganz anderen Augen gesehen, als vorher

Dann mach' ich was verkehrt mit den Marquis - bei jedem Hopser geht mindestens einer auf und ich steige ja soooo gerne ab und wieder auf.
Sunny hat relativ kurze Hufe, der Schmied nörgelt gerne und meint, der bräuchte schon Eisen, aber so lange Sunny nicht fühlig geht - außer vorne links - bleibt er barhuf. Er hat eher sprödes Horn und bei dem derzeit trockenen Wetter fransen die Hufe auch leicht. Und ja, barhuf ist eindeutig mehr Aufwand als Eisen.

Sunny wie verlierst du die Dinger? geht der Verschluss auf?
oder fliegen sie schön geschlossen weg?

dermot kann barhuf sein, solange er nur 3 - 4x pro woche geritten wird und darunter nur 1x gelände ist (wir haben sehr viel groben schotter und asphalt). seitdem ich nun auch wieder reiten kann, dermot 6-7x die woche geritten wird und davon 2x im gelände, braucht er wieder vorne eisen. seine lederhaut war "knapp an der grenze" laut schmied.

dermots gangqualität hat sich mit eisen verschlechtert. eindeutig. ich hab das schon gemerkt, als ich schwanger war und der beschlag abkam - dermot war viel besser in der VH, kam schneller vom boden weg. jetzt sind die eisen wieder drauf, und bei dermot hat man das gefühl, dass die dinger ca 5kg wiegen und vorderbeinheben ein kraftakt ist. zumindest, wenn man ihn vorher ohne eisen gesehen hat. er tritt sich zB auch wieder mit der HH in die vorderhufe. das hat er barhuf nie gemacht.

hinten ist er ohne eisen und kann das hoffentlich auch bleiben.

in den winter rein werd ich wieder versuchen, ganz auf eisen zu verzichten. weil dann geht eh kaum einer ins gelände. dermot hat die umstellung bisher immer supereinfach vertragen.

obsi

Das mit dem "schneller wegkommen" kann aber auch durch den richten Beschlag begünstigt werden.
Zumindest arbeitet mein Schmied gerade darauf hin, dass Conni flinker im Vorderbein wird und besser vom Boden wegkommt.

Ich würde das eher so ausdrücken:
Durch die richtige Hufbearbeitung, egal ob mit oder ohne Eisen, soll jedes Pferd so laufen können, dass es sich nicht mit den Hinterhufen in die Vorderhufe tritt.
Wenn es das tut, ist der Schmied schuld oder in vielen Fällen der Besitzer, wenn der am Schmied spart.